HARTMANN
Mailer vom 04.01.10
Interviewpartner: Oliver Hartmann (voc.)
Homepage:
HARTMANN
F-R:
Moin Olli, zunächst mal meine besten Wünsche für 2010. Auch wenn das Release von „3“ jetzt schon ein paar Tage her ist, so möchte ich doch noch ein wenig mit dir darüber plaudern. Dein jetzt drittes Album unter dem HARTMANN-Banner kommt im Direktvergleich zu den beiden ersten Alben musikalisch leicht geändert rüber. Nach wie vor präsentiert ihr melodischen Hardrock, diesmal jedoch mit einer leicht raueren und teilweise auch mit technischen Spielereien versetzten Schlagseite. Wie kommt’s?
Olli:
Das neue Album ist definitiv einen Tick härter und auch moderner ausgefallen als noch „Home“ oder „Out In The Cold“, auch wenn sich das Songwriting nicht wirklich grundlegend geändert hat. Einige der härteren Songs sind auch während der Tour mit Avantasia entstanden, was mich durchaus hier und da inspiriert und beeinflusst hat. Es ist aber trotz allem ein typisches Hartmann-Album, d. h. die Basis ist dieselbe geblieben, auch wenn das Ganze hier und da einen etwas zeitgemäßeren Anstrich bekommen hat. Wir haben uns diesbezüglich einfach noch einen Schritt weiter nach vorne gewagt, was dem Ganzen auch sehr gut getan hat.
F-R.:
Auch ein gelegentlicher 70er Touch lässt sich in einigen Songs wie z. B. „From Outta Space“, „Lost in Havanna“ oder „Forgotten Innocence“ rein interpretieren. Gerade die beiden erstgenannten Tracks haben mich auf eurer Release-Party kürzlich in der Live-Umsetzung mächtig beeindruckt. Ein weiterer Weg die musikalische Bandbreite von HARTMANN auszuloten?
Olli:
„From Outta pace“ und „Lost in Havanna“ sind wirklich beides Songs, die live einfach viel Spaß machen zu spielen und vielleicht auch deshalb so gut ankommen, das stimmt. Meine Wurzeln liegen zwar definitiv im Rock und Hardrock der 70er und 80er, aber da meine musikalischen Einflüsse seit eh und je breit gefächert sind, habe ich Hartmann in Sachen Songwriting noch nie Zügel angelegt, d. h. ich hab da absolut keine Scheuklappen nach rechts oder links. Das Arrangement eines Songs sollte einfach immer so gut wie möglich die Thematik eines Songs unterstreichen und unterstützen, kann mal soft oder hart, intim oder bombastisch, klassisch oder auch modern ausfallen. Einfach so, wie es eben am besten passt.
F-R.:
Ein weiterer Song, der live eine Macht ist und auf „3“ bei mir fast überhört wurde, ist „Brothers“, bei dem Tobi Sammet (voc., Edguy) als Gastsänger brilliert. Hast du eine Erklärung für mich, warum die Songs auf „3“ eigentlich erst richtig zünden, wenn man sie live gehört hat? Ich stehe da mit meiner Auffassung übrigens nicht alleine da.
Olli:
Das kann ich Dir nicht wirklich sagen. Ich denke das liegt einerseits einfach am Live-Faktor, der bei einer guten Band bei einem Gig dazukommen sollte, aber diese spezielle Energie lässt sich natürlich nur schwer auf eine CD pressen. Andererseits sind diesmal auch einige Songs wie z.B. „Don’t Give Up Your Dream“ oder auch eben das Duett „Brothers“ dabei, die von der Songstruktur her durchaus etwas komplexer ausgefallen sind als vielleicht bisher von Hartmann gewohnt und sich dem Hörer evtl. erst dann richtig erschließen, wenn man sie einfach ein paar mal gehört hat.
