GENERATION ROCK - Frankfurt, Die Halle


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Bands: Mind The Gap, Careless, Metanatic, Sqript
Konzert vom 03.03.07

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www.diehalle-frankfurt.de
www.mindthegap-rock.de
www.carelessworld.de
www.metanatic.de
www.sqript.de

Dass “Die Halle” in Frankfurt/M-Fechenheim u. a. als Plattform für den Underground bekannt ist, dürfte sich in der Rhein-Main-Szene bereits rumgesprochen haben. Um Fans und Bands professionellere Rahmenbedingung für eine Show zu bieten, haben sich die Mannen der Band Chiabola als Organisationsteam das Generation Rock ausgedacht. Hier wird vorwiegend regionalen Newcomern, aber auch etablierten Bands, die nicht mehr als ca. 10 Auftritte pro Jahr spielen, die Chance eingeräumt, sich auch mal einem breiteren Publikum zu präsentieren. Geplant ist es, diese Veranstaltung vier Mal im Jahr zu platzieren, wobei vier Bands pro Abend jeweils 35 Minuten Playtime zur Verfügung stehen. Die 5 € Abendkasse und 4 € im VVK, der mit 84 Tickets gut angenommen wurde, wobei die Bands auch ein wenig in die Pflicht genommen wurden, sind also auch für die jüngere Generation ein erschwinglicher Eintrittspreis.
 
Den Anfang des Abends machten Mind The Gap bereits um 20.00 Uhr. Das Quartett aus Langen gehört mit ihrem Mitte 20er Durchschnitt schon fast zur älteren Riege des Abends. MtG musikalisch einzuordnen, fällt recht schwer. Die Mucke besteht u. a. aus einer sehr interessanten Mischung von Stoner über blueslastigen Heavy Rock, sowie Rotz’n Roll und erinnert zudem auch das ein ums andere Mal an Motörhead, Jimi Hendrix oder auch Rory Gallagher. Anfänglich waren sich  Schlagwerker „Boozemaster“ und der stimmlich recht ordentlich zockende Frontmann „Crazy Matt“ zwar nicht immer in Sachen Rhythmus einig, was sich aber mit Fortdauer des Gigs legte. Dass bei diesem Auftritt ein Ersatzbasser am Werk war, fiel zudem gar nicht auf. Ich für meinen Teil hatte an den Jungs meinen Spaß und konnte mich sogar für die instrumentale Gallagher-like Zugabe begeistern. Jungs, euch möchte ich öfters sehen. Haut mal rein!

Ruhiger und richtig melancholisch wurde es dann bei Careless. Der 5er aus dem Kreis Offenbach wirkte über die gesamte Spieldauer sehr statisch. Teilweise passte das Ganze auch zur Musik, die irgendwo zwischen verrocktem Retro Britpop und laut Haus- und Hof-Mischer Sixpack „neomodernem“ Independent Rock mit Anleihen von U2 und New Model Army anzusiedeln ist. Das Songmaterial entstammte offensichtlich vom gerade erschienenen Debütalbum und zog nur eingefleischte Fans vor die Bühne. Leider war das nix für mich und so ging dieser Auftritt dann doch ein wenig an mir vorbei.

Metanatic aus Frankfurt/M. hatten dann quasi ein Heimspiel. Nach den ersten Klängen des 4ers mit Toten Hosen ähnlichen Anleihen zu denen sich teilweise auch deutsche Lyrics gesellten, wurde es dann wieder rockiger. Trotz technischer Startprobleme mit dem Drumset und einer saudummen Ansage des Bassers, dem es mit seiner gut und gerne 2 m Körpergröße bei seinem Standplatz direkt unter einem eingeschalteten Scheinwerfer und dem mit 100 Gästen gut vorgeheizten Club noch zu kalt war. Nun mein Freund, dann beweg demnächst deinen Arsch und mach es deinem Sänger nach. Dann wird dir auch warm! Punkten konnte das Songmaterial der Herren bei mir immer dann, wenn die Zügel angezogen wurden, wobei man sich von den gelegentlich einfließenden Jazz oder Funkeinflüssen nicht abschrecken lassen sollte, da diese recht interessant eingebaut wurden. Letztendlich wurde dieser Auftritt für die Band positiv abgeschlossen und man holte sich einiges an Publikumszuwendungen ab.

Mit dem Headliner der heutigen Veranstaltung kam auch die einzige Dame des Billings auf die Bühne. Sqript aus Offenbach haben mit ihrer Jana ein Frontgirl am Start, das zwar recht ansprechend ausschaut, aber von den Vocals und ihrem Stimmvolumen her noch ausbaufähig ist. Das Quintett fand mit seinem klassischen Melodic Metal und seinen teilweise symphonischen Einschlägen (ohne Keyboard!) ordentlich Resonanz im Publikum. Die Doppelgitarren und auch der Bass erinnerte ein ums andere Mal an Iron Maiden, wobei das Original doch weit entfernt agiert. Auch wenn der Drummer an diesem Abend durch seine anfänglichen Taktprobleme zum Schwachpunkt der Band zählte, kann man dem 5er ne ordentliche Leistung mit anständigem Stageacting nicht absprechen. Das haben offensichtlich auch die zahlreichen eigenen Fans so gesehen und rangen der Band eine Zugabe ab.

So war und ging ein Abend mit hiesigen Underground-Bands recht früh zu Ende, denn es war deutlich vor 0 Uhr, als die Konservenmucke die Beschallung übernahm. Ich für meinen Teil hab mich über Mind the Gap gefreut, da sie mich am meisten überzeugt haben, wobei ich die Leistung der anderen Bands nicht schmälern oder verreißen möchte. Die musikalische Mischung war vom Veranstalter gut gewählt und darf so beibehalten werden.

Dann mal her mit GENERATION ROCK Pt. II.
Der Termin ist am 02.06.07 in „Die Halle“ in FFM.

Setlists liegen nicht vor