3 DOORS DOWN - Offenbach, Stadthalle




Support: Three Days Grace, Redeem
Konzert vom 29.10.08

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Die Vorfreude meinerseits auf das erwartungsgemäß bevorstehende Highlight des Jahres in der Offenbacher Stadthalle war riesengroß, umso ernüchternder die bekannte Tatsache, dass die vorherrschende Parkplatzsituation dem Status dieser Halle wieder einmal nicht gerecht werden konnte.

In Verbindung mit dem an diesem Tag mehr als schmuddeligem Wetter wurden die Chancen, den Support Redeem noch zu sehen, innerhalb kürzester Zeit zu den Akten gelegt, es stand sogar in den Sternen, Three Days Grace noch zu Gesicht zu bekommen, was allerdings gerade so noch klappte...glücklicherweise, denn das, was die vier Kanadier auf die Bretter legten, war großes Kino und wäre einem Headlinerstatus absolut gerecht geworden, was nicht zuletzt durch die entsprechende Publikumsresonanz bestätigt wurde. Verwunderlich erscheint diese großartige Leistung jedoch nicht weiter, wenn man sich die Biographie der Band genauer ansieht.

1992 unter dem Namen Groundswell von Adam Gontier, Neil Sanderson, Brad Walst, Phil Crowe und Joe Grant gegründet, löste sich die Band kurze Zeit später wieder auf und wurde von Adam Gontier, Neil Sanderson und Brad Walst 1997 als Three Days Grace reaktiviert, allerdings vorerst noch als Coverband. 2003 wurde, nachdem ein 4-Track Demo veröffentlicht wurde, zusammen mit dem Neuzugang Barry Stock ( Lead Gitarre ) das Debutalbum auf den Markt geworfen, das prompt in den kanadischen Top 10 landete und relativ kurze Zeit später Platinstatus in den USA erlangte.

Somit war für diesen Abend der Grundstein für ein Jahresereignis gelegt, als nach kurzer Umbaupause 3 Doors Down nach einem Intro, das an eine heranfahrende Dampflok erinnerte, die Bretter betraten.
Erstaunlich dabei war, - und da muss ich etwas weiter ausholen - dass es die Band in keinster Weise für notwendig empfand, dem gängigen Trend zu folgen, der in den größeren Konzerthallen mittlerweile als Standard gilt. Das Konzertjahr 2008 hatte bis zu diesem Zeitpunkt alles aufgefahren, was aktuelle Technik zu bieten vermag, ob man beispielsweise eher den Bombast von Kiss, die an einem Abend mehr Bomben hochgehen ließen als ein Kampfmittelbeseitigungstrupp in einer Woche wegzuräumen vermag oder das mit LED-verseuchte Backdrop einer Bon Jovi Show bevorzugte……es wurde geprotzt, was das Zeug hielt und dabei mehr als nur einmal durch teils übertriebene Showeffekte vom musikalischen Defizit abgelenkt ( Kiss ).
Warum vergleiche ich Top Acts wie Kiss oder Bon Jovi, die natürlich ( vorerst noch ) in einer anderen Liga spielen, mit 3 Doors Down ?
Ganz einfach: Beide vorgenannten Bands feierten ihren Karrierebeginn in Deutschland in dieser Hallenkategorie und waren zu diesem Zeitpunkt in ihrem Heimatland bereits auf Steilflug.
3 Doors Down betraten die Bühne, die als durchweg spartanisch eingestuft werden musste. Licht…ja war da, jedoch nicht wirklich spektakulär, sondern eher übersichtlich, Showeffekte……Bilder und Videosequenzen, die auf das neutral gefärbte Backdrop projiziert wurden, ganz niedlich……Bühnenkulisse? Fehlanzeige, die Jungs hatten jede Menge Platz……aber jetzt…die Bühnenklamotten: Straßenkleidung!
Das alles zusammen klingt, wenn man jetzt nicht weiterliest, langweilig, unmotiviert und vor allem…was soll das Ruder denn jetzt noch herumreißen?
Um es mit einem Satz auf den Punkt zu bringen: Genau diese Aufzählung der nicht vorhandenen Dinge machte das Konzert zu einem einzigartigen Ereignis, denn 3 Doors Down haben diesen ganzen Schnickschnack nicht nötig, da sie durch ihre pure Präsenz und ihr Können glänzen.
Den fünf Amerikanern gelang dabei auf unvergleichliche Weise ein unglaublich ausgewogenes Verhältnis zwischen harten Rocksongs und stimmungsvollen Balladen zu schaffen. Alle Songs wurden voller Spielfreude und mit hoher Intensität interpretiert, allem voran natürlich Frontmann Brad Arnold, charismatisch und mit hoher Perfektion, obwohl er erst wenige Wochen zuvor mit einer Kehlkopfentzündung zu kämpfen hatte, die auch für die Verlegung des Konzerttermins verantwortlich war.
Natürlich gibt es keine UPs ohne DOWNs…einigen Besuchern waren 3 Doors Down etwas zu brav und nicht rau genug, letztlich muss sich jeder sein eigenes Bild machen, das für mich als eines der absoluten Highlights des Jahres aus der Masse heraussticht.

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