JON OLIVA`S PAIN - Aschaffenburg, Colos-Saal

Verfasst von Dirk Menzel.

Support: Saidian
Konzert vom 07.10.05

Homepages:
www.jonoliva.com
www.saidian.org

Da war er wieder: The One and only, the mighty Man of Metal, the Mountain King himself. Oder auch der Mann, der selbst Meat Loaf wie ein Kasperl (rein von den Körpermaßen) aussehen lässt. Man nennt diesen Mann auch schlicht und ergreifend JON OLIVA.

Eigentlich etwas überrascht nahm ich die Nachricht über diese kleine Europatour (Holland, Norwegen, Deutschland, Schweiz) auf, da er doch schon im Mai diesen Jahres einen Abstecher über den Teich machte. Damals hab ich ihn leider nicht on Stage erleben können. Umso mehr freuten wir uns auf diesen Abend. Natürlich erwarteten wir eine gewaltige Portion Savatage. Und so sollte es dann auch kommen.

Im Vorprogramm stand an diesem Abend die süddeutsche Band SAIDIAN. (Vielen DANK an dieser Stelle an Sänger Markus „ENGEL“ Engelfried für die „organisatorischen Belange“ :-) ). SAIDIAN starteten auf der sehr beengten Bühne (es waren beide Drumkits aufgebaut) ihren Gig nach dem Intro mit dem Song „Burn down the Night“. Ein sehr flotter Opener mit sehr hohen Vocals, die auch in den ganz hohen Tonlagen sehr gut rüberkamen. Die Band hatte sichtlich Freude an diesem Gig, wenngleich der Colos-Saal zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders gut gefüllt war und es doch große Lücken vor der Bühne gab. Aber Sänger Engel ließ nicht locker und animierte öfters mal das Publikum. Und das klappte sogar in den vorderen Reihen. Die Band spielte bis auf einen Song ihr komplettes Album „… for those who walk the Path forlorn“. Der sehr melodische und keyboardlastige Powermetal rockte wirklich fett, auch wenn der Sound zwar laut, aber nicht unbedingt überragend war. Ich denke, dass der Gig auch bei den Anwesenden ganz gut ankam, da es mehr gab, als nur Höflichkeitsapplaus. Eine sehr solide Leistung, die mir persönlich sehr viel Spaß gemacht hat. Daumen hoch dafür !!!

Nach der üblichen Umbaupause ging’s dann endlich los. Und zwar gleich mit den ersten Savatage Songs „New York City don’t mean nothing“ & „Jesus saves“. Was für ein Einstieg! Das war das Startsignal für die völlig enthusiastischen Fans in den ersten Reihen. Boah, ging da die Post ab!! Da sieht man eindeutig, was das Volk will. Die Savatage-Vollbedienung sollte noch folgen. Der Mountain King hat mittlerweile die komplette ehemalige Circle II Circle - Begleitband um sich geschart und zusätzlich noch Gitarrist Jerry Outlaw. Jon selbst wird vom Erscheinungsbild von Jahr zu Jahr „imposanter“, was ihn aber an diesem Abend nicht von einer weltklasse Gesangsleistung abhielt! Der „Day off“ tags zuvor, tat ihm hörbar gut. Selbst die typischen kurzen heftigen Screams aus alten Tagen saßen perfekt. Das hätte ich so nicht erwartet, da bei dem letzten Savatage Auftritt an gleicher Stelle (29.7.2002) ein völlig platter Jon Oliva eher mit einer mäßigen Performance negativ glänzte. Jon erinnerte sich sogar noch daran und stellte fest, dass er an diesem Abend ziemlich besoffen war. Aber das ist Geschichte...

Lediglich 3 von insgesamt 15 Songs waren von Jon’s Solo Album „Tage Mahal“. Der Rest aus der guten alten Zeit. Einige der Savatage Songs wurden umarrangiert. So bekamen wir z.B. ein abgeändertes zweistimmiges Gitarrenduell bei dem Gänsehautsong „Believe“ zu hören. Hörte sich sehr stark an. Es wurden nur Songs aus der Zeit gespielt, als Jon’s Bruder Chris noch unter den Lebenden weilte. Das machte die Nostalgiereise perfekt! Mit dem Knaller „Sirens“ (sind nicht eigentlich alle diese Songs Knaller?) wurde der reguläre Set beendet, bevor die Band zu den beiden letzten Songs wieder auf die Bühne gebrüllt wurde. Mit „Power of the Night“ und dem obligatorischen „Hall of the Mountain King“ zeigte uns Jon noch mal, wo der Frosch die Locken hat. Bombastisch ! Das war’s dann auch leider schon.

Es bleibt uns nur zu hoffen, dass Savatage zwischen dem ganzen TSO-Kram auch noch mal an ihre ursprünglichen Fans denken. Das wünscht sich eigentlich die ganze Metalwelt, oder?

Setlist SAIDIAN:
Intro
Burn down the Night
Lonely Nights
Cry in the Rain
Chains of Time
Silent Killer
Heart of Stone
Raging Fire

Setlist Jon Oliva’s PAIN:
New York City don´t mean nothing
Jesus saves
All the Time
Gutter Ballet
Hounds
Tonight he grins again
Strange Reality
Ghost in the Ruins
The Dark
People say
Believe
City beneath the surface
Sirens
Power of the Night
Hall of the Mountain King