PRIMAL FEAR – Frankfurt/M.

09 primalfear flyer

Konzert vom 07.09.23
Support: THE UNITY

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PRIMAL FEAR
THE UNITY

 

Für einen Besuch dieser Konzertreihe gab es mehrere gute Gründe. Zum einen handelte es sich um eine doppelte Release Tour, denn beide Bands hatten zur Tourbeginn ihre neuen Longplayer veröffentlicht, für THE UNITY stand mein erstes Konzert mit dem neuen Bassmann Tobias “Eggi” Exxel (EDGUY) an und PRIMAL FEAR hatte ich gefühlt eine Dekade nicht mehr live gesehen.

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In der bereits zu Beginn des Auftritts von THE UNITY gut gefüllten Batschkapp, insgesamt sollten es an diesem Abend ca. 400 Ticketkäufer werden, schaute ich in einige fragende Gesichtsausdrücke. Als Intro der komplette JOURNEY Hit “Don’t Stop Believin’” plus ein eigenes Intro. Auch wenn man am Ende auf eigene 45 Minuten Spielzeit kam, was für einen Support nicht schlecht ist, die ersten fünf Minuten hätte man bei reichlich vorhandenem eigenem Material sicherlich effizienter nutzen können. Sei’s drum, die Jungs haben gerockt und wie. Mir kamen die Songs diesmal wesentlich knackiger und tighter gespielt vor, was der Band und ihrem Melodic Metal recht gut steht. Die Hälfte der Songs stammte vom neuen Werk “The Hellish Joyride”. Hiervon stach für mich das powermetallische und an GAMMA RAY erinnernde “Saints And Sinners” u. a. auch durch sein Power Drumming hervor. Ja ok, das Keyboard kam vom Band, ist mehr oder weniger bei THE UNITY aber üblich, da Keyboarder Sascha Onnen (Ex-MOB RULES) berufsbedingt nur in den Ferien live mitwirken. Aber wie schlug sich jetzt eigentlich der Eggi? Wie immer ein Quell an Energie auf der Bühne. Man hatte manchmal das Gefühl, dass er sich selbst einbremsen musste, um nicht Goldkehlchen “Gianba” Manetti die Show als Frontmann zu stehlen. Die Gitarrenfraktion um Henjo Richter (GAMMA RAY) und Stefan Ellerhorst (Ex-CROSSROADS) spielte gewohnt stark auf, ging aber keine großen Wege und Michael Ehré, der heute seinen ersten Einsatz am Drumkit hatte, schonte sich keine Sekunde. Klatschnass verabschiedeten sich er und seine Mannen vom nicht nur am Setende die Band lautstark abfeiernden Publikum.

Setlist THE UNITY:
Intro One World
Masterpiece
No Hero
No More Lies
Always Two Ways to Play
Welcome Home
Saints and Sinners
Never Forget

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… und frisch geföhnt bzw. trockengelegt saß der Michi nach gut 30-minütiger Umbaupause bei PRIMAL FEAR zum nächsten Angriff wieder hinter seinem Schlagzeug.
Das deutsche „Metal-Commando“ hatte sich den gleichnamigen Release des vorletzten Albums in 2020 und das 25-jähriges Bandjubiläum im vergangenen Jahr sicherlich anders vorgestellt. Corona mit all seinen Auswirkungen hatte die Band voll erwischt, wie durch das Impfschaden Coming-out von Bassist Mat Sinner kurz vor Tourstart bekannt wurde. Wie bei allen vergangenen Auftritten von PRIMAL FEAR oder in der MAT SINNER BAND bei ROCK MEETS CLASSIC in dieser Zeit wurde Mat auch hier wieder würdig von Alex Jansen (Ex-MENNEN) vertreten. Das Frontmann Ralf Scheepers mit Leib und Seele hinter PRIMAL FEAR steht, wurde an diesem Abend mehrmals deutlich. Seine Art mit dem Publikum zu kommunizieren, seine Gestik (alleine schon die Pose mit dem Ausbreiten seiner muskulösen Arme), sein Gesangsvolumen oder seine Interaktionen sprechen hierzu eine mehr als deutlich Sprache. So kündigte er den Konzertabend als eine Art Nachholen des Jubiläums an. Drei Songs vom neuen Album „Code Red“ und sonst ein Streifzug durch 13 Alben. Hier kam eigentlich jeder auf seine Kosten. Der gemeine Fan durch die ausgewogene, 90-minütige Setlist und der Gitarren Nerd bei Stücken wie „Nuclear Fire“ (geiles Parallel-Tapping von Tom Naumann und Alx Beyrodt oder „King Of Madness“ (Gitarrenperfektion pur). Darf man bei einer Ballade den Begriff „abfeiern“ im direkten Zusammenhang bringen? Ich denke schon, denn die Reaktionen zu „Fighting The Darkness“, der besten Bandballade ever, sprachen hierzu eine deutliche Sprache. Besser konnte man diesen Song nicht rüberbringen, wie hier in Frankfurt/M. - Chapeau. Sicher hatte an diesem Konzertabend jeder für sich so seine Favoriten auf der Setlist. Mich haben die Jungs bei Stücken wie „Metal Is Forever“ – die Bandhymne schlechthin oder das pfeilschnelle „Angel in Black“ als Gesamtleistungen richtig abgeholt. Bei letzterem hatte Herr Beyrodt an der Gitarre nochmal einen für die Galerie rausgehauen. Die Songs hatten für mich einfach den meisten Punch. Unterm Strich ging aber jeder mit einer positiven Erinnerung an diesen Konzertabend nach Hause. Die lauten PRIMAL FERA-Sprechchöre zwischen den Songs sprachen dafür eine sehr eindeutige Sprache.

Setlist PRIMAL FEAR:
Chainbreaker
Rollercoaster
The World Is On Fire
Deep in the Night
Face The Emptiness
Another Hero
Nuclear Fire
Hear Me Calling
Fighting The Darkness
King Of Madness
The End Is Near
When Death Comes Knocking
Metal Is Forever
Final Embrace
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Angel In Black
Running In The Dust

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Hans-W. Rock

Weitere Fotos vom Konzert gibt es >hier<