RUSH - Frankfurt, Festhalle
Konzert vom 24.09.04
Homepage:
www.rush.com
Konzertbericht von Andi "Bone" Knoche
Ich war bislang von der kanadischen Band „Rush“, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiert und aus diesem Grund auf großer Welt-Tournee ist, relativ unvorbelastet. Gut, ich hatte zwei CD´s von ihnen im Schrank („Power Windows“ und „A Show Of Hands“), aber live hatte ich sie bislang noch nie erlebt. Begleitend zur Tour brachten sie eine CD mit acht Coversongs, darunter zwei „The Who“-Klassiker, auf den Markt. Diese CD wäre, wenn ich das Konzertticket nicht bereits früher erworben hätte, sicher ein weiterer Anreiz gewesen, die Herren Lee, Lifeson und Peart endlich einmal „on stage“ zu genießen.
Und da sind wir auch schon beim Stichwort, denn „Genuß pur“ war das, was ich ab Punkt 20.00 Uhr hören und sehen durfte.
Völlig neu für mich war, dass auf eine Vorgruppe gänzlich verzichtet wurde. Vielleicht einmal abgesehen von Pink Floyd gab es das auf den vielen Konzerten, auf denen ich war, nicht. Ich ließ mich genau um 20.00 Uhr auf meinem Platz im 1. Rang nieder, und exakt zur gleichen Zeit startete das Konzert bzw. die einleitende Videosequenz mit einem Zeichentrick-Filmchen, in dem ein lustiger Drache neben den drei Ausnahme-Musikern die Hauptrolle spielte.
Der 2. Rang war leider unbesetzt, dafür war sonst alles voll. Der Innenraum der Festhalle war in Steh- und Sitzplätze aufgeteilt. Die Show wurde offenbar mit hohem technischen Aufwand aufgezeichnet, denn überall hingen Mikrofone und fuhren Kameras, eine Teleskop-Kamera schwenkte über dem Innenraum hin und her.
Was Rush in den nächsten 3 ½ Stunden, nur unterbrochen von einer viertelstündigen Pause, boten, war eine bestechende Lightshow mit Lasern und Videoprojektionen und Musik in Perfektion. Man kann es kaum glauben, was für einen kompletten und einzigartigen Sound diese drei begnadeten Musiker auf die Bühne bringen, und das trotz der bekanntermaßen schlechten Akustik in der Festhalle. Ich dachte mir bisweilen, was wäre, wenn Rush in der Alten Oper aufträten. Der Sound wäre dann von der CD wohl nicht zu unterscheiden gewesen.
Kurzum, an diesem Abend ist ein neuer Rush-Fan geboren worden, und das nachdem es die Band bereits seit 30 Jahren gibt.
Ich werde mir wohl bei nächster Gelegenheit die „Live in Rio“-DVD zulegen. Dort war die Bühne natürlich ungleich größer. Einziger Nachteil: Die Coversongs der neuen CD waren damals noch nicht eingespielt. Diese wurden in der Festhalle perfekt in das Set eingefügt. Allein wegen der „Who“-Stücke „Summertime blues“ und „The Seaker“ hat sich der Besuch gelohnt.
Persönlich hat mit „The big money“ von der „Power Windows“ gefehlt, da ich wegen dieses Stückes erstmals mit Rush in Berührung kam, aber das soll meine durchweg positiven Eindrücke von dem Konzert nicht trüben.
Foto von Rush HP übernommen