MANOWAR - Kassel
Konzert vom 02.03.2025
Ohne Support
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MANOWAR
Schon seit Ende vom nicht allzu lange vergangenenen Jahr 2024 stand fest: MANOWAR kommen ohne Vorband nach Kassel. Demzufolge hieß es noch im alten Jahre umgehend Karten besorgt und hin! Waren im Vorfeld neben positiven Stimmen über den Braunschweiger-Livegig der 'The Blood Of My Enemies'-Tour 2025 vermehrt kritische Meinungen zu vernehmen, lässt sich der Rezensent einfach überraschen was kommt. Erfreulich, so viele bekannte Gesichter an dem Abend vor und im Ambiente zu treffen, die aus allen Richtungen entgegenströmen, dass ich es gerade noch rechtzeitig schaffe, kurz vor Showbeginn meinen Platz einzunehmen – grins. - Autogrammstunde folgt später... hahaha! Bevor es losgeht, stehen zwei lange Menschenschlangen vor dem Eingang; zunächst heißt es sich in Geduld üben. Ausverkauft ist das Konzert nicht, die Location etwa zu 75 % mit Gästen gefüllt.
Erinnerungen an mein erstes MANOWAR-Livekonzert zur 'The Triumph of Steel World Tour'/'Another Glory Ride-Tour' Supportband: SKYCLAD, - Location: Messehallen Kassel, am 13.Oktober 1992, kommen auf. Gerade mal 35 DM (im VVK) 40 DM (Abendkasse) kostete das Ticket (!) Solche Schnäppchen sind heute undenkbar. Was für ein heftiges Erlebnis mitsamt zugehörigem Erinnerungswert und so einigen blauen Flecken. Plätze in den vorderen Reihen waren an dem Abend hart umkämpft! Danach folgten weitere MANOWAR-Konzerte. 33 Jahre später kehren die einstigen 'Kings Of Metal' nach Kassel zurück. Diesmal spielen sie in der weitaus größeren etwa 10.000 Leute fassenden Eissporthalle, auch wenn sie mittlerweile völlig anders heißt. Am neuen Namen der bewährten Kasseler Location, mittlerweile – Nordhessen-Arena - scheiden sich Geister, aus meiner Sicht ist und bleibt es – die Eissporthalle Kassel Punkt, aus, Bums, Ende, Basta! Mit etwas Verspätung um 20:20 Uhr geht's endlich los, auf gedehnten Soundcheck wird verzichtet.
Am Rande notiert:
Vier Punkte an die sich zu halten gilt, geben seltsamen Beigeschmack, lösten später heftige Diskusssionen aus: Grund war das extrem stramme Security-Vorgehen gegen Einzelfälle bei kleineren Verstößen, die sich nicht an die aufgestellten Regeln Keine Fotos, Kein Rauchen, Kein Moshpit, kein Crowdsurfing hielten. Keine Fotos... - Schwierig aber noch verständlich. Rauchverbot? Klar, völlig nachvoll-ziehbar, doch nicht mit derart knüppelharter Bestrafung wenn jemand bei erstmaligem Verstoß dabei erwischt wird. Eine Verwarnung unter dem Hinweis das diejenige Person lässt sie sich beim zweiten Mal erwischen an die frische Luft gesetzt wird oder diejenige zwecks milderer Bestrafung fünf Minuten raus gehen darf, damit sie draußen eine quarzen geht und sie nach fünf Minuten wieder ins Ambiente reinlässt wäre die weitaus fairere Alternative. Hier sollten Security-Leute weniger auf Autoritätsstatus pochen sondern gegebenenfalls bedenken, das Metal-Fans Konzerteintritt zahlen, sich drauf freuen. Zwischen 80 - 100 Euronen sind kein Pappenstiel. Fotos waren nicht erlaubt, schade, doch tolerierbar. Das Crowdsurfing bei True Metal genauso viel Sinn macht wie Ballons auf einem KATAKLYSM-Konzert – ist einleuchtend. – Nö. braucht auf einem True Metal-Konzert kein echter MANOWAR-Fan, ebenso der Moshpit - passt zum Thrash-Metal, - da gehört's hin!
