TOWER - Kassel

03 Tower flyer
Konzert vom 12.03.2025
Support: BURNING HELLMET

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TOWER
BURNING HELLMET

Nach feinem HELL OVER HAMMABURG-Gastspiel, wo sie trotz etwas dünnerem Sound erfolgreich die Markthalle eroberten, legen die zur Zeit auf dem Traditionsmetalsektor als NWOTHM-Senkrechtstarter durch die Decke gehenden TOWER im Rahmen ihrer Europatour 2025 Zwischenstopp in der Goldgrube Kassel ein. Die heftig energiegeladenen Auftritte des New York-Fünfers haben sich zumindest im schwermetallischen Underground längst herum gesprochen. Treffe pünktlich am Ziel ein, halte mich gar nicht erst lange auf, nix wie rein in die Location!  Bevor Getränkebestellung mit anschließendem Weg in den vordersten Bereich zur Bühne erfolgt, ist zunächst ein Bandshirt einschließlich Beratung der gut aufgelegten Musiker am Merch-Stand fällig. Erwische das letzte nach eigenem Geschmack gewählte Shirt sogar noch vorrätig in entsprechend passender Größe.

BURNING HELLMET
Derzeit fleißig am Touren, dürfen Kassels kampferprobten Progressive Proll Rocker BURNING HELLMET einige Minuten verspätet als Vorband für den Headliner in der Goldgrube ran. Mit leicht abgeänderter Setlist, ansonsten wie gewohnt, bei weitaus druckvollerem Sound als im Kulturzentrum Schlachthof. „Rats and Roaches“ markiert den gelungenen Einstieg in den Set, da geht’s gleich mal kräftig zur Sache. Die Band ist motiviert, das Publikum hat Bock. Der Kassel-Vierer gibt alles. „Pile“, „Join The Badgers“ und „Bitter Taste“ folgen direkt am Stück und das in einem BURNING HELLMET-Set? Wow, kommt selten vor. Das Punk-Doppel „I wanna Be Sedated/Pat Semetary“ gehört mittlerweile zum festen Bandinventar, ebenso „An Alley“. Dass IRON MAIDEN für BURNING HELLMET durchaus wichtige Inspiration für deren musikalisches Schaffen waren, zeigt „Wratchild“ nach BURNING HELLMET-Art ersteinmal bewusst im prickelnde Stimmung erzeugend gemässigten Akustik-Modus, danach fetzig bis zum Finale gesteigert. Zwischendurch werden auch schon mal die Bandmitglieder an ihren jeweiligen Instrumenten kurz vorgestellt, ohne dass es nervigerweise den Spielfluss unterbricht.

Zur Bandhymne „Burning Hellmet“ am Schluß darf ein Fan, der sich tierisch darauf freut, das ihm gereichte Objekt entgegen nehmend auf die Bühne als cooles Schlußgymmick mit aufblasbarer Gitarre zusammen mit BURNING HELLMET die Bühne rocken... Aus zeitlichem Grund entfällt die Zugabe - „The Damned“ ein Cover des einstigen Punkrockkollektivs THE DAMNED, auch ohne dieses letzte Schmankerl werden BURNING HELLMET von ihren Fans verdient gefeiert. Kräftiger Applaus und vereinzelt Zugaberufe bestätigen... – war ne coole Session!

TOWER
sind bei allem Respekt  noch mal eine ganz andere Liga als ihr mehr als passabler Support Act. Das New York-City-Quintett gehört zu den Bands der Stunde auf dem traditionellen Heavy Metalsektor, die NWOTHM-Truppe nimmt das Ambiente im Sturm! Zahlreiche Shirts zeigen, auf wen das Groß der Anwesenden wartet. Zwar ist die Setlist minimal veränderter als auf dem HELL OVER HAMMABURG, ansonsten mit Ausnahme einer Songänderung bis auf das fehlende „Dead Or Alive“ identisch. Spannung weckenden Auftakt macht das Zwischenintermezzo „The Well Of Souls“ dessen dunkelmystisch akkustische Klangmalerei Spannung weckt, danach folgen erste Riffs zum fulminanten Einstiegs-Powerspeedgeschoss „Iron Clad“ vom aktuellen 'Let There Be Dark'-Album, dass schon im Vorfeld einschlug wie Bombe. Damit werden die Herzen der Fans von der NWOTHM-Truppe aus New York im Sturm erobert!

