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LOVE.MIGHT.KILL – Weiher, Live Music Hall

 

Interview vom 20.10.12
Interviewpartner:  Michael Ehré (dr.)


Homepage:
www.lovemightkill.com

 

 

F-R:
Moin Michael, zunächst meinen Glückwunsch zum neuen Album „2 Big 2 Fail“, eurem zweiten LOVE.MIGHT.KILL Album. Das Debüt „Brace For Impact“ hat in der Melodic Metal-Szene schon viel positiven Zuspruch und hier vor allem bei der Presse bekommen, bei „2B2F“ geht so es gleich weiter, wie man so mitgekriegt hat. Zeit an dieser Stelle LOVE.MIGHT.KILL mal näher vorzustellen, weil die Band ist ja doch noch relativ unbekannt. Was gibt es von dir als Bandgründer darüber zu berichten?


Michael:
Im Prinzip gibt es die Band so für die Öffentlichkeit erst seit Anfang letzten Jahres. Da haben wir publik gemacht, dass es die Band gibt. Im Juni 2011 ist dann die CD rausgekommen, die „Brace for Impact“, die erste und jetzt schon – etwas über ein Jahr später – der Nachfolger. Das heißt, wir waren sehr fleißig. Entstanden ist die Band im Prinzip so: Ich bin permanent am Songs schreiben und in den anderen Bands, in denen ich gespielt hab, METALIUM z.B. war ich auch am Songwriting immer maßgeblich beteiligt. Ich habe z.B. auch für JUTTA WEINHOLD oder eine japanische Sängerin namens SEIKO Sachen komponiert und da hat es sich einfach ergeben, dass, wenn man viel komponiert, nicht alles immer stilistisch passt. Was nicht heißt, dass es qualitativ schlechter ist, halt eben eine Frage des Stils. Und dann hab ich eben irgendwann gedacht: Mensch, wäre doch mal ne gute Idee, wenn du dich auch so ein bisschen in die Produktionsschiene einarbeiten kannst und habe angefangen Songs, die ich auf Halde hatte aufzunehmen. Drums, Gitarre, Bass, alles was dazu gehört. Ja, und das fand dann plötzlich irgendwie das erste Mal im Bekanntenkreis so großen Zuspruch und weitete sich immer mehr aus, dass ich gedacht habe, ja, das ist ja jetzt auch zu schade, um das jetzt nicht rauszubringen. Das lief dann auch so ein bisschen Hand in Hand mit dem quasi Ende von METALIUM, so dass klar war, diese Zeit kann ich also quasi für andere Sachen aufbringen, sprich dann für LOVE.MIGHT.KILL und da hab ich mich auf die Suche nach Mitstreitern gemacht. Das war’s. Und jetzt: Heute sind wir hier (lacht).


F-R.:
Auch wenn mit Sascha Onnen (kex., Ex- MOB RULES) und dir zwei bekanntere Namen im Line Up stehen, darf man doch getrost bei LMK von einer Art Newcomer Band sprechen, auch wenn euer Durchschnittsalter das so nicht widerspiegelt. Vielleicht hörst du das jetzt auch nicht unbedingt gern.. (alles lacht und ich sehe den erhobenen Zeigefinger). Was hat dich bewegt im großen Musikkarpfenteich eine weitere Band im Melodic Genre an den Start zu bringen? Du hast das ja jetzt schon ansatzweise rübergebracht, aber ich meine, dieses Genre ist so weit befüllt, da muss doch auch so ein Initialfunken da gewesen sein. Waren es wirklich nur die Freunde zu Hause?


Michael:
Nein, natürlich nicht. Also erst mal ist es ja so, es ist ein Unterschied, ob du für jemand anders arbeitest oder für dich selber, wo du deine eigenen musikalischen Visionen komplett verwirklichen kannst. Das ist ein ganz großer Unterschied, und deshalb ist mir eben LOVE.MIGHT.KILL auch so wichtig, weil ich das da machen kann. Ja, was soll ich sagen, klar, die Szene ist natürlich überschwemmt, ganz klar. Da mach ich mir auch nichts vor, und da überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit zu bekommen ist total schwierig, aber das war eben auch der Grund, weswegen wir gesagt haben: Gut, hier „Brace for Impact“, irgendwie ein Überraschungserfolg, hat keiner auf dem Zettel gehabt, weil keiner die Band vorher kannte. Wir selber haben im Prinzip ja auch nicht mit damit gerechnet. Ich schon gar nicht. Dann haben wir gesagt, gut, nutzen wir das jetzt, dass dieser Name so ein bisschen publik gemacht wurde und schieben gleich das nächste Album hinterher, was halt eben ne Menge Arbeit war. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass wir alle andere Sachen zu tun haben und deswegen uns die Zeit wirklich freischaufeln mussten. Aber es hat gut funktioniert, und ich hoffe, dass der Plan eben auch aufgeht, dass wir jetzt mit dem zweiten Album so ein bisschen den Bekanntheitsgrad auch noch, sagen wir mal, vergrößern können.


