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MYSTIC CIRCLE - Listening Session, Kneipe Underground / Studio State Of The Arts


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Listening Session vom 09.12.05

Homepage:
www.mystic-circle.de

So, am 9. Dezember war es soweit: Deutschlands tourfreudigste Vorzeige-Black Metal Mystic Circle beschreitet den blutigen Pfad Gottes und lud diverse Pressevertreter ein, dem mittlerweile 7. Studioalbum „The Bloody Path Of God“ zu lauschen.

Zum ersten Mal haben die Pfälzer das State Of The Arts Studio gewählt, welches von ihrem Ex-Drummer Alex „Necrodemon“ Koch betrieben wird und welcher auch an der Schießbude seiner Ex Band aushalf.

Auch wenn es sich hier „nur“ um den Rough Mix der Produktion handelt - der Sound ist im jetzigen Stadium der absolute Hammer, so fett war bisher noch kein Mystic Circle Album. „Gemastert wird die CD von Labelchef und Iron Savior Sänger / Gitarrist Piet Sielck“ erklärt mir Sänger und Basser Beelzebub.

So, dann soll es nach ein paar Begrüßungsbierchen auch mal musikalisch losgehen.

„Bloody Path Of God“, der Titelsong ist ein technisches, leicht modern angehauchtes Feuerwerk, das mit einigen Violinen-Samples angereichert wurde und einen bombastischen Refrain in sich birgt.

Weiter geht es mit „Doomsday Prophecy“, welches einige akustische Parts mit integriert hat und eine höllische Atmosphäre verbreitet. Der Song ist relativ schleppend gehalten, gespickt mit vielen Breaks und im Refrain wurden von Ezpharess einige leichte Soli mit eingespielt.

„9 Plagues Of Egypt“ ist ein Song, bei dem Beelzebubs Stimme doch einige Male so richtig an Kreators Mille erinnert, genau wie das Stück auch, denn hier wird gethrashed, was das Zeug hält. Jedoch besticht der Track auch hier durch enorme Abwechslung und Tempo Wechsel, geschickt wurden einige Doublebass Passage und düstere Keyboard Parts mit eingeflochten, aber in der Hauptsache ist hier ein superbes Thrash Stück am Start.

Bei „The Grim Reaper“ geht es erst mal so richtig bedrohlich los, das Intro könnte direkt aus einem Horrorfilm kommen, das Stück ist eher stampfend und besticht durch Beelzebubs abwechslungsreichen Gesang. Auch hat "’he Grim Reaper“ eine geschickte Mischung aus modernen, thrashigen und rockigen Passagen.

Einen erneut extrem hohen Thrash Faktor birgt „Hellborn“ in sich, welcher sich mit raffinierten Breaks und bombastischen Parts vermischt. Zudem kommt hier ein akustischer Zwischenspieler und eingebaute Chorsamples, die das Stück noch fetter nach vorne treiben lässt.

Eine donnernde Kampfeshymne ist danach „Riders Of The Apocalypse“, die für mich eine perfekte Mischung aus Death und Black Metal ergibt, dazu habt die Band einen absolut diabolischen Zwischenpart eingebaut, welcher ein Hammer ist.

Herrliche Double Bass Attacken und teuflische Vocals gibt es bei „Church Of Sacrifice“ zu bestaunen, welche eine richtig eingängige Nummer ist. Hier blasen richtig geile Riffs aus den Boxen und im Hintergrund ist das leicht tragende Keyboard passend wie die Faust aufs Auge zu hören.

Mit alles zermalmenden Sägewerk Riffs beginnt das Stück „The Forgotten“, welches man am Besten als Mid Tempo Banger Nummer bezeichnen kann und durch sein begleitendes Keyboard und dem fast klassischen Zwischenpart besticht.

Für mich das Beste gibt’s dann zum Schluss, denn „Holy Terror“ ist die Knüppelnummer der Scheibe. Jedoch wurden auch hier geschickt raffinierte Breaks mit integriert und man könnte bei diesem Hammerstück Erinnerungen an die „Drachenblut“ Ära bekommen
 
„Wir hören schon seit über 20 Jahre Metal und sind von vielen Bands und deren Arbeit begeistert gewesen“ so Ezpharess, „das geht logischerweise nicht spurlos an einem vorbei.“

Auf die Frage, wie man das neue Material bewerten soll, hat dann Beelzebub die passende Antwort: „Wir haben uns gedacht, dass wir mit dem neuen Album einen Mix kreieren wollen, der sich aus der ganzen Mystic Circle Geschichte zusammensetzt. Damit meine ich, dass wir mit „The Bloody Path Of God“ alle Fans von uns ansprechen, ob sie nun „Drachenblut“, „The Great Beast“ oder „Damien“ favorisieren, wir decken das gesamte Spektrum ab und durch die modernen Passagen werden wir bestimmt viele neue Fans auch hinzu gewinnen“ ist sich der Graf sicher.

Die neun Stücke bringen es aber gerade mal auf eine Spielzeit von etwas mehr als 35 Minuten, doch recht kurz für die Band. „Es fehlen noch diverse Intros und die Coverversion“, erklärt Ezpharess, im Endeffekt wird die Scheibe knapp 45 Minuten lang sein.
 
Neugierig frage ich natürlich, welchen Song das zu Zeit diabolische Duo covert und ich bekomme „Circle Of The Tyrants“ von Celtic Frost zu hören.

„Schon wieder?“ kommt es bei mir wie aus der Pistole geschossen. „Nun, wir hatten den Song früher auch schon live gespielt und bisher wurde er nur in der Live Version veröffentlicht“ entgegnet Ezpharess, „ jetzt geben wir unsere Version auch als Studioaufnahme zum Besten und außerdem ist die Nummer ja auch ein Knaller“ verteidigt sich der Gitarrist.

„Mit dem neuen Label Dockyard1 im Rücken und der genialen Produktion von Alex wird uns mit Sicherheit erneut ein  großer Wurf gelingen“, so Beelzebub, „ ich denke, dass wir hier das reifste und beste Mystic Circle Album haben, was wir je geschrieben haben. Jetzt gilt es nur noch, einen geeigneten Drummer zu finden, der unser neues Material auch live umsetzen kann und dann werden wir auch bald wieder „on the road“ sein.“

Und da soll der Sänger auch recht behalten, das neue Album knallt wie die Sau, ich bin schon auf die fertige Fassung gespannt und mich dann mit der Band unterhalten. Auf jeden Fall hat sich das Warten gelohnt und am 20. Februar kann jeder mit der Pfälzer Black Metal Institution den „Blood Path Of God“ betreten.

Foto © 2005 by: Jochen Strubel

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