EMIL BULLS - Wiesbaden

11 emilbulls flyer

Konzert vom 10.11.22

SUPPORT: VENUES, SETYØURSAILS

Homepages:
EMIL BULLS
VENUES 
SETYØURSAILS

Mein an mich selbst gesetzter Auftrag um musikalische Bandbreitenerweiterung fand mit dem heutigen Konzert mal wieder eine Fortsetzung. Dabei hatte ich es nicht auf den Headliner abgesehen, sondern auf die beiden Supportbands VENUES und SETYØURSAILS. Auch wenn es bei den EMIL BULLS mit ihrer seit jetzt zwei Jahren und 2-mal verschobenen „25 To Life Birthday Bash“- Jubiläumstour es nachträglich noch etwas zu feiern gab, es half nichts, der Tag nach dem Konzert begann für mich eigentlich schon vor dem Aufstehen, was meine verfrühte Abreise und die damit in diesem Fall verbundene kürzere Konzertberichterstattung erklärt.

11 setyoursails

Mit SETYØURSAILS eröffnete eine junge ambitionierte Post Hardcore Formation aus Köln ihren zweiten von drei Tour Blöcken als Support der Münchner Vorturner EMIL BULLS. Gespannt war ich auf die Performance der stimmgewaltigen Frontfrau Jules Mitch, die mich auf dem aktuellen Longplayer „Nightfall“ schon mächtig hat staunen lassen. Das Erhoffte trat ein, sie setzte nahezu 1:1 ihr Gesangsspektrum aus gutturalem Gegrunze, zuckersüßem, glasklarem Klargesang und scharfen Core Screams um. Dieses kleine rast- und ruhelose Energiebündel performte über die 35 Minuten Spielzeit hinweg sehr emotional und interagierte bei jeder Gelegenheit mit dem Publikum, das sich, bedingt durch den frühen Einlass, in einer steten Zulaufphase befand. Dafür durfte man jedoch das große Plus für sich verbuchen, 90 % der Neuankömmlinge direkt vor die Bühne gezogen zu haben, wodurch diese u. a. Details erfuhren, wie z. B. die Frankfurter Wurzeln der Sängerin, die an diesem Tag erstmals auf und nicht wie früher im Publikum vor der Bühne des Schlachthofs stand. Der geforderte Circle Pit vor dem dritten Song “Into The Storm” fiel ob des bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht all zu zahlreichen Publikums zwar etwas spärlich aus, dafür schaffte man es im Zusammenspiel mit der Lichtatmosphäre (viel Stropo und dunkles Licht) und den Interaktionen das Publikum über die Dauer des Sets für sich zu gewinnen und dieses beim Schlusssong „Fck Off“ lautstark mir einzubinden. Ein Auftakt nach Maß!

SETYØURSAILS Setlist:
Ghosts
Nightfall
Into The Storm
Mirror
Shallow
Why
Reason
FCK OFF

11 venues 01

Den auf der Bühne frei gewordenen Platz nach Räumung SYS-Aufbaus wussten die aus dem Raum Stuttgart stammenden VENUES für sich optimal zu nutzen. Hier fiel auch gleich das Fehlen des zweiten Gitarristen auf, der auch schon nicht auf den aktuell neuen Videos zu sehen ist. Da im Modern Metal/Post Hardcore aber eh viel mit Einspielungen gearbeitet wird, war das zu verkraften, zumal man ja auch ohne echten Bassisten agiert. Dass die Truppe live sehr aktiv ist und viele Bühnenerfahrung aufweist, konnte man über die 40-minütige Spielzeit hinweg deutlich feststellen. Zu gewissen routinemäßigen Abläufen folgte aber dennoch genügend Spontanität, um nicht allzu routiniert zu erscheinen. Das die Truppe um das geniale Gesangsduo Daniela „Lela“ Gruber und Robin Baumann bereits in Wiesbaden bekannt ist, war deutlich festzustellen. Sogar eine eigene mitgereiste Fanbase hatte man am Start. So war es nicht verwunderlich, dass man hier von Anfang an das Publikum in der Hand hatte. Selbst wenn es nicht so gewesen wäre, auch hier hätte es nicht lange gedauert, bis man den Akteuren aus der Hand gefressen hätte. Zu stark performt war dieser Auftritt. Neben dem sehr aktiven Gitarristen Valentin Hahnemann fielen die Blicke unweigerlich auf Lela Gruber. Nicht alleine nur ihr knappes Outfit und ihre auffällige Erscheinung mit ihren halbseitig unterschiedlich gefärbten Dreadlocks (schwarz/weiß) waren es, was einen in den Bann zog, nein ihre Stimme ist es, die einen zu fesseln vermag. Sie füllt den cleanen Gesangspart derart harmonisch und tiefgreifend aus und ist zudem gut bei Puste, was man an den langen Wegen, die sie über die Bühne ging, feststellen konnte. Im Duett mit Screamer Robin Baumann ein perfektes Duo für den Sound von VENUES. Im Vordergrund des Sets standen natürlich die Highlights (u.a. „Rite Of Passage“, „Deceptive Faces“ oder „Whydah Gally“) der aktuellen Platte „Solace”, aber auch „We Are One“ vom Debüt „Aspire“ und die beiden kürzlich veröffentlichten bockstarken neuen Singles „Reflections“ und „Cravings“ wurden vorgestellt und kamen live sehr gut an. Zum letztgenannten, jetzt härtesten Stück der Band, wurde passenderweise zu einer Wall of Death aufgerufen, die in einem amtlichen Moshpit endete. Für meinen Teil die zweite Vollbedienung des Abends.

