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V8 WANKERS - Weinheim, Café Central


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Interviewpartner: Lutz Vegas (Gesang)
Face To Face

Homepage:
www.v8wankers.de

FFM-Rock:
Hallo Lutz, das neue Album ist gerade auf den Markt gekommen, kann man sagen "Neues Label, neues Glück" oder wie denkst du, dass es jetzt abgehen wird?

Lutz:
Ich denke, dass es gut laufen wird, nichts gegen Remedy Records, wir hatten da einen Vertrag über fünf Platten und waren dort 10 Jahre. Man könnte schon fast Jugendsünden dazu sagen, denn man hat ja damals einfach unterschrieben und nicht großartig nachgedacht, was uns im Endeffekt einiges an Zeit gekostet hat. Wir hätten eigentlich schon der zweiten Platte das Label wechseln können, Angebote lagen vor, doch wir hatten eben einen Vertrag. Nun, nachdem unser Vertrag mit Remedy Records ausgelaufen war, hat sich Steamhammer / SPV sofort bereit erklärt, uns unter Vertrag zu nehmen. Man merkt sofort, dass da ein großes Label hinter uns steht, die Resonanz der Magazine ist besser, die Promo ist fetter und du hast sofort Reaktionen. Zudem wird in einem Monat "Iron Crossroads" auch in den Staaten veröffentlicht, was bei unseren anderen Alben eben nicht der Fall war. Das sind jetzt alles solche Dinge, die wir aufholen wollen.

FFM-Rock:
Bei den V8 WANKERS war es gerade im Line Up nicht immer so konstant, wie würdest du die Zukunft mit der aktuellen Besetzung sehen ?

Lutz:
Als TOP konstant, wir haben immer noch dieselbe Besetzung wie auf dem "Foxtail.." Album, das kam zwar erst letztes Jahr raus, weil eben der Deal mit der SPV vor der Tür stand und das neue Album kommen musste, aber das Line Up ist bereits seit zwei Jahren stabil.

FFM-Rock:
Überall werdet ihr ja als die Rotz Rock Sensation aus Deutschland abgefeiert, würde der Begriff "die deutschen Motörhead" auch treffen oder bist du da anderer Meinung ?


Lutz:
Na ja, wir haben Beständigkeit seit 11 Jahren und den Leuten bleibt da gar nichts anderes mehr möglich zu sagen, weil wir unseren Sound kreiert und etabliert haben. Klar, wir bewegen uns zwischen Rotz- und Punk-Rock. Der Wankers Sound ist schon auffällig, einzigartig zu sagen wäre klar übertrieben, aber eigenständig ist das richtige Wort, weil die Leute erkannt haben, dass da über die Jahre war heran gewachsen ist und wir uns unseren Platz, zumindest schon mal in Deutschland, frei geschaufelt haben. Die deutschen Motörhead würde wohl etwas zu weit gehen, aber man weiß ja nie, wo es irgendwann mal hinführt. Wenn wir die Wankers weitere 10 Jahre voran treiben und uns dann mal über den Weg laufen, können wir sehen, was daraus geworden ist. Auf jeden Fall zeigt sich, dass sich Beständigkeit auszahlt, so würde ich das etwas abkürzen.

FFM-Rock:
Wir hatten schon über das Line Up gesprochen, wie haben sich damals die Besetzungswechsel auf das Songwriting und die Zeit vor den Platten bemerkbar gemacht ?

Lutz:
Jein, ich bin mitunter ja der Haupt-Songwriter, obwohl ich eigentlich nur der Sänger bin, ich mache aber alle Texte und habe alle Song-Ideen schon im Kopf und die Jungs setzen das mit mir dann mit den Instrumenten um. Daher bleibt Wankers Style weitgehend gleich, weil er hauptsächlich von mir beeinflusst wird, denn mir ist es egal, wer da z. B. gerade an der Gitarre ist, es hat zwar jeder seinen eigenen Stil zu spielen, aber wenn mir der nicht passt, wird es so geändert, dass er mir und dem Wankers Stil passt. So ist das also nicht vom Line Up abhängig.

FFM-Rock:
Du willst die Wankers voran treiben und es wird jetzt einiges investiert, um den nächst höheren Level zu erreichen, doch darunter leidet doch mit Sicherheit dein eigenes Projekt als auch die V8 WIXXXER.


Lutz:
Da hast du vollkommen recht, denn es war genau so gewesen, dass ich schon der neuen V8 WIXXER gearbeitet habe und die war auch schon aufgenommen, als das Angebot von Steamhammer kam, die neue Platte sofort zu machen und da haben wir das WIXXXER Album erst mal zurückgestellt. Wenn wir demnächst nach der Tour wieder etwas Freiraum haben, kommt im Herbst dann die V8 WIXXER Scheibe, die - wie das Debüt auch - ein reines Cover Album der V8 WANKERS in deutsch ist. Über kurz oder lang sind aber schon Pläne da, eine dritte V8 WIXXER Platte auf völlig eigenständigem Niveau zu machen.

FFM-Rock:
Auf DVD habe ich euch beim dem Rock’n’Roll Wrestling Bash gesehen, wie kommt man zu einem solchen Event und wie hat es euch gefallen ?