F-R.:
Wie auch schon „Brace For Impact“ gestaltet sich „2 Big 2 Fail“ wieder sehr abwechslungsreich. Ein Mix aus Melodic Metal und melodischem Hard Rock findet man auf beiden Alben. Welche Unterschiede machst du für dich selbst im Direktvergleich der beiden Alben aus?


Michael:
Unser Ziel war es, uns so wenig wie möglich vom ersten Album überhaupt stilistisch zu entfernen, weil nicht nur ich, sondern auch die Jungs in der Band, finden das einfach blöde, wenn es irgendwie Bands gibt oder wenn wir Bands aufgrund ihres Stils gut finden und dann plötzlich feststellen, das nächste Album von dieser Band kommt raus und die machen da irgendwelche Experimente. Das mag ich nicht, das find ich doof. Es gibt Leute, die das vielleicht gut finden, es kann ja auch funktionieren, siehe METALLICA. Da hat das ja mit dem schwarzen Album damals auch sehr gut funktioniert, aber ich denke, um eine Band zu etablieren, muss man so ein bisschen auch eine Penetranz beweisen. Die Herausforderung lag dann für uns darin, uns nicht zu wiederholen, ohne den Faden zu verlieren und das ist uns glaube ich gelungen. Zumindest so, was wir an Meinungen gehört haben und was man jetzt auch so in den ganzen Reviews liest. Ich meine, der beste Indikator, ob ne Platte gut ist oder nicht, ist eigentlich, wenn sie einem selber richtig gut gefällt. So, und das war bei der „Brace For Impact“ so und das war bei dieser jetzt auch so, aber ne Garantie ist es halt eben auch nicht, dass es dann funktioniert.


F-R.:
Mir ist auf „2B2F“ aufgefallen, dass ihr, ich formuliere es mal vorsichtig, euch einigen Anleihen von bekannteren Bands beim Songwriting bedient habt. So hört man z. B. deutlich bei „The One“ Elemente von „BLACK SABBATH’s „Headless Cross“ heraus, bei „Home“ wird man unweigerlich an WHITESNAKE Gitarren erinnert, aber auch Melodien von RAINBOW kann man nicht leugnen. Gepart mit eigenen modernen Gitarrensounds klingt das sehr gut. Ist das beabsichtigt so?


Michael:
Ja, im Prinzip hast du genau schon das gesagt, was ich dir jetzt auch als Erklärung geliefert hätte. Also diese ganzen Bands, die du aufgezählt hast, Rainbow, Whitesnake, Deep Purple natürlich auch, Black Sabbath, Iron Maiden, Accept, das findest du alles bei uns auf dem Album. Und da machen wir überhaupt gar kein Hehl draus. Also, das ist für uns gar kein Problem, wenn die Leute das so auch erkennen. Es ist nicht so, dass wir das jetzt 1:1 abgekupfert haben, aber es ist schon ganz klar, dass wir mit diesen Sachen – wir sind ja alle 25 in der Band, du hast das ja gerade schon angesprochen (großes Gelächter) – wir sind ja mit diesen Sachen groß geworden und da hab ich überhaupt gar kein Problem mit. Wichtig war mir nur, dass wir versuchen, das ins Hier und Jetzt ins Jahr 2012 zu übertragen. Das heißt – hast du gerade auch richtig gesagt – mit relativ modernem Sound. Ich sag immer, wir sind ne Retro-Band mit modernem Sound. Das trifft das eigentlich am Besten.


F-R.:
Welchen Song und warum genau den, würdest du einem Musikfan empfehlen, der CDs von LOVE.MIGHT.KILL kaufen soll?