Nach Beendigung der Vorgeplänkelage geht’s nun direkt ins Eingemachte:
Zunächst schwebt schwebt die Frage im Raum: Würden MANOWAR das Ambiente in einen wahren True Metal Rausch versetzen? An der Decke hängt ein Dach-Giebel, dessen Motiv inspiriert von einem Fresco der Akropolis ist, passend zur Bedachung präsentiert sich die Bühnendeko im Stil eines griechischen Tempels. Wie so oft geben sie nach dem Spannung weckenden Sprech-Intro „Lady's and Gentlemen... from the United States Of America – All Hail... - MANOWAR!“ zum Einstieg mit ihrer Bandsignaturbandhymne „Manowar“ amtlich Vollgas! Gekleidet in schwarzem Leder und Kriegerrüstungen wollen es MANOWAR gleich von Anfang an wissen. Eine mächtig imposante Bühnendeko mit Schwert-Krieger, Skorpion, Skeletten, Flugdämonen, Blitzen... Beleuchtung darf bei der US-True Metal-Legende nicht fehlen, Pyroeffekte gehören ebenfalls dazu. Licht & Sound wurden top eingestellt. Die angebotene Palette für Essen und Getränke an beiden Ständen im Eissporthallenoval hält für viele etwas bereit. Essens-/Getränkepreise sind ok, variieren zwischen 4 – 5 Euro. Ein Blick zu den Sitzplätzen im Rund zeigt, Innenraum und Ränge mit entsprechender Sitzgelegenheit ausreichend gefüllt.
MANOWAR spalten erwartungsgemäß Gemüter, polarisieren, posen, provozieren wie kaum eine andere Metalcombo des Planeten; die einen mögen sie, die anderen hassen sie und MANOWAR halten eisern treu an sich fest: - Death To False Metal! So lautet das Kings of Metal-Credo schon seit den 80ern. Ganz ehrlich? Es gibt viel zuviel überflüssigen Plastikrock, künstlich aufgeblasenen Metal Hype und ähnlich musikalische Verbrechen... und es gibt natürlich dessen erklärte Gegner: - MANOWAR! Darauf eine gereckte Faust mit breiwangig diabolischem Grinsen...
Eric Adams' vor Charisma nahezu triefendes Organ klingt durchweg Meisterlich, hat überhaupt kein Gramm Charme verloren – der Kommunikationsfreudige sympathisch ehrliche MANOWAR-Frontmann kann's wie kein anderer im Genre - begeistert die Fans ebenso mit unnachahmlicher Gestik, Mimik, Faustrecken und aussdrucksstarkem Gesang Welt-Elite-Liganiveau. Eric hat richtig Bock, das ist ihm anzumerken. Bassist Joey Di Majo, Gitarrist Michael Angelo Batio und Drummer Dave Chedrick, der auf dem Drumhocker sitzend eine wuchtige Kelle schlägt, harmonieren mannschaftsdienlich zusammen, teilen sich die Bühne geschickt auf. Joey's Posen sitzen, er wirkt sehr konzentriert am Viersaiter, unterlässt überflüssige Ansagen. MANOWAR schöpfen aus dem Vollen.In dem Fall besitzt nicht nur allein das vollständig durchgespielte 'Hail to England'-Album immens Reiz, andere Klassiker älteren wie jüngeren Datums werden zu Recht genauso von der tobenden Fanmasse abgefeiert! „Kings Of Metal“/Fighting The World“, „Brothers Of Metal“ und ein kraftvoll heavy rausgebrettertes „Army Of The Immortals“ bringen alle Dämme auf Anhieb zum brechen, mächtig Stimmung in die Bude... ähhh... Eissporthalle Kassel. Yeah! Im bockstarken ersten Drittel ist gewaltig Pfeffer drin! Hier manifestiert sich echter True Metal-Spirit durch Faust in die Luft recken, geschlossene Augen und inbrünsiges Mitsingen.
Nach tollen Auftaktdrittel ist es im Mitteldrittel an der Zeit für die Würdigung eines unverzichtbaren Heavy Metal-Genremeilensteins. Was soll man als eingeschworen truer MANOWAR-Fan wirklich anderes zu zeitlosem Hymnenfutter wie „Army Of Immortals“ (unverwüstlich!), „Each Down I Die“, „Blood Of My Enemys“ „Black Arrows“ und „Hail To England“, einer tonnenweise Gänsehautflair auslösenden (gedanklichen) Überquerung der „Bridge Of Death“ sagen, zumal Eric Adams in Extrem-Stimmbandfrequenzbereiche dringt, die bis auf ganz wenige Ausnahmen kein anderer Heavy Metalsänger so bewätigt? Weckt Nostalgische Erinnerungen! Schlagworte wie "Iron", "Fire", "Power", "Die", "Kill", "Sword" und "King" gehören zum True Metal wie die Butter auf's Brot. Wer sich drüber mokiert oder es nicht schnallt, ist auf dem falschen Konzert oder kein MANOWAR-Fan!