F-R.:
HARTMANN sprechen durch ihre musikalisch große Bandbreite, wobei ich die sehr melodiöse Art der beiden ersten Alben „Out In The Cold“ und „Home“ und eure Unplugged-Seite, die auf eurer DVD „Handmade“ sehr gut präsentiert wurde, eine Menge Leute an. Seltsamerweise muss man, wie jetzt kürzlich auf der Release-Party, die zahlreich erschienenen Leute fast totanimieren, um den Stimmungspegel hochzuhalten. Ich hoffe nicht, dass ihr, wie die Scorpions damals, mit diesem Balladen-Effekt zu kämpfen haben werdet. Wie siehst du das?
Olli:
Ich habe als Hauptsongwriter bei Hartmann durchaus den Hang zum Schreiben von Balladen und auf jedem Album waren bisher auch immer 2 oder 3 langsamere Songs vertreten. Live versuchen wir eben aus Stimmungsgründen nicht zu viele in die Setlist einzubauen, allerdings wollen viele auch gerade diese Songs hören. Eine Releaseparty kurz nach Erscheinen eines Albums ist zudem noch mal etwas besonderes, da hauptsächlich neues Material gespielt, das die Zuschauer eben auch noch nicht so gut kennen, d. h. es wird erstmal genauer hingehört, als bei schon bereits bekannten Songs.
F-R.:
„3“ ist diesmal wieder bei keiner Genre bekannten Plattenfirma unter Vertrag, sondern erscheint auf eurem Label Sonic 11. Ich gehe mal stark davon aus, dass ihr mit SAOL/H’Art nur den Weg des sogenannten Vertriebsdeals gewählt habt. Beißt bei HARTMANN kein Label an oder hat diese Vertriebsvariante einen tieferen Hintergrund?
Olli:
Wir waren schon länger auf der Suche nach einem neuen Label, doch leider hat es die Plattenindustrie im letzten Jahr noch mal heftig erwischt und einige in Frage kommende Labels sind entweder ganz von Markt verschwunden oder konnten uns einfach kein gutes Angebot machen. Trotz eigentlich guter Verkäufe der ersten beiden Studioalben wollte keiner so richtig anbeißen. Außerdem waren wir mit der Arbeit und Promotion der bisherigen Firmen und deren musikalischen Vorstellungen auch nicht immer wirklich zufrieden bzw. einverstanden, weshalb es für uns der eindeutig beste Weg war, das neue Album auf eigenem Label zu veröffentlichen und nur dem Vertrieb und Teile der Promotion aus der Hand zu geben.
F-R.:
Eine kritische Frage zum Drumsound auf „3“ muss ich doch stellen. Dario (Ciccioni, dr.) hat in Italien aufgenommen, der Rest der Band hier in Aschaffenburg. Sascha Paeth und du haben das Album dann gemischt. Mir persönlich klingen die Drums diesmal aber etwas zu flach und in den Hintergrund gestellt. War das Absicht oder waren Dario’s Aufnahmen zu schwer zu editieren?
Olli:
Sound ist natürlich auch immer Geschmackssache. Die Drums haben wir diesmal aus logistischen Gründen in einem Studio in Italien aufgenommen und sie klingen definitiv etwas anders. Aber nicht nur weil wir sie etwas weiter in den Hintergrund gestellt haben, sondern auch weil wir diesmal beim Mix fast gänzlich auf zusätzliche Samples verzichtet haben, was die Drums einerseits natürlicher, aber auch wesentlich dynamischer macht. Auch wenn uns das persönlich gut gefällt, haben wir festgestellt, dass genau das anscheinend kaum einer mehr gewohnt ist und sich viele bereits an diesen oft sehr einheitlichen Drumsound gewöhnt haben.
F-R.:
Vor kurzem habe ich dich durch Zufall im Radio bei HR 3 in der Sendung „Madhouse“ gehört, wo du unplugged soliert hast. Wie kam dieser Studiobesuch denn zustande?
