FAIRYTALE



Mailer vom 25.07.22

Interviewpartner: Laura Isabel Biastoch (voc.), Oliver Opperman (voc., git.), Saska Schrand (Cello, E-Bass, voc.), Christiane Bunk (Harfe,key.), Marlon Krähe (dr.)

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FAIRYTALE

Nachdem das dritte FAIRYTALE-Album wie schon das Vorgängerwerk auf ganzerLinie überzeugten, folgt bei dieser Gelegenheit das schon seit einiger Zeit endlich zu führende Interview mit der ambitionierten Hannoveraner Mystic Folkband. Seit geraumer Zeit haben FAIRYTALE ihr sicheres Standbein in der Folkszene und sollten zumindest für den auf Mystische Folkmusik geerdeten Teil der Metallerschaft von Interesse sein.

FFM-Rock:
Hi, ich bin Michael von FFM-ROCK und habe nach dem Vorgängeralbum 'Autum's Crown' auch eure 'Wintertales'-CD besprochen. Beide Alben beinhalten das Thema Kelten, Mythen & Fantasy, sind von zeitloser Eleganz und sehr emotionsbehaftet, weil ihr es versteht solchen Stoff effektiv in vielseitigen Facetten zu vermitteln. Um die Materie näher zu beleuchten, bedarf es mehr als einer Handvoll Fragen. Bevor es ins Eingemachte geht, erzählt doch mal etwas zur Geschichte der Band von ihrer Gründung bis gegenwärtig heute und wie ihr zu dem eure Musik passend charakterisierenden Namen FAIRYTALE gekommen seid ?

Laura:
2014 hat Olli diese Band aus einem lang ersehnten Wunsch heraus gegründet. Er hat 12 Songs geschrieben, sich bei der Plattenfirma Magic Mile Music GmbH vorgestellt und danneine Sängerin und eine Geigerin gesucht. Ich habe zu dem Zeitpunkt an der Hochschule für Musik, Theater und Medien klassischen Gesang und Elementare Musikpädagogik studiert. Folk hatte ich zwar schon ab und zu gehört, aber nie selbst gesungen. Ich wussteeigentlich auch gar nicht, wie das geht. Das war wohl mein Glück. Als ich mich bei der Plattenfirma vorgestellt habe, habe ich einfach so gesungen, wie ich diese Musik gefühlt habe. Und das hat direkt auf beiden Seiten gepasst. Ich habe mich direkt in diese Musik verliebt. So kam ich dazu. Am Anfang waren wir als Trio unterwegs. Gemeinsam haben wir unserem Bandnamen FAIRYTALE einen Spirit gegeben und magisches Leben eingehaucht. So entstand unser Mystic-Folk-Band. 2015 erschien unsere erste CD „Forest of Summer“. Wir haben dann die Band mit Cello und Drums/Percussion erweitert. So eröffneten sich viele neue musikalische Möglichkeiten. Zusammen haben wir fünf über die Jahre ein aufwendiges, ganzheitliches und sehr besonderes Bühnen- und Showkonzepterarbeitet. 2018 erschein dann unser zweites Album „Autumns Crown“. Damit waren wir bis zur Corona-Pandemie auf Tour. Mit Ausbruch der Pandemie mussten wir die Band neu besetzen und so kamen Yasmine an der Geige, Saskia am Cello, Marlon an den Drums und Christiane an der Harfe dazu. Wir haben also nicht nur neu besetzt, sondern auch gleich ein neues Instrument in die Band geholt. FAIRYTALE - unser Name ist Programm: märchenhaft, mystisch, verzaubernd, frei und naturverbunden. Unsere „Elfenmusik“ nennen wir liebevoll „Mystik-Folk“. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf dem Mystischen und der Irish Folk Musik. Trotzdem ist unsere Musik eine Mischung aus verschiedensten Elementen und Genre: Mystik, Irish Folk, Popmusik, Klassik, Metall, Flamenco. Das sollte man also auf jeden fall lieben. Wir haben alle sehr unterschiedliche und vielseitige musikalische Hintergründe. Diese Spiegeln sich in der Band, aber vor allem in unserer Musik wieder. Gerade die Vielfältigkeit macht unseren Musikstil sehr Besonders und wir lieben die Mischung, weil sie uns immer vor neue, spannende Herausforderungen stellt. Mit unserer Musik erzählen wir alte und mystische Märchen und kombinieren sie mit moderner Fantasie. Es gibt spannende und bewegenden Legenden und berührende, teils sehr innige oder teils sehr lustige Geschichten aus anderen Welten, von magischen Wesen und mystischen Orten. Unsere Musik lädt alle ein, aus dem Alltag zu entfliehen und der (eigenen) Fantasie zu folgen, die Seele baumeln zu lassen und einfach mal zu träumen. Übrigens räumen wir in unserer Welt mit so manchen Feen-Disney-Klischees auf. Gerade in der keltischen bzw. nordischen Mythologie sind Feen sehr zwielichtige Gestalten - wunderschön, aber tödlich. Der Song „Cradle of Fae“ von unserem neuen Album WINTER TALES erzählt von den Feen im Eisgebirge, die Reisende in ihre Wiege der Feen locken und sie zum tanzen auffordern. Und zwar so lange, bis sie sterben. Man braucht auf jeden Fall eine aufgeschlossene Art, um sich auf diese musikalische Fantasy-Reise zu begeben.

Olli:
Ich bin der Gitarrist und Schöpfer der Band. FAIRYTALE wurde von mir im Jahr 2014 gegründet, nachdem ich eine längere Zeit meinen musikalischen Schwerpunkt auf Heavy Metal hatte. Schon immer hatte ich den Wunsch gehabt, akustische Musik auf Stahlsaitenzu präsentieren, nachdem ich Flamenco und klassische Gitarre studiert und viele Jahre gespielt habe und als Metal-Frontsänger mit der Band „The Ordeal“ unterwegs war. Danach wollte ich unbedingt wieder akustische Gitarrenmusik machen. Die Beschäftigungmit der Stahlsaitengitarre nahm ich zu der Zeit immer mehr in Anspruch und ich schrieb die ersten zehn Stücke, die dann in leicht veränderter Form auch alle auf der ersten CD von FAIRYTALE „Forest of Summer“ herausgekommen sind. Die Kombination von Folk Musik und genreübergreifende Stilistiken reizten mich. Mit FAIRYTALE habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Für mich sind musikalisch die keltischen und irischen Einflüsse maßgebend, denn diese beinhalten den mystischen und fantastischen Background, den wir in einer Mischung aus verschiedenen Genres in unserer Musik ausleben. Die Band hatte relativ schnell Erfolge auch mit größeren Acts, bei denen wir im Vorprogramm spielen konnten. Es war ein toller Einstieg für uns direkt mit „Blackmore's Night“ in der Duisburger Theater am Marientor zu spielen. Danach ging es bald weiter mit „The Dublin Legende“ und ein Jahr später mit Moya Brennan. Auf die Art und Weise konnten wir uns relativ zügig einen Namen in der Folk Szene machen und unseren ersten Fan-Stamm aufbauen. Der Name FAIRYTALE war für mich von Anfang an feststehend, da die englische Übersetzung eigentlich „Feen-Legenden“ oder „Elfen-Legenden“ bedeutet. Ich bin seit jeher ein eingefleischter Fantasy-Fan und natürlich auch schon als Jugendlicher nicht um „Herr der Ringe! Herumgekommen. Das war noch zu Zeiten, als es nur das Buch und
einen ziemlich schlechten Zeichentrickfilm davon gab. Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Fantasy-Gemeinde seitdem Blockbuster von Peter Jackson so einen massiven Zulauf bekommen hat.

Yasmine:
Ich habe FAIRYTALE als bereits etablierte Band im Mai 2020 kennengelernt. Damals hatte Berit, meine Vorgängerin, die Band gerade verlassen und ich durch eine gemeinsame bekannte von Fairytale und der freien Geigerinnen-Position erfahren. Da ich damals nicht weit von Hannover (in Detmold) gewohnt und studiert habe und große Lust auf was Neues hatte, habe ich einfach Kontakt zu Band aufgenommen. Ich hörte mir also ein paar Songs an. Die Musik hat mit sofort gefallen. Also lernte ich die Band kennen. Es folgten erste gemeinsame Proben und recht bald war klar – das passt! Zuerst wollte ich nur für ein Jahr als mein „Corona-Projekt“ in die Band eintreten. Doch als ich erst einmal Teil der Band war, wurde mir sehr schnell klar, dass ich bleiben möchte. Jetzt bin ich auch nach Hannover gezogen und freue mich immer noch darüber, dass wir zusammengefunden haben! Als erste der „Neuen“ hatte ich dann die große Ehre, die anderen neuen Bandmitglieder die nach und nach dazugestoßen sind, mit aussuchen zu dürfen. Und für mich ist ganz klar: Der aus der Not heraus entstandene personelle Wechsel hat für die Band viel frischen Wind, neue Ideen, einen neuen Sound und ein super funktionierendes Team hervorgebracht. Und das Ergebnis ist? Richtig! Gute Musik!

