ROCK MEETS CLASSIC 2013 - Mannheim, SAP-Arena

00 rockmeetsclassic 2013 mannheim

 

Konzert vom 08.03.13
Mannheim, SAP-Arena

Homepage:
www.tourneen.com

 

Es ist gar nicht so schlecht, wenn man zwei Gigs einer Tour sieht. So kann man gut Vergleiche ziehen. Das war dann der zweite Gig, nach FFM-Jahrhunderthalle. Nachdem ich nun zuhause kurz gesackt bin, kann ich sagen, das war DER BESTE RMC-Gig, den ich in den letzten 3 Jahren gesehen habe! Die SAP-Arena ist ja sowieso eine grandiose Konzerthalle mit fantastischer Akustik und wenn man dann noch in der ersten Reihe sitzt, umso besser ;-)
An diesem Abend war, im Gegensatz zu Frankfurt, BONNIE TYLER wieder mit im Boot. Krankheit auskuriert und ready to rock. Na gut, dann soll Miss(es) Tyler mal zeigen, was sie kann. Und zu meiner Überraschung, sie konnte…!

Zuerst war wie immer, nach dem orchestralen Intro, CHRIS THOMPSON als Anheizer auf der Bühne. Wie auch in Frankfurt, war er ein guter Starter, wenngleich auch hier nicht ganz der Eisbrecher. Das war heute seltsamerweise STEVE AUGERI. Die Enttäuschung von Frankfurt war heute Abend in bedeutend besserer Verfassung und riss selbst mich (!!) von meinem Sitz! Stimmlich stark verbessert heizte er den Anwesenden mal so richtig ein. Seine 4 Journey-Superhits trafen voll ins Schwarze und hinterließen kaum Spielraum für Kritik. Okay, ein paar kleine Unklarheiten hier und da….. druff geschissen!! Heute passte es.
Danach kam der Gute-Laune-Interpret ERIC BAZILIAN und auch hier in Monnem sorgte er für Begeisterung und forderte alle auf, aufzustehen! Wo wir grad beim Thema sind:

