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1. KRONBERGER ROCKBAND-CONTEST - DAS FINALE - Kronberg, Recepturhof


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Bands: FORCE, LOWTUS, BONNEVILLE
Finale vom 16.07.05

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www.lowtus.de
www.bonneville-rock.de

Konzertbericht von Dirk Menzel und Stefan Hoidn

Endlich war er da: Der Tag der Entscheidung. Zum Glück spielte das Wetter keinen Streich und so konnte munter drauf los gerockt werden.

Die Running Order war wie folgt: zuerst FORCE (Buck/Österreich), danach LOWTUS (Bamberg/Deutschland) und zum Schluss BONNEVILLE (Dieburg-Münster/Deutschland).

Bei brütender Hitze und absolut miesem Sound mussten FORCE um kurz vor halb sechs den Anfang machen. Leider durften sie nicht wie gewohnt mit einer entsprechenden Lautstärke spielen. Das entwertete den Gig immens! Wenn Drummer Wolfgang nur mit Halbgas spielen darf, fehlt der Band die gewohnte Power aus dem Hintergrund. Ich erinnere mich nur zu genau an den Auftritt von FORCE in der Vorrunde. Da hat es gescheppert wie verrückt. Das war Power und Lautstärke „en masse“, wie es sich gehört. Leider war das heute so nicht gegeben, warum auch immer. Kann mir nicht vorstellen, das die Nachbarn da groß Stress gemacht haben oder hätten. Auch vom Bass und den Keyboards hörte man fast nichts! Sehr schade!

Die Band stieg wohl ziemlich kalt in das Konzert ein, denn am Anfang gab es einige „Unstimmigkeiten“ bei den mehrstimmigen Gesängen. Das legte sich aber sehr schnell. Wie oben schon erwähnt, war außer einem leisen Schlagzeug und einer weit runtergedrehten Gitarre bloß noch die Vocals von Sänger Andreas Krammer zu hören. Keine Ahnung, was der junge Mann an den Reglern da veranstaltet hat. Dass es deutlich besser geht, hat dieser dann ja im Laufe des Abends bewiesen! Leidtragender war natürlich die Band, die außerdem noch mit dem sehr zurückhaltenden Publikum zu kämpfen hatte. Kein Wunder bei diesem Wetter! Die meisten versuchten, sich im Schatten aufzuhalten, anstatt sich in die pralle Sonne vor der Bühne zu begeben, so wie es sich Sänger Andreas gewünscht hat. Leider folgte niemand seinem Aufruf. Aufgrund des widerlichen Sounds kam auch kaum Stimmung auf. Ich weiß aus der Vorrunde, was Force leisten können. Wenn man ihnen aber solche bescheidenen Rahmenbedingungen bietet, geht auch die beste Performance den Bach runter L  Der Gig dauerte fast 60 Minuten, dann durften die Jungs sich ihr wohlverdientes Bier schmecken lassen. Es war ein solider Gig, der mit entsprechendem Sound und Lautstärke viel besser ausgefallen wäre! Das soll nicht heißen, dass man bloß laut gut ist. Aber alle Instrumente sollten schon zu hören sein. Und das war leider nicht gegeben.
 
Nach der Umbaupause waren LOWTUS an der Reihe.

Auch LOWTUS bekamen anfangs einen ziemlichen Soundmatsch geliefert. Was war denn da los?

Erst in der Mitte des Sets bemerkte man eine deutliche Besserung. Musikalisch bewegen diese sich auf einem komplett anderen Terrain. Die teils poppige Musik der jungen Band war schon ein Gegenpol zu den beiden anderen Teilnehmern.

LOWTUS haben mit der Backgroundsängerin Maria eine Stimme in der Band, die ihresgleichen sucht. Unglaublich, das muss man gehört haben :-)
 
