PORCUPINE TREE - Neu-Isenburg, Hugenottenhalle


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Konzert vom 14.11.05

Homepage:
www.porcupinetree.com

Das Aushängeschild des Psychedelic Metal ist auf dem zweiten Teil seiner Europatournee. Schon im April gastierten PORCUPINE TREE in der Frankfurter Batschkapp und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass das ein ganz besonderes und überwältigendes Erlebnis war.

Als bekannt wurde, dass die Engländer wieder in der Rhein-Main-Metropole gastieren würden, war der Andrang so groß, dass man kurzerhand in die Hugenottenhalle nach Neu-Isenburg wechselte. Vom 23. September bis zum 27. Oktober waren PORCUPINE TREE in den USA unterwegs und sind nun bis zum 29. November insgesamt sieben Mal in Deutschland zu sehen.

Diesmal hatte ich mir Verstärkung mitgenommen und so keinerlei Stress, Fotos zu schießen. Damit konnte ich mich gänzlich auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren.
 
Einlass war um 20 Uhr und schon wenige Minuten später begann die Vorband, den Abend zu eröffnen. Diese bestand aus drei Gitarristen, zwei Sängern, einem Basser und einem Drummer. Zu Beginn hatten die Jungs mit etwas schlechtem Sound zu kämpfen, dass legte sich aber schnell und sie rockten, was das Zeug hielt. Da die Toms des Drummers nur über die Overhead-Mikros abgenommen wurden, schlug der umso heftiger zu, um seinen Bandkollegen in Punkto Lautstärke Parole bieten zu können.

Die Musik des Fünfers ging in Richtung MARS VOLTA und so ähnlich führte sich auch der „Hauptsänger“ auf. Mit wilden Zuckungen brachte er schon einen beträchtlichen Teil des bunt gemischten Publikums in die richtige Stimmung. Musikalisch eine durchaus solide Leistung, konnten sie mich mit ihrem Stil jedoch nicht überzeugen.
 
Nach einer 15-minütigen Umbaupause kamen dann PORCUPINE TREE auf die Bühne. Drummer Gavin Harrison nahm diesmal hinter einem Tarnfaben-Kit Platz und vor lauter Cymbals sah man ihn während der 2-stündigen Sets eher selten. Vorallendingen Mastermind Steven Wilson wurde vom Publikum lautstark empfangen. Gut 600 Leute aller Altersklassen hatten sich mittlerweile vor der Bühne versammelt, doch während des gesamten Konzerts sah man entweder diejenigen, die sich ausgelassen zur Musik bewegten, oder den Rest, der einfach nur staunend dem Geschehen auf der Bühne zusah. Einen nicht minder kleinen Beitrag an der Faszination bei Live-Auftritten von PORCUPINE TREE hat die Beamer-Show, die im Hintergrund abläuft. In 8mm-Film-Manier werden allerlei dunkle Bilder gezeigt, aber auch Familienaufnahmen und ab und an ertappt man sich dabei, wie man in dieser visuellen Darbietung versinkt. Die Spielfreude von PORCUPINE TREE war während des gesamten Sets ununterbrochen zu hören, was nicht zuletzt auch am guten Sound lag. Da wurde eine kleine „Gitarren -und Schlagzeugjagd“ eingebaut und den musikalischen Höchstleistungen der fünf wurde nach der Zugabe großer Beifall gegeben. Gerade die Songs des aktuellen Albums „Deadwing“ zeichneten die Höhepunkte, aber auch ältere Songs aus den späten 90igern wurden gefeiert. Steven Wilson, der auch öfter mit einer Akustik-Gitarre spielte, bot eine großartige gesangliche Leistung, Keyboarder Richard Barbieri war immer mit gekonnten Sample-Einlagen zu Stelle und Gavin Harrison, der zurzeit wohl erfolgreichste „Taktverdreher“ in der Schlagzeugszene traf immer auf den Punkt und bot eine absolut professionelle Show. Aber auch die beiden Herren an der zweiten Gitarre und dem Bass machten einen mehr als guten Job.

So endete ein gelungener Montagabend und für den ein oder anderen sollte diese experimentelle Art von Musik genug Anlass bieten, um sich PORCUPINE TREE nächstes Jahr live anzuschauen.
  
Auszug Setlist Porcupine Tree:
Intro
Open car
Blackest eyes
Lazarus
Don’t hate me
Friend
Arriving somewhere but not here
Deadwing
Mellotron Scratch
Halo

Radioactive Toy
Train

Foto © 2005 by: Rudi Reinelt