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SAXON, ROSE TATTOO, CIRCLE II CIRCLE U. A. - Andernach, JUZ Live Club


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Bands: SAXON, ROSE TATTOO, CIRCLE II CIRCLE, BLAZE, PERZONAL WAR, 10 FOLD B-LOW
Festival vom 03.07.04

Homepages:
www.saxon747.com
www.rosetattoo.com.au
www.circle2circle.com
www.planetblaze.com
http://perzonalwar.gernhart.de

50% der FFM-ROCK-CREW machten sich am Samstag, den 3.7.2004 auf zum gut besetzten Open Air nach Andernach. Hochkarätige Bands versprachen einen ereignisreichen Tag. Und er wurde es.
Dank Stefans Navigationssystems fanden wir den Veranstaltungsort absolut problemlos. Parkplätze waren selbst in Geländenähe noch zu bekommen. Wir stiegen gerade aus dem Auto aus, als es heftig anfing zu regnen. Na toll, Open Air und Wasser von oben. Das passt nicht!!! Nach wenigen hundert Metern waren wir auch schon am JUZ (Jugendzentrum à der Veranstalter des Events) angelangt. Das JUZ an sich sah von außen recht neu aus. Rund um dieses JUZ war dann das Open Air-Gelände „aufgebaut“. Als wir dieses betraten, mussten wir erstmal leicht schmunzeln. Solch ein kleines Areal hätten wir bestimmt nicht erwartet.
 
Ten Fold B-Low Die Bühne war direkt an die Rückwand des JUZ aufgebaut und nicht besonders groß. Wir checkten erst mal alles in Ruhe ab. An den Seiten waren die Getränke- und Verpflegungsstände aufgebaut. Toiletten fand man im JUZ selbst. Nach kurzer Nahrungs- und Getränkeaufnahme ging’s auch schon los mit der ersten Band 10 Fold B-Low.

Diese Band war mit ihrem recht seltsamen Mix aus Nu und Death Metal ziemlich fehl am  Platze. Sie ernteten auch eher spärlichen Applaus der bis zu diesem Zeitpunkt nicht gerade zahlreich anwesenden Fans. Über Songs oder Setlist kann ich nichts sagen. Ich kenne diese Band nicht und das wird sich so schnell auch nicht ändern.
 
Nach der kurzen Umbaupause kamen die bereits am Mittwoch davor in Aschaffenburg bestaunten Perzonal War an die Reihe. Die Band um Sänger Matthias Zimmer legte wieder mal einen sauberen und kraftvollen Gig bei recht gutem Sound hin. Anfangs war das Publikum etwas zurückhaltend, was sich aber nach jedem weiteren Lied besserte.

Der Applaus wurde zwischen den Songs hörbar lauter. Stefan war derweil im Fotograben und schoss die Kamera warm. Absolut problemlos gab sich die Security zu diesem frühen Zeitpunkt. So ziemlich jeder, der eine Kamera in Händen hielt, durfte nach vorne, um fleißig zu knipsen. Der Gig bestand aus reichlich Songs des aktuellen Albums FACES. Da dies der letzte Gig der Band auf ihrer Tour mit Blaze und Circle II Circle war, kam das, was halt so üblich ist!
 
Die Crew heckte natürlich etwas aus.  Beim letzten Song bauten die Stagehands einfach die Drums von Martin Buchwalter ab und ließen nur noch Bassdrum, Snare und HiHat übrig. Er selbst konnte sich natürlich schlecht wehren, da der letzte Song noch voll im Gange war! Wir lachten uns kringelig über diese mehr als gelungene Aktion der Crew. Super Idee !! Die Band bemerkte die ganze Aktion etwas verspätet und hatte auch reichlich Spaß daran. Nach etwa 50 Minuten war dieser letzte Gig für Perzonal War vorbei.

Stefan ging nochmals in den Graben und machte mit Gitarrist Sascha Kerschgens den Termin fürs versprochene Interview aus. 18 Uhr 30 am Backstageeingang war angesagt. Nun ja, damit würden wir ein paar Songs von Blaze verpassen.