Wenn die Veranstalter Angst haben, dass die nicht zu bändigende, gewaltbereite Masse an Zuschauern in Extase von ihren Sitzen aufspringen um zu rocken/tanzen oder sich gar erdreistet, Fotos zu machen oder kurze Videos zu schießen, dann bitte beim nächsten Mal eine massive Mauer aus unüberbrückbaren Barrieren 10 Meter vor der Bühne errichten! Wer jetzt nur Bahnhof versteht, dem möchte ich kurz erklären, was sich zwischen Reihe 1 und Bühne abspielte:
Im Gegensatz zu Frankfurt rechnete man hier mit unkontrollierbaren Rock-Classic-Hooligans und postierte einen Sicherheitsmitarbeiter auf einem Stuhl direkt mittig vor der Bühne. Dieser arme Mensch machte von Anfang an gute Miene zu bösem Spiel, da er im Laufe der Show gar überfordert wirkte. Okay, er war über eine Funkverbindung mit Stöpsel im Ohr ferngesteuert und befolgte artig die Befehle von außerhalb. Jedes Mal, wenn sich in seinem Blickfeld jemand erdreistete, eine Kamera oder ein Handy in die Höhe zu halten, um o.g. Vergehen zu begehen, wurde der arme Tropf aktiv und forderte zuerst per freundlichem Blickkontakt und Handzeichen dazu auf, sich erstens wieder zu setzen (!!) und zweitens das elektronische Gerät unverzüglich der Handtasche der Begleiterin zuzuführen. Leute des Sicherheitsdienstes, sagt mal, seid ihr noch ganz dicht? Wir bezahlen annähernd einen dreistelligen Betrag, um unseren Idolen ganz nah zu sein und ein paar Erinnerungen mit nach hause zu nehmen und ihr werdet dafür bezahlt, das zu verhindern!!?? Das kann es doch nicht sein. Sind wir hier in fu****g Amerika?? Selbst wenn sich jemand erdreisten sollte und sich beschwert, dass er/sie für das teure Geld temporär nichts sehen konnte, weil diverse stehfähige Altrocker ihren Bierbecher (jawohl, Alkohol!!) im Stehen nach oben recken, mit den letzten Kräften ihrer von Arthritis geplagten Knochen die Pommesgabel in Richtung Bühne zu zeigen und Dank der Reunion ihrer grauen Zellen selbst ein paar Textzeilen in einem mehr oder weniger guten Englisch gen Bühne zu schmettern…. das wollt ihr verhindern? Lachhaft….. Auf einem Metalkonzert bekommt man die verschwitzten Haare des vor einem bangendem Fans in die Fresse oder eine Ladung lauwarmes Bier ab. Hier ist es lediglich die kurze "Belästigung" durch optische Aufnahmegeräte oder temporäre Aufsteher.... Wir schreiben das Jahr 2013, gelle ;-)
Und dann passierte etwas Unvorstellbares: Eine weibliche Person aus dem Hintergrund erdreiste sich, links am Bühnenrand unerkannt im Schutze des Schattens eine geschätzte Hundertschaft an Sicherheitsbeamten auszutricksen und direkt vor der Bühne zu tanzen. Skandal !!!! Sofort machte sich die rechts am Bühnenrand sitzende Kampfamazone auf den Weg, um ihren gottgegeben Auftrag zur vollen Zufriedenheit ihres Arbeitgebers zu erfüllen. Mit Einsatz ihrer ganzen Erscheinung brachte sie die Randaliererin zur Ruhe und sorgte für zufriedene Gesichter in der ganzen Arena, die übrigens bei weitem nicht ausverkauft war, aber deutlich agiler, als das Auditorium in Frankfurt - Auftrag erfüllt. Jetzt haben wir aber noch den immer mehr überforderten armen Mitarbeiter direkt vor der Bühne, der von immer mehr komplett durchdrehenden Mittfünfzigern auf Trab gehalten wurde.
Setzen! Kamera runter! Setzen, verdammt noch mal! Haaallo, setzen! Noch mal die Kamera hoch und du fliegst raus! Ich hol Verstärkung!!
Du armer Tropf, geh doch einfach heim, du schaffst es doch eh nicht. Als sich dann bei BONNIE TYLER die Randalierer der ersten Reihe auch noch das Recht rausnahmen, 5 Schritte nach vorne zu drängen, um die Hauptdarstellerin abzuklatschen und die dies auch noch zuließ (!!) eskalierte es! Tumulte, Handgreiflichkeiten. Kaum war wieder Zucht und Ordnung bei den Störenfrieden eingekehrt, stand wieder einer auf und bangte zu den orchestral-klassisch-rockigen Klängen seiner heimlichen blonden Jugendliebe. Wie kann denn so was sein? Headbanger bei BONNIE TYLER !? Sofort kam das zu erwartende Verbot – erfolglos. Es ging mir wirklich auf die Nüsse, was diese Sicherheitsfuzzis versuchten zu verhindern. Mittlerweile reagierte der Ferngesteuerte nicht mal mehr auf Kameras und Handys, sondern ließ in diesem Fall der zahlenden Bevölkerung ihren Spaß. Spaß hatte er selbst schon lange keinen mehr, denn man sah, wie er entnervt per Fernübertragung kommunizierte und schlussendlich von einem Stiernacken mit wenig Haaren abgelöst wurde. So, ihr Randalierer in der ersten Reihe, jetzt weht hier aber ein anderer Wind! Die mittlerweile komplett sturztrunkene erste Reihe holte zum finalen Schlag aus: die Eroberung des imaginären Fotograbens durch run-and-hide-Taktik. So weit, so gut, aber es war wohl keiner beim Bund und somit mussten sie einfach wieder nur 4 Schritte nach vorne machen, um mittlerweile den am Bühenrand mit ausgestrecktem Arm wartenden Paul Rodgers abzuklatschen. Jawohl, es war der Rodgers Paule, der nun diesen Tumult, der wieder (und diesmal noch stärker) handgreiflich wurde, anzettelte. Nachdem Frontfighter No.1 seinen Job weitestgehend erfüllt hatte, folgte kurz darauf der nächste Skandal: auf Bitten des langhaarigen gelockten Störenfriedes und seiner Begleiterin in der ersten Reihe erdreistete sich Gitarrist Alex Beyrodt doch tatsächlich, dem Tumultführer ein Plektrum zu versprechen und warf es ihm praktisch entgegen. Dabei hatte Alex die Rechnung aber nicht ohne den (Kampf)Wirt mit Schlips gemacht, der tapfer seinen Frontkampfdienst verrichtete und den Handschlag von Randalierer #1 und Alex zu verhindern wusste. Randalierer #1 bückte sich, nachdem er den Handschlag mit Randaleauslöser Alex nicht gewährt bekam, nach dem Plektrum, welches direkt vor uns auf dem Boden lag. Und jetzt wurde es medaillenverdächtig-olympisch: griechisch-römisch, würde ich sagen. Meine Fresse, was für ein Aufstand!! Alles verständlich, wenn die Bühne kurz vor der Eroberung durch hunderte durchgeknallte Rocker stand, aber nein, es waren 2-3 gutgelaunte und begeistert mitgehende Rockfans, die ihre Idole der Jugend livehaftig vor der Nase hatten und ein paar Glücksmomente versuchten zu erhaschen. IST DAS SO EINEN MASSIVEN SICHERHEITSEINSATZ WERT?? Zumal Bonnie, Paul und Alex die Nähe zu den Fans selbst suchten. Mich würde mal die Sichtweise des Sicherheitspersonals interessieren. Sie sollten doch soweit geschult sein, um Freund von Feind zu unterscheiden. Das klappte heute aber in keinster Weise. Nach diesem Kampfeinsatz wurde Stiernacken schließlich durch die bereits bekannte Kampfamazone ersetzt und es war alles wieder im Lot. Die Halle stand, rockte, feierte, klatschte und sang soweit wie möglich mit. Vordrängler wurden nun nicht mehr direkt bekämpft sondern geduldet. Warum nicht gleich so???? Kein Mensch kam zu Schaden, alle hatten Spaß (behaupte ich jetzt mal).