Zum Abschluss waren BONNEVILLE aus dem hessischen Münster mit ihrem Set dran. Auch hier wieder die bekannten „Probleme“ beim Sound. Wenigstens die Lautstärke stimmte nun. Vocals und Gitarre kamen recht gut, Drums liefen fast komplett ohne Verstärker und vom Bass und den Keyboards war wieder nichts zu hören. Sehr schade, da bei Bands mit nur einer Gitarre die Keyboards und der Bass entscheidende Rollen spielen. BONNEVILLE haben sich prächtig auf diese Bedingungen eingestellt. Basser Emil glänzte wie immer auch auf diesem engen Raum mit seiner unnachahmlichen Performance. Sänger Sascha bewegte sich stimmlich wieder in Gefilden, die ein Ralf Scheepers (Primal Fear, voc.) gerne erreichen möchte :-) Wahnsinn, was er da wieder abgeliefert hat! Keyboarder Klaus hat immer noch mit den Folgen seines Motorradunfalls zu tun, konnte den Set aber komplett durchziehen. Die Stimmung im Publikum war bei diesem Auftritt wirklich gut und so kam es, dass sich einige Leute, nach Aufforderung von Sascha, vor der Bühne einfanden und mitrockten. So muss das sein! Man konnte daraus schließen, das BONNEVILLE beim Publikum der klare Sieger war. Selbst die Jungs von FORCE standen von ihren Plätzen auf und applaudierten kräftig nach den Songs. Nach etwa 45 Minuten Spieldauer erschien FFM-Rock-Boss Dieter am Bühnenrand und forderte eine weitere Coverversion. Warum? Weil die Jury sich nun zur Auswertung der Ergebnisse zurückzog. Nichts einfacher als das. So wurde das Stimmungshighlight „Perfect Stranger“ intoniert. Es war einfach nur geil! Und da niemand die Jungs bremsen konnte, gab es noch mit „The Maker“ und dem Judas Priest-Cover „Touch of Evil“ einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten.

Dann war Schluss. Der geilste Gig des Finales und der 1. Kronberger Rockband-Contest waren vorbei. Alle warteten gespannt auf das Endergebnis.

Es dauerte bestimmt noch 15 Minuten, bis sich die Jury wieder im Recepturhof einfand. Ein knorrig aussehender Dieter betrat die Bühne und verkündetet das, wir denken mal für viele Anwesenden, sehr überraschende Urteil:

Platz 1: FORCE (2,26)

Platz 2: LOWTUS (2,28)

Platz 3: BONNEVILLE (2,29)

Man mag uns zu Unrecht unterstellen - wie es im Vorfeld leider des Öfteren kritisiert wurde - Bonneville über Gebühr zu pushen, was aus den relativ häufigen, gut bewerteten Live-Reviews abgeleitet wurde (wir können nichts dafür, dass die Bonneville-Gigs Laune machen), jedoch können und wollen wir den dritten Platz von Bonneville irgendwie nicht kommentarlos hinnehmen.

Es steht außer Frage, dass alle Bands wohlverdient am Finale teilnahmen und damit drei Gewinner zu feiern waren. Was die Jury sich allerdings dabei gedacht hat, Lowtus in der Bewertung Bonneville vorzuziehen, wird den Zuschauern für ewig ein Rätsel bleiben. Die Reaktionen des Publikums waren mehr als eindeutig … wohlgemerkt: DES PUBLIKUMS! Force hatten die undankbare Aufgabe, als Opener aufzutreten und konnten dadurch natürlich nicht auf eine vergleichbare Publikumsresonanz stoßen, wie sie die nachfolgenden Bands für sich verbuchen konnten. Es stand nach dem Force-Gig jedoch fest, dass hier eine Band aufspielte, die ihre Instrumente beherrschte und einen fast fehlerfreien Auftritt hinlegte. Lowtus und Bonneville hatten es etwas leichter, da sich zu diesem Zeitpunkt mittlerweile der Recepturhof  gut gefüllt hatte. Bonneville … und das ist eine objektive Sichtweise … hatten das Publikum besser im Griff als Lowtus, was sicherlich auch an der etwas schwerer verdaulichen Kost der Bamberger lag.

Somit hätten Bonneville wenigstens an zweiter Stelle stehen müssen! Wir möchten dabei Lowtus bestimmt nicht auf die Füße treten, da sie spielerisch einen fabelhaften Eindruck hinterließen.

Von unserer Seite einen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an FORCE und VIELEN DANK an LOWTUS, BONNEVILLE und alle teilnehmenden Bands des Contests !!

Anmerkung von Dieter:
Leider hat es doch zahlreiche Beschwerden beim Ordnungsamt der Stadt Kronberg wegen übermäßiger Lärmbelästigung gegeben (mir ebenso unverständlich, wie den Verfassern dieses Berichtes, da um 22 Uhr die Livemusik beendet war).
Da die PA fast nur noch den Gesang übertrug und der Sound weitgehend von der Backline der Bands kam, kann man der Mannschaft am Mischpult kaum einen Vorwurf machen. Was sollten sie noch mischen?
Das Ganze hat jetzt als Konsequenz, dass die Jungs aus dem Recepturkeller, Open-Air-Konzerte nur noch in sehr geringer Lautstärke durchführen können und etwaige Veranstaltungen von Seiten der Stadt sehr genau beäugt werden. Schade, aber Kronberg ist wohl für Rockmusik-Konzerte, zumindest im Freien, ein mehr als ungeeigneter Ort.

Foto © 2005 by: Dieter Kaiser