Olli:
Das hat sich relativ kurzfristig ergeben. Es hat mich sehr gefreut, dass auch Hessens Nummer Eins in Sachen Radio nach mittlerweile doch einigen Veröffentlichungen endlich mal an Hartmann gedacht hat und ich während des Interviews im Studio live noch eine Nummer vom neuen Album spielen konnte.
F-R.:
Alle Jahre wieder schaffst du es, mit HARTMANN sehr interessante Support-Slots an Land zu ziehen. Auf deiner Homepage habe ich jetzt für Mai 2010 eine Show mit Uriah Heep entdeckt. Was darf der Fan noch erwarten?
Olli:
Bisher hatten wir wirklich Glück, was den Support anderer Bands angeht, das stimmt. Bei Uriah Heep ist sogar der Veranstalter direkt an uns herangetreten, was sonst eher ungewöhnlich ist und uns sehr gefreut hat. Besonders unser Basser Armin ist seit eh und je Heep-Fan und war natürlich ziemlich aus dem Häuschen ;-). Momentan laufen die Planungen für Gigs und Festivals der nächsten Monate und ich hoffe sehr, dass wir fürs neue Album endlich auch eine kleine eigene Tour zusammenstellen können, die mal über die deutschen Grenzen hinausgeht.
F-R.:
Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle auch deine Pink Floyd Coverband ECHOES. Hier stehen ja auch schon Dates in größeren Hallen fest. Ihr kündigt hier „XL-Shows“ an. Was darf man darunter verstehen?
Olli:
Bei den XL-Shows sind wir generell mit einer wesentlich größeren Lightshow unterwegs und haben auch Gastmusiker an Bord, was in Clubs einfach nicht mehr möglich ist. Pink Floyd war ja auch eine Band, die neben ihrer musikalischen Genialität auch für große auffallende Lightshows bekannt war und nicht zuletzt deswegen live viele Leute angezogen hat. Das versuchen wir bei unseren XL-Shows möglichst originalgetreu umzusetzen, natürlich etwas kleiner als beim Original, da das Ganze sonst den finanziellen Rahmen komplett sprengen würde.
F-R.:
Auch an dich wieder meine obligatorische Pleiten, Pech und Pannen Frage. Kannst du mal was Lustiges und Unveröffentlichtes von einem Gig (z. B. deiner Tour mit Avantasia) oder aus dem Proberaum zum Besten geben?
Olli:
Oh, da fallen mir gleich ein paar ein. Auf einer Fahrt in Sascha Paeth’s Gate-Studio in Wolfsburg – ich glaube das war eine Chorsession für die zweite Avantasia - saß Tobi neben mir im Auto. Ich hab ihm gleich mal nach 10 Minuten Fahrt einen vollen Kaffeebecher über die einzige Hose geleert, die er dabei hatte. Die meisten Leute wären wohl ausgerastet, aber er kann über sowas zum Glück lachen. ;-) Gerade während der Avantasia-Tour letztes Jahr sind natürlich einige Sachen passiert, über die ich heute noch wegschmeissen kann. Andre Matos hatte bei einem Gig in Südamerika etwas zu tief ins Glas geguckt, weil er sich auf ein „Warmtrinken“ mit Jorn Lande eingelassen hat, was ein Fehler ist, den man nie machen sollte, haha ;-). Bereits während des Gigs lag Andre hinter dem Vorhang und da er bei seinem Einsatz sein eigenes Mikro nicht mehr gefunden hatte, stöpselte er einfach meins aus und sang dann wohlgemerkt ohne Kabel. Irgendein Fan hat das auch noch ich mit dem Handy gefilmt und das gab’s glaube ich sogar mal ne Zeit lang bei youtube, haha ;-)
F-R.:
So, dann sind wir auch schon am Ende. Deine Worte an Fans und neugierig gewordene sind jetzt noch mal gefragt.
Olli:
Ja, ich möchte natürlich erstmal alle Leser von FFM-Rock grüssen, hoffe auch, dass wir möglichst bald wieder mit HARTMANN auf Tour gehen können und dort auch ein paar von Euren Lesern treffen!