Sarahbeth Linden ist ein wahres Energiebündel auf der Bühne. Die hübsche schwarzhaarige Sängerin mit dem hohen Tenororgan stachelt das Publikum vermehrt an, ihre theatralisch jeden Song untermalenden Gestiken inklusive zugehörig vielseitiger Mimik haben Klasse, Ausdruck, Würde und Stil. Die singend, röhrend, auch mal garstige Tonlagen oder in exzessiv schrille Falsett-Tonfrequenzbereiche vordringende Bandleaderin führt ihr Regiment konzentriert auftretend durch jeden Song. Hier stellt sich schon die Frage, wie die Dame es fertig bringt, mit derart hohen Plateau-Absätzen eine solch trittsichere Bühnenperformance ohne ins Stolpern geratend hinzulegen?!? Heute nicht im umwerfend erotischen Outfit sondern schlicht knalleng schwarzer Jeans ein weniger luftiges Longsleeve und Hochabsatzstiefel wirken ihre Bewegungen einstudiert sicher. Die Gitarrenachse Jeff Danzo/Zak Penley post und bangt zusammen mit Bassist Philippe Arman dessen Optik aus kraftvollem Bartwuchs und Rastafrisur genauso straight harmoniert auf Teufel komm raus! Serien atemberaubend fulminant brachial donnernder Riffattacken abfeuernd, wird zumeist Dauerfeuer gegeben, die Äxte hingebungsvoll zum Quietschen, Röhren, explosiv Kreischen gebracht, bis die Saiten glühen aber, sie halten..! Dieses traumhafte Gitarrentrio entfacht einen Tornado auf der Bühne! Angetrieben vom wuchtigen PowerPunch ihres Schlagzeugers Keith Mikus kann im Prinzip nichts schief gehen, im Gegensatz zu dem Erinnerungsträchtigen Gig vom 20.09.23' bleiben die Gitarrensaiten unversehrt.

Sarabeth Linden's zwischendurch geäußerter Joke „You Wanna better hear Burning Hellmet, eh?“ von den Fans grinsend quittiert kommt an, danach geht wieder aberwitzig die Schredder NWOTHM-Speedpost ab. Unabhängig was die hübsche schwarzhaarige Frontfrau tut, sie hat ihr Publikum sicher im Griff. Statt langer Ansagen werden alle Songs nacheinander ohne Zeit zu verschwenden gezockt. Spätestens bei „Under The Chapel“ vom aktuellen 'Let There Be Dark'-Album dreht die Meute mächtig durch. Während der Top-Hymnen „Prince Of Darkness“ und „In Dreams“ gibt’s bei der ausklinkend kopschüttelnd, Haare wirbeln lassend, Faustreckenden Fanmeute sowieso kein Halten mehr! Der energische Bühnenfeger "Hired Gun", die unwiderstehliche  Hymne „Lay Down The Law“ (eingeläutet von balladeskem-Auftakt, ehe das galoppierende Riffinferno auf dem Fuße folgt), "Blood Moon", - das heftige Powerspeedgeschoss einschließlich schwindelerregenden Leadsoli - und ein mächtig treibend Heavy Rockig in den Arsch tretendes „Elegy“ werden ebenso ausgelassen im Fanpulk abgefeiert. Aller Zugaberufe trotzend ist nach etwas mehr als 60 Minuten gegen 22:45 Uhr Ende, was manch verwundertes Gesicht zurücklässt. Den berauschenden Eindruck vom alles mitreissenden Gig schmälert es nicht. Was für eine turmhohe Demonstration!  Danach herrscht am Merchstand reger Betrieb. Für Verkauf von Vinyltonträgern, Patches, Shirts u. a. sowie Tonträgersigning nimmt sich die Band gern etwas Zeit. Nach gelungenen kräftig in den Hintern tretenden Set findet meine Devise Bestätigung: Auf die Dauer hilft nur... - TOWER!

Nach dem Set sind noch Fotos mit der sympathischen TOWER-Sängerin Sarabeth Linden fällig, die sich in entspannt guter Laune für Fotos mit ihren Fans zur Verfügung stellt.

Zum Schluß geht ein dickes Lob und  D a n k e  an das Kasseler Punkrock Kollektiv e. V., für die Übernahme der Goldgrube auf das weiter solche hammergeilen Konzerte statt finden können! Bei so einem vielseitigen Programm wie es die Goldgrube Kassel ebenso durch Booker Markus (der ein feines Händchen für erlesene Acts hat)  ist so ziemlich für jeden etwas dabei. - Hoch lebe die Goldgrube! - Prost!

Hier noch die Setlist im zeitlich streng limitierten Set.
The Well of Souls (Intro)
Iron Clad
Running Out of Time
Under the Chapel
Prince of Darkness
Metatron
In Dreams
Hired Gun
Lay Down the Law
Blood Moon
Elegy

Bericht und Fotos: Michael Toscher

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