BRAINSTORM - Plague Of Rats
VÖ: 28.02.25
(Reigning Phoenix Music/Warner)
Genre:
Power Metal
Homepage:
BRAINSTORM
Die Power Metaller BRAINSTORM großartig noch vorstellen zu müssen sollte sich nach 36 Bandjahren so langsam erübrigt haben. Steigen wir also direkt ein in die Betrachtung des jetzt 14. Studioalbums des schwäbischen Quintetts. Der Fan musste sich ab dem Produzentenwechsel 2018 zu „Midnight Ghost“ mit einem anderen Soundgewand und einem leicht veränderten Songwriting auseinandersetzen. Mit dem nun dritten Album unter der Regie von Seeb Levermann (ORDEN OGAN) hat sich diese Herangehensweise an ein neues Album genauso manifestiert, wie eben auch das musikalische Ergebnis – man erkennt die Handschrift der Klangschmiede sofort. Wie einst beim Album „Soul Temptation“ (2003) geht es inhaltlich diesmal wieder um die indische Kultur. Nach dem kurzen orientalisch anmutenden Intro „Beyond Enemy Lines“ beginnen der im Midtempo gehaltene Opener „Garuda (Eater Of Snakes)“ und später auch „The Shepherd Girl (Gitagovinda)“, wobei beide mit dezent indischen Folklore Schnipsel aufgepeppt und durch Andy B. Franck’s typische Gesangslinien sofort als BRAINSTORM-Stücke erkennbar sind. „False Memories“, wie auch „Masquerade Conspiracy“ beschallen in alt bewährter Manier den Hörer mit bandeigenem Sound bestehend aus den markant eingängigen Chören und den bekannten Gitarrensound. Dieter Bernert trommelt hierzu vielleicht ein etwas thrashig treibenderen Beat, was die Stücke teilweise etwas schneller und voluminöser wirken lässt. Neben einer hörenswerten Gitarrenperformance wird das wieder im Midtempo gehaltene Stück „Your Soul That Lingers In Me“ durch einen Gastbeitrag der LEAVES‘ EYES-Klarsängerin Elina Siirala aufgewertet, deren Gesangspartner Alex Krull beim Power metallischen „From Hell“ durch seine Growls ein weiteres Gastfeature beisteuert. Mit Stücken wie „The Dark Night“, „Crawling“ oder „Curtains Fall“ schleichen sich jedoch auch eher unspektakuläre Tracks ein, die man von den Jungs in ähnlicher Form schon besser gehört hat. Interessant für manch einen könnte auch das RICK SPRINGFIELD Cover „Celebrate Youth” sein, das für mich aber auch in der Rubrik Geschmackssache angesiedelt wird.
„Plague Of Rats“ ist sicherlich ein gutes BRAINSTORM Album, steht bei den Veröffentlichungen unter der Levermann Regie meiner Meinung nach jedoch hinten an. Von den alten Zeiten der 2000er Ära will hier erst gar nicht reden.
Punkte: 8/10