Saskia:
Ich bin Anfang 2021 recht spontan in die Band gekommen. Die alte Cellistin hat die Band aufgrund der Pandemie verlassen. Zu diesem Zeitpunkt stand Fairytale kurz vor der Produktion des neuen Albums. Ich habe gehört, dass eine Cellistin gesucht wird und da mich an Fairytale alles von der Musik über die Geschichten bis hin zu den Kostümen angesprochen hat, habe ich mich gleich gemeldet. Ich habe Mittelalter- und Fantasy-Folk schon immer geliebt, aber noch nie selbst gespielt! Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die Chance zu nutzen und habe mich sofort vorgestellt. Es hat direkt gepasst. FAIRYTALE bedeutet Märchen, wörtlich übersetzt „Elfengeschichten/Elfenlegenden“. Und genau das ist damit auch gemeint - wir erzählen mit unserer Musik unterschiedlichste Geschichten aus anderen Welten und laden zu einerReise raus aus dem Alltag ein. Die Klänge entwickeln sich und das auch gerne mal in die dunkle Richtung - wer unsere Musik nach Erscheinungsdatum anhört, wird von unserem ersten Album „Forest of Summer“, das noch sehr leicht und verspielt klingt, bis zum neuen Album „Winter Tales“ einen großen Unterschied bemerken. Lauras Stimme und vorallem die Instrumentierung und der Sound haben sich über die Jahre sehr gewandelt. Und das ist super so!

Christiane:
Für das neue Album gab es den Wunsch ein neues Instrument mit in die Band aufzunehmen - die Harfe. Als Harfenistin natürlich ein Muss im Irish Folk. Laura fragte mich in einem Onlineseminar der Musikhochschule nach meiner Telefonnummer, als sich jeder kurz mit Namen und seinem Studienfach vorstellte. Da soll nochmal jemand sagen, durch den digitalen Unterricht während der Pandemie kann man keine Kontakte und Freundschaften schließen. Danach lief es dann aber doch analog, wie bei allen neuen Bandmitgliedern: Kennenlernen, gemeinsam Proben und entscheiden, ob es passt. Es hat gepasst!

Marlon:
Ich wurde eines Tages von meinem ehemaligen Kommilitonen und dem ehemaligen Drummer Marvyn von FAIRYTALE angerufen und gefragt, ob ich Interesse an einem Platz hinter den Kesseln bei FAIRYTALE hätte. Wir haben vor ein paar Jahren zusammen am Music College Hannover unsere musikalische Ausbildung vertieft und Marvyn ist mir als bemerkenswerter und hervorragender Drummer in Erinnerung geblieben. Er schickte mir einige Songs und ich sagte im Sommer 2021 zu. Ein Schritt, den ich nicht bereuen sollte, denn ich war überrascht, wie gut die Chemie in der Band passt und mit welchem Ehrgeiz und mit welcher Professionalität die Bandarbeit vollzogen wird. Ich freue mich sehr, von nun an Teil der Band sein zu dürfen und bin gespannt auf das, was da so kommt!

FFM-Rock:
Euer Spektrum verfasst alte Keltische Mythen und moderne Fantasy, Mythen über Drachen, Elfen und Seeleute. Welche Autoren, Literatur, Filme oder Quellen anderer Art moderner Fantasy haben euch beeinflusst? Gibt es außer der nordischen und irischen Mythologie noch weitere Literatur die den Inhalt eurer Musik bestimmt, z. B. Walisische Märchen, Mythen, Sagen, Legende oder schottische Folklore?

Laura:
Ich lasse mich gerne von Mythen und naturverbundenen Ritualen inspirieren. Ich lese weniger Fantasy-Romane, sondern wenn, dann schaue ich ab und zu einen Fantasy-Film. Die größte Inspiration liegt bei mir in der Natur. Dort finde ich viele Orte der Inspiration, die mich und mein Leben stärken. Ich gewinne von der Natur so viel positive Energie, erfahre dort Größe, Stärke, Vertrauen, Mut und Sicherheit. Dort finde ich alles, was ich fürdie Songs von FAIRYTALE brauche. Die Natur singt mir quasi alles vor oder zeigt mir mystische Welten voller Magie. So oft ich kann versuche ich, mich in die Natur zurückzuziehen. Ob Wiesen, Felder, Wälder oder Berge - Überall finde ich Frieden und überwältigende Magie und Mystik. Besonders liebe ich das Meer: Ein Spiegel meiner Seele. Ein Zugang zu meinem Herzen. Genau das sind für mich die wichtigsten Ansatzpunkte zur Inspiration und zu neuen Ideen. Innere Ruhe, innerer Frieden, innere Gelassenheit. Mit sich selbst im Hier und Jetzt im Einklang sein. Dann fließen bei mir neueTexte und Songs einfach aus mir heraus. Außerdem interessiere ich mich für spirituelle Rituale, Mythen und Legenden, die sich durch die Zeit ranken. Daher finden solche Themen auch immerwieder einen Platz in den Songs. Auf unserem neuen Album „Winter Takes“ zum Beispiel in meinem Song „Faunus Deum“. Da geht es ganz konkret um das Ende der Winterzeit und den Beginn des Frühlings. Dieser Song ist daran angelehnt, dass der Faun als „Gott des Waldes“ verehrt wird, damit er für die Menschen, vor allem für Bauern und Landsleute, eine gute Ernte und Gesundheit sowie Fruchtbarkeit bringt.

Olli:
FAIRYTALE ist eine Symbiose aus mehreren Generationen, Kulturkreisen und extrem kreativen Köpfen. Ich selber stamme ja aus einer Zeit als es den Herrn der Ringe nur als Buch gab und der Fantasy-Zirkel von Liebhabern dieser Kultur noch etwas für grüne Spinner und durchgeknallte Rollenspieler war, am Tisch, nicht am PC! Zu der Zeit hab ich schon meine Fantasy-Bilder gemalt, mystische Musik komponiert und mir meine eigenen Fantasy-Welten erschaffen und nur solche Bücher gelesen. Als Autoren haben mich Tolkien, Bernhard Hennen, Dan Simmons und José Philipp Farmer schon früh fasziniert. Meine literarischen Favoriten: Dan Simmons “Endymion“, Bernhard Hennen „Phileasson Saga“, Tolkien „Das Silmarion“, Trudi Canvas „Sonea“. Dan Simmons hat mich beeinflusstdurch seine geniale Beschreibung einer allmächtigen perversen Kirche, mit der ich auch sehr hadere. Bernhard Hennen hat mit seiner Saga nicht ganz unwesentlich zum Entstehen von „Skalen Lee“ beigetragen. Die Attichs Druiden Romane von Kevin Hearne inspirierten mich zu den Ideen für „Cradle of Fae“ und die dunkle Welt der Feen. Ich schaffe mir sehr gerne aus all diesen Einflüssen mein eigenes Fantasy-Universum, was ichauch sehr gerne musikalisch oder beim Larp auslebe. Larp ist in meiner ganzen Familie ein sehr wichtiges und generationsübergreifendes Thema. Ich bin seit mehreren Jahren auf dem Conquest of Mythodea als begeisterter Larper unterwegs und habe mir dort bereits als Barde eine zweite Identität geschaffen. Das hat übrigen auch wiederum Auswirkungen auf die neuen Bühnen-Show, in der ich auch einen Barden verkörpere. Die Kultur der Kelten und vor allem deren fantastischen Handwerksleistungen haben michschon als junger Mensch sehr beeindruckt. Da ich sehr gerne zeichne und mich auch viel mit Ornamentik beschäftige, war das natürlich ein Paradies für mich und darüber hinaus eine zutiefst naturverbundene Lebenseinstellung. Heute würde ich mich als Pagan empfindenden und denkenden Mensch bezeichnen.

