REDEEM - Köln, Underground
Konzert vom 16.06.11
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Homepge:
www.redeemmusic.com
So langsam geht mir die unzuverlässige Homepage des Underground ein wenig auf den Sack. Warum ist man bitte nicht in der Lage, kund zu tun, dass man erst um 21 Uhr beginnt statt immer noch mit einem Beginn von 20 Uhr um Besucher zu buhlen. Steigert das den Getränkekauf in der angeschlossenen Kneipe? Ärgerlich, zumal der über die Amp laufende Jazz eine echte Anforderung an die Nerven darstellte. Kein Wunder also, dass sich das Gros der gerade mal 50 anwesenden Nasen bis kurz vor Beginn, trotz leichten Nieselregens, im angrenzenden Biergarten herumdrückte. Dieser leerte sich allerdings schlagartig, als dort ein TV Team des WDR aufschlug, um Meinungen über die eventuelle Schließung des Underground einzuholen. Der kultige Club soll einem weiteren überflüssigen Einkaufszentrum weichen. Unschön sag ich mal. Pünktlich um 21 Uhr trabte dann der Dreier von Redeem auf die kleine Bühne. Self dressed mit roten Hemden demonstrierte man Einigkeit. Präsentierte sich von der Perfomance her aber eher schüchtern und steif. Gleiches galt für das sehr verhaltene Publikum, das sich nicht mal bis an den Rand der Bühne traute, sondern mit gut 3 Metern Abstand außerhalb der passiven Scheinwerferbeleuchtung stand. Erstaunlicherweise bestand der größte Teil des Sets, gerade zu Beginn aus dem Debüt Album „11“. Da die Songs noch wesentlich sperriger und lange nicht so chartverdächtig sind wie die von „999“, waren die Reaktionen zwar höflich, aber zurückhaltend. Euphorischer und begeisterungsfähiger zeigt sich das eher weibliche Publikum definitiv mit den Smashits des aktuellen Longplayers, die sich verstärkt in der zweiten Hälfte des Sets tummelten. Und dass die Stücke auch live ihre Wirkung haben, zeigte man trotz leicht brummigen Sounds recht eindrucksvoll. „Lost“, „Broken“, “Mrs. Green“ oder „Micro Suicide“ sind einfach geil und lassen manch gestandene Genre-Größe mächtig blass aussehen. An ihrer Performance indes müssen die Jungs noch ein wenig arbeiten. Basser Roman, der wie festgenagelt auf seinem Platz stand. Kaum Laufwege auf der Bühne oder Kommunikation mit dem Publikum. Auch Interaktion mit demselben fehlt nahezu gänzlich. Lediglich beim Stimmen der Gitarre quasselte Stefano ein wenig banal mit den Anwesenden. Aber auch hier ohne wirkliche Bindung, sondern eher, um die fast schon peinlich Stille in der Halle und das damit verbundene eigene Unwohlsein zu verdecken. Nach knappen 70 Minuten war es dann auch erwartungsgemäß recht schnell und unkompliziert vorbei. Zieht man ein Fazit, so lässt sich sagen, auch live macht man gesanglich wie musikalisch eine sehr gute Figur, hat mit „999“ ein echtes Juwel im Gepäck, bietet für einen wirklich sehr fairen Preis ein grundsolides Konzert, muss aber klar an der Performance feilen.
Come Speak To Me
Insanity
Splendid
Dreams You´ve Lost
Behind The Music
Promises
Alive
Look Around
The Lesson
Drowning
Faded With The Years
Broken
Mrs. Green
Micro Suicide
Black Monkey
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Gravity
Borderline
Lost
Bilder vom Konzert gibt es >hier<