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock Foto by Hartmann Homepage
Moin Olli, zunächst mal meine besten Wünsche für 2010. Auch wenn das Release von „3“ jetzt schon ein paar Tage her ist, so möchte ich doch noch ein wenig mit dir darüber plaudern. Dein jetzt drittes Album unter dem HARTMANN-Banner kommt im Direktvergleich zu den beiden ersten Alben musikalisch leicht geändert rüber. Nach wie vor präsentiert ihr melodischen Hardrock, diesmal jedoch mit einer leicht raueren und teilweise auch mit technischen Spielereien versetzten Schlagseite. Wie kommt’s?
Olli:
Das neue Album ist definitiv einen Tick härter und auch moderner ausgefallen als noch „Home“ oder „Out In The Cold“, auch wenn sich das Songwriting nicht wirklich grundlegend geändert hat. Einige der härteren Songs sind auch während der Tour mit Avantasia entstanden, was mich durchaus hier und da inspiriert und beeinflusst hat. Es ist aber trotz allem ein typisches Hartmann-Album, d. h. die Basis ist dieselbe geblieben, auch wenn das Ganze hier und da einen etwas zeitgemäßeren Anstrich bekommen hat. Wir haben uns diesbezüglich einfach noch einen Schritt weiter nach vorne gewagt, was dem Ganzen auch sehr gut getan hat.
F-R.:
Auch ein gelegentlicher 70er Touch lässt sich in einigen Songs wie z. B. „From Outta Space“, „Lost in Havanna“ oder „Forgotten Innocence“ rein interpretieren. Gerade die beiden erstgenannten Tracks haben mich auf eurer Release-Party kürzlich in der Live-Umsetzung mächtig beeindruckt. Ein weiterer Weg die musikalische Bandbreite von HARTMANN auszuloten?
Olli:
„From Outta pace“ und „Lost in Havanna“ sind wirklich beides Songs, die live einfach viel Spaß machen zu spielen und vielleicht auch deshalb so gut ankommen, das stimmt. Meine Wurzeln liegen zwar definitiv im Rock und Hardrock der 70er und 80er, aber da meine musikalischen Einflüsse seit eh und je breit gefächert sind, habe ich Hartmann in Sachen Songwriting noch nie Zügel angelegt, d. h. ich hab da absolut keine Scheuklappen nach rechts oder links. Das Arrangement eines Songs sollte einfach immer so gut wie möglich die Thematik eines Songs unterstreichen und unterstützen, kann mal soft oder hart, intim oder bombastisch, klassisch oder auch modern ausfallen. Einfach so, wie es eben am besten passt.
F-R.:
Ein weiterer Song, der live eine Macht ist und auf „3“ bei mir fast überhört wurde, ist „Brothers“, bei dem Tobi Sammet (voc., Edguy) als Gastsänger brilliert. Hast du eine Erklärung für mich, warum die Songs auf „3“ eigentlich erst richtig zünden, wenn man sie live gehört hat? Ich stehe da mit meiner Auffassung übrigens nicht alleine da.
Olli:
Das kann ich Dir nicht wirklich sagen. Ich denke das liegt einerseits einfach am Live-Faktor, der bei einer guten Band bei einem Gig dazukommen sollte, aber diese spezielle Energie lässt sich natürlich nur schwer auf eine CD pressen. Andererseits sind diesmal auch einige Songs wie z.B. „Don’t Give Up Your Dream“ oder auch eben das Duett „Brothers“ dabei, die von der Songstruktur her durchaus etwas komplexer ausgefallen sind als vielleicht bisher von Hartmann gewohnt und sich dem Hörer evtl. erst dann richtig erschließen, wenn man sie einfach ein paar mal gehört hat.