Michael:
Das ist schwierig. Vom neuen Album würde ich „Restless Heart“ empfehlen, weil es genau das kombiniert, was ich gerade gesagt habe. Retro-Musik im Prinzip mit modernen Sounds, immer höchst melodisch, das ist ganz, ganz wichtig, und bisschen groovend. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich denke, dass dieser Song der beste von diesem Album ist, das nicht – oder vielleicht doch für manche. Das ist ja immer verschieden, wie man das empfindet. Aber um so dieses Bild oder die Idee von LOVE.MIGHT.KILL zu verkaufen, würde ich sagen „Restless Heart“, das trifft das eigentlich am besten.


F-R.:
Auf dem Debüt hast du die Songs mit deinem Sänger Jan Manenti und Doogie White (voc. TANK, MSG, Ex-RAINBOW, Ex-I. MALMSTEEN u.v.a.m.) geschrieben und einen Gastmusiker wie Ferdy Doernberg (key., u. a. AXEL RUDI PELL u.v.a.m.) am Start gehabt. Wie sieht es in dieser Hinsicht auf „2B2F“aus? Gastmusiker oder auch fremde Musiker am Start?


Michael:
Nein, überhaupt nicht. Ich hab’s ja am Anfang erklärt, dass ich diese Band gar nicht als Band geplant habe, sondern ich wollte mich in die Produktionsschiene reinfummeln und da so ein bisschen Erfahrung sammeln. Und als dann klar war, da könnte was draus werden, hab ich mich auf die Suche nach Leuten gemacht, die mich da unterstützen können. Ssprich ich brauchte erst mal nen Sänger und da hab ich Doogie White gefragt. Er hat spontan drei Stücke eingesungen, drei Stücke, die auch auf dem Debütalbum gelandet sind, allerdings natürlich noch mal neu gesungen wurden von unserem jetzigen Sänger, den ich dann später kennengelernt hab, als klar war, dass Doogie White nicht fest zur Band gehören kann, weil das funktioniert nicht: Wir sind ne Newcomerband und ich kann von jemandem wie Doogie White, der bei RAINBOW, MALMSTEEM und so sein Geld verdient hat, nicht verlangen, in eine Band einzusteigen, wo es erstmal nichts zu holen gibt. Der Aufwand wäre für so einen Profi-Musiker viel zu groß. Ja, und dann hab ich mich wie gesagt auf die Suche nach geeigneten Mitstreitern gemacht. Ich hab damals noch mit Ferdy zusammen bei ULI JON ROTH gespielt, dem alten Scorpions-Gitarristen und hab ihn gefragt: Mensch hier, ich hätte gerne Keyboard-Elemente auf dem Album. Kannst du da ein paar Soli zu beisteuern? So ein paar Flächen, das hab ich selber gemacht, das ist ok, so ne Taste zu drücken, aber wenn es so richtig ans Eingemachte geht, Keyboardspielen kann ich nicht. Und das hat er dann übernommen. Aber es war auch klar, dass er dann letztendlich für die Band wiederum, weil er so viel beschäftigt ist, dann auch nicht in Frage kommt. Genau aus dem gleichen Grund: Wir verdienen damit im Prinzip kein Geld. Alles, was wir bekommen, fließt zurück in die Promotion, um die Band zu pushen. Ich bin Profimucker. Ich verdiene mit anderen Bands mein Geld und ich muss das hier genauso reinstecken wie alle anderen aus der Band auch. Aber das wollte ich dann von jemandem, der genau wie ich sein Geld mit der Musik verdient, nicht erwarten. Ja, und unser jetziger Keyboarder, der Sascha Onnen. Zu diesem Zeitpunkt, als wir Shows spielen wollten, war er gerade bei MOB RULES ausgestiegen. Das war noch relativ frisch und wir haben ihn gefragt, ob er uns live so ein bisschen unterstützt. Und dabei ist es dann nicht geblieben, sondern es war dann relativ schnell klar, dass er dann auch fest dazu gehört. Die andern Jungs in der Band, die beiden Gitarristen zum Beispiel, Christian und Stefan, die Älteren unter uns könnten die beiden vielleicht noch kennen aus ihren Zeiten mit CROSSROADS. Das war eine alte Wilhelmshavener Band, die damals bei der EMI ein paar Platten rausgebracht hat. Das war ein sehr hoffnungsvoller Newcomer damals. Die hab ich dann gefragt, ob sie Soligitarren beisteuern und darüber bin ich sehr glücklich. Und unsern Bassisten, den Jogi, den kenn ich, da er auch bei uns im Gebiet wohnt und das war klar, da musste ich Jogi fragen.