Yasmine:
Als Kind habe ich mich durch sämtliche Märchen-, Mythen- und Sagenbücher meiner Familie und der örtlichen Bibliothek gelesen. Mich haben als Kind Märchen aus allen Ländern fasziniert. Zu Hause hatten wir Sammelbände mit deutschen, griechischen, orientalischen und anderen Märchen sowie die Sagen des klassischen Altertums. Sie alle habe ich schon früh begeistert verschlungen und mich herrlich gegruselt, mitreißen lassen und Geschichten nachgespielt. Später habe ich mich voller Abenteuerlust durch verschiedene Fantasy-Reihen wie „Artemis Fowl“, „Charlie Bone“, „Die Kinder des Dschinn“ oder natürlich „Harry Potter“ etc. gelesen. Aber auch „Ronja Räubertochter“ habe ich geliebt! Besonders fasziniert haben mich in den letzten Jahren die Askir-Saga von Richard Schwartz und die Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss. Ich liebe es, in solch eine neu kreierte Welt mit gut konstruierten Persönlichkeiten und ausgefeilten Machtverhältnissen einzutauchen und mich von ihr absorbieren zu lassen. Ich träume dann tatsächlich oft in diesen Welten und drifte ständig dorthin ab. Eine wunderbare Erfahrung, vor allem in pandemischen Zeiten.

Saskia:
Ich finde sowohl die griechische als auch die nordische Mythologie sehr inspirierend. Deshalb liebe ich zum Beispiel auch die Opern von Wagner. Ich bin sehr von klassischer Musik beeinflusst! Und natürlich liebe ich auch die Klassiker (Tolkien und Co), wobei ich nicht behaupten würde, dass ich auf dem Gebiet eine Expertin bin. Mit den typischen High-Fantasy-Autoren beschäftige ich mich ehrlich gesagt erst, seitdem ich in der Band bin. Was mich vor allem fasziniert, ist die Welt und die Natur, die uns umgibt. Die Magie in all diesen alltäglichen Dingen bewusst wahrzunehmen und meiner eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen - das beeinflusst mich am meisten. Ich werde beim Schreiben auch eher von Spaziergängen durch die Natur inspiriert als von alten Geschichten. Der erste Gedanke zu meinem Song „Vor den Toren“ kam mir, als ich in der Dämmerung durch einen dichten Wald ging und mich beobachtet fühlte. Mit ein wenig Fantasie kann man sehr viel entdecken und sich so Einiges zusammen träumen!

Christiane:
Mein persönliches Fantasy-Highlight ist die Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss. Das Buch hat mich in seiner Verbindung von Abenteuer, Wissenschaft und Fantasy fasziniert. Sollte da nochmal ein weiteres Band herauskommen: Ich werde es sofort verschlingen. Die Inhalte unserer Songs sind schwer nur einer Mythologie oder Legende zuzuordnen. Ich glaube, dass von allem etwas dabei ist. Am Ende ist es unsere eigene Fantasie, die die Geschichte formt und weiterspinnt.

Marlon:
Mir gefallen viele Geschichten der nordischen Mythologie, beispielsweise die Sagen um die Asen, die Vanir und Aesir, Odin und seine Kinder, der Weltenbaum, aber auch modernere Werke von Autoren wie Bernhard Hennen mit seiner Elfenreihe, Wolfgang Hohlbein, Akram El-Bahay, Ursula K. Le Guin und viele andere schaffen es immer wieder, mich in ihre Abenteuer zu entführen. Tolkien, der ja als Begründer der modernen Fantasy-Literatur gilt, muss man ja nicht erwähnen.

FFM-Rock:
Wenn ich den Inhalt von Wintertales richtig verstehe, handelt es sich bei diesergeheimnisvoll- gefährlichen Reise durch ein faszinierend abenteuerliches Land voller Magie, das u. a. von Faunen, Elfen, Feen, Drachen, Zwergen und rauen Seefahrervolk der Skalden bewohnt wird. Hängen alle drei Alben - da ich das erste (noch) nicht habe, mit einer Art Gesamt Konzept zusammen, besteht eine Verbindung dazwischen?

Laura:

Wir haben nicht nur FAIRYTALE mit unserem neuen Album WINTER TALES in ein neues, magisches Elfengewand gehüllt. Sondern natürlich auch unsere neue Bühnen-Show. Unser erstes Album „Forest of Summer“ war noch sehr ruhig und verspielt. So, wie der Sommer eben ist. Mit „Autumns Crown“ wurde im Herbst alles stürmischer. „Winter Tales“ eröffnet uns den Winter mit all seinen Facetten. Es spiegelt die romantischen und wunderschönen Schneelandschaften wider, lädt zum Träumen ein und zeigt auf der anderen Seite eisige Kälte und frostigen Tod. Von der sanft fliegenden Schneeflocke bis zum brutalen Schneesturm ist musikalisches alles dabei. FAIRYTALE ist mit der neuen CD „Winter Tales“ definitiv in ein neues Feengewand geschlüpft. Ich liebe den neuen Fairytale-Sound und die neuen Songs. Ich bin sehr stolz auf unsere neue Besetzung, die musikalische Vielfalt, die neuen Instrumente und die damit verbundene Weiterentwicklung der Band. Die neue Handlung spielt in den Elfenlanden des hohen Nordens. Dort, wo Eis und Kälte herrschen und dennoch viele magische und wundersame Kreaturen beheimatet sind. Es gibt vieles zu entdecken und zu erleben. Natürlich gibt es eine grobe Rahmenhandlung, die sich durch die ganze Show zieht und an der man sich als Zuhörer orientieren, wenn man das möchte. Es gibt diesmal aber sehr viel Spielraum für die eigenen Fantasie und auch gegenüber jedem einzelnen Song. Der Winter ist so vielseitig und facettenreich. Das spiegeln wir in den vielen kleinen Einblicken innerhalb unserer neuen Musik und der Show in unterschiedlichen Momentaufnahmen wider. WINTER TALES ist also ein Buch, eine Sammlung einzelner Momentaufnahmen, innerhalb eines groben Rahmens. Was den Gesang angeht habe ich auf dieser CD vom zarten und geheimnisvollen Feengesang, über schamanische Schreie, bis hin zu Metal-Klängen und Klassischem Gesang alles dabei. Ich verknüpfe in den neuen Songs sehr viele Gesangstechniken und Genres miteinander. Ich finde es immer noch sehr beeindruckend,dass wir es geschafft haben, mit einer neuen Besetzung dieses Album in so kurzer Zeit zuerschaffen. Ich nenne diese CD auch liebevoll „unser Corona-Baby“! In der Zeit, in der wirnicht mehr auf die Bühne konnten, waren wir eben im Studio. Gemeinsam haben wir dieses Album mit den 13 Songs aus einem Guss erschaffen und das hört man auch.

Olli:
Es gibt's definitiv eine lockere Verbindung zwischen unseren drei Band Alben. Diese Verbindung besteht in der alles überlagernden Natur-Thematik, hier dargestellt im Zyklusder vier Jahreszeiten. Wir alle sind große Wald, Meeres und Gebirge Fans. Unsere Songs gehen immer wieder zurück zum Leben in der Natur und mit der Natur. Dass wir darüber hinaus eine große Fantasy-Thematik als Story und Fantasy-Inhalte in unseren Songs verarbeiten, stammt aus dem Wunsch diese beiden Welten (Realität und Fiktion) miteinander zu verbinden. Das Album „Winter Tales“ zeigt für mich viel mehr Facetten und Momentaufnahmen der einzelnen Musiker*innen auf, als alle unsere Vorgänger Alben. Zum Beispiel keltische Harfenklänge und mystische Arrangements in dem Song „Wintertale“, Bouzouki-Soli und Pagan-Feeling in „Dark Moon“, große Soundkulissen in „Timefall“, harte Metal Passagen in „Vor den Toren“, Männerchöre und mein Gesang als Lead Vocal in „Skalden Lee“ und „TheBlizzard“, Folk Pop mit deutschen Texten in „FaunusDeum“ und sogar eine Flamenco-ähnliche Gitarren-Party in „Istyanon“. Was den Gesang von Laura angeht hat sie auf dieser CD vom zarten und geheimnisvollen Feengesang, über schamanische Schreie, bis hin zu Metal-Klängen und Klassischem Gesang alles dabei. Das ist eine enorme Stilbreite, die so noch nie da war und die wir hier - in vielen wunderschönen und magischen Momentaufnahmen- präsentieren.