Setlist VENUES:
Rite Of Passage
Deceptive Faces
Ignite
Shifting Colors
Reflections
Uncaged Birds
Cravings
Whydah Gally
We Are One
Mountains

11 emilbulls1

Die bayrischen Multi Metaller EMIL BULLS zählen nicht gerade zu meiner musikalischen Leibspeise. Dieses Potpourri aus NU-/Alternativ Metal Variationen mit Core-Elementen, Elektro-Samples, Metal-Screams und Pop-Hooks war für mich schon immer eine Schippe zu viel des Guten. Von daher trat ich dem Spektakel um den „25 To Life Birthday Bash“ hier komplett unvoreingenommen gegenüber. Eins vorweg, auch wenn ich von dieser Show hier nur gut die Hälfte gesehen habe, so hat dies echt Lust auf mehr gemacht. Wenn als Pausenmusik die Filmmusik von 80er Serienklassikern wie u.a. „Ein Colt für alle Fälle“ und als Intro MANOWAR’s „The Crown And The Ring“ läuft, das Set dann mit dem mir wohl einzig wirklich bekannten Stück „The Ninth Wave“ anfängt, bist du definitiv richtig. Den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, wird die Show wegen eines technischen Defekts der Gitarrenanlage von Andy Bock direkt nach dem ersten Song unterbrochen. Des Frontmannes Entertainer Qualitäten und ein Drum/Bass Jam überbrückten lange Minuten des Wartens bis es endlich weiterging. Die Symbiose Band/Publikum hat mich dann echt überrascht. Nicht nur, dass das Publikum den Refrain von „The Age of Revolution” lautstark alleine singt, nein, man feiert regelrecht die Pausen zwischen den Songs indem ein Vorsinger „Emil“ schreit und die Halle nahezu komplett mit „Bulls“ antwortet. Definitiv ein Hauch von Stadionatmosphäre. Da lässt es auch nicht lange auf sich warten bis der erste Crowdsurfer auftaucht („These Are the Days“) und der erste Moshpit entsteht „The Most Evil Spell“. Das aufmerksame Auge sieht hierbei stete Kameraaufnahmen auf der Bühne, was auf einen Mitschnitt für eine visuelle Live-Aufnahme hindeutet. Mein Finale am heutigen Abend fand in Form von „Not Tonight Josephine“ statt. Ein echtes Live-Pfund mit der Erkenntnis, dass man sich diese Band durchaus nochmal anschauen könnte.
Irgendwie ärgerte mich meine vorzeitige Abreise schon etwas, denn das Quintett hatte es geschafft mich in dieser knappen Stunde erstklassig zu unterhalten. Verpasst habe ich dadurch wohl ein Duett von Frontmann Christoph von Freydorf und VENUES Sängerin Lela Gruber beim Coversong „Survivor“ in der ersten Zugabe und ich bin mir sicher einige andere Gimmicks gab es garantiert auch noch.

Setlist EMIL BULLS:
Intro (Manowar's "The Crown and the Ring")
The Ninth Wave
The Age of Revolution
Euphoria
Between the Devil and the Deep Blue Sea
Smells Like Rock 'n' Roll
Leaving You With This
These Are the Days
Here Comes the Fire
The Most Evil Spell
Not Tonight Josephine
It's High Time
Hearteater
Nothing in This World
Winterblood (The Sequel)

1. Zugabe:
Ad Infinitum
Survivor (DESTINY’S CHILD Cover)
Man or Mouse
Pants Down

2. Zugabe:
I Don't Belong Here
The Jaws of Oblivion
When God Was Sleeping
Worlds Apart

Fotos mit freundlicher Genehmigung von
BK-Productions (SETYØURSAILS)
Pia Böhl (VENUES)
Timo Ehlert (EMIL BULLS)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.