F-R.:
Du hast es schon angesprochen: Du selbst bist ja auch der Drummer in der Band und - für einen Drummer fast schon ungewöhnlich - Songwriter und Produzent beider Alben. Nur den Mix sowie das Mastering hast du letztendlich in die Hände von Markus Teske und seinen Bazement Studios (u. a. VANDEN PLAS, MOB RULES, RED CIRCUIT) gelegt. Wieso gerade Markus?


Michael:
Bevor ich das beantworte muss ich noch mal ganz kurz eben noch was dazu sagen: Dass ist im Prinzip richtig, dass wir nämlich nicht nur den Markus hatten als Helfer für die Produktion, sondern auch zwei andere Freunde, nämlich den Martin „Mattes“ Pfeiffer von den Red Hedge Audio Studios und den Holger Tielbörger von den Eastfreezien Audiostudios, die die Recordings quasi gemacht haben. Beim ersten Album hab ich das selbst gemacht. Das heißt, ich hab mir meinen Rechner mit in meinen Proberaum genommen, Aufnahme gedrückt, getrommelt, Stopp und gegengecheckt. Das kann man mal machen, aber das ist sehr mühselig. Vor allen Dingen hat man dann keinen der sagt: Dududu, das kannst du aber besser. Das ist dann immer besser, wenn man Leute dabei hat. Da waren wir heilfroh, dass wir Freunde hatten, die uns da geholfen haben. Und was Markus angeht: Der Kontakt zu Markus kam über meine Freunde von MOB RULES zustande, da er ja auch schon des Öfteren mal MOB RULES-Alben gemischt hat. Ich habe damals Matthias Mineur gefragt: Mensch Matthias, haste ne Idee, wen könnt ich fragen für das „Brace For Impact“ - Mastering und Mixing. Und da sagt er, ja, frag doch Markus. Das war total unkompliziert. Habe ich ihn angerufen, alles klar, drei Songs gemischt – das waren die drei Songs, die Doogie gesungen hat, damit hat das angefangen – und er hat dann nachher auch die fertige Platte gemacht. Und jetzt natürlich war klar, die zweite Platte wird auch von Markus gemacht, da hat sich nichts geändert. Wäre auch schön blöd, wir wollen keinen anderen Sound haben.


F-R.:
Ihr befindet euch aktuell auf einer kleinen Clubtour, um eure Alben zu promoten. Auf eine bekanntere zweite Band im Gepäck habt ihr verzichtet. Ist diese Minitour mit der heute hier im Odenwald noch mit am weit entferntesten Show eine Art Standortbestimmung, wo die Band im Moment schon steht oder einfach nur die pure Lust am Spielen, egal was an Zuschauern kommt ?


Michael:
Ich glaub, ne Tour als Standortbestimmung, das ist schwierig, weil es vom Timing her so ist, dass unsere Platte seit Freitag draußen ist und seit Freitag sind wir auf Tour. Eigentlich ist das sehr unglücklich. Normalerweise hätten wir sagen müssen: Die Platte kommt am Freitag raus und wir lassen noch zwei, drei Wochen ins Land gehen, dass erstmal ein paar Leutchen das gehört haben, dass sich das so ein bisschen rumspricht. Das ging aber nicht, weil es mit meinen anderen Sachen, die ich mache, kollidiert hätte. Dann hätten wir erst wieder im nächsten Jahr auf Tour gehen können, das wäre meiner Meinung nach schon wieder ein bisschen zu spät gewesen. Deswegen jetzt diese eher etwas unglückliche Sache. Deswegen kann man auch nicht sagen, dass es eine Standortbestimmung ist. Ich glaube sowieso, dass es mittlerweile relativ schwierig ist, Leute aus den eigenen vier Wänden zu locken. Erst mal, weil es ein tierisches Angebot  an Konzerten oder Freizeitaktivitäten gibt. Muss man ja nicht mal auf Konzerte beschränken. Und natürlich: das Geld sitzt ja auch nicht locker, das ist ja ganz klar. Und die Sache mit dieser zweiten Band ist ne gute Idee, das funktioniert so weit auch: Nur, was wir jetzt hier gerade machen, diese 10 Tage, die wir unterwegs sind, das ist also vom Kostenfaktor her ne enge Geschichte. Das heißt, wenn wir jetzt noch eine zweite Band mit dabei gehabt hätten, die mitreist, hätte man doppelte Hotelkosten, doppelte Reisekosten, da sie ja nicht mit dem Fahrrad fahren können. Das geht ja nicht. Das hätte nicht mehr funktioniert. Das wäre finanziell nicht mehr möglich gewesen, weil wir auch nicht unbedingt da großartig reinbuttern wollen. Das kann auch nicht Sinn und Zweck der Geschichte sein.