F-R.:
HARTMANN sprechen durch ihre musikalisch große Bandbreite, wobei ich die sehr melodiöse Art der beiden ersten Alben „Out In The Cold“ und „Home“ und eure Unplugged-Seite, die auf eurer DVD „Handmade“ sehr gut präsentiert wurde, eine Menge Leute an. Seltsamerweise muss man, wie jetzt kürzlich auf der Release-Party, die zahlreich erschienenen Leute fast totanimieren, um den Stimmungspegel hochzuhalten. Ich hoffe nicht, dass ihr, wie die Scorpions damals, mit diesem Balladen-Effekt zu kämpfen haben werdet. Wie siehst du das?
Olli:
Ich habe als Hauptsongwriter bei Hartmann durchaus den Hang zum Schreiben von Balladen und auf jedem Album waren bisher auch immer 2 oder 3 langsamere Songs vertreten. Live versuchen wir eben aus Stimmungsgründen nicht zu viele in die Setlist einzubauen, allerdings wollen viele auch gerade diese Songs hören. Eine Releaseparty kurz nach Erscheinen eines Albums ist zudem noch mal etwas besonderes, da hauptsächlich neues Material gespielt, das die Zuschauer eben auch noch nicht so gut kennen, d. h. es wird erstmal genauer hingehört, als bei schon bereits bekannten Songs.
F-R.:
„3“ ist diesmal wieder bei keiner Genre bekannten Plattenfirma unter Vertrag, sondern erscheint auf eurem Label Sonic 11. Ich gehe mal stark davon aus, dass ihr mit SAOL/H’Art nur den Weg des sogenannten Vertriebsdeals gewählt habt. Beißt bei HARTMANN kein Label an oder hat diese Vertriebsvariante einen tieferen Hintergrund?
Olli:
Wir waren schon länger auf der Suche nach einem neuen Label, doch leider hat es die Plattenindustrie im letzten Jahr noch mal heftig erwischt und einige in Frage kommende Labels sind entweder ganz von Markt verschwunden oder konnten uns einfach kein gutes Angebot machen. Trotz eigentlich guter Verkäufe der ersten beiden Studioalben wollte keiner so richtig anbeißen. Außerdem waren wir mit der Arbeit und Promotion der bisherigen Firmen und deren musikalischen Vorstellungen auch nicht immer wirklich zufrieden bzw. einverstanden, weshalb es für uns der eindeutig beste Weg war, das neue Album auf eigenem Label zu veröffentlichen und nur dem Vertrieb und Teile der Promotion aus der Hand zu geben.
F-R.:
Eine kritische Frage zum Drumsound auf „3“ muss ich doch stellen. Dario (Ciccioni, dr.) hat in Italien aufgenommen, der Rest der Band hier in Aschaffenburg. Sascha Paeth und du haben das Album dann gemischt. Mir persönlich klingen die Drums diesmal aber etwas zu flach und in den Hintergrund gestellt. War das Absicht oder waren Dario’s Aufnahmen zu schwer zu editieren?
Olli:
Sound ist natürlich auch immer Geschmackssache. Die Drums haben wir diesmal aus logistischen Gründen in einem Studio in Italien aufgenommen und sie klingen definitiv etwas anders. Aber nicht nur weil wir sie etwas weiter in den Hintergrund gestellt haben, sondern auch weil wir diesmal beim Mix fast gänzlich auf zusätzliche Samples verzichtet haben, was die Drums einerseits natürlicher, aber auch wesentlich dynamischer macht. Auch wenn uns das persönlich gut gefällt, haben wir festgestellt, dass genau das anscheinend kaum einer mehr gewohnt ist und sich viele bereits an diesen oft sehr einheitlichen Drumsound gewöhnt haben.
F-R.:
Vor kurzem habe ich dich durch Zufall im Radio bei HR 3 in der Sendung „Madhouse“ gehört, wo du unplugged soliert hast. Wie kam dieser Studiobesuch denn zustande?
Olli:
Das hat sich relativ kurzfristig ergeben. Es hat mich sehr gefreut, dass auch Hessens Nummer Eins in Sachen Radio nach mittlerweile doch einigen Veröffentlichungen endlich mal an Hartmann gedacht hat und ich während des Interviews im Studio live noch eine Nummer vom neuen Album spielen konnte.
