QUEENSRYCHE - Langen, Stadthalle


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Support: Circus Maximus, Amyris
Konzert vom 19.08.07

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Und es hat mal wieder geklappt: Die erste von drei Bands (Amyris) hab ich wieder verpasst. Etwa 3 Minuten vor dem Beginn der zweiten Band (Circus Maximus) traf ich in der Stadthalle ein, da Parkplätze rund um die Location rar gesät waren. Es wurde heute wohl voller als zu „Standardkonzerten“. Circus Maximus war mir nicht bekannt, noch nicht einmal den Bandnamen hatte ich vorher irgendwo aufgeschnappt. Was erwartet einen wohl? Ich muss sagen, das war Progmetal vom Feinsten! Wann ist Metal eigentlich Progmetal? Ist doch ganz einfach:

  1. Wenn der Bass so viele Saiten hat wie die Gitarre.

  2. Wenn der Gesang des Gitarristen jeden Sänger einer Melodicpowermetalband in den Schatten stellt.

  3. Wenn man den Takt des Schlagzeuges mitzählt und man schon nach 3 Sekunden die Zahl 10 erreicht hat.

  4. Wenn der Sänger Tonfolgen allerhöchster Komplexität spielend und ohne den Ansatz einer falschen Note aus dem Stegreif wiedergibt.

Alles das wurde einem von Circus Maximus aufgetischt. Nicht unbedingt eine Stimmungskanone, aber eine Darbietung auf allerhöchstem Niveau. Man hatte soviel damit zu tun, den Songstrukturen zu folgen, dass überschwängliche Reaktionen maximal in aufgefordertem Händeklatschen ausarteten. Da Capo !!! Von Da Capo weit weg bewegte sich der scheinbar gehörgeschädigte Mensch an den Soundreglern. Hat der was geraucht oder stand der zum ersten Mal an seinem „Arbeitsplatz“? Eine schon fast schmerzhafte Lautstärke wurde immer wieder von extremen Brummen übertönt, dass es einem die Haare auf dem Kopf in Dauerzittern versetzte und die Leber mit krampfartigen Reflexen um ein Bier bat, nur um hier raus zu kommen. Nix da, heute wird nicht gesoffen, sondern Metal geguckt ;-) Na ja, er hat den Sound dann doch auch mal so hin bekommen, dass man es genießen konnte. Wenn das Brummen nicht gewesen wäre…

Nach 45 Minuten war der Zauber der extremen Töne vorbei und es begann die wieder einmal sehr lange „Umbaupause“ von über 45 Minuten. Warum dauert das so lange? Es stand doch schon alles parat. Ähm, Moment mal, sollte da nicht eigentlich irgendetwas auf die Operation Mindcrime Story hindeuten? Die Bühne war leer. Lediglich der Bandschriftzug hing als Backdrop über den Drums. Das war alles, was uns Queensryche mitgebracht hatten? Wo war denn das Mikro von der im Vorfeld angekündigten „Sister Mary“ alias Pamela Moore? Hmm, oder sollte es etwa doch nicht…? Überraschung, ätschi bätschi, nix Mindcrime 1 & 2. Druff geschissen, denn sonst hätte man sich den bei weitem nicht so guten Teil 2 des Epos in Komplettlänge reinpfeifen müssen und hätte die ganzen alten geilen Songs der Alben rund um Teil 1 verpasst.
 
Um 22 Uhr + 3 waren sie auf einmal schlagartig auf der Bühne. „The Whisper“ war der viel umjubelte Opener. Fast übergangslos ging’s mit „Damaged“ weiter, bevor mit „Speak“ der erste Song von OM 1 gespielt wurde. Leider hat auch hier der Knallkopp an den Reglern sein böses Spiel gespielt und mit ähnlichen Heldentaten wie bei Circus Maximus negativ geglänzt. Den Gesang von Geoff Tate mischte er häufig zu sehr in den Hintergrund, als hätte der gute Mister Tate was zu verbergen. Hihat und Snare von Scott Rockenfield waren so extrem höhenlastig und laut, dass es fast schon weh tat. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf, wenn sich Queensryche zu einem ihrer raren Gigs in Germany einfinden? Geoff Tate zelebrierte seinen Auftritt mit theatralischen Gesten versehen total konzentriert. Er schien richtig in die Welt der Songs einzutauchen. Das ist großes Kino, meine Damen und Herren! Auch der Rest der Band war in hervorragender Form. Bassist Eddie Jackson groovte ganz cool mit Sonnenbrille über's Parkett, Mike Stone und Michael Wilton lieferten sich heiße Gitarrenduelle, während Scott Rockenfield seine Schießbude in einer beachtenswerten Präzision bearbeitete. Schade war nur, wie oben schon erwähnt, dass es keinerlei Showelemente auf der Bühne gab und überwiegend die halleneigene Lightshow genutzt wurde. Sehr sparsam also das Ganze, zum Glück stimmte die Musik. Da ich Queensryche zum letzten Mal 1991 live gesehen habe, war ich von diesem heutigen Gig richtig beeindruckt. Besonders die recht „alte“ Setlist hat mich erfreut. Hoffentlich bald wieder in unserem Lande, ich würde mich freuen ;-)

Setlist QUEENSRYCHE:
The Whisper
Damaged
Speak
I´m American
NM156
Screaming in digital
Bridge
Until there
The Lady wore black
The right Side of my Mind
One Foot in Hell
Another rainy Night without you
The Needle lies
Eyes of a Stranger
Empire

Silent Lucidity
Jet City Woman
Walk in the Shadows
Take hold of the Flame


                                                                                                                          Foto: Stefan Hoidn

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