MELODIC METAL ALLIANCE 2005 - Künzell-Dirlos, Alte Piesel
Bands: MOB RULES, DOMAIN
Support: Lunatica
Konzert vom 08.05.05
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www.lunatica.ch
Konzertbericht von Mike und Jannick Langer
Nachdem ich das Bandpaket der „Melodic Metal Alliance 2005“ schon am 03.05.05 im Frankfurter Sinkkasten, vor leider nur ca. 60 Leutchen, die aber zumindest bei den beiden Hauptacts richtig Stimmung machten, erleben durfte, folgte ich mit meinem Junior Jannick der Einladung von Tourmanager Alf (No Passion Tourmanagement) und Carsten „Lizard“ Schulz (voc., Domain u. Evidence One) zum Tourabschluss in die „Alte Piesel“ nach Künzell-Dirlos (Fulda). Das Schweizer Melodic/Gothic Metal Sextett Lunatica um Frontfrau Andrea war in der „Piesel“ nicht mehr dabei. Der Grund hierfür war ganz einfach eine Kostenfrage. Die Eidgenossen mussten ihre Tour selbst finanzieren und es hätte wenig Sinn gemacht für die letzte Show extra noch mal aus der Schweiz mit nach Mitteldeutschland zu reisen. So blieb mir nur der wirklich kurze Eindruck der Frankfurter Show, wo die Band recht statisch auf der kleinen Bühne wirkte und ihr doch recht ansprechendes Songmaterial präsentierte.
Unser Eintreffen am Nachmittag war wie überall in der letzten Zeit von schlechtem Wetter begleitet. Dafür war der Empfang durch Tourmanager Alf umso freundlicher. Ungünstig war auch der Zeitpunkt unseres Aufschlagens von daher, da sich einige Erkältungskranke erst aus ihren Federn schälten, andere wiederum beim Nachmittagssnack oder mit dem Aufbau beschäftigt waren. Nachdem Alf meinem Junior dann nach und nach so alles erklärt und den Tourbus gezeigt hatte, schickte sich der Kleine erstmal an, seine ersten Schritte als Roadie zu gehen. Davon in Wallung gebracht kam er dann seiner Verpflichtung ggü. Lizard nach, sein erstes Interview alleine mit ihm im Tourbus zu führen. Schade, in diesem Moment ärgerte ich mich nicht die Videokamera mitgenommen zu haben. Schüchtern und hochkonzentriert legte mein Kleiner mit seinen selbst ausgearbeiteten Interviewfragen los und der Erkältungsgezeichnete Carsten antwortete und erklärte profilike und kindgerecht – ein wahres Schauspiel und ein großes Lob für beide an dieser Stelle!
Nach Soundcheck, Mob Rules Interview und Abendessen im Kreise der Musiker ging es um 21.15 Uhr dann mit Mob Rules los. Wie schon in FFM war auch hier in der Piesel die Besucherzahl sehr dürftig und unterbot noch knapp die schlechte Frankfurter Anzahl. Davon ließen sich die Norddeutschen aber nicht beirren und legten genauso auch hier los. Von wegen kühle Norddeutsche. Als sich nach dem zweiten Song im Publikum außer Applaus nichts tat, drohte Fronter Klaus Dirks dem wie immer in der Piesel hinten stehenden Publikum an aufzuhören, was dann doch einige im Publikum dazu veranlasste sich nach vorne zu begeben.
Das Sextett spielte heute wieder das gleiche Set wie in FFM, das aus einem Querschnitt der bis jetzt vier Alben bestand. Technisch hochklassig umgesetzt, zündete das Studiomaterial auch auf der Bühne. Selbst der gesundheitlich angekratzte Shouter Dirks konnte am Mikro an beiden Tourtagen stimmlich und von seiner Agilität her voll überzeugen.
Positiv aufgefallen ist mir hier auch Neuzugang Sven Lüdke an der Leadgitarre, der frischen Heavy-Wind mit einbringt. Leider sprang der Funke nicht ganz auf die übrigen Musiker über und sie wirkten mir an diesem Abend in der ihnen zur Verfügung stehenden 1-stündigen Spielzeit etwas zu passiv. Den Fans war das aber egal und sie feierten die Combo, wie auch schon in FFM ab, was man daran bemerkte, dass jetzt fasst alle Anwesenden mehr oder weniger vor der Bühne jubelten. Musikalisch gesehen zwei klasse Gigs einer für mich viel zu unterbewerteten Band!