Pünktlich trafen wir dann am Backstagebereich des JUZ ein und fragten den dort postierten Ordner nach Sascha. Er war recht ratlos, aber hilfsbereit. Er ging in die Halle und kam kurz darauf zurück. Er sagte uns, dass die Band gerade beim Essen sei und etwa gegen 19 Uhr fertig wäre. Kein Problem für uns. Wir warteten keine 2 Minuten und Sascha erschien mit Serviette und putzte sich den Mund ab. Nach der freundlichen Begrüßung suchten wir in der Halle ein stilles Eckchen für das Interview. Das fiel nicht leicht, da mittlerweile auf der Bühne die nächste Band auftrat.
Schlussendlich stellte man uns ein Büro zur Verfügung und wir konnten mit dem Interview beginnen. Sascha war gut gelaunt und beantwortete bereitwillig die Fragen von Stefan. Das Interview dauerte etwa 15 Minuten und wurde mit ein paar Fotos, geschossen von Sylvia, beendet.
 
Wir schlenderten noch kurz durch die Backstagearea und gingen dann wieder nach draußen, um uns den guten Blaze anzuschauen.

Schon am Mittwoch hinterließen er und seine Band bei mir einen mehr als positiven Eindruck. Das änderte sich auch diesmal nicht! Der Mann lieferte einen tollen und von Spielfreude sprühenden Gig ab, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Blaze selbst agierte wieder häufig an den Absperrungen zum Innenraum und suchte ständig die Nähe zum Publikum. Die Stimmung stieg spürbar und es machte wirklich Spaß, dieses Konzert zu beobachten.

Der Ex-Maiden-Shouter wurde frenetisch von den ersten Reihen gefeiert. Und das nicht zu wenig. Klasse, einfach klasse, war das Fazit unserer 3 mitgereisten Begleiter Janine, René und Grubi.
 
Als nächstes war Zak Stevens Band Circle II Circle an der Reihe. Der Ex-Savatage-Sänger lieferte einen besseren Gig ab als in Aschaffenburg. Das lag wohl daran, dass die Band deutlich besser harmonierte.

Die Backgroundvocals kamen besser rüber und Zak hatte einfach mehr Platz. Das wirkte sich sehr positiv auf den gesamten Gig aus, den ich aus der dritten Reihe mit unseren Freunden anschaute. Stefan malträtierte derweil wieder seine Kamera im Graben.

Die angereiste Metalfraktion aus Düdelsheim (Dilsem Rock City) machten fette Stimmung und Zak las sogar von deren selbstkreiertem Pappdeckel den Spruch „Heavy Metal Rindswurscht“ ab und erfreute damit die Dilsemer Metalfans. Die Setlist wurde etwas abgeändert zu Aschaffenburg. Wir bekamen unter anderem den Savatage Song „Taunting Cobras“ zu hören, welcher mächtig rockte!
 
Eins sei noch erwähnt: in der ersten Reihe standen 3 Kerle rum und das meistens mit dem Rücken zur Bühne! Sie sahen sehr gelangweilt aus und interessierten sich absolut überhaupt nicht für das Geschehen. Selbst als Zak an die Absperrung kam, hatten die 3 Typen nichts für ihn übrig. Ich geb’ diesen 3 Jungs mal nen Tipp :

Beim nächsten Mal verpisst Euch einfach nach hinten und macht Platz für die Fans, die gerne an Eurer Stelle in der ersten Reihe gestanden hätten!!! So was ist schlichtweg respektlos der Band gegenüber, selbst wenn man sie nicht mag. Der Gig ging wie im Flug vorüber und die Fans dankten es mit reichlich Applaus.

Das Wetter schlug auch seine Kapriolen und ließ manchmal etwas Wasser auf uns herab. Da wir aber hart im Nehmen sind, machte uns das so gut wie gar nix aus  :-)
 
Nach der Umbaupause kamen für mich die heimlichen Headliner von Rose Tattoo auf die Bretter. Angry is back!! Leider konnte Gitarrist Pete Wells aufgrund seiner schweren Erkrankung diese Tour nicht mitspielen. Hoffentlich geht es ihm sehr bald besser! Dummerweise fing es nun auch wieder heftiger an zu regnen.

Egal, der gute alte Rock’n’Roll von Rose Tattoo ist absolut wasserfest und die Fans bereiteten der Band einen furiosen Empfang. Aushilfsgitarrist Dai Pritchard übernahm die Slide-Guitar-Parts von Pete Wells und machte einen sehr ordentlichen Eindruck. Angry stand mit seinem weißen ärmellosen Overall stets im Mittelpunkt und lieferte einen überragenden Gig ab. Eins muss man den Jungs lassen:
Sie scheuten keine Kosten und zauberten einen waschechten Regenbogen an den Himmel gegenüber der Bühne :-).
 
