ARREST - Listening Session - Kilianstädten, ROKO Media

Verfasst von Mike Langer.

Am 31.03.04 luden die 4 Musiker der Hanauer Heavy Formation ARREST in das Roko-Media Soundstudio nach Kilianstädten, zu einer Listening-Session der ersten Songs, ihres im Herbst bei Mausoleum Records erscheinenden neuen Albums.
Leider folgten außer mir dieser Einladung nur zwei Kollegen vom Metal-Observer. Wir trafen auf eine relaxte und auskunftsfreudige Band, die uns teilweise in Anzug und Schlips empfingen. Alex (voc/g.) und Ralf (b) kamen direkt von der Arbeit.

In einem Vorgespräch auf der Studioterrasse bei Schnittchen und alkfreien Getränken standen alle 4 Rede und Antwort auf unsere Fragen.

Bei dem neuen Album wird es sich um ein Konzeptalbum mit 11 Songs handeln, bei denen es sich u. a. um Beziehungskisten in menschlichen und zwischenmenschlichen Bereichen dreht.
Man hat reale Situationen in den Songs verarbeitet, was sich wie ein roter Faden durch die Lyrics zieht, so die Band.
Alle Songs entstanden im Proberaum und wurden gemeinsam ausgearbeitet, nachdem Alex meistens mit einer Idee ankam. Frank (g.) erzählte, dass das Ausarbeiten der Songs wie eine Therapie für die Seele war. Alex ergänzte, dass man die Songs dann beim spielen so richtig „runtergerotzt“ hat, was wie eine Befreiung war.
 
So, genug erzählt. Jetzt drängten die 4 uns und den Producer Roko (Robert Kohlmeyer), der bereits alles im Studio vorbereitet hatte, in das selbige. Die Schreiber an die Boxen, ARREST dahinter. Präsentiert wurden die ersten 3 fertigen Songs:

1. Titel: Edge of Chaos  5:25 min
Langsamer Beginn mit geiler Gitarre und druckvollem Schlagzeug. Der Song hält sich im Midtempo-Bereich. Mit leichten Keyboardeinsätzen im Hintergrund und schneller werdendem Jerry (dr.) an der Schießbude, der seine Vorderleute nach vorne zu treiben scheint, endet der Song.
Alles in allem ein fasst typischer ARREST-Song im Power-Rock-Stil, wie er bereits in anderer Form auf dem Vorgänger-Album „The Difference“ zu hören war, was wohl auch an den Vocals von Alex liegt.

2. Night Stalker  4:20 min
Schlagzeug und Bass dominieren von Anfang an und treiben richtig nach vorne.
Der Song hat einen eingängigen Refrain, der wie bei allen gehörten Songs, von allen Musikern gesungen wird. Für mich nachhaltig in Erinnerung geblieben sind das Gitarren-Solo und der treibende Doublebass. Alles in allem ist der Song eine deutliche Spur härter, als der Vorgänger und bewegt sich im Up-Tempo-Bereich in Richtung Heavy Metal.
 
3. Other Dimension  3:77 min
Dieser Song ist eigentlich nur aus Zufall entstanden, da man noch einen Song in der Hinterhand haben wollte. Der härteste Song von allen dreien mit viel Doublebass und wieder mehrstimmigen Chorus im Refrain. Von Anfang bis Ende gibt’s hier im Up-Tempo mächtig auf die Ohren. Power Metal mit leichten Epic-Einflüssen, würde ich sagen.

Zu allen drei Songs ist bewertend festzustellen, dass es sich hier um eine gute Produktion handelt. Der Sound ist glasklar und die Instrumente sind deutlich herauszuhören. Alex`s Gesang hört sich etwas aggressiver an, was den Songs auch mehr Power verleiht.

Auffallend ist, dass ARREST erstmals mit dezentem Keyboardeinsätzen und klassischen Elementen im Hintergrund gearbeitet haben. Die Songs sind insgesamt härter und ausgereifter als auf den drei Vorgängeralben. Über die Textinhalte kann ich jetzt nichts sagen, da ich mich mehr auf die Musik konzentriert habe.
In einem abschließendem Smalltalk, verrieten ARREST und Roko noch einige Details der Produktion. So wurden alle Songs von der Band vorher komplett im Proberaum auf 12 Spuren aufgenommen. Im Studio wurden sie von der Band ebenfalls zusammen, ohne Trikker und Click eingespielt und dann erst nachbearbeitet, um den Live Charakter zu erhalten. Man hatte bei den Aufnahmen, was sich in den gehörten Songs meiner Meinung nach deutlich bemerkbar macht, einen hohen Spaßfaktor.
Auf den Album wird auch eine Ballade zu hören sein, was erst die 2., der in diesem Jahr 10-jährigen Bandgeschichte, ist. Ein Albumtitel steht noch nicht fest. Eigentlich sollte es von jedem Songtitel etwas sein, was aber zu lang gewesen wäre. Auf einen favorisierten Song angesprochen, entgegneten ARREST, dass alle 11 Songs ihre Favoriten sind.

Also ich bin schon auf das komplette Album gespannt und freue mich schon jetzt ein Review darüber zu schreiben.
Mehr davon in "Rhein-Main" wäre nicht schlecht!

Die Band ARREST aus Hanau/Hessen wurde ursprünglich bereits im September 1992 gegründet.
Handgemachte, ehrliche kernige Gitarrenrockmusik, frei von jeglichen Trends, steht an erster Stelle.

Seit 1994 ist die Band in ganz Deutschland kontinuierlich auf Tour, um ihre Musik bei Livekonzerten einem größeren Publikum zu präsentieren. Stilistisch liegt ARREST nahe an melodischen Heavy Rockbands wie etwa Ozzy Osbourne, Royal Hunt oder Iron Maiden, besitzt aber einen sehr eigenen Stil.

Die Liveshow der Musiker zeichnet sich durch hohe Professionalität aus sowie der Qualität der von ihnen präsentierten Coverversionen bekannter Heavy Rock-Klassiker von Metallica, Ozzy Osbourne, Saxon, Iron Maiden etc. Mit Ihrer Art der Interpretation dieser Songs überzeugt ARREST von ihrer Erstklassigkeit als Band.

Nach den bisher erschienenen zwei Mini-CDs der Band „Fire And Ice“ (1997) und „Survivors Of The Game“ (1998), und den Longplayalben „Incarcerated“ (1999) und „The Difference“ (2002) wird voraussichtlich im Oktober 2004 das dritte Album über die belgische Plattenfirma „Mausoleum Records a Division of MUSIC AVENUE“ veröffentlicht.

Line Up :
Alex Weinrauch (Vocals, Lead Guitars, Keyboards)
Frank Doleczik (Backing Vocals, Guitars)
Ralf Weber (Backing Vocals, Bass)
Jerry Mueller (Backing Vocals, Drums)

ARREST Music
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Foto © 2004 by: Mike Langer