Nach einer 20-minütigen Umbaupause ging es dann mit dem 2. Headliner der Tour weiter. Domain enterten zum Intro des aktuellen Albums „Last Days of Utopia“ die Bühnenbretter. Das optische Highlight brachte hier Gitarrist Axel Ritt mit seiner doppelhalsigen Ibanez. Wie auch schon in FFM suchte Fronter Carsten Schulz sofort die Nähe zum Publikum und versprühte seine gute Laune und vielleicht auch ein paar Grippeviren zu einer wirklich ausgewogenen und mit Bandklassikern gespickten Setlist. Seine gute Backstage-Stimmung gab auch Neu-Basser Jochen Mayer (u. a. Boysvoice, Casanova, Demon Drive) weiter. Der zum Bandoldie gekürte zeigte den ganzen Abend über, dass er nicht nur über eine gute zweite Stimme verfügt, sondern neben Carsten zum Show-Aktitivposten der Band gehört. So lieferte er sich kleine Mikroduelle mit seinem Fronter und optische Showeinlagen zusammen mit „Ironfinger“ Ritt, der wiederum mit exzellenten Soli auf seinen beiden Zebra-Gibson zu glänzen wusste. Vergessen möchte ich hier auch nicht Drummer Stefan Köllner, der eine punktgenaue Arbeit an den Kesseln verrichtete und Keyboarder Erdmann Lange der zusammen mit Carsten nicht nur bei der Ballade “The Beauty of Love“ zu glänzen wusste. Ein weiteres Showhighlight, zumindest für die Mehrzahl der männlichen Anwesenden, war der Auftritt der Table-Dancerin Monique zu „Left Alone“. Hier suchte nicht nur der gute Jochen ihre Nähe, da die junge Dame etwas Probleme mit der Passgenauigkeit ihres Lederbustiers hatte. In der Folgezeit schien sich die Stimmung auf der Bühne so dermaßen erhitzt zu haben, dass „der alles im Griff habende“ Alf die Mannen auf der selbigen mit diversen Cola-Mix Getränken versorgen musste. Als dann Monique mit noch knapperem, aber diesmal passenden Oberteil, sich noch einmal auf die Bühne begab, gab es sehr zur Freude der Fans und Fotografen ein kollektives Bandposen um die junge Dame, bei der Jochen den Reißverschluss seiner Lederhose einbüsste und fortan blank zog. Dass sich das auch alle Member von Mob Rules aus nächster Nähe, zunächst aber nur vor der Bühne, reingezogen haben, versteht sich von selbst. Dieser Umstand änderte sich aber schnellstens, als alle Tourbeteiligten während der Zugabe die Bühne stürmten und kräftig mitmischten. Das in FFM genial rübergebrachte Cover von Gary Moore’s „Over the Hills and far away“ geriet jetzt zur absoluten Nebensache. Der offizielle Teil der Tour und die Bühnenparty endeten dann um 23.50 Uhr. Wie lange es Backstage dann noch weiterging kann ich euch diesmal leider nicht erzählen, da ich meinen kleinen Redakteur jetzt einpacken und die Heimreise antreten musste. Auf jeden Fall habe ich zwei klasse Bands in Hochform gesehen, die etwas mehr Zuspruch an den beiden Tagen verdient gehabt hätten. Wer nicht da war, hat auf jeden Fall etwas verpasst!
Mein 1. Tourtag (FFM-Rock Nachwuchsredakteur Jannick Langer, 10 Jahre alt):
Alles hat für mich mit einem Interview mit Carsten Schulz (voc.) von Evidence One vor ein paar Wochen angefangen, dass mein Vater machte und wo ich auch eine Frage stellen durfte. Dann hat Carsten, der auch Sänger bei Domain ist, mich zu einem Interview mit Domain auf der Tour eingeladen. Domain waren dann in unserer Gegend und so kam es, dass FFM-Rock zu dem Konzert nach Fulda fuhr. Domain waren gerade kurz vor uns angekommen und schon treffen wir den Tourmanager Alf. Wir bekommen von ihm Backstagepässe und gehen in die Halle. Da sehen wir, wie die Musiker sich stärken. Danach geht es ans aufbauen und ich helfe natürlich mit. Ein paar Minuten später gehen Carsten und ich in den Tourbus, um dann das Interview zu machen. Es kommen immer wieder Leute in den Bus, aber trotzdem wurde das Interview super. Dann sind wir wieder in die Halle und es war der Soundcheck dran. Langsam kamen auch schon die ersten Leute. Als erstes gingen Mob Rules auf die Bühne. Ich fand sie waren ziemlich cool.
Dann ging Domain auf die Bühne. Ich habe zum ersten Mal eine Gitarre mit zwei Hälsen gesehen. Carsten ist auf der Bühne rumgehüpft. Das habe ich noch nie so gesehen, obwohl ich schon auf einigen Konzerten war. Später kam Carsten ins Publikum und sang neben mir und keiner hatte es bemerkt. Es kam auch noch eine Stripperin (Anm.: Was hast du gesehen, was ich nicht gesehen habe? Das war doch „nur“ eine Table Dancerin.) auf die Bühne. Dann war da noch so ein Besoffener, der auf die Bühne gekrabbelt ist. Der wurde vom Bassisten von Domain wieder runtergeschubst. Auf der Bühne haben sie sich auch gegenseitig mit Wasser voll gespritzt. Zum Schluss kamen noch Mob Rules auf die Bühne und haben mit Domain ihren Tourabschluss gefeiert. Für mich wird dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Vielen Dank an die beiden Bands, Tourmanager Alf und meinen Papa!
Setlists:
Lunatica:
(nur FFM)
Intro
Avalon
Still believe
The neverending Story
Almod
The Spell
Hymn
Outro
Mob Rules:
Black Rain
Lord of Madness
Celebration Day
Unkown Man
Outerspace
Temple Fanfare
Pilot of Earth
Among the Gods
End of all Days
In the Land of Wind and Rain
Hollowed be thy Name
Rainsong
Domain:
Intro (Harbour of Hope)
A new Beginning
Your favourite Curse
I don’t wonna die
Charade
Seasons
Left alone
The beauty of Love
Talk to the Wind
Head above the Water
Blackhole Visions
Lost in the City
Over the Hills and far away
Foto © 2005 by: Mike Langer