Yasmine:
Mit unserer Musik bewegen wir uns in unserem ganz eigenen Fantasy-Reich. Mit „Winter Tales“ hat es uns in den hohen, rauen Norden verschlagen. Doch gibt es natürlich noch ganz andere und wärmere Gegenden und Landschaften. Alle unsere einzelnen Geschichten und wenn man so will „Welten“ können in diesem Fantasy-Land wiedergefunden werden. Wir möchten, dass jeder Song auf diesem neuen Album ein kleines Spotlight bekommt. Um jeden Song wird zum Beispiel durch Texte, Licht, Handlungen etc. auf der Bühne eine besondere Atmosphäre geschaffen, in die der jeweilige Song perfekt hineinpasst. Außerdem spiegelt dieses Album in seinen Songs die verschiedensten Aspekte des Winters wider. Gemütlichkeit, Ruhe und Geborgenheit erklingen neben Eiseskälte, Tod und Sturm. Jeder Song soll bewusst seinen eigenen Raumzur Entfaltung bekommen. Eine sich um alle Songs gewobene Geschichte sprach den einzelnen Songs zu sehr ihre Eigenständigkeit ab. In unserer Live-Show führen wir alle durch unsere ganz eigene und magische Winterwelt. Es gibt eindeutig eine Entwicklung, die sich durch die CDs zieht. Der Winter ist natürlich etwas härter, als die anderen Jahreszeiten. Aber natürlich hat erverschiedenste Facetten und auch ein paar gemütliche, nachdenkliche und ruhige Songs. Diese sind wahrscheinlich auch einfach (Jahres-) zeitlos. Aber insgesamt hört man diverse Einflüsse in unseren Songs aus den verschiedenen Musikbereichen, aus denen wir kommen: Folk, Metal, Klassik, Flamenco, Jazz, Pop,... Und jedes neue Bandmitglied erweitert die Farbpalette natürlich. Trotzdem sind wir auch klanglich eindeutig immer noch FAIRYTALE und haben mit dem bisherigen Stil nicht gebrochen, sondern ihn einfach erweitert und weiterentwickelt. „Winter Tales" baut also auf die beiden vorangegangenen Alben auf und ist doch neu und anders.

Saskia:
Ich würde sagen, dass jedes der Alben schon sehr für sich steht. Aber natürlich sind sie durch die Natur-Thematik bzw. den Zyklus der Jahreszeiten miteinander verbunden. Die Besetzung der Band hat sich ja auch jedes Mal verändert und es sind neue Einflüsse dazu gekommen. Die Sache mit dem Jahreszeiten-Zyklus ist das verbindende Element, aber auch das ist eigentlich eher zufällig entstanden. Das hat viele Vorteile! Auf diese Weise können wir unsere Show sehr flexibel und immer neu gestalten. Aber wir finden es auch sehr schön, wenn jeder sich aus diesen Momentaufnahmen seine eigene Geschichte spinnen kann. Wir möchten mit weniger konkreten Geschichten die Fantasie des Publikums anregen. „Winter Tales“ hat von allen Alben bisher die größte musikalische Bandbreite. Vom melancholischen Kammermusik-Stück bis hin zum Metal-Sturm ist wirklich alles vertreten und für jeden ist etwas dabei.

Christiane:
Das schöne an einzelnen Momentaufnahmen ist, dass wir so ein viel umfangreicheres Bildunserer Fantasy-Welt darstellen können. Außerdem kann so auch jeder Song für sich stehen und schafft seine eigene Atmosphäre. In der Live-Show gibt es aber natürlich wieder einen roten Faden, der alle Momentaufnahmen miteinander verbindet.

FFM-Rock:
Eure Musik lässt mich an LOREENA McKENNITT, WALDKAUZ, BLACKMORE'S NIGHT, CLANNAD oder FAUN denken, die darin enthalte Atmosphäre trägt etwas zeitlos Magisches in sich. Wie seht ihr das?

Laura:

Diese Magie und dieses Zeitlose war am Anfang gar nicht geplant, sondern ist einfach entstanden. Nachdem unser erstes Album „Forest of Summer“ sehr schnell auf große positive Resonanz gestoßen ist, war klar, dass wir ein weiteres Album produzieren durftenund natürlich auch wollten. Da wir sehr naturverbunden sind und die Natur in unseren Songs eine wichtige und entscheiden Rolle spielt, war das Thema Jahreszeiten einfach unglaublich spannend und naheliegend. Zumal der Titel „Forest of Summer“ eine super Vorlage bot, daran anzuknüpfen. Jede Zeit hat seine eigne Magie, seine eigene Farbe, seine eigenen Klänge und Energie. Somit ist klar, dass nach dem verspielten Sommer, derstürmische Herbst und nun auch der facettenreiche Winter folgen musste. In unserem Album WINTER TALES ist tatsächlich ein kleiner Spoiler eingebaut. Der Song „Faunus Deum“ erzählt von dem Ende der Winterzeit und dem Beginn des Frühlings. Der Song ist also eine perfekte Überleitung in ein Frühlings-Album, um unseren Zyklus zu schließen. Denn es sind noch längst nicht alle Märchen und Legenden aus den Elfenlanden erzählt...Wir haben alle sehr unterschiedliche und vielseitige musikalische Hintergründe. Diese spiegeln sich in der Band, aber vor allem in unserer Musik wider. Da ist alles und für jedenwas dabei! Und das ist auch genau richtig so. So vielseitig und vielschichtig wir uns musikalisch präsentieren, so vielseitig und vielschichtig ist auch unser Publikum. Magie, Fantasie und Mystik ist grenzenlos und unser Publikum auch. Das macht unser Publikum, unsere Musik und uns sehr besonders. Wir möchten jeden Einzelnen mit unserer Musik erreichen. Musik soll verbinden und zusammenführen. Genau, wie Magie es tut.

Olli:
Na klar, ich bin seit jeher ein großer Clannad-Fan gewesen, und gerade durch den Kontaktzu Moya Brennan auch immer wieder mit dem Universum dieser fantastischen Band in Berührung. Ich liebe aber auch die Mystik, die sich einfach nur durch einen Spaziergang durch die Natur ergibt und versuche das ständig in unsere Musik zu integrieren. Ich halte es für sehr wichtig, möglichst alles und jeden Fingerzeig auf die Mystik wahrzunehmen. Ich bin ganz sicher, dass es parallele Universen gibt und wir sie nur entdecken müssen.

Yasmine:
Dass unsere Musik zeitlos ist, können wir doch nur hoffen! Wir bewegen uns ja bewusst und gerne fernab von aktuellen Pop-Strömungen und Bravo-Charts. Uns kommt es nicht darauf an, den Ideen der Masse zu entsprechen und in dem Sinne eine Dienstleistung zu erbringen, sondern uns auszudrücken und die Musik zu machen, die uns entspricht und wichtig ist. Wenn sie dann nicht nur uns, sondern auch anderen Menschen entspricht, dann macht uns das natürlich besonders glücklich! Wir alle haben viele unterschiedliche, musikalische Einflüsse, die wir mit in die Band bringen. Aber so unterschiedlich die bisherigen Berührungspunkte mit unterschiedlichen Stilrichtungen waren, so gerne tauschen wir uns nun darüber aus. Und gemeinsam zeigen wir uns nicht nur gegenseitig neue Stile, Spieltechniken und auch Bands, die wir gerne hören, sondern kreieren alle zusammen auch eine ganze eigene Vielfalt an Klangspektren und musikalischer Identität.

Saskia:
Ich finde du hast absolut Recht! Von den Genannten ruft vor allem „Faun" viele schöne Erinnerungen in mir hervor, mit dieser Musik bin ich aufgewachsen. Ich habe das Mystische in ihrer Musik schon immer sehr geliebt und diese Mystik finde ich auch bei unssehr charakteristisch. Mit der Zeit wurde ich dann von meiner Familie auf Festivals mitgeschleppt, wo ich Bands wie „Versengold" und „Schandmaul" kennengelernt habe. Auch die haben mich mit ihrer Musik voller Geschichten vollkommen in ihren Bann gezogen! Natürlich habe ich auch meine persönlichen musikalischen Vorbilder: Clannad, Aurora, Blackmores Night, Dubliners, Nightwish und Apocalyptica. Von dieser Musik lasse ich mich gerne inspirieren, auch für FAIRYTALE.

Christiane:
Genau diese Namen stehen bei uns ganz oben in den Favoriten. Das magische daran ist großartig in Musik ausgedrückt. Ich finde es so schön, dass es nicht nur zeitlos ist in dem Sinne, dass es früher, wie heute und auch in der Zukunft gehört wird. Sondern es ist auchgenerationsübergreifend. Die Musik und das Thema begeistern Jung und Alt gleichermaßen. Die Songs von Loreena McKennitt waren mein Einstieg in diese Musik. Eine Kollegin sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte mit Harfe, Gesang und Flöte oder Dudelsack ein paar Songs von ihr zu spielen. Seitdem gehört sie fest zu meiner Playlist.

