EPICA - Köln, Essigfabrik
Konzert vom 31.01.15 Köln Essigbabrik
Supports: Dragonforce, Diablo Blvd
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DRAGONFORCE
DIABLO BLVD
Kritik:
Volle Hütte heute Abend in der Essigfabrik. Wie auch bei vielen anderen Events dieser Tour prangt schon seit Wochen der Ausverkauft-Button über den entsprechenden Tourdaten. Entsprechend hoch steigt meine Siegerfaust, als ich bereits um 18.15 Uhr den definitiv letzten Parkplatz an der Essigfabrik ergattere. Die Parkplatzsituation ist und bleibt hier krass und die einzigen, die nach mir noch lächeln können, sind die Damen und Herren vom Kölner Ordnungsamt, die meist nach Konzertbeginn entspannt ihre Zettel zücken. Zum Kotzen so etwas. Doch kommen wir erst einmal zu DIABLO BLVD. Die Belgier entern überraschend früh die Bühne um ihren lediglich 5 Song starken Set zu präsentieren. Der Sound, der hier lediglich über die bandeigene PA der Jungs dröhnt, ist gar nicht mal so übel, allerdings hat das Mikro von Sänger Alex den Arsch hoch gerissen und sämtliche externen Versuche, das Problem zu lösen, scheitern. So darf das Publikum „Builders Of Empires“ komplett instrumental genießen und das von Herzen in die Ecke gefeuerte Mikro am Ende des Songs spricht Bände. Schnell ist eines der Außenmikros zweckentfremdet und siehe da, der Bursche hat auch eine Stimme. Hätte er die Idee mal vorher schon gehabt. DIABLO BLVD, die mit ihrem musikalischen Erbe klar Glen Danzig oder Type O Negative Freunde bedienen, kommen hier und heute verdammt gut an. So donnert lauter Applaus nach einem grundsoliden Gig, der keinerlei Grund zu Kritik geboten hat.
Setlist Diablo Blvd:
Builders Of Empires
Beyond The Veil
Saint Of Killers
Rise Like Lions
Black Heart Bleed
Der Umbau ist fix und hochprofessionell. Schnell werden die beiden Tränken der Essigfabrik umlagert und versucht, die Beute verlustfrei ihrem Bestimmungsort zuzuführen. Doch irgendwie scheint die Erdanziehung in dieser Halle eine andere zu sein als andernorts. Bereits sehr früh schwimmt der Boden der kompletten Halle in einer sorgfältig gegossenen Schicht aus Bier. Sauber und akkurat geplempert, ohne auch nur ein Eckchen auszulassen. Respekt. Auch die Toiletten erfüllen heute nicht wirklich geltende Standards. Sieben Pissoirs wären sicherlich nett gewesen, aber reichen umbaubedingt nicht auch drei? Spätestens mit steigendem Bierkonsum wusste man dann, wie man sich gefühlt haben muss, wenn es im Osten mal Bananen gab. Immerhin musste man sich keine Sorgen um die Hygiene machen, denn entsprechende Verunreinigungen der Schuhsohlen konnte man ja draußen wieder problemlos im vorhandenen Bierteppich wegspülen. Doch ich schweife ab. Als um 20.15 DRAGONFORCE die Bühne entern sind die Erwartungen hoch. Mit „Maximum Overload“ hat man ein ganz vorzügliches Album am Start und mit Blick auf die Setlist weiß man spätestens jetzt, wie kurzweilig und geil die nächsten gut 45 Minuten werden. Meine Sorge, dass die schnell prügelnden Drum-Parts den Sound erschlagen, erweisen sich zum Glück als unbegründet. Der Klang ist mehr als passabel und die Stimmung vom ersten Song an großartig. Keyboarder Vadim ist heute leider abkömmlich und harrt vorm Kreissaal auf die Geburt seines Kindes. Vor allem optisch sind Dragonforce ein echter Hingucker. Denn was Herman Li hier auf der Gitarre zaubert und sich mit Kollege Sam scheinbar gelangweilte „Duelle“ liefert, ist schon echte Weltklasse. Wenn ich jetzt noch bedenke, dass Li sich das Gitarrespielen selbst beibrachte, kann ich selbst heute noch nur völlig fassungslos mit dem Kopf schütteln, was der Bursche mit seiner Klampfe anstellt. Entsprechend losgelöst sind die Publikumsreaktionen. DRAGONFORCE haben am heutigen Abend eine immense Fanschar an Bord, die den perfekten Anheizer zum heimlichen Headliner klatschen und brüllen. Fazit: Ein sehr geiler Auftritt, eine superbe Songauswahl und mit „Through The Fire And Flames“ eine legendärer Rausschmeißer, den jeder eifrige Guitar Hero Spieler noch heute als seine persönliche Nemesis in Erinnerung haben dürfte.
Setlist Dragonforce:
Fury Of The Storm
Three Hammers
The Game
Seasons
Symphony Of The Night
Valley Of The Damned
Cry Thunder
Through The Fire And Flames
Epica lassen nun eine Weile auf sich warten. Als um 21.30 das Licht verlöscht ist der Jubel groß. Auch wenn EPICA mit „The Quantum Enigma“ in meinen Ohren das beste Album seit Bandgründung im Gepäck haben, ist die Setlist auch oder vor allem mit vielen Klassikern gespickt. Der Sound ist sauber und druckvoll und bleibt, welch Seltenheit in diesem Business, auf einem Level. Kein Verzerren, kein Dröhnen und kein zwanghaftes MUSS in Bezug auf die Lautstärke. So kommt man in den Genuss, EPICA wirklich live zu hören. Ohne störenden Gehörschutz, der sonst viele der Songs negativ gefiltert hätte. Bravo. Warum macht das eigentlich keine Schule? Auch ist die Band ganz vorzüglich aufgelegt. Man scherzt, lacht viel und präsentiert ein mehr als perfektes Bandgefüge. Auch Simone Simmons ist heute Abend bei bester Stimme. Schade nur, dass sie in ihren Ansagen immer wieder ins Englisch verfällt, obwohl sie doch so perfektes deutsch spricht. Mehr gibt es hier auch kaum zu sagen. Eine geniale Setlist, ein satter und perfekter Livesound, eine hoch sympathische, gut aufgelegte Band sowie eine zufriedenstellende Spiellänge führen nur zu einem Fazit: Wer seinen Abend anderweitig und gelangweilt verbracht hat: Selber schuld! Preis, Bandgefüge und vor allem überzeugende Performance sprachen hier klar für dieses fantastische Package. Nicht umsonst sind so viele Gigs dieser Tour ausverkauft. Ein sehr geiler Abend. Dankeschön an alle Beteiligten !
Setlist Epica:
The Second Storm
The Essence Of Silence
Unleashed
Storm The Sorrow
Fools Of Damnation
Martyr Of The Free World
The Obsessive Devotion
Victims Of Contingency
The Last Crusade
Cry For Moon
Design Your Universe
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Sancta Terra
Unchain Utopia
Consign To Oblivion
Weitere Bilder von der Show gibt es >hier<