F-R.:
Eine Frage zu METALIUM muss noch gestattet sein. Mir wurde vor ein paar Monaten aus dem direkten Bandumfeld die Möglichkeit eines Abschiedsalbums signalisiert. Wie ist da der Stand der Dinge? Kommt noch was, oder ist das wirklich alles schon begraben?


Michael:
Wir hatten vor ein paar Monaten tatsächlich den Plan, noch mal zu gucken, dass wir ein reguläres Abschiedsalbum machen, dass man nicht einfach so sang- und klanglos von der Bildfläche verschwindet, so wie wir das im Prinzip gemacht haben. Es kann den Leuten gar nicht klar sein, ob es uns noch gibt oder nicht, weil wir das nie richtig verkündet haben. Was daraus jetzt wird, muss ich dir ganz ehrlich sagen, weiß ich nicht. Momentan ist es bei mir zeitlich überhaupt gar nicht möglich. Dadurch, dass ich jetzt mit MATTHIAS „Gonzo“ RÖHR unterwegs bin, ab und an noch mal mit ULI ROTH und seit neuestem halt eben auch mit GAMMA RAY, Love.Might.Kill darf auch nicht zu kurz kommen, kannst du dir vorstellen, das so ein Tag mit 24 Stunden ein bisschen knapp werden kann, zumal wenn man dann noch Family hat. Und den andern in der Band von METALIUM geht das ähnlich. Sachen entwickeln sich und Sachen verändern sich, und da muss man das halt eben so nehmen, wie es ist. Ich will das nicht ausschließen, dass das vielleicht mal passiert, es kann ja sein, es gibt ja immer noch genug Anfragen diesbezüglich. Also wir kriegen immer noch Mails mit „Wie sieht’s aus?“. Aber geplant ist da jetzt direkt gar nichts.


F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Du schmeißt hier mit großen Bandnamen rum, also gab’s da was!


Michael:
(großes Gelächter) Wisst ihr, weswegen ich die Hände über dem Kopf zusammenschlage? Weil ich mir so was nicht merken kann. Echt, ob ihr das jetzt glaubt oder nicht: Meine Bandkollegen, mit denen ich toure, die sagen immer: „Oh, wisst ihr noch, da und da in dem Jahr, das Hotelzimmer, das war doch klasse“. Und ich denk so, „Ey, sag mal, ich weiß nicht, wovon ihr redet“. Dafür reicht mein Speicher anscheinend nicht aus. Also, da müsste ich jetzt … damit überfällst du mich jetzt. Ne Tour-Anekdote … ja, also ich mein, da ist was. Ja klar, ob das jetzt so megalustig ist, weiß ich nicht. Also ich kann mich daran erinnern: Mit METALIUM hatten wir mal versucht, mit nem VW-Transporter in eine Tiefgarage zu fahren und das hat nicht so richtig funktioniert, weil die Tiefgarage ein bisschen zu tief war für den Transporter, und das heißt, wir haben erstmal versucht, uns alle Mann bis auf den Fahrer natürlich, hinten raufzustellen, damit das Ding runtergeht. Dann haben wir versucht, Luft aus den Reifen zu lassen. Also man muss sich das so vorstellen: Man hat irgendwie ne Stunde vorher noch gespielt ist da womöglich noch abgefeiert worden und dann stehst du mit deinen Bandkollegen hinten aufm Auto und versuchst irgendwie, aus der Tiefgarage zu kommen. Also alles ein bisschen skurril. Muss man auch dabei gewesen sein, um das so richtig genießen zu können. Aber das ist immer ganz gut, da man so immer ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. (Gelächter). Hättest du mal vorher sagen sollen, ich hätte den ganzen Tag überlegen können, da wäre mir bestimmt noch was eingefallen. Es gibt ja immer was.


F-R.:
So, dann zum Abschluss deine persönlichen Worte an unsere Leser und eure hoffentlich neue große Fanschar.


Michael:
Gebt der Band ein Ohr, und wenn ihr es mögt, gebt ihr beide Ohren. Und dann hoffe ich, dass wir baldmöglichst unseren Fankreis vergrößern können und ich hoffe, euch dann mal irgendwie alle mal auf einer großen Tour wiedersehen zu können.


Danke für das Interview, alles Gute für die Zukunft, für die Band und für heute Abend eine richtig geile Show!


Mike von FFM-Rock                                                              Foto by Michael Ehré