FRONTM3N - Frankfurt/M. (Studioreport)
Studioreport vom 11.08.2024
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Studios 301
FRONTM3N
Frontmen gibt es viele, FRONTM3N allerdings nur ein Mal!
Namentlich sind das Pete Lincoln (Smokie/ex-The Sweet), Peter Howarth (The Hollies) und Mick Wilson (10CC). Diese drei Herren haben eine gemeinsame Vergangenheit: sie waren vor langer langer Zeit mal Musiker in der Band von Sir Cliff Richard. Weitere Infos kann man gerne der offiziellen Homepage entnehmen.
Ich persönlich kam zu FRONTM3N durch Pete Lincoln, den ich schon seit 2009 bei THE SWEET schätzen gelernt habe. Auch bei einigen seiner Solo Akustikshows war ich zugegen. Dann gab es noch den gemeinsamen Auftritt mit Andy Scott bei der ROCK MEETS CLASSIC-Tour 2016. Also mehr als reichlich Berührungspunkte für mich, was Pete Lincoln betrifft. Die anderen beiden Herren habe ich wirklich erst bei FRONTM3N kennen gelernt. Klar kennt man die Radiohits von 10CC und THE HOLLIES, aber weiter habe ich mich mit diesen Bands nie beschäftigt. Nun aber zurück zu FRONTM3N. Die Herren habe ich das erste Mal 2016 in Butzbach sehen dürfen und es kamen danach noch einige weitere Shows hinzu. Ich mag diese Art von Entertainment.
3 fantastische Sänger, 3 Gitarren und Feuer frei! Dazu noch die Anekdoten, die sie in ihren Shows zum Besten geben = großartige Unterhaltung. Auch die Nähe zu den Fans ist beachtlich. Nach jeder Show (zumindest bei denen ich dabei war) gab es die Herren nach dem Programm zum Anfassen. Auch nicht selbstverständlich, aber umso lobenswerter.
So, genug des Vorgeplänkel, nun zum aktuellen Highlight für uns in Sachen FRONTM3N:
Durch unseren Mediapartner m2mediaconsulting erhielten wir die Möglichkeit, an einem einmaligen und außergewöhnlichen Event teilzunehmen. FRONTM3N enterten für 2 Tage (10. und 11. August 2024) das Frankfurter Studio 301, um im engen Kreis vor Fans und Medienvertretern das Livealbum "Guitars & Harmonies (The Live Studio Sessions)" einzuspielen. Das nenn ich mal ein DeLuxe-Event, bei dem man nicht alle Tage zugegen ist. Vielen Dank auf diesem Wege an m2mediaconsulting, die uns dieses Event ermöglicht haben! Der zweite Tag war für uns reserviert und wir waren schon sehr aufgeregt. Leider machte uns ein Problem auf Deutschlands Straßen einen Strich durch die Rechnung und wir konnten nicht zur geplanten Zeit in Frankfurt aufschlagen. Somit war das geplante Interview vor der Show nicht möglich. Das macht aber nichts, dazu später mehr. Kurz nach 17 Uhr trafen wir vor dem Studio ein und standen erst mal vor verschlossener Tür. Aber auch das machte nichts, denn man erspähte uns und so ließ uns FRONTM3N Manager Stefan Mühl persönlich rein. Nach eine kurzen Begrüßung zeigte er uns grob die Räumlichkeiten und wir schlenderten durch die Hallen, die bis dahin zugänglich waren. Auch konnte man sich mit Grillgut und Getränken verpflegen lassen. Bis jetzt schon mal sehr interessant, obwohl die Highlights noch folgten.
Nach etwa einer Stunde stand dann die Studioführung an, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurde. Wir waren bei der letzten Gruppe dabei und bekamen von Studioboss Ulli Schiller Einblicke und Erläuterungen zu hören und zu sehen. Es war auch viel Technisches dabei, was er allerdings so gut wie möglich für Laien verständlich in seinen Erläuterungen verpackte. Dann schauten wir uns noch den wirklichen Ort des Geschehens an, nämlich den Raum, in dem die drei Herren kurz darauf performten und etwa 60 Leute im Auditorium dem Geschehen beiwohnen durften. Wir entschlossen, uns mit einer handvoll weiterer Personen, im Control-Room Platz zu nehmen und Ulli Schiller über die Schulter zu schauen. Die Sicht auf die „Band“ durch die große Glasscheibe war mir von meinem Platz aus zwar nicht uneingeschränkt möglich (Mick Wilson konnte ich überhaupt nicht sehen), aber allein schon der Fakt hier zu sitzen, entschädigt mehr als reichlich dafür. Ich weis ja, wie er aussieht ;-)
Ich hätte mir auch einen anderen Sitzplatz aussuchen können, wollte da aber nicht mehr für Unruhe sorgen. So blieb ich auf meinem Platz, denn die beeindruckende erste Session fing an. Den Zuschauern wurde Kopfhörer zur Verfügung gestellt, denn es handelte sich um ein sogenanntes „Kopfhörer-Konzert“. Wir im Control-Room konnten es uns aussuchen ob wir Kopfhörer benutzen oder nicht. Da ich mir ja früher oder später das fertige Album zulegen werde, habe ich mich für den Sound ohne Kopfhörer entschieden – also für das, was normalerweise der Techniker am Mischpult aus den Boxen zu hören bekommt. Die Möglichkeit hat man ja sonst nie.
