BULLET FOR MY VALENTINE - Essen, Weststadthalle

Konzert vom 07.11.15 Essen, Weststadthalle
Supports: Coldrain, While She Sleeps

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Bullet For My Valentine
While She Sleeps
Coldrain

Mein erster Besuch in der Weststadthalle, die Parkhäuser in der Essener City platzen aus allen Nähten, Parkplätze sind Mangelware und das Parkhaus an der Weststadthalle hat trotz grüner Ampel an der hinteren Einfahrt bereits die Pforten geschlossen. Gut so, denn hier offenbart sich die kleinste und schmalste Einfahrt, die ich jemals gesehen habe. Ohne Worte. Wer baut sowas? Die Schlange zur ausverkauften Halle ist beachtlich. Halle ist aber in diesem Fall ein wenig geprahlt. Gut 100 Meter lang aber nur gut 30 Meter breit. Viele dumme Gesichter nach Betreten bezeugen auch meinen Gedanken. WTF ist das? Sei es drum, die Sicht auf die gänzlich unverbaute Bühne ist selbst von der Seite gut, dafür die Akustik mehr als minderwertig. Pünktlich um 20 Uhr springen die Japaner COLDRAIN auf die Bühne, um mit 6 Tracks und 25 Minuten Spielzeit neue Fanherzen zu erobern. Schnell zeigt sich, dass die Nippon Jungs auch hier keine Unbekannten mehr sind. Die Unterstützung aus dem Publikum stimmt von der ersten Sekunde und der Set ist energetisch. Wild springend und bangend leitet man spätere Orthopäden-Besuche ein und steht am Ende glücklich vor einem mehr als zufriedenen Publikum.

Setlist COLDRAIN:

The Revelation
Evolve
Words oft he Youth
No Escape
Gone
The War is on

Ein musikalisch ganz anderes Kaliber sind heute Abend WHILE SHE SLEEPS. Zugegeben, ich kann mit dem desolaten Livesound der Jungs nach wie vor nichts anfangen und auch die Kompositionen an sich wollen mir einfach nicht ins Ohr wandern. Aber, WHILE SHE SLEEPS sind und bleiben beachtliche Liveschweine, die es fabulös verstehen, die Menge zu enthemmen und eine Mosh-Party zu feiern, dass selbst das letzte Shirt nass am Körper klebt. Treibende Kraft hierbei Shouter Lawrence, der jedwedes körperliche Stilmittel vom meist sehr jungen Publikum fordert, welches ein amtliches Metalcore Konzert liefern kann. Die Wall of Dead wird genauso abgespult wie ein ordentlicher Mosh Circle Pit oder massenhaftes Crowdsurfing, an dem sich Lawrence gleich selbst beteiligt. Überhaupt ist der Kontakt zur Masse sehr eng und innig. 45 Minuten Playtime mit 8 Songs ernten am Ende viel Applaus und strahlende Gesichter.

Setlist WHILE SHE SLEEPS:

Brainwashed
This is the Six
Death Toll
Our Courage, our Cancer
Trophies of Violence
New Wolrd Torture
Seven Hills
Four Walls

Pünktlich um 22 Uhr entern dann BULLET FOR MY VALENTINE unter hysterischem Kreischen die Bühne. Wesentlich zurückhaltender und sachlich professionell ist das Auftreten und steht somit in krassen Gegensatz zu den beiden quirligen Supports. Dafür spielt man eine sehr ausgewogene Setlist aus allen Phasen der Jungs, umschifft dabei aber weitestgehend das schwächere „Temper Temper“ Album. Gut so, denn so bieten die gut 80 Minuten ausreichend Platz für alte Best Of Highlight der Engländer. Gerade die ersten Songs werden ohrenbetäubend und textsicher mitgesungen. Hit um Hit wird ins Publikum geblasen. Leider bietet die „Halle“ *hüstel* schalltechnisch eher mittelprächtigen, sich brechenden Livesound. Dies tut der Stimmung aber in keinster Weise einen Abbruch. Crowdsurfing, bangende Köpfe und emporgerissenen Hände soweit das Auge reicht. Richtig ab geht es noch einmal mit dem euphorisch aufgenommenen „Tears Don´t Fall“. Sehr löblich übrigens von der heute vielbeschäftigen Security fleißig Wasser in die ersten Reihen auszuschenken. Thumbs Up. Nach 80 Minuten ist ein professioneller schnörkelloser Gig vorbei und hinterlässt breit grinsende Gesichter. Zum Fazit. Soundtechnisch, hallenbedingt keine echte Offenbarung. Vom Partyfaktor her aber ein echtes Brett mit zwei brandheißen Supports, die ihren Part als Anheizer famos umsetzen konnten.

Setlist BULLET FOR MY VALENTINE:

No Way Out
4 Words
You Want a Battle?
Raising Hell
Scream Aim Fire
The Poison
The Last Fight
Venom
Alone
Worthless
Guitar Solo
Army of Noise
Tears Don´t Fall
Hand of Blood
--------------------------
Your Betrayal
Waking the Demon

 

Fotos: Martin Bothmann

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr >hier<