FFM-Rock:
'Faunus Deum' ist ein einziger Tanz durch die Nacht, für mich ein echtes Highlight auf Wintertales, welches unabhängig der Tatsache, dieses fantastische und kompositorisch starke Album als in sich geschlossenes Gesamtwerk zu betrachten, eure besten Stücke darauf. Mir gefallen und das zeitlose „Timefall“ während das düsterdramatische „Vor den Toren“ Gedanken an Fantasy-Metal der Güteklasse SKYCLAD, ORDEN OGAN und ganz intensiv BLIND GUARDIAN (!) weckt, und bei „Skalden Lee“ scheint gemütlich uriges Singer-Songwriter-Feeling durch. Welche Stücke auf diesem starken Gesamtwerk findet ihr am gelungensten und warum?

Laura:

Bei uns entsteht alles, also auch jeder Song, in und aus der Band-Gemeinschaft heraus. Jeder hat dabei eigene Stärken und individuelle Vorlieben. Jede kreative Idee ist willkommen. Natürlich hat jeder von uns eigene Quellen der Inspiration für Musik und Text. Ich finde es gar nicht so einfach einen Lieblingssong zu benennen. Jeder Song hat seine ganz eigene Magie und seine eigene Geschichte. Zum ordentlich abfeiern und tanzen eignet sich „Faunus Deum“ ziemlich gut. Aber auch „Dark Moon“ und „Cradle of Fae“ gehen live ganz gut ab. Ich träume gerne zu „Dreams“ oder „It’s Winter“. Absolut majestätisch ist für mich „Salden Lee“. Und die Songs, die mir besonders viel Spaß machen zu singen, weil man einfach mal losbrettern kann, sind „Vor den Toren“ und „The Blizzard.

Olli:
Laura und ich komponieren den Großteil unsere Songs, jeder meist für sich alleine. Trotzdem sind wir aber so gut aufeinander eingestimmt, dass wir die endgültige Ausarbeitung und den „Band-Touch“, diesen speziellen Fairytale-Sound, zusammen in den Proben alle gemeinsam entwickeln. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um, versuchen immer den Kern der Song-Idee eines anderen zu verstehen und zu erhalten. Dennoch geben wir uns gegenseitig die Freiheit, dass jeder seinen Instrumentalteil oder Gesangspart umformen kann, um das Bestmögliche im Song hervorzubringen. Für das neue Album haben auch Saskia und Yasmine einen Song geschrieben. Die waren gleich voll am Start und haben alles gegeben. Das Ergebnis ist super! Insgesamt gefallen mir „The Blizzard“ und „Faunus Deum“ am besten. Das sind für mich die beiden Stücke, die die aktuellste Seite von FAIRYTALE und damit auch einige neue Entwicklungen am ehesten widerspiegeln. „The Blizzard“ kommt mit einer sehr Metal- artigen Attitüde herüber, und hat von der Power her einiges zu bieten - und endlich mal ein echtes Cello-Feature bei FAIRYTALE. Mit „Faunus Deum“ hat Laura sich wirklich selbst übertroffen. Dasist einfach ein toller sehr abwechslungsreicher und schlüssig komponierter Song - der vollParty macht!

Yasmine:
Natürlich alle! Keines der Stücke hätte es auf das Album geschafft, wenn wir nicht alle davon überzeugt gewesen wären, dass es ein toller Song geworden ist! Aber selbstverständlich bedeuten einem manche Songs mehr als andere – was nicht heißt, dass die anderen schlechter oder weniger geliebt sind! Für mich ist, wie könnte es anderssein, „Dreams“ etwas ganz Besonderes. Es ist der erste Song, der aus meiner Feder stammt und natürlich bin ich dadurch ganz anders involviert als bei den restlichen Songs!Auch dass ich auf der CD bei dem Song Geige und Bratsche spielen konnte, ist natürlich nicht alltäglich. Auch „Skalden Lee“ ist für mich etwas Besonderes. Tatsächlich fand ich den Song beim ersten Hören des Entwurfs gar nicht so überzeugend – dafür ist er mir jetzt umso mehr ans Herz gewachsen! Auch von den „alten“ Songs gefällt mir „Donegal“ mit am besten, insofern ist es wahrscheinlich wenig verwunderlich, dass es mir dieser Seefahrersong auch wieder angetan hat. Er strotzt einfach vor Zuversicht, Selbstvertrauen und Zusammenhalt und lädt damit zum sich selbst und gegenseitig auf die Schulter klopfen und gemeinsamen Feiern ein. Ganz im Kontrast dazu steht das Instrumentalstück „Reina’s Tears“, das so unglaublich anrührend, ruhig und nachdenklichist. Vielleicht gefällt mir dieser Song besonders gut, weil ich nicht beteiligt bin und ganz in Ruhe zuhören und genießen kann, was Olli, Christiane und Saskia da zaubern!

Saskia:
Auch für mich ist „Faunus Deum“ ein ganz starker Song. Die Kombination aus mystischenRufen, die von hohen Bergwänden widerhallen und dieser total tanzbaren Musik ist echt einzigartig. Natürlich bin ich auch sehr stolz auf „Vor den Toren“. Ich wollte meine klassischen Wurzeln und meine Liebe zum Metal in einem Song verbinden und ich finde das Ergebnis kann sich hören lassen! Generell liebe ich es, wie wir es schaffen scheinbareGegensätze stimmig miteinander zu mischen. Deshalb finde ich auch „Dreams“ als Ballade inmitten dieses Wintersturms sehr schön. Und auch „Skalden Lee“ zum Schluss gehört zu meinen Top-Favoriten! Dieser Song fühlt sich an wie das, was er besingt: Nach-Hause-Kommen.

Christiane:
Mein Lieblingssong ist „Dark Moon“. Ich liebe die Kontraste in Lauras Stimme. Diese Beschwörung zieht mich total in den Bann. Auch live ist das jedes Mal Gänsehaut pur für mich.

Marlon:
„The Blizzard“ ist für mich ein klarer Favorit, weil dieser Song alles hat, was für mich ein gutes Stück ausmacht: klare Strukturen, gut platzierte Kicks und Pausen, eine gelungenen Spannungskurve und viel Power. Live darf ich mich hier auch ein bisschen mehr am Instrument entfalten und austoben, als bei manch anderem Stück, auch deshalbist dieser Song bei meinen Favoriten ganz weit oben.

FFM-Rock:
Nennt einmal fünf Alben aus dem Bereich Rock, Celtic Folk usw. die für euch maßgeblich sind, an denen Genrefans nicht vorbeikommen oder die für euren Stil maßgeblich prägend waren, einschließlich Begründung.

Laura:
1. „All my Demons“ von Aurora. Ich liebe es einfach, wie sie mit ihrer Stimme pure Magie heraufbeschwört und ihrer Arrangements - gerade auch die gesungenen Chöre - herrlich! 2. „Tortuga“ von Mr. Hurly und die Pulveraffen - super cool gemacht. Da finden sich einige Parallelen im Story-Konzept und im CD-Aufnau zu uns, was uns auch zeigt: Ist einfach cool, was wir machen! Außerdem machen die gut und ordentlich Stimmung. Da kann man echt was mitnehmen. 3. „Shadow of the Moon“ von Blackmore’s Night. Einfach ein Muss und ein schöner Klassiker, der uns schon vielseitig inspiriert hat. Außerdem standen wir gemeinsam mit dieser Band auf der Bühne und da haben die Songs noch malein ganz neues Feeling bekommen. Einfach wow! 4. Ebenfalls ein absoluter Klassiker ist das erste Album von Clanned (Namens Clanned von 1973). Das hat mich musikalisch schon ganz schön geprägt. Ich weiß noch: Ich war total nervös und aufgeregt Moya kennenzulernen. Sie ist ein wirklich besonderer und bewundernswerter Mensch. Sie hat die Fairies direkt ins Herz geschlossen und ist uns mit viel Wärme und Freundlichkeit entgegengetreten. Wir wurden von ihr auch nach Irland eingeladen, in den Irish Pub, in dem sich Clanned gegründet hat. 5. Und dann ebenfalls noch ein schöner Klassiker „25 Years Celebration“ von den Dubliners. Das hat mich irgendwie immer zurück an die irischen Wurzeln, auch in unserer Musik, geführt.

Olli:
Rock: „Rising" von Rainbow, „Made in Japan" von Deep Purple, „Elegant Gypsy Suite“ vonAl di Meola; Klassik: Alle Klavierkonzerte von Beethoven Folk: „Magical Ring“ von Clannad, „Open the Door“ von Pentangle, „The widening Gyre“ von Altan

Yasmine:
Für mich war ganz eindeutig die beiden Alben „Under a Violet Moon“ und „Ghost of a Rose“ von Blackmore’s Night maßgeblich. Diese beiden Alben sind mir als Teenie mal in die Hände gefallen und wurden dann Tag und Nacht überall gehört. Genauso ging es mir mit Apocalypticas Album „Inquisition Symphony“. Die Entdeckung, dass man sich auch auf Streichinstrumenten fernab der klassischen Musik bewegen kann, war für mich enormwichtig! Völlig beeindruckt war ich auch von der Vielfältigkeit der Cranberries auf „Stars“. Ansonsten habe ich mich oft recht weit weg von dem, was ich jetzt spiele, bewegt. Ich habe viel Klassik (Brahms-Sinfonien oder die sinfonischen Dichtungen von Liszt!), Pop undAlternative (Regina Spektor, Eddi Vedder), A Capella (Wise Guys, Maybebop, OnAir) und Filmmusik („Finding Neverland“, „Les Miserables“) gehört.