F-R.:
Alle Jahre wieder schaffst du es, mit HARTMANN sehr interessante Support-Slots an Land zu ziehen. Auf deiner Homepage habe ich jetzt für Mai 2010 eine Show mit Uriah Heep entdeckt. Was darf der Fan noch erwarten?
Olli:
Bisher hatten wir wirklich Glück, was den Support anderer Bands angeht, das stimmt. Bei Uriah Heep ist sogar der Veranstalter direkt an uns herangetreten, was sonst eher ungewöhnlich ist und uns sehr gefreut hat. Besonders unser Basser Armin ist seit eh und je Heep-Fan und war natürlich ziemlich aus dem Häuschen ;-). Momentan laufen die Planungen für Gigs und Festivals der nächsten Monate und ich hoffe sehr, dass wir fürs neue Album endlich auch eine kleine eigene Tour zusammenstellen können, die mal über die deutschen Grenzen hinausgeht.
F-R.:
Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle auch deine Pink Floyd Coverband ECHOES. Hier stehen ja auch schon Dates in größeren Hallen fest. Ihr kündigt hier „XL-Shows“ an. Was darf man darunter verstehen?
Olli:
Bei den XL-Shows sind wir generell mit einer wesentlich größeren Lightshow unterwegs und haben auch Gastmusiker an Bord, was in Clubs einfach nicht mehr möglich ist. Pink Floyd war ja auch eine Band, die neben ihrer musikalischen Genialität auch für große auffallende Lightshows bekannt war und nicht zuletzt deswegen live viele Leute angezogen hat. Das versuchen wir bei unseren XL-Shows möglichst originalgetreu umzusetzen, natürlich etwas kleiner als beim Original, da das Ganze sonst den finanziellen Rahmen komplett sprengen würde.
F-R.:
Auch an dich wieder meine obligatorische Pleiten, Pech und Pannen Frage. Kannst du mal was Lustiges und Unveröffentlichtes von einem Gig (z. B. deiner Tour mit Avantasia) oder aus dem Proberaum zum Besten geben?
Olli:
Oh, da fallen mir gleich ein paar ein. Auf einer Fahrt in Sascha Paeth’s Gate-Studio in Wolfsburg – ich glaube das war eine Chorsession für die zweite Avantasia - saß Tobi neben mir im Auto. Ich hab ihm gleich mal nach 10 Minuten Fahrt einen vollen Kaffeebecher über die einzige Hose geleert, die er dabei hatte. Die meisten Leute wären wohl ausgerastet, aber er kann über sowas zum Glück lachen. ;-) Gerade während der Avantasia-Tour letztes Jahr sind natürlich einige Sachen passiert, über die ich heute noch wegschmeissen kann. Andre Matos hatte bei einem Gig in Südamerika etwas zu tief ins Glas geguckt, weil er sich auf ein „Warmtrinken“ mit Jorn Lande eingelassen hat, was ein Fehler ist, den man nie machen sollte, haha ;-). Bereits während des Gigs lag Andre hinter dem Vorhang und da er bei seinem Einsatz sein eigenes Mikro nicht mehr gefunden hatte, stöpselte er einfach meins aus und sang dann wohlgemerkt ohne Kabel. Irgendein Fan hat das auch noch ich mit dem Handy gefilmt und das gab’s glaube ich sogar mal ne Zeit lang bei youtube, haha ;-)
F-R.:
So, dann sind wir auch schon am Ende. Deine Worte an Fans und neugierig gewordene sind jetzt noch mal gefragt.
Olli:
Ja, ich möchte natürlich erstmal alle Leser von FFM-Rock grüssen, hoffe auch, dass wir möglichst bald wieder mit HARTMANN auf Tour gehen können und dort auch ein paar von Euren Lesern treffen!
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock Foto by Hartmann Homepage