MIKE TRAMP`S WHITE LION - Aschaffenburg, Colos-Saal
Support: Crimes Of Passion
Konzert vom 05.12.06
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Zuerst aber kurz zur Vorgruppe „Crimes of Passion“ aus England. Nie vorher gehört. Die Musik passte ganz gut ins Vorprogramm. Der oben ohne posende Sänger liebte es, ständig seine rasierten Achseln zu zeigen und hielt sich mit seiner Batschkapp auf dem Kopf für den Schönsten auf Gottes Erdboden. Na ja, singen konnte er trotzdem ganz gut. Seine Gesangslinien erinnerten mich häufig an David DeFeis (Virgin Steele). Für etwa 45 Minuten durften sie die Bühne in Beschlag nehmen, um dann Platz für Tramp und Kollegen zu machen.
Die internationale Band (Dänemark, USA, Australien, BRD) kam nach dem Rainbow-Intro „Gates to Babylon“ auf die Bühne und lud zu einer Zeitreise mit jeder Menge klassischer White Lion Songs ein. Viele Fans sind mittlerweile mit dem Oberlöwen Tramp gealtert, bloß der Nachwuchs war etwas rar, wenn man sich so umschaute. Zu allererst dachte ich auch, wir sind auf einem Children of Bodom - Konzert, als ich die Musiker sah. Dunkel geschminkte Augen und schwarz lackierte Fingernägel dominierten. Bloß Mr. Tramp sah normal aus. Egal, los ging`s mit „Lights & Thunder“. Der Sound war dürftig und die Gitarre von Jamie Law kaum zu hören. Leider sollte sich das nicht sonderlich bessern, wobei der Colos-Saal doch für seinen hervorragenden Sound bekannt ist. Keine Ahnung, wer da dem Soundmann was in die Ohren gesteckt hat …
Sänger Mike, dessen T-Shirt sich fast nahtlos an seinen komplett tätowierten linken Arm anpasste, wirkte bei Beginn etwas abwesend und schenkte dem Publikum kaum Beachtung. Aber auch er taute auf und kommunizierte dann ab und zu mit den vorderen Reihen. Der hagere Gitarrist Jamie Law schien wirklich den goldenen 80ern entflohen zu sein. Mit Samthose, Samtweste und reichlich Schminke sah er sehr posig aus. Der Weste entledigte er sich aber bald, denn es war wohl sehr heiß auf der Bühne. Seine Performance war 1A, würde ich als Nichtmusiker mal behaupten. Teilweise sehr virtuos zockte er das ganze White Lion - Alphabet mühelos hoch und runter. Klasse Leistung! Bassist Claus wirkte etwas erschöpft und leicht uninspiriert, was wohl aber so sein Style ist. An den Tasten im Hintergrund werkelte Henning Wanner aus Germany, während ein sehr tief sitzender Troy Farrell die Felle gerbte. Eine echt gute Band, kann mer net meckern.
Die Setlist beinhaltete, wie erwartet/erhofft, die ganzen Klassiker von Anfang bis Ende. Nicht nur für mich als White Lion-Newbie genau das Richtige, für die Fans übrigens auch. Sehr viele Mitgröhlrefrains und Mitklatschparts sorgten durchweg für gute Laune. Selbst ein recht kurzes Gitarrensolo konnte da nicht bremsen. Kurz vor Ende der Show ließ uns Mr. Tramp noch wissen, dass die Band an einem neuen Album arbeitet, was er vor einiger Zeit in einem Interview noch für unwahrscheinlich hielt. Aber man kann seine Meinung ja auch mal ändern. Ich würde mich jedenfalls freuen, ein neues Studiowerk der nicht mehr ganz weißen Löwen hören zu dürfen. Mit dem Golden Earring-Klassiker „Radar Love“ wurde eine tolle Show beendet, die über 120 Minuten dauerte! Kollegin Sylvia ließ sich nach dem Gig wehrlos einsammeln und das Dauergrinsen mit dem schwärmenden Blick dürfte heute noch zu sehen sein…!?
Magic Menzel,
Das Konzert war klasse, ich fühlte mich 17 Jahre jünger (denn ich kam damals in den Genuss, White Lion im Original Line Up in der Offenbacher Stadthalle zu sehen!!!) und hatte ... danke, dass Du Dich "geopfert" hast, mit mir nach AB zu fahren - einen superschönen Abend mit richtig toller Musik!
Sylvi
Mike Tramp`s White Lion - Setlist:
Intro (Gates of Babylon)
Lights And Thunder
Living On The Edge
Little Fighter
Lonely Nights
El Salvador
Broken Heart
Fight To Survive
Hungry
Till Death Do Us Part
Love Don´t Come Easy
Guitar Solo
It´s Over
All The Fallen Men
If My Mind Is Evil
Tell Me
Lady Of The Valley
The Road To Valhalla
When The Children Cry
Radar Love
Foto © 2006 Sylvia Hoidn
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