FFM-Rock:
Jede Jahreszeit hat ihre schönen Seiten, denen ihre Tücken entgegenstehen. Im Winter sind es romantische Schneelandschaften, kühle klare Luft denen eisige BLIZZARDS und frostige Kälte gegenüberstehen. Die Passage aus „Both Sides Now“ von der bekannten Folksängerin Joni Mitchell trifft den Kern der Zeremonie der Gegenteile auf den Punkt und bestätigt es deutlich... „Schneebedeckte Landschaften, glitzernde Eiskristalle, melancholische Lieder der Winterwinde, Raue Eismeere, mächtige Schneestürme und ein bitterkalter Atem, der das Land gefrieren lässt. Zwei Seiten. Licht und Schatten. Verborgenim hohen Norden der Elfenlande“ Da ihr bereits ein Album über den Sommer, Herbst und Winter verfasst habt, dürfte das nächste Album logischerweise von der vierten Jahreszeit im Rad des Jahres, dem Frühling handeln. Was dürfen die Fans erwarten?

Laura:

Eigentlich ist klar, dass nach dem verspielten Sommer, der stürmische Herbst und nun auch der facettenreiche Winter folgen musste. In unserem Album WINTER TALES ist tatsächlich ein kleiner Spoiler eingebaut. Der Song „Faunus Deum“ erzählt von dem Ende der Winterzeit und dem Beginn des Frühlings. Der Song ist also eine perfekte Überleitung in ein Frühlings-Album, um unseren Zyklus zu schließen. Denn es sind noch längst nicht alle Märchen und Legenden aus den Elfenlanden erzählt...

Olli:
Ich denke, das Thema Frühling bietet uns allen eine riesige Palette an Möglichkeiten in kompositorischer und gestalterischer Hinsicht. Wir wollen hier natürlich nicht spoilern, aber der eingeschlagene Weg mit Harfe und einer großen stilistischen Bandbreite soll auf jeden Fall fortgesetzt werden. Ich selbst mag sehr den Frühlingszyklus von Igor Strawinsky und könnte mir durchaus vorstellen auch etwas Riten - bezogenes zu komponieren.

Yasmine:
Auf jeden Fall etwas Schönes!

Saskia:
Absolut, jetzt wo wir mit dem Jahreszeiten-Zyklus so weit sind, bringen wir den natürlich auch zu Ende! So viel können wir noch nicht verraten, weil wir es selbst noch nicht genau wissen.

Christiane:
Es gibt noch keine konkreten Pläne für das nächste Album. Der Frühling hält für mich die schönsten Naturereignisse im Jahr bereit. Wenn alles duftet, wenn man spürt,dass wieder Leben einkehrt nach der langen Dunkelheit und Zurückgezogenheit. Die Tagewerden länger, die Natur erwacht. Man kann den Knospen beim erblühen richtig zusehen...der Frühling ist für mich immer wieder neu, einfach frisch, jung und unverbraucht.

FFM-Rock:
Ich finde es beachtenswert, dass ihr Feen so darstellt wie sie sind und nicht verniedlicht, - Respekt (!) denn das sind sie wie aus einem glaubwürdigen Literaturfundus zum Thema hervorgeht, ganz sicher nicht. Neben finsteren und tödlichen Seiten besitzen Feen aber auch andere Aspekte. Beschreibt das Wesen der Feen einmal näher (ausgenommen der beiden erwähnten Aspekte), aus eurer Sicht, wie sich diese Naturwesenheiten offenbaren.

Laura:
Mit unserer Musik erzählen wir alte und mystische Märchen und kombinieren sie mit moderner Fantasie. Also auch mit modernen Rollenbildern und Geschlechterrollen. Es gibtspannende und bewegenden Legenden und berührende, teils sehr innige oder lustige Geschichten aus anderen Welten, von magischen Wesen und mystischen Orten. Dabei räumen wir sehr gerne in unserer Welt mit so manchen (Feen-Disney-)Klischees auf. Gerade in der keltischen bzw. nordischen Mythologie sind Feen sehr zwielichtige Gestalten - wunderschön, aber tödlich. Der Song „Cradle of Fae“ von unserem neuen Album WINTER TALES erzählt von den Feen im Eisgebirge, die Reisende in ihre Wiege der Feen locken und sie dort zum Tanzen auffordern. Und zwar so lange, bis sie sterben. All unsere Figuren haben sehr vielschichtig Charaktere und sie sind auch nicht eindeutig in „gut“ oder „böse“ einzuordnen. Das versuchen wir auch über unsere Musik auszudrücken.

Olli:
Feen sind für mich schon immer sehr unnahbare und auch gefährlich Kreaturen gewesen. Sie betören durch ihre atemberaubende Schönheit und fallen jedem gutgläubigen Wanderer oder Krieger in den Rücken. Ich sehe sie eher als Pendant zu verschlagenen Kobolden, Waldbewohner/innen mit ungreifbaren Zielen und fernab jeder menschlicher Moralvorstellungen.

Yasmine:
Uns allen widerstrebt die Vorstellung der „rein guten“ Märchenfee. Elfen sind nicht nur diese verwunschenen Wesen mit spitzen Ohren und voller Weisheit, die unschuldig und harmlos durch die Welt ziehen. Vielleicht gibt es auch genau diese Elfen, aber mit Sicherheit auch andere. Dunkelelfen, Elfen mit zauberhaftem Gesicht und Statur aber ungeahnter Dunkelheit im Inneren. Wesen, die einen faszinieren, erschrecken, anziehen und verunsichern zur selben Zeit. Und all dies spiegelt unsere Musik, vor allem die neue CD WINTER TALES wider. Wir verzaubern und entführen weg vom Alltag und doch kann esauch mal düster und stürmisch werden. Wir mussten diesen Ansatz in der Band übrigens gar nicht diskutieren. Ohne darüber zu sprechen waren wir uns von Beginn an in diesem Punkt absolut einig. Feen sind arglose Wesen, die ohne über Folgen für andere nachzudenken, das für sie beste suchen. Vielleicht sind sie nicht unbedingt bösartig / (zumindest nicht alle), aber durch ihr Handeln zu ihrem Vorteil nehmen sie gerne den Tod oder das Leid anderer in Kauf.

Saskia:
Ich verkörpere in den Geschichten unseres neuen Albums selbst eine Elfe. Wer sich mit unseren Liedern beschäftigt, wird dabei bemerken, dass ich als sehr ambivalente Figur auftrete, geprägt von Licht und Schatten, Leben und Tod. Nicht umsonst bezeichnet man meine Heimat unter den Menschen unseres hohen Nordens der Elfenlande als die Totenwälder. Und das trifft in unseren neuen Geschichten auf uns alle zu. Wir sind mysteriöser und tragen unsere inneren Konflikte mit uns und unserer Welt aus.

Christiane:
Es gibt verschiedenste Feen-Darstellungen, je nachdem in welche Mythologien und Sagenman schaut. In meiner Feen-Vorstellung sind sie in erster Linie hinterlistige, plietsche Wesen (hier hört man meine Herkunft aus dem Norden. Dieses Wort hat schon etwas Gewieftes. Viel mehr als nur schlau). Man sollte aufpassen, dass sie ihre List nicht gegen einen verwenden.

FFM-Rock:
Wie seid ihr an Fiach O' Connor gekommen, war es schwierig Verbindung zu diesem traditionellen Irish Folk-Musiker, Singer und Songwriter herzustellen? Mit welcher Band oder Koryphäe auf dem Irish-Folk-Sektor würdet ihr, wenn es möglich wäre, gerne mal auf Tour gehen?

