STALLION - Mühltal

08 Stallion Flyer

Konzert vom 07.08.21
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ABANDONED

Im Rahmen der Konzertreihe „live und bunt - Sommerkultur im LaDaDi“ stand heute im Steinbruch-Theater bei Darmstadt Speed/Thrash-Metal auf dem Programm. Für mich nach 17 Monaten der Konzertabstinenz ein erster großer Schritt ins normale Konzertleben, da sich aufgrund einer sehr niedrigen Inzidenz die Beschränkungen im ganz kleinen Bereich hielten (lediglich frei wählbare Sitzplätze auf Festzeltgarnituren war zu beachten). Viele Gesichter der mehr als 100 Besucher kannte man und so war es nicht verwunderlich, dass das ein oder andere Auge bei der ersten Begrüßung nach vielen Monaten des sich Nicht-Treffen-Könnens feucht wurde.

08 Abandoned

Als Opening Act hatte man die Lokalmatadoren ABANDONED verpflichtet, was sich als geschickter Schachzug herausstellte, denn die mitgebrachte eigene Fanbase war zahlenmäßig beachtlich, wie sich später noch feststellen ließ. Frontmann Eric „Kalli“ Kaldschmidt war darüber vermutlich so begeistert, dass durch seine teils überschwängliche Kommunikation zwischen den Songs zu viel Zeit von der Spieluhr herunterlief und die „E Band ohne D” (Anm. Red.: frei übersetzt - eine Band die kein D spielt) letztendlich zwei eingeplante Stücke von der Setlist streichen musste (u. a. „Trapped“). Nahezu jeder im Publikum hatte ihm das verziehen, zumal er am Vorabend bei der TRANCE-Release-Party in Mannheim mit auf der Bühne stand und somit gleich zwei Adrenalin gefüllte Abende an diesem Wochenende für ihn zu Buche schlugen. Man genoss im Kollektiv einfach den einstündigen Old-School-Set des Quartetts. Neben drei Stücken vom 2003er Demo „Mistanthrope“ und dem ungeplanten Rausschmeißer „Forcefed“ vom 2000er Demo gab es das gewohnt powermetallische bangeigene Thrash-Gebolze zu hören. Die wenngleich auch etwas zu häufig eingeworfenen Hans Rosenthal liken “Dankeschön, ihr seid…” - „…Spitze” Mitmach-Spielchen waren durchaus berechtigt. Man pfiff einfach auf den eingeschränkten Platz, die etwas schwachbrüstige, aber für die heutigen Biergarten-Verhältnisse durchaus ausreichende PA, vollzog den üblichen Bass und Gitarrenwechsel von Holger Ziegler und Torsten Schweikart und feierte eine ausgelassene Wiedersehensparty nach der letzten Show im Januar 2020, die für einen kleinen Moment sogar etwas sentimental wurde, als man zu „Chase Of The Hellhounds“ zwei verstorbenen Mitmusikern aus den früheren gemeinsamen Tagen gedachte.

Setlist ABANDONED:
Visions Of Death
Take The Spell
Disorder
Fuck You Bastard
Too Blind To See
Sands Of Time
Chase Of The Hellhounds
It’s Alive
Misanthrope
Privat Little Hell
Meat
Forcefed

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Keine 20 Minuten später, STALLION-Sänger Paul Ehrenhardt groovt neben der Bühne zur Rap-Pausenmusik, um urplötzlich mit seinen Mannen zum einsetzenden Opener „Waking The Demons“ die Bühne zu stürmen. Die Band stand hier am Anfang einer Reihe von Sommer-Shows, um endlich ihr mittlerweile ein Jahr altes Studioalbum „Slaves of Time“ live präsentieren zu können. Nun, der wie eingangs erwähnt gut gefüllte Biergarten hatte sich nach dem Opening Act deutlich geleert und so zockte man die 75-minütige Show zusammen mit noch knapp über 50 Headbangern, die dafür zum Teil schwer auf ihren angedachten Sitzplätzen zu halten waren. Das Speed-/Thrash Metal Gebräu des Quintetts vom Bodensee kam im Mühltal gut an. Während Nackenbrecher wie „Killing Time“, „From The Dead“ oder „Underground Society“ abgefeiert wurden, zündeten bei mir eher Stücke wie „Wild Stallions“, „All In“, „Devil Never Sleeps“ oder mein persönliches Showhighlight „Rise And Ride“. Selbst das halbballadeske „Die With Me” mit seinen wechselnden Gitarrensoli wusste zu fesseln. Mit dem TON STEINE SCHERBEN Song „Mach kaputt“ hatte man ein nicht alltägliches Cover am Start, das jedoch zu den antifaschistischen Parolen passte, die Pauly ab und an als Redebeiträge zwischen den Songs platzierte. Eine erhoffte Aufmerksamkeit bzw. Resonanz beim Restpublikum war hierbei nicht festzustellen. Solche Statements stehen auch wie Fremdkörper gegenüber dem tief-80er-Bühnenoutfit und der gelebten Oldschool-Mucke der Jungs.

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Nichtsdestotrotz ging das Restpublikum nach dieser Chance auf ein uneingeschränktes Zusammentreffen glücklich und tiefentspannt, in der Hoffnung auf weitere solcher gemeinsamer Konzertmomente in den nächsten Wochen und Monaten auseinander.

Setlist STALLION:
Waking The Demons
Down And Out
Killing Time
No Mercy
From The Dead
Time To Reload
Wild Stallions
Die With Me
Underground Society
All In
Devil Never Sleeps
Mach Kaputt (Ton Steine Scherben Cover)
Rise And Ride
Canadian Steele

Fotos von Mike Langer & Denis Hedzet

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