Sorry an alle Reviewleser, die hier einen fundierten Livebericht der Ereignisse auf der Bühne erwartet haben, aber das Drumherum sollte so nicht unerwähnt bleiben, weil es einfach nicht sein kann, das man bei einem immerhin noch Rockkonzert für NICHTS so in die Schranken gewiesen wird. Rockkonzert, nicht Oper, wohlgemerkt!

Zum Konzert an sich sag ich es mal so:
Das Gesamtpaket war deutlich besser, als in Frankfurt! Sowohl die Künstler, als auch das deutlich aktivere Publikum. STEVE AUGERI hat seine Sangeskriese gut überwunden, BONNIE TYLER hat positiv überrascht und CHRIS THOMPSON, ERIC BAZILIAN und „the living Legend“ PAUL RODGERS waren eine Klasse für sich! Sehr sehr stark, fantastischer – um nicht zu sagen perfekter - Sound da vorne, ein tolles Orchester – geleitet von BERNHARD WÜNSCH - tolle Backingvocals von Kolinda, Tiffany, Amanda, Sascha und Ralf und nicht zu vergessen die rockende Fraktion, in Form der MAT SINNER BAND. Es war, bis auf die o.g. Vorkommnisse ein perfekter RMC-Abend.
Ein Gruß noch an die randalierenden Altrocker der ersten Reihe: PROST und SEE YA NEXT YEAR ;-)

 

Orchester:
Childs Anthem

Chris Thompson:
For You
Davy´s On The Road Again
Questions

Steve Augeri:
Separate Ways
Wheel In The Sky
Faithfully
Don´t Stop Believin´

Orchester:
He´s A Pirate

Eric Bazilian:
All You Zombies
500 Miles / Bird Of Prey
One Of Us
Johnny B. (mit Unterstützung von Geiger Lukas Cach)

Orchester:
Hungarian Dance No. 5

Chris Thompson:
The Voice
Mighty Quinn

Bonnie Tyler:
Total Eclipse of the Heart
Believe in me
Simply the Best
Holding out for a Hero


Paul Rodgers:
Wishing Well
Can´t Get Enough
Feel Like Makin´ Love
Shooting Star
All Right Now
Rock´n´Roll Fantasy




Bilder vom Konzert gibt es >hier<

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