DIO DISCIPLES - Aschaffenburg, Colos Saal





Konzert vom 20.06.11
Support: THE RODS


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DIO Disciples
The Rods
Colos Saal

 


Mehr als 1 Jahr ist er nun im Rock´n´ Roll Heaven, einer der besten, bedeutendsten und sympathischsten Sänger – Ronnie James Dio. Welche Lücke das gerissen hat, ist unermesslich. Man bekommt knallhart vor Augen geführt wie es ist, etwas zu verlieren, was schon immer da war. Etwas, was eine Jugend – ein ganzes Leben – mitgeprägt hat, nämlich unser Leben.
Warum Ronnie? Das haben sich tausende trauernde Fans am 16. Mai 2010 gefragt. Die Hoffnung war riesengroß, doch der kleine große Mann hat es nicht geschafft. Mit Schrecken erinnere ich mich an die schwarze DIO-Website, auf der Wendy die Todesnachricht verkündete. Ein Tag, an dem Musikgeschichte starb…..
Nun beschlossen die überlebenden DIO-Bandmitglieder, als DIO DISCIPLES auf Tour zu gehen. Man kann davon jetzt halten, was man will, es wird zumindest nie mehr so sein, wie früher. Als Sänger für die Tour wurden Tim Owens und Toby Jepson engagiert. Zumindest ein zugkräftiger Name war dabei, denn Jepson dürfte nicht annähernd so bekannt sein, wie Tim Owens. Auch war der langjährige Bassist Rudy Sarzo nicht mit an Board. Er wurde durch Dave Lomenzo ersetzt. Meine Gefühle  schwankten zwischen „erwartungsfroh“ und „ist das unbedingt nötig?“. Auf der einen Seite war ich froh, Teile der Band wieder zu sehen, die Ronnie über lange Jahre begleitet hat. Andererseits war ich skeptisch, ob dieses Projekt überhaupt angenommen wird und ob es überhaupt sein muss. Sei es, wie es will, heute Abend wird sich persönlich eine Meinung gebildet.
Mit leichter Verspätung kamen wir im Colos Saal an. Die Vorgruppe THE RODS um Sänger und Gitarrist David Feinstein hatte schon einen oder zwei Songs gespielt, als wir die Halle betraten. Überraschenderweise war es doch gut gefüllt. So um die 300 Leute dürften es gewesen sein, die den Klängen vom DIO-Cousin Feinstein und seinen Jungs lauschten. Die Stimmung im Publikum war erstmal reserviert. Aber im Laufe der Show tauten die Leute auf und die Show begann, Spaß zu machen. David Feinstein interagierte öfters mit dem Publikum und bekam einige Male ein freundliches metallisches „Fuck you“ an den Kopf geschmissen. Er nahm die Vorlage auf und feuerte sie mit einer guten Show zurück ins Publikum. Der Mann und seine Band rockt!
Nach der Umbaupause ging sie los, die Show der Gefühlsachterbahn – so dachte ich zumindest. Die Band kam auf die Bühne, kurzes Intro und los ging’s mit „Stand up and shout“, übergangslos gefolgt von „Holy Diver“. Da waren sie also, die ersten beiden DIO-Songs ohne Ronnie. Ein ungewöhnliches und ungewolltes Gefühl. Ich habe mir mehr Tiefgang erwartet, mehr persönliche Ergriffenheit. Aber daraus wurde bei mir nichts. Relativ gleichgültig aber nicht uninteressiert nahm ich die gute Performance der Band und Tim Owens wahr. Es ist echt so, als würde eine Coverband spielen. Man singt die Songs mit, man erinnert sich an früher, man vermisst Ronnie und dann schaut man wieder auf die Bühne und da ist kein Ronnie mehr. Da steht ein sehr guter Tim Owens und singt voller Inbrunst legendäre Songs. Okay Jungs, ihr habt meinen Segen. Zum vierten Song „Egypt“ kam dann erstmals Toby Jepson auf die Bühne. Bei allem Respekt, er war nicht die richtige Wahl für DIO-Songs. Nicht nur die mangelnde gesangliche Fähigkeit, DIO-Songs zu transportieren, sondern auch das fehlende Charisma, was der Ripper zweifellos hat, ließen den jungen Mann ziemlich farblos rüberkommen. Owens hat deutlich mehr Anklang gefunden und rettete somit die Show. Wer es nicht ganz so kritisch und emotional wie ich sah, der feierte einfach nur eine fantastische Setlist und eine sehr gute Ex-DIO-Band mit Gastmusikern ab. Die ganze musikalische Hardrockbandbreite von RJD wurde gewürdigt und Songs aus allen Epochen gespielt. Natürlich kann man ein solches Lebenswerk nicht in knapp 100 Minuten quetschen. Aber für das erste Mal war es okay. Sollte es jemals wieder zu einer Neuauflage der DIO DISCIPLES-Geschichte kommen, dann aber bitte mit Jorn Lande am Mikro und der kompletten DIO-Band. Als Schmankerl dürfen gerne noch ehemalige Mitglieder wie Vivian Campbell, Vinnie Appice, Jimmy Bain, Claude Schnell u.a. dabei sein.

Eins noch:
Ganz am Schluss hatte ich doch eine Träne im Auge. Und zwar als sich die Band nach der Zugabe von der Bühne verabschiedet hat. Alle waren schon hinter dem Vorhang, bloß Craig Goldie schüttelte noch Hände, um sich zu verabschieden. Kurz bevor er die Bühne verließ, blieb er stehen, legte seine rechte Hand aufs Herz, schaute nach oben und hatte deutlich sichtbar mit Tränen zu kämpfen. Diese Geste gab mir mehr, als die Musik des ganzen Abends.
Danke Craig…!!!


Setlist DIO DISCIPLES:

Stand Up And Shout
Holy Diver
Don’t Talk To Strangers
Egypt
King Of Rock ‘N Roll
Catch The Rainbow
Stargazer
Neon Knights
Straight Through The Heart
Children Of The Sea
Killing The Dragon
Last In Line
Long Live Rock ‘N Roll
Man On The Silver MountainHeaven And Hell
Rainbow In The Dark
We Rock


Fotos vom Konzert gibt es >hier<

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