MARIANAS REST & AEONIAN SORROW – Erfurt

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Konzert vom 21.11.24

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MARIANAS REST
AEONIAN SORROW

Voller Vorfreude mal eben schnell knappe 250 km rüber ins Nachbarbundesland Thüringen gedüst, dem echt kultigen Club From Hell in Erfurt meinen Antrittsbesuch abgestattet, um mir als Abendmahl die „Doom Of The Noth“ Co-Headliner Tour der Finnen MARIANAS REST & AEONIAN SORROW reinzuziehen. In meinem persönlichen Premierenjahr 2024 wurden in Sachen noch nicht gesehene Bands und besuchte Veranstaltungsorte somit hier wieder drei Lücken geschlossen, wenn auch ein leicht bitterer Beigeschmack übrigblieb. Dazu später mehr.

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AEONIAN SORROW, ein Quintett aus Finnland inkl. einer Sängerin für Klargesang und einem Drummer aus Griechenland, war für mich trotz zweier CDs "Into The Eternity A Moment We Are" (2018) und "Katara" (2023) und einer EP “A Life Without” (2020) die große Unbekannte des heutigen Abends. Zum Besten gaben sie über ihre 47-minütige Spielzeit sechs Stücke aus eben diesen Veröffentlichungen, die sich musikalisch in den Bereichen Funeral Doom bzw. melodischen Death/Doom Metal einordnen lassen. Interessant hier war definitiv der zweistimmige Gesang zum einen von Frontfrau Gogo Melone, zu dem durch abgrundtief böse Growls von Joel Notkonen ein extremer Kontrast aufgebaut wurde. Dies alles eingepackt in wechselnd düstere Lichtelemente bei durchaus ansprechendem Sound verlieh dem Ganzen den nötigen Effekt. Der Opener „Her Torment“, eine 8-minütige episch melancholische Doom-Nummer wurde direkt abgefeiert. Offensichtlich nicht wenige der ca. 70 am heutigen Abend im Club anwesenden Gäste kannten die Band bereits von z. B. einer Support-Tour 2020 mit SWALLOW THE SUN o. ä. Ob mystisch beginnend und ab der Songmitte sich steigernd wie bei „Anemos“ oder ähnlich gestaltet, nur melancholisch epischer ausgelegt, entfaltete sich danach „My Soiltude“. Auch das teils mit mächtigem Bombast-Part ausgestattete „Ashes And Death“ sorgte hierbei für Abwechslung, wobei die Stücke sich vom Aufbau her doch arg ähnelten. Gefühlt ging diese ¾ Stunde, in der man auch auf größere Kommunikation zwischen den Songs verzichtete, recht schnell vorüber und der eine oder anderen nutzte die folgende 45-minütige (!) Pause, um mit der Frontfrau und Bandgründerin am Merchandise ein paar Worte zu wechseln oder sich mit ihr ablichten zu lassen.

Setlist AEONIAN SORROW:
Her Torment
Anemos
My Solitude
Ashes and Death
Forever Misery
Insendia

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Das finnische Sextett MARIANAS REST wurde für diese Tour offensichtlich auf ein Quintett zusammengestrichen und der Kollege Keyboarder (Aapo Koivisto, OMNIUM GATHERUM) wurde vom Band eingespielt. Mit der heutigen Technik lässt sich das ja leicht einrichten. Die Mannen von der östlich von Helsinki gelegenen finnischen Halbinsel Kotka, zu schubladisieren stellte sich schon immer als eine kleine Herausforderung dar. Einzuordnen im Überbegriff Melodic Doom, garniert mit Elementen aus Melo-Death, Post Black Metal und Gothic-Doom sind wohl die tragenden Säulen ihres Schaffens genannt, dass seit dem Debüt „Horror Vacui“ (2016) bis zum aktuellen Album „Auer (2023) mit insgesamt vier Studioalben („Ruins“, 2019; „Fata Morgana“, 2021) eine stetig wachsende Fanschar für sich verbuchen kann. Wo diese allerdings in Erfurt war entzog sich meiner Kenntnis. Jedenfalls gingen diejenigen, die anwesend waren, ab wie Schmidt’s Katze. Die Nordmänner machten es den Gästen aber auch einfach, da die Setlist mit einem durchaus repräsentativen Querschnitt aus allen Alben gespickt war. Da musste nicht einmal der atmosphärische Opener „Diseased“ als Eisbrecher herhalten, den schon mit seinen Spoken Words zum Keyboard-Intro baute sich der Track zu etwas mächtigem auf. Fronter Jaakko Mäntymaa keifte, angetrieben von den recht lauten Drums, förmlich ums musikalische Bestehen ggü. seinen Kollegen. Als dann nach Bassist Niko Lindman mit seinen Growls kurz einstieg, wuchs das Ganze zu einem hammermäßigen Konzertbeginn an. Jeder Song dieser Kombo ist geprägt von einem markanten Riff, einem eingängigen Chor oder einer catchy Melodieführung. So melo-doomt sich auch das vom Debüt stammende “A Lonely Place To Die” recht schnell ins Gehör und lässt die ersten Matten kreisen. Der eher episch ausgelegte 7-minütige Longtrack „Fata Morgana” wirkt eben durch die Growls live noch mächtiger. Und weil es so gut ankam schob die Setlist den an diesem Abend ersten Gänsehauterzeuger “Glow From The Edge” vom gleichen Album direkt hinterher. Und wenn wir schon bei diesem Glücksgefühl sind, dann muss an dieser Stelle gleich das mystisch-atmosphärische „Auer“ mit erwähnt werden. Bei den Shouts und dem episch-melodiösen Gitarren-Solo im Mittelteil lief es einem wohlig den Rücken und die Arme runter. Zu einem weiteren Part für abendliches Halsmuskeltraining wurden “Place of Nothing” und „Light Reveals Our Wounds“ auserkoren. Dies ist dann auch die Überleitung für den schnellsten und einzigen “Ruins”-Album Song des Abends. Mit Doublebass und somit einem Tick mehr Uptempo kam dieser ggü. der Originalversion deutlich kerniger rüber. Tja was soll ich sagen, auch mit dem nächsten melodisch epischen Schmachtfetzen “South of Vostok” hatten die Suomis ihre Fans erneut verwöhnt und sich nach exakt 61 Minuten tatsächlich schon verabschiedet. Kaum Ansagen, keine Zugabe, nur melo-doomiges Revier markieren par excellence und das war es. Selbst die dafür oft gescholtenen Ami-Bands geben da mehr zum Besten. Aber hey, ich meckere hier gerade auf ganz hohem Niveau, auch wenn es und ich wiederhole mich gerne, durchaus etwas mehr hätte sein dürfen.

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MARIANAS REST Setlist:
Diseased
A Lonely Place to Die
Fata Morgana
Glow from the Edge
Place of Nothing
Auer
Light Reveals Our Wounds
Unsinkable
South of Vostok