RISING INSANE – Frankfurt/M.
Konzert vom 07.12.24
Support: THE OKLAHOMA KID
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RISING INSANE
THE OKLAHOMA KID
Oft genug gingen mir aus unterschiedlichsten Gründen RISING INSANE konzerttechnisch bisher durch die Lappen. Letztmalig im Mai dieses Jahres, als sie zusammen mit SETYØURSAILS tourten. Dieser Umstand sollte sich heute zu meinem offiziellen Konzertjahresabschluss 2024 ändern. Schon beim Einchecken im Nachtleben traf ich auf RISING INSANE Frontmann Aaron Steineker, der am Merchandise-Stand bediente und mir auf seine sympathische Art in Rat und Tat beim Shirt-Kauf zur Seite stand.
Den Opener des Abends stellten erst einmal THE OKLAHOMA KID. Die Jungs aus Rostock hatte ich exakt vor 12 Monaten als Support von den EMIL BULLS im Aschaffenburger Colos-Saal gesehen und auch ihre neue 6-Track EP „Featherminded“ vom August dieses Jahres streifte meine Gehörgänge. Wie auch schon vor 12 Monaten erreichte mich ihre Musik, die durch ihre teilweise verwandten Techno Beats mich in Abstrichen an die Finnen TURMION KÄTILÖT erinnerte, auch hier nicht wirklich. Aber ich muss gestehen, ich versuchte mich diesmal noch mehr mit den sieben Stücken des Sets auseinanderzusetzen. Schmunzeln und zugleich Respekt kamen bei mir zu Beginn der Show auf, als Sänger Tom Brümmer und einer der beiden Gitarristen mit kurzen Hosen, letzterer auch noch in einem brasilianischen Ronaldo-Nationaltrikot, die Bühne enterten. Brünner, übrigens der einzige mir bekannte Metalcore Sänger mit arschlangen Haaren, gab über die exakt 35-minütige Spieldauer stets Vollgas, nutze die Pausen zwischen den Songs für kurze Ansagen und hatte einen guten Draht zum mit 160 Gästen gut gefüllten Club. Nicht wenige Besucher, wie sich später noch zeigen sollte, waren offensichtlich wegen der Hansestädter hier ausgelaufen und bekamen zwischendurch erklärt, dass man den ehemaligen zweiten Gitarristen jetzt als Ersatzbassisten für die Tour gewinnen konnte, da der etatmäßige Saitenzupfer verhindert war. Die Fans wurden durch die Songauswahl gut bedient. Ob Techno Core, Up-Tempo-Ramme mit Gebänge und Gehüpfe auf der Bühne, dem alternative behafteten Ladies-Rocker oder dem bekannten Melo-Core „Good bye“-Song am Schluss. Für die und mit den anwesenden Fans sah das hier verdächtig nach Abriss aus.
Auch wenn sich nach nur 20 Minuten Umbau zum Set Beginn von RISING INSANE nicht alle Gäste wieder im Konzertbereich des Nachtlebens einfanden, reichte die vorhandene Menge, um in Frankfurt eine ordentliche Party zu feiern. Wie ein geschulter Moderator führte Steineker durch die knapp 80-minütige Show. Mit kurzen sympathischen, ehrlichen und nicht aufgesetzten, führenden aber auch erklärenden Ansagen lockerte er das sich über 17 Songs erstreckende Set immer wieder auf und gab dadurch nebenbei auch der stets geforderten Crowd die nötigen Verschnaufpausen zwischen den Stücken. Das Publikum wurde nach einer 2-Song-Aufwärmphase mit dem ersten Circle Pit beim Titeltrack des neuen Albums “Wildfires” direkt gefordert. Das folgende “Half Alive” wurde anfänglich zwar kurz ordnend genutzt, lebte einen erneuten “Kontakttanz” ebenso aus, wie die integrierte Wall Of Death es ebenso ordentlich krachen ließ. Die Chemie zwischen Band und Publikum stimmte definitiv. Eine kleine Verschnaufpause bot sich vielleicht bei dem Mitmachpart nach dem ebenfalls gnadenlos performten “Chemicals”.
Für ein Freibier kamen eine Jenny und ein Felix zum Mitsingen für das folgende FLASHDANCE-Cover auf die Bühne, welches u.a. unterlegt mit einem lautstark vom Publikum intonierten PAPA ROCH Track angespielt wurde. Beim eigentlichen MICHAEL SEMBELLO Cover „Maniac” stellte sich Felix als textsicherer Chorsänger heraus, der augenscheinlich am liebsten für den Rest der Show auf der Bühne geblieben wäre. Hätte klappen können, wenn der etatmäßige Fronter von seiner Crowdsurfing-Tour nicht wieder auf die Bühne zurückgefunden hätte. Was für eine Party!
Mit dem nächsten Musikblock folgten die nächsten vier von insgesamt acht der heute gespielten neuen Stücke. Hierbei spiegelte “Lighthouse” definitiv die gefühlvolle Seite der Band wider, während rhythmische Sportgymnastik im Vordergrund bei “High Hopes” stand. Und dann war da ja auch noch Partylöwe Felix, der sich bei “Serenade” auch mal über den Köpfen aller auf Händen tragen ließ, ehe es fett groovend („Something Inside of Me“) und Core-ballernd zum Setende mit „Drad Me Under“ ging.
Alle für einen – einer für alle… das Motto der “Monster”-Mitmachnummer, ein letzter Circle Pit bei “When My Anger Burns” und das Pop-Core Cover von THE WEEKEND zum Abschluss der Zugabe rundeten einen sehr kurzweiligen Konzertabend erfolgversprechend ab.
Auch wenn sich die Jungs, wie im Rahmen seiner Ansagen Steineker ausführte, gerne mal eine eigene Nightliner-Tour wünschen würden, kann man jetzt nur hoffen, dass es nicht wieder acht Jahre dauert (2018 mit ANNISOKAY), bis die Nordlichter im Frankfurter Nachtleben Station machen.
Setliste RISING INSANE
Intro
Burn
Reign
Wildfires
Half Alive
Chemicals
Maniac (Michael Sembello Cover)
Counting Regrets (Interlude)
Carousel
Malicious
Lighthouse
High Hopes
Serenade
Something Inside of Me
Drag Me Under
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Monster
When My Anger Burns
Blinding Lights (The Weekend Cover)