Olli:

Wir haben auf unserer Tour mit den Dubliners 2017/18 recht schnell Freundschaft mit Gerry O’ Connor, dem Banjo und Fiddle Spieler der Dubliners geschlossen. Im Sommer 2018 sind wir dann gemeinsam mit seinem Trio auf Tour gewesen und lernten so seinen Sohn Fiach kennen, der sehr virtuos Bodhrán und auch Gitarre spielt. Fisch war ein echterFan von unserer Musik. Als ich Fiach gefragt habe, ob er für unseren neuen Song „Skalden Lee“ Bodhrán einspielen möchte, war er sofort dabei. Das war genau zu der Zeit, als Corona auch in Irland alles lahmgelegt hatte, unser Glück im Unglück, denn so hatte er wenigstens Zeit. Die ungewöhnliche Anschlagstechnik der Bodhrán mit einem sehr kurzen Stick (Beater) in der einen Hand und den Dämpftechniken der anderen Hand erschaffen Klänge, die absolut einzigartig sind! Fiach O’Connor ist echt ein Meister seines Fachs! Ich würde sehr gerne mal mit Altan auf Tour gehen, eine echt geniale Band mit so unglaublich starken Songs!! Aber auch Trilok Gurtu und Clannad wären mega!

Laura:
Aurora, Nightwish und Clanned. Ganz klar. Vielleicht in einer richtig großen Fantasy-Show!

Yasmine:
Ich habe die Zeit mit Blackmore’s Night verpasst. Es wäre phantastisch, mal mit Blakmore’s Night gemeinsam zu spielen. Oder mit Apocalyptica. Oder mit so vielen anderen unglaublich tollen Musiker*innen und Bands auf dieser Welt! Generell ist es dochimmer wieder wundervoll, was alles entstehen kann, wenn sich mit anderen Musiker*innen austauscht und gemeinsam neue Songs oder Shows entwickelt.

Saskia:
Ich war leider noch nicht mit Blackmore’s Night auf Tour. Das war noch vor meiner Zeit. Das wäre echt der Hammer!

FFM-Rock:
Laura und Oliver sind für das meiste Songwriting zuständig, auch die drei anderen Bandmitglieder steuern ihren Teil dazu bei. Wie kam es zu gleich Bandinternen Line Up-Wechseln? Berit, Marvin und Moon sind nicht mehr dabei.Es war sicher schwierig, diese drei Positionen zu ersetzen, denn jedes Instrument, dass ein besonderes ist, hat markante Eigenarten, und ihr verwendet ein sehr vielseitiges Instrumentarium - die sich auf eure Musik auswirken. Gab es Zerwürfnisse, anderweitige Probleme oder haben einige Mitglieder sich nicht mehr voll und ganz den Bandaktivitäten gewidmet?

Laura:

Leider hat die Corona-Pandemie uns einen ganz schön dicken Strich durch die Rechnung gemacht. 2020 sind bei uns über 40 Shows ausgefallen. 2021 sah es nicht besser aus. Das hat natürlich für viele Musiker*innen und Künstler*innen eine Neu- bzw. Umorientierung bedeutet. Lieder haben sich auch Berit, Marvyn und Moon dazu entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen. Das haben wir natürlich absolut verstanden, ihre Entscheidung akzeptiert und sie für ihren neuen Weg unterstützt. Wir planen aber z.B. ein Konzert mit Marvyn als Special Guest. Bei uns entsteht jeder Song in und aus der Gemeinschaft heraus. Jeder hat dabei eigene Stärken und individuelle Vorlieben. Jede kreative Idee ist willkommen. Natürlich hat jeder von uns eigene Quellen der Inspiration für Musik und Text. Und wir bringen alle eine ganze Menge an unterschiedlichen (musikalischen) Einflüssen mit. Jede Person in unserer Band ist einzigartig. Gemeinsam lassen wir dann etwas Neues entstehen. Dadurch, dass sich die Besetzung geändert hat, hat sich selbstverständlich auch etwas am Sound geändert. Wasja auch mit daran liegt, dass durch die neuen Bandmitglieder Yasmine, Saskia, Christiane
und Marlon neue Instrumente in die Band mit dazu gekommen sind.

Olli:
Das war eine schwierige Zeit für uns, denn jeder der drei hat einen ganz speziellen Spirit mit in die Band gebracht. Durch die coronabedingten Veränderungen der beruflichen Situation dieser tollen Musiker*innen hat sich vieles Verändert. Sie waren in viele externe Projekte eingebunden. Für uns stand da die Planung und Umsetzung der neuen CD „Winter Tales“ an. Das bedeutet natürlich erstmal ein großes zeitliches und finanzielles Engagement. Das war für die drei anderen durch die Pandemie Leier nicht mehr machbar.

Yasmine:
Definitiv gemeinschaftlich! Es kommt meistens eine Person mit einer Songidee und diese wird dann gemeinschaftlich ausgearbeitet. Die Grundidee kann hierbei einfach ein Text und eine Melodie sein oder der Anfang eines Textes und einer Melodie mit Akkorden. Oder ein Aufbau eines Songs und schon Ideen für manche Teile und der Rest wird gemeinschaftlich gefüllt. Die Entstehungsprozesse der einzelnen Songs waren alle individuell und sehr unterschiedlich.

Saskia:
Meistens kommt die Grundidee zu einem Song von einer Person und wir arbeiten dann gemeinschaftlich als Band an der Musik.

Christiane:
Alle dürfen komponieren und texten. Meist hat einer die Idee und bringt einen halbfertigen Song mit. Gemeinsam wird dann in den Proben daran gefeilt. Schließlich sitztan jedem Instrument ein Experte oder eine Expertin. Da kommen dann viele weitere Ideen zusammen. Alles wird ausprobiert und zusammen entschieden. Das letzte Wort hat dann aber doch der und die Ideengeber*in. Das ist fair und für uns alle absolut in Ordnung!

FFM-Rock:
Wie habt ihr die drei neuen Bandmitglieder kennengelernt und was hat sie bewegt, in die Band einzutreten?

Laura:
Siehe Frage 1 und: Marvyn, Moon und Berit haben uns nicht einfach hängen gelassen. Alssie ihre Entscheidung getroffen haben, einen neuen Weg einzuschlagen, haben sie alle mit Hochdruck daran gearbeitet, neue, passende Musiker für FAIRYTALE zu finden. Sie haben sämtliche Kontakte angerufen und gemeinsam haben wir über Ausschreibungen in unserem Dunstkreis gesucht.

Yasmine:
Ich bin durch eine gemeinsame Bekannte auf die Band aufmerksam geworden, als sie schon eine neue Geigerin gesucht haben. Es folgte ein Telefonat mit Olli, ein Treffen in einem Café mit der ganzen Band und dann die ersten Proben. Ich habe mich damals nie als ein potenzielles Mitglied einer Band gesehen, aber schon auf dem Schulhof mit anderen aus meiner Klasse improvisiert oder Songs arrangiert. Trotzdem hätte ich wahrscheinlich meinen Plan, einen Platz in einem Orchester zu ergattern und zu unterrichten, strikt weiter verfolgt, hätte sich nicht durch Corona eh alles geändert. So habe ich mich entschieden, der Band als mein „Corona-Projekt“ für ein Jahr beizutreten und sehr schnell gemerkt, dass es auf keinen Fall bei dem einem Jahr oder generell einer zeitlichen Begrenzung bleiben kann. Ganz im Gegenteil bin ich kurzerhand nach Hannover gezogen, um die Probenarbeit zu erleichtern und auch nicht immer nur ausschließlich zu den Proben da zu sein.

Saskia:
Ich habe von FAIRYTALE in einem Ausschreiben gehört, das an unterschiedliche Musikhochschulen geschickt wurde. Ich war gleich total fasziniert davon. Ich meine, Fantasy Folk? Das musste etwas für mich sein! Ich war schon immer gern auf Mittelalter-Festivals und dergleichen unterwegs, fasziniert von Fantasy-Geschichten und bewegt von der Natur. Als ich mir die ersten Songs angehört habe, war ich schon richtig Feuer und Flamme, habe mich bei der Band gemeldet und mich vorgestellt. Als ich von Laura den Anruf bekommen habe, dass sie sich für mich entschieden haben, war ich überglücklich!

Christiane:
Ich bin nicht nur ein neues Mitglied, sondern habe ein ganz neues Instrument mitgebracht. Die Band hatte für das dritte Album die schöne Vorstellung den Harfenklang mit aufzunehmen und sind damit auf mich zu gekommen. Ich hatte in der Corona-Zeit mitLaura einen gemeinsamen Onlinekurs an der Musikhochschule. Als sie mitbekam, dass ichHarfe spiele, hat sie mir eine Nachricht geschickt und wir haben uns zunächst zu dritt(Olli, Laura und ich) getroffen. Olli hatte schon ein paar Melodien und Ideen für Harfe, die wir gleich ausprobiert haben. Nach einer richtigen Probe wurde ich in die Band aufgenommen. Das ist hier immer eine gemeinsame Entscheidung der Band, wenn es neue Instrumente zu besetzen gibt.