Pete, Mick und Peter nahmen auf ihren Stühlen auf der kleinen Bühne Platz und erklärten kurz den Ablauf und die Verhaltensregeln für die Zuschauer. Absolute Ruhe vor den Songs und nach den Songs darf erst applaudiert und „gegröhlt“ werden, wenn mehrere Sekunden vergangen sind und die Musiker aus ihrer „Starre“ erwacht sind. Und das klappte sogar richtig gut. Wir im Control-Room bekamen von Ulli auch verschiedene Mikrofone/Kanäle zu hören. So zum Beispiel mal nur den Gesang von Peter, oder nur den Bass von Mick. Oder komplett nur die Instrumente bzw. nur die Vocals. Hochinteressant, diese Kunst so auseinanderdividiert serviert zu bekommen. Und ich muss sagen, dass wir hier und heute Weltklassesänger am Start haben! Was diese Jungs, ohne irgendwelchen Schnickschnack aus ihren Kehlen zaubern, ist phänomenal! Wahnsinn, ich war begeistert. Na klar hab ich sie schon live gesehen und gehört, aber noch nie einzeln und in dieser annähernden Perfektion. Aber auch diese Künstler sind nicht unfehlbar. So kam es ein paar Mal vor, dass dem Einen oder Anderen etwas nicht passte und der Song abgebrochen wurde. Sei es ein Spielfehler, ein Timingfehler, ein falscher Text (jaaa, auch das und es sorgte für einige Lacher) oder ähnliches. Nun ja dachte ich, dann fangen sie den Song halt nochmal von vorne an und spielen ihn neu ein. Pustekuchen! Es wurde die bisherige Aufnahme so 15-20 Sekunden vor dem Abbruch abgespielt, die Musiker stiegen ab dieser Stelle wieder ein und performten den Song zu Ende. Wow, so geht das also? Und ich dachte, es geht wieder von vorne los. Auch Ulli lobte die Herren über den grünen Klee, dass man so was in dieser Güteklasse nur mit ganz großen Musikern hinbekommt. Und wenn der Chef das sagt, dann wird das stimmen. Er hat ja schließlich die Expertise, um das zu beurteilen.
Nach 7 eingespielten Songs gab es ein kurze Pause um danach in Runde 2 die restlichen 6 Songs Songs zu komplettieren. Auch da gab es kleine Anekdoten zwischen den Liedern zu hören oder man machte sich über den jeweiligen „Songabbrecher“ lustig. Es gab also viel zu Lachen und noch mehr zu Bestaunen. Die Zuschauer waren durchweg begeistert. Zumindest habe ich keine gegenteiligen Stimmen nach der Show wahrgenommen. Als wir den Control-Room verließen und Richtung Bar schlenderten, kam uns Stefan entgegen und wollte uns den einen oder anderen Interviewpartner suchen. Während Stefan suchte, lief uns Pete über den Weg. Er sprach uns an und wollte hören, wie es uns gefallen hat. Aus dieser Situation machte ich das Interview klar und er suchte uns ein etwas ruhigeres Plätzchen, denn im Barbereich war eine Unterhaltung eher suboptimal. So nahmen wir im hinteren Teil des Studios an einem Tisch Platz. Ein erfahrener Interviewpartner ist ein Guter, wenn man ihm eine einfache Frage stellt und er dann praktisch fast ohne Luft zu holen anfängt, zu erzählen. Somit ergab es sich dann, dass selbst nicht gestellte Fragen in diesem Monolog gleich mit beantwortet wurden. Der Pete ist echt ne coole Socke! Kurz darauf erschienen ein paar Fans an unserem Tisch und baten um Autogramme und Bilder mit Pete. Er schaute mich fragend an und ich „gab ihm die Erlaubnis“, sich um die Fans zu kümmern. Die haben ja schließlich einen Haufen Geld für dieses Event bezahlt. Wir erhoben uns von unseren Plätzen und ließen Pete seinen Job machen. Auf dem Weg nach vorne erspähte ich Stefan und teilte ihm mit, dass wir Pete erwischt hatten und das Interview mehr oder weniger im Kasten ist. Na ja, Interview ist vielleicht übertrieben, aber der Smalltalk war eingetütet. Dann sind wir noch kurz an die Bar und haben uns unter die Leute gemischt. Bevor wir dann gingen, haben wir uns von Stefan verabschiedet, der auch gleich fragte, wann wir uns wiedersehen. „Spätestens 2026 in Aschaffenburg“ sagte ich, denn dafür haben wir bereits unsere Tickets. Aber in 2025 wird sich bestimmt auch noch was ergeben, um die FRONTM3N live zu erleben, denn von Rente oder Abschiedstour war heute nicht im Ansatz die Rede. Somit ging ein ereignisreicher und hochinteressanter Abend zu Ende.
Nochmals ganz herzlichen Dank an m2mediaconsulting, Stefan Mühl und selbstverständlich an Pete, Peter und Mick alias FRONTM3N und die Studios 301.
© Fotos: Jürgen Will & Dirk Menzel