DREAM THEATER - Saarbrücken, E-Werk


Image

Konzert vom 22.10.05

Homepage:
www.dream-theater.net

Nach dem letzten Besuch eines Konzerts von DREAM THEATER auf der Tour 2001, also nach vier langen Jahren, wurde der 22. Oktober ganz dick und fett in meinem Kalender angestrichen. Endlich mal wieder ein Konzert der Progressive Metal – Ikonen, darauf freut man sich schon Monate vorher. Diesmal musste allerdings etwas weiter gefahren werden, als nur bis kurz vor die Haustür. Die Band spielte für acht Konzerte in Deutschland und das Rhein-Main Gebiet wurde dabei leider völlig außer Acht gelassen. Also entschied ich mich für das 220 km entfernte E-Werk in Saarbrücken.

220 km, das sind etwa 2 Stunden, Einlass ist um 20:00 Uhr, also reicht die Abfahrt um 18:00 Uhr – dachte ich zumindest. Denn schon nach einigen Kilometern war klar, dass der Routenplaner und ich nicht unbedingt die besten Freunde werden würden: Unsere Meinungen bezüglich des Weges gingen einfach zu weit auseinander. Kurz vor dem amerikanischen Stützpunkt Rammstein dann ein harter Tritt in die Bremse – Stau wegen eines schlimmen Unfalls in beide Richtungen! Eine gute Stunde verharrte ich auf ein und derselben Stelle mit einem beunruhigten Blick auf die Uhr. Als sich alles wieder in Bewegung setzte, ging es mit erhöhtem Tempo weiter Richtung Saarbrücken. Und da stand ich dann mitten in der City. Und weiter? Irgendwann habe ich den Weg dann doch gefunden.

Das E-Werk ist eine sanierte Fabrikhalle mit Backsteinmauern, grünen Stahlfeilern und riesigen Stahlrohren. Die Halle war mit ca. 2500 Leuten gut gefüllt, die Ticketpreise lagen bei 36 Euro, was bei einem fast 3-stündigen Set durchaus ein vertretbarer Preis ist.
 
Durch meine abenteuerliche Fahrt kam ich ein paar Songs zu spät und gescheite Fotos zu machen, gestaltete sich dann als schwieriges Unterfangen. DREAM THEATER spielte diesmal ohne Support. Das Set bestand aus Titeln, die in Reihenfolge des jeweiligen Albums vorgetragen wurden. Das Kit von Drum-Tier Mike Portnoy war diesmal ein wenig zusammengeschrumpft. Zwar bediente er, wie üblich, drei Bassdrums, zwei Snares und zahlreiche Toms, aber es hingen doch merklich weniger Cymbals und auch keine Octobans um ihn herum. Aber trotzdem spielte er atemberaubend wie eh und je. Auch seine Spuckattacken über sein Kit hat er sich nicht abgewöhnen können und er traf sogar Sänger James LaBrie, der sich mit einem bösen Blick über die Schulter bedankte. Der Zeremonienmeister war heute ungewöhnlich aktiv, hatte viel Interaktion mit dem Publikum und fegte wie ein Wirbelwind über die Bühne
 
Basser John Myung ist schon ein Phänomen. Steht auf der Bühne, als ob ihn das alles gar nichts anginge, ist wie in Trance und zupft in einer Geschwindigkeit über seine sechs Seiten, dass sich jeder normalsterbliche Mensch wahrscheinlich die Finger brechen würde. Ebenso Tastenmann Jordan Rudess, der mit seinem Keyboard am laufenden Band unmenschliche Töne erzeugte und ein 6-minütiges Solo auf seinem „Teppich“ zauberte, bei dem man fast vergaß zu atmen. Gitarrist John Petrucci (mit Plateauschuhen und einer Hose mit ganz vielen roten Gurten – trägt man so was in New York???) entlockte seiner Gitarre wie gewöhnlich ein Hammer-Riff nach dem anderen und ließ es sich nicht nehmen während der Zugabe mit der Doppelhalsigen zu spielen. Das machen zwar viele, aber nur wenige beherrschen das richtig gut. Im Publikum herrschte ausgelassene Stimmung und besonders Songs des 2003er Outputs „Train of thought“, sowie des aktuellen Longplayers „Octavarium“ wurden lauthals mitgesungen. Nach einer kurzen Pause kamen die 5 New Yorker dann noch mal auf die Bühne und beendeten ihr Set mit Songs des DREAM THEATER - Klassikers „Images and words“, die allesamt frenetisch gefeiert wurden. Dem ein oder anderen sah man ein weinendes Auge an, denn die Band bot wieder eine atemberaubende Show und Progressive Metal in Perfektion dar.

Die weite Anfahrt und die vielen Strapazen auf Deutschlands Straßen haben sich in jedem Fall gelohnt und ich kann nur jedem Musikliebhaber empfehlen, sich unbedingt mal ein Konzert von DREAM THEATER anzuschauen.
 
Dream Theater sind:

Mike Portnoy (dr)
John Myung (b)
James LaBrie (voc)
Jordan Rudess (key)
John Petrucci (git)

Auszug Setlist Dream Theater:

The test that stumped them all
As I am
Endless sacrifice
Walk beside you
Sacrificed songs
Keyboard solo
Disappear
Pull me under

Foto © 2005 by: Denise Lichterfeld

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.