Seltsamerweise bleibt es in vorderer Reihe links mit wenigen Ausnahmen verhältnis mässig schläfrig ruhig, auf der anderen Seite und hinter den vorderen Reihen geht hingegen mächtig die Post ab! Bei soviel wilder Action fällt schon mal der ein oder andere Tropfen über den Becher. Tropfenverschwendung? Nope. - Metalmania pur! Das harmoisch in den Gesamtset eingewobene Songquartett jüngeren Datums im letzten Drittel - „Sons Of Odin“ (intensiv episch!), „House Of Death“/“King Of Kings“/“Fight Until We Die“ passt sich den Klassikern mühelos an. Einzig den MANOWAR-Army's of The World-United-Spirit „Our armies in England, Ireland, Scotland and WalesOur brothers in Belgium, Holland and France will not fail Denmark, Sweden, Norway, Finland, Italy, Switzerland, Austria - Back to the glory of Germany“ herbeibeschwörende „Hail To Deutschland“- wirkt fehl am Platze, zum ersten klingt es nicht so dolle auf deutsch, zum zweiten erinnert 'Hail' in Verbindung zu Deutschland ein wenig an eine gewisse - hoffentlich nie wieder kommende Ära. Hierzu darf angemerkt sein: Das Wort 'Duuuiiitttschschlääääääänd' zieht kein anderer so herrlich genussvoll intensiv weit gedehnt nach hinten wie OVERKILL-Frontmann Bobby „Blitz“ Ellsworth, der zu den Besten seines Fachs im Speed/Thrash-Sektor gehört, Nuff said. Zurück zum klassischen Heavy Metal:
Joey's Ansprache, dass MANOWAR überhaupt nicht gedenken, in Rente zu gehen, folgt kurz vor dem Zugabeteil, womit völlig klargestellt wäre, das die Metal-Kings weiter machen und sie wollen erneut zurück nach Deutschland kommen... Großer Jubel brandet in der Eissporthalle/Nordhessen-Arena auf... - Other Bands play, MANOWAR – Kill! Im Zugabeteil werden die Fans nocheinmal Zum Welthit „Warriors Of The World“ geht das gesamte den Refrain lauthals mitgröhlende Ambiente steil, obgleich Nörgler, die den Song schon nicht mehr hören können, gleich bei Erklingen erster Taktrhythmen abgetörnt sind, repräsentiert gerade dieser Meinungen spaltende Song inhaltlich genau das, wofür MANOWAR stehen! - Widerspruch Zwecklos! Selbiges gilt für's flotte nocheinmal sämtlich verbliebene Restkraftreserven mobilisierende Hymnendoppel „Hail and Kill“/„Black Wind, Fire and Steel“, dessen Refrains lautstark von der feiernden Fankulisse mitgesungen werden. Eine treu ergebene Fanmasse steht mit gekreuzten Händen über dem Kopf in der Halle. 95 Minuten True Metal wurden gebührend zelebriert. Gegen 21:55 Uhr Ortszeit ist Finito. - Cheers, - ein Hoch auf die Kings of Metal!
Den "Blood Of My Enemies-Vierzeiler" im Gedächtnis, bestens gelaunt nach dieser Megasession in der Nordhessen Arena treten wir gegen 22:30 Uhr zufrieden die Heimfahrt an... Truer als MANOWAR kann echter H e a v y M e t a l nicht sein:
Strong winds magic mist
To Asgard the valkries fly
High overhead they carry the dead
Where the blood of my enemy lies
Nach dem Konzert besteht Fotoshooting-Möglichkeit vor der Hail To England-Leinwand oder zum Erwerb eines T-Shirt aus der Hail To England Collection...am Merchstand - jeweiliges Land bitte selbst einsetzen) wird etwas Wegzehrung besorgt, nix geht über nen' kleinen Energieträger – a´lá Mars oder Snickers!
MANOWAR können's nach wie vor... es war ein starkes Konzert der Kings of Metal dessen äußere Rahmenbedingungen in zwei Punkten faden Beigeschmack hinterließen. Zum Ersten: - dass Leute nur wenn sie SMS-schreiben wollten und zum Zweiten: Rauchende Individuen selbst beim Anstecken und Weitergeben einer Zigarette innerhalb der Halle ohne Verwarnung rausflogen, - soviel betreffs manch unerfreulicher Nebenerscheinungen. Im alleinigen Bezug auf den musikalischen Charakter der krachenden Livesession bleibt als...
Fazit: Denkwürdige Performance vom Feinsten mit zahlreichen Edelstahl-Hymnen!
1. Manowar
2. Kings Of Metal
3. Fighting The World
4. Brothers Of Metal Pt. I
5. Army Of The Immortals
6. Each Down I Die
7. Blood Of My Enemies
8. Kill With Power
9. Black Arrows
10. Hail To England
11. Bridge Of Death
12. Sons Of Odin
13. House Of Death
14. King of Kings
15. Fight Until We Die
Zugabe:
16. Joey's Speech
17. Warriors Of The World
18. Hail and Kill
19. Black Wind, Fire... - and Steel!
Bericht: Michael 'True Metalhead' Toscher