Lutz:
Wir wurden damals eingeladen und das war das sechsjährige Bestehen des Events und wir kamen als Special Guest dazu. Ich habe dann auch rückwirkend zu meiner Geburtstagsparty Viva Lutz Vegas die Jungs vom Wrestling eingeladen und da waren sie ein Teil meiner Party. Dieses Jahr werde ich wieder so ein Event veranstalten und auch die Wrestling Show mit einfließen lassen. Dieses Mal sogar zwei Tage, weil es fünfjähriges Jubiläum ist. So sind Exploited auch schon so gut wie bestätigt und mit diesem Trash Wrestling kommt so eine Fete richtig gut, was sich auch in Wacken gezeigt hat, auch wenn es dort eine andere Wrestling Company war.

FFM-Rock:
Wie kann man den Jesus auf dem Cover mit "Iron Crossroads" in Verbindung bringen, was drückt das Cover für dich aus ?


Lutz:
Da muss ich etwas weiter ausholen, es gibt neben dem neuen Cover auch ein anderes Motiv, ein anderes Design und das sollte eigentlich schon zum zweiten Album verwendet werden. Ich habe den Titel aber zurückgestellt, weil er zu schwerwiegend war, für eine Band, die damals klein war und gerade angefangen hatte, war das ein "Touch To Much" dachte ich mir und damals war diese Eiserne Kreuz Gechichte noch nicht so ausgelutscht. Wir hatten am Anfang schon in unserm Banner diese kleinen Kreuze drin und da wurden wir dafür auch angefeindet, aber viele hatten damals keine Ahnung, dass dieses Zeichen aus dem Hot Rod nach dem Krieg als das Rebellische symbolisiert haben. Heute hat jeder irgendwo ein Eisernes Kreuz mit drin und trotzdem wollte ich die Idee umsetzen, weil das Konzept eben schon da war, bloß es wurde das Cover neu konstruiert. Der Jesus passt insofern, dass Jesus auch auf dem Kreuzweg bzw. an einer Weggabelung war und auf dem sich jetzt die V8 WANKERS befinden. Auch wir gehen einen neuen Weg, müssen eine wichtige Kreuzung überschreiten und mit leicht verändertem Musikstil und neuem Label. Dazu erhoffen wir uns auch, mehr Zuschauer animieren zu können. Das Eiserne Kreuz steht zwar ein wenig im Widerspruch zum christlichen Kreuz, aber das ist gerade der Gag daran, es ist zwar etwas weit tragend auf die Wankers, aber Jesus hatte auch einen eisernen Kreuzweg zu beschreiten. Auf jeden Fall darf man es nicht zu ernst nehmen, wir sind weder eine christliche noch eine politische Band, klar haben wir einige Elemente, die etwas provozieren, setzen das in ein Hot Rod Gewand um unsere Interesse an Autos zu zeigen.

FFM-Rock:
Du hast meine jetzige Frage schon etwas angerissen, beim neuen Album hört man ganz deutlich, dass der reine Rotz Rock Faktor ein ganzes Stück zurückgeschraubt wurde und es an vielen Stellen einfach groovt wie die Sau.


Lutz:
In der Hauptsache liegt es wohl daran, dass wir BEWUSST anders klingen wollten, wir wollten nicht beim neuen Label mit einer 1:1 Kopie weitermachen, sondern es sollte mit mehr Eingängigkeit und Melodie mit in die Stücke einfließen. Unser neuer Produzent Tommy Newton hat das dann auch so ein bisschen mit in die Hand genommen und hat auch bei der Produktion so eingegriffen, wie ich mir es erwartet und erwünscht hatte. Langweilig wäre es gewesen, einfach wieder so zu klingen wie auf dem letzten Album und keine Veränderung bedeutet gleichzeitig auch Stillstand, den wir jetzt gar nicht brauchen können.

FFM-Rock:
Im Moment spielt ihr eine kleine sozusagen Promo Tour, um das Album Release mit den Fans zu feiern. Wie sieht es im Spätjahr mit einer kompletten Tour aus und auf welchen Festivals seid ihr dieses Jahr vertreten ?

Lutz:
Das ist wieder so etwas, wie mit dem neuen Label eins zum anderen kommt. Durch den SPV Deal haben wir auch eine neue Booking Agentur Rock The Nation, das eine ziemlich große Metal Agentur ist und auf dem Metal Fest bei den drei Terminen sind wir auch auf allen dabei, für das Metal Camp war es zeitlich zu knapp, aber im Herbst wurde uns schon J.B.O. angeboten, es ist aber noch nicht sicher, ob das zeitlich hinhaut. Auf jeden Fall wollen wir bei einer größeren Tour als Support dabei sein, was dann auch Sinn macht. Die kleineren Shows sind eigentlich für die Fans, die uns zum Release sehen sollen.

FFM-Rock:
Ja Lutz, hat Spaß gemacht mit dir zu plaudern, lass doch am Ende noch ein paar persönliche Worte an eure Fans raus.

Lutz:
Ich freue mich, dass uns so viele Leute all die Jahre begleitet haben und ich hoffe, dass sie uns auch treu bleiben werden und es verstehen, dass man als Band auch mal experimentieren muss und hoffe, dass euch das neue Material auch gefällt. Wir wollen nicht stehen bleiben, das sollt auch ihr nicht und ich würde mich freuen, euch alle bei einer unserer Shows zu sehen.