Die Setlist beinhaltete diesmal auch Werke des aktuellen Longplayers. So kamen wir in den Genuss von Songs wie zum Beispiel House of Pain, Someone to f**k, Lucky, Illustrated Man und 17 Stitches. Der Regen ließ nach und ein paar Jungs in den ersten Reihen gaben Gas. 3 Security Guys aus dem Fotograben beendeten die Keilerei schneller, als sie anfing. Reife Leistung ! Bloß mussten danach leider alle Fotografen den Graben aus Sicherheitsgründen verlassen :-(.  Nach diesem klasse Gig musste ich mich erst mal um was Essbares kümmern. Die Preise waren sehr moderat und die Produkte wussten zu schmecken *g*
 
Nach dem Tatts-Gig traf ich Stefan und Sylvia vor dem Einlass auf Saxon wartend. Der Tourbus war mittlerweile aus Düsseldorf eingetroffen, wo die Band bereits um 18 Uhr auf dem Polo-Open-Air auftrat. Wir erhaschten ein paar Blicke auf sich umziehende Bandmembers. Das gefiel den anwesenden Frauen besser als uns. Wir zückten unsere Utensilien, um mal eben schnell ein paar Autogramme abzugreifen. Daraus wurde leider nix, da die Band ziemlich eilig in Richtung Halle an uns vorbeilief.

Zuerst Fritz Randow, was mich sehr verwunderte. Meines Wissens nach ist doch jetzt Ex-Stratovarius Drummer Jörg Michael verpflichtet worden. Scheinbar doch nicht bzw. noch nicht. Das wird die Zukunft dann zeigen. Etwas enttäuscht von der abweisenden Reaktion der Band, gingen wir wieder aufs Gelände, um uns den Gig anzuschauen.
 
Leck mich fett, was für ein Sound!! Laut und glasklar erschallte Heavy Metal Thunder als Opener aus den Boxen. So einen Sound bei einem Open Air erlebt man nicht alle Tage. Starke Leistung der dafür Verantwortlichen !! Logischerweise haben Saxon nicht ihre komplette Bühnenshow mitgebracht. Das tat aber dem positiven Erscheinungsbild der Band keinen Abbruch. Bassist Nibbs Carter machte wie immer ordentlich Dampf und war der bewegungstechnisch aktivste Musiker auf der Bühne. Sänger Biff Byford trat wie fast immer mit seinem langen Mantel auf und kündigte als zweiten Song Dogs of War an.

Zum Glück behielt der Himmel nun sein Wasser für sich und Stefan, Sylvia und ich konnten nach den obligatorischen Fotos einen überzeugenden, lauten und kurzweiligen Gig der NWOBHM Legende genießen. Genießen war genau der richtige Ausdruck, da die Setlist sehr viele Klassiker enthielt, was mich sehr erfreute. Leider war es nun nach Mitternacht und das tolle Open Air neigte sich dem Ende entgegen.

Direkt nach dem letzten Song begaben wir uns wieder zum Tourbus und sahen gerade noch, wie die Band eilig den Bus enterte und sich fortan nicht mehr blicken ließ. O.K., es war der zweite Gig an diesem Abend, aber ein Blick aus dem Fenster hätte doch gereicht, um zu merken, dass nur eine handvoll Fans auf Autogramme warteten. Der Busfahrer nahm zwar ein paar Sachen durchs Fenster entgegen, was er auch nach hinten zum Signieren gab. Nach etwa 20 Minuten verließ der Bus das Areal und auch wir begaben uns zu den Autos.
 
Fazit :
Ich muss hiermit ausdrücklich die Veranstalter dieser Klasseveranstaltung loben!!

Solche Bands bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Der perfekte Ablauf ließ keine Wünsche offen. Die Organisation war rundum gelungen und die Verpflegungspreise recht niedrig für das Eurozeitalter.

Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit. Sollte es im nächsten Jahr ein ähnlich gutes Billing geben, dann sind wir mit Sicherheit wieder dabei!! Auch das JUZ an sich werden wir uns mal antun. Spätestens Anfang Oktober, wenn Vicious Rumors ihre Station in Andernach machen.
  
Setlist:
 
Saxon:
Heavy Metal Thunder
Dogs of War
Backs Wall
20.000 Feet
The Eagle has landed
Dragons Liar
Strong Arm of the Law
Cut out the Disease
Solid Ball of Rock
Conquistador
Drum Solo – Fritz Randow
Motorcycle Man
Princess of the NightCrusader

Guitar Solo – Doug Scarratt
Wheels of Steel

Foto Stefan Hoidn