Marlon:
Marvyn rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich nicht Lust auf den Platz hinter den Kesseln bei Fairytale hätte. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als einem Jahr frischgebackener Vater war und entsprechend wenig Zeit für Schlagzeug und Musik übriggeblieben ist, sah ich das erst einmal als gute Gelegenheit, wieder in die Branche einzusteigen. Dass ich tatsächlich als festes Mitglied aufgenommen werden würde, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, aber die Musik gefiel mir gut, die Band arbeitet Hand in Hand, die Mitglieder sind gut zueinander, was in Summe für mich keine Fragen mehr offenließ. Als Olli dann meinte, er hätte mich gerne fest dabei, musste ich nicht lange darüber nachdenken.

FFM-Rock:
Das FAIRYTALE nun eine keltische Harfe mit drin hat, ist fantastisch, der urtümliche Klang dieses feinfühligen mit sehr viel Melancholie einher gehendenInstruments kommt bei eurer Musik hervorragend zum Tragen - es stellt eine echte Bereicherung für euer vielseitiges Klanguniversum dar. In Kombination mit Flöte ist die Harfe ohnehin unschlagbar. War der Aufnahmeprozess für 'Wintertales' kompliziert und worin unterscheidet sich das Gesamtwerk im speziellen von den beiden Vorgängerwerken?

Laura:
In der Corona-Zeit haben wir eine sehr detaillierte Vorproduktion von unserem Album in unserem Home-Studio erstellt. So wussten wir ganz genau, was wir wie machen wollen. Gleichzeitig haben wir da immer schon Rücksprache mit unserem Tonmeister (Christian Störmer) gehalten, um auch stets sicher zu gehen, dass das dann im Tonstudio auch allesumsetzbar ist und wie wir das Ganze im jeweiligen Song angehen können. Wir waren so gut vorbereitet wie noch nie. Das hat super Spaß gemacht, weil alle genau wussten, was der Plan ist. Es war auch sehr spannend, bei der Aufnahme der neuen Instrumente dabei zu sein.

Olli:
Ich fand Harfe schon immer ein Instrument, für das ich sehr gerne mal komponieren wollte. Es hat sich perfekt bei uns eingefügt und unseren schon sehr sphärischen und keltischen Sound so richtig abgerundet. Der Aufnahmeprozess zu „Winter Tales“ war absolut unkompliziert, weil wir sehr gründlich vorbereitet waren und die ganze finale Recording-Session in zwei Wochen durch war. Wir haben das Album in monatelanger Vorarbeit in meinem Heimstudio vorproduziert und konnten so die Zeit im Magic Mile Studio sehr komprimiert halten, was letztlich dem ganzen Album sehr gut getan hat, dennes ist alles aus einem Guss.

Yasmine:
Da die Aufnahme von „Wintertales“ für Saskia und mich die erste CD-Produktion überhaupt war, können wir das wahrscheinlich schlecht einschätzen. Doch es lief alles sehr strukturiert und fröhlich ab. Es wurde musiziert, konzentriert gehört und korrigiert, gekocht, gelacht und Karten gespielt. Die Zeit der Aufnahme ist mit Sicherheit eine, an die wir uns alle gerne zurückerinnern!

Christiane:
Ob die Aufnahme zu „Winter Tales“ komplizierter war als vorher, kann ich nicht beurteilen. Aber was die Harfe angeht gibt es ein paar aufnahmetechnische Tücken. Bei der Harfe schwingen immer so viele Saiten mit, dass sich anders als bei Gitarre, Gesang und den Streichinstrumenten nicht so einfach schneiden lässt. Da muss immer ein kompletter Abschnitt getauscht oder neu eingespielt werden, aber wenn die Songs sitzen,braucht nicht viel gemacht werden. Außerdem haben wir mit Christian Stürmer einen erstklassigen Tontechniker. Damit steht und fällt der Sound und das ist ihm grandios gelungen. Die neue CD ist vielschichtiger geworden. Es gibt mehr Instrumente und dementsprechend eine viel größere Klangvielfalt und auch was die Stile angeht ist das letzte Album deutlich gewachsen.

FFM-Rock:
Ihr wart auch schon live unterwegs, berichtet mal über ein positives Ereignis/Anekdote und eine negatives, das euch innerhalb der Zeit, in der es FAIRYTALE gibt, auf einer Reise passierte.

Laura:

Es gibt unendlich viele wundervolle Erinnerungen und Erfahrungen. Meine Highlights waren auf jeden Fall die Support Shows für „The Dublin Legends“, „Moya Brennan (Clannad), oder „Blackmore ́s Night“. Jedes Mal, wenn wir mit so wunderbaren Musikern auf Tour gehen oder auftreten dürfen, bin ich immer voller positiver Aufregung und sehr dankbar, dass ich das alles gemeinsam mit den Fairies erleben darf. Jede Begegnung ist so unglaublich einzigartig und inspirierend für mich. Einfach märchenhaft! Ich weiß noch: Ich war total nervös und aufgeregt Moya kennenzulernen. Sie ist ein wirklich besonderer und bewundernswerter Mensch. Sie hat die Fairies direkt ins Herz geschlossen und ist unsmit viel Wärme und Freundlichkeit entgegengetreten. Wir wurden von ihr auch nach Irland eingeladen, in den Irish Pub, in dem sich Clanned gegründet hat. Auch von Blackmore’s Night wurden wir freundlich aufgenommen. Nach der Show haben wir Backstage noch lange gequatscht und rumgealbert. Das war richtig schön! Aber nicht nurPersonen waren für mich bedeutsam, sondern auch Orte! Ich bin fast umgefallen, als wir die Nachricht bekommen haben, dass wir auf dem 30. Jubiläum beim W.O.A. spielen dürfen. Was für ein Highlight! Aber auch das WGT in Leipzig, die RPC in Köln und das Elfia-Festival in Holland sind ganz klar Höhepunkte meiner FAIRYTALE Zeit.

Olli:
Positive Erinnerungen gibt es echt endlos... Besonders emotional war unser erster Auftrittmit Blackmore ́s Night im Duisburger Theater am Marientor. Wir waren schon ziemlich nervös so als Triobesetzung vor knapp 1500 Zuschauern. Den Anfang musste ich ganz alleine mit Gitarre auf der Bühne machen, saß da also im Lichtkegel und meine Gitarre war aus! Richie ́s Techniker kam dann vor allen Leuten durch den Zuschauer Saal gerannt und brachte eine neue DI Box mit zu mir, entschuldigte sich vielmals, der ganze Saal lachte und schon war das Eis gebrochen. Einen besseren Einstieg hätten wir gar nicht haben können. Danach lief alles glatt und wir bekamen noch die Tour mit den Dubliners angeboten, war schon toll!! Unsere Touren mit den „The Dublin Legends“ und „Moya Brennan“ waren für mich auch absolute Höhepunkte. Nicht nur wegen der tollen
Konzerte, sondern auch wegen der warmherzigen Aufnahme, die wir bei allen erfahren haben. Mit solchen Legenden wie Moya Brennan, Richie Blackmore und Eamonn Campell auf der Bühne zu stehen und zu musizieren ist schon sehr inspirierend. Moya hat uns nach Donegal eingeladen, wo ich sie besucht habe. Für Eamonn konnte ich ein Jahr vor seinem Tod noch einen alten Freund aus Hannover wiederfinden und zu einem Konzert mitbringen und Laura hat mit Candice und Richie zusammen auf der Bühne getanzt. Große Momente für uns!! Negative: Wir wurden beim Konzert im Hamburger Michel beraubt. Jemand schlug die Scheibe unseres Tourbusses ein und stahl meine Tasche mit CDs.

Yasmine:
Da fällt für mich beides zusammen! Im vergangenen Herbst haben wir auf dem „Elfia-Festival“ in den Niederlanden gespielt. Für Saskia und mich war es das erste Mal, dass wirauf einem Festival gespielt haben und die anderen hatten uns schon seit langem erzählt, wie unglaublich beeindruckend der Ort und vor allem die Kostüme der Festival-Besucher*innen seien. Daher war die Spannung groß. Doch vor Ort angekommen beschäftigte uns vor allem eins: Laura war verstummt! Der Schreck war natürlich groß, denn wie soll man mit einer völlig heiseren und stimmlosen Frontsängerin eine Show auf die Bühne stellen? Umso schöner war es dann, als uns genau das gelungen ist! Wir habendas ganze Set umgebaut, einige Songs ausgetauscht oder nur die Instrumentalteile genommen. Bei anderen Songs hat Olli einfach den Lead-Gesang übernommen oder stellenweise sind auch Saskia und ich eingesprungen. Natürlich war es nicht das Gleiche und Laura hat extