ENSIFERUM - Aschaffenburg, Colos-Saal


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Konzert vom 26.10.09

 

 


Headliner: Ensiferum  
Support: Metsatöll, Tracedawn

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Nachdem das AMORPHIS Package vor ein paar Tagen schon reichlich finnische Vipes im Colos-Saal verstreut hatte, standen heute nochmals zwei Suomi-Bands auf dem Programm. Bereits 15 Minuten vor dem angekündigten Beginn legte der erste der beiden skandinavischen Acts los.
In ihrem 35-minütigen Set versuchten TRACEDAWN mit ihrem melodisch, progressiven Death Metal, die zu Beginn schon beachtliche Zuschauermenge von gut 200 Leutchen, auf ihre Seite zu ziehen. Dies gelang nicht immer, und so konnte der 6er zwar steten Applaus nach den Songs einfahren, aber währenddessen tat sich in dieser Hinsicht recht wenig. Auch die Aufforderung zu einem Moshpit im Setmittelteil blieb unerhört. Ob das Überspringen des berühmten Funken an dem nicht wirklich prickelnden Sound oder dem oftmals doch recht sperrigen (aber durchaus guten) Songmaterial lag, ist daher nur zu vermuten. Dass an überaus agiles Stagegerenne zudem nicht zu denken war, weiß jeder, der die Bühne im Colos-Saal kennt. Bei drei Bands und zwei Backlines incl. zweiten Drumkit geht da mal rein gar nichts in dieser Richtung. Trotzdem machte die optisch noch recht jung wirkende Truppe einen guten Job, wobei mir die Wechsel von Cleanvocals und Growls incl. der musikalischen Ausrichtung dazu nachhaltig positiv in Erinnerung geblieben sind. Vielleicht sollte ich mir mal das kürzlich veröffentlichte Album „Ego Anthem“, welches den Löwenanteil der Spielzeit bestimmte, mal in Ruhe reinziehen.

Dass Estland nicht gerade um die Ecke liegt, bedeutet nicht etwa, dass man sich 25 Minuten Zeit lassen muss, um auf die Bühne zu kommen, meine Herren von METSATÖLL. Die Frage nach dem Warum? bei schon angesprochener gleicher Backline, Drumkit etc dürfte hier berechtigt sein. Der Einstieg mit dem in Landessprache gesungenen Canon ins 45-minütige Set klang für einen Bandneuling wie mich zunächst recht verheißungsvoll. Auch der Sound war deutlich besser, als noch bei dem Opener, nur mit dem dunklen blau/grünen Dauerlicht konnte ich mich wahrlich nicht anfreunden. Das mag ja teilweise zum Dudelsack kombinierten Folk/Pagan Metal der Esten gehören, deren Songs zudem in Heimatsprache vorgetragen wurden, aber mir war das auf Dauer zu eintönig. So verlor ich dann doch recht schnell das Interesse an der Darbietung des Quartetts, bei dem zwar das Publikum auf Mitsingspielchen reagierte und nach den Songs  artig Applaus spendete, doch ansonsten ebenso verhalten ruhig während der Songs blieb, wie bei der ersten Band. Irgendwann hatte der Lightjockey offensichtlich ein Einsehen mit mir und zauberte kurzfristig sogar Rottöne auf die Bühne und siehe da, der Dudelsackakteur ist auch für die Flötentöne zuständig, die ab und an zu vernehmen waren. Nach dem mit Indianerlauten ähnlichen Track (und ich mag normalerweise solches Zeug) war ich froh, dass die Chose hier vorbei war und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich damit nicht alleine stand… 

Zeit für den Headliner, wegen dem ich eigentlich hier war. In der erfreulich kurzen Umbaupause informierte ich mich mal eben über die Merchpreise und stieß dabei auf unfassbare 20 € für ein T-Shirt und 50 € beim Hoodzip.
ENSIFERUM starten bei gutem Sound zunächst mit Songs vom neuen Album „From Afar“ in ihre Show. Ohne jetzt nörgeln zu wollen, fällt mir bei „Twilight Tavern“ erstmals auf, dass die Mannen da vorne mit einigen Samples bei den weiblichen (Backing)Vocals arbeiten. Wie sonst ist es zu erklären, dass man Keyboarderin Emmi mal eben den Saft ihrer Scheinwerfer abdreht und sie im Dunkeln agieren lässt? Ansonsten kommt das Geschehen des wie immer in Kampfbemalung und mit freiem Oberkörper angetretenen 5ers (ne, neee meine Herren, die Dame am Key. hatte nicht blank gezogen!) sehr aktionsgeladen rüber. Rotierende Mähnen, viel Stageacting, saubere Vocals und fette Chöre und das alles eingebettet in die beste Lightshow, die ich in diesem Jahr im Colos-Saal gesehen habe. Echt geil, wie die Jungs um Frontmann Petri Lindroos es verstehen, das Publikum bei Laune zu halten und dies dankt es der Band, indem man die meisten Songs absolut textsicher mitgrölte. Geschätzte 400 Kehlen feiern mit „ihren“ Finnen hier eine echte Party, wobei selbst ein kleiner Moshpit mal zu erblicken war. Da war es egal, ob die Songs von „From Afar“, dem selbstbetitelten Debüt, von „Iron“ oder „Victory Songs“ stammten, wobei letzteres gerade mal einen Song in der Setlist platzieren konnte. Leider fast schon etwas Ami-like wurde der offizielle Teil nach 75 Minuten beendet. Dafür gab es mit drei alten Tracks in der 15-minütigen Zugabe noch einmal voll was auf den Helm. Sichtlich zufrieden, ausgepowert und teilweise klatschnass geschwitzt tauchten einige Hobbywikinger danach in der Aschaffenburger Fußgängerzone unter, ohne dass man später etwas von Schwertergerassel oder einem Raubzug in den örtlichen Gazetten hätte nachlesen können.

 

Setlist Ensiferum:
By The Diving Stream (Intro & Edit Version)
From Afar
Twilight Tavern
Little Dreamer
Elusive Reaches
Wanderer
Guardians Of Fate
Tale Of Revenge
Smoking Ruins
Slayer Of Light
One More Magic Potion
The Longest Journey
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Treacherous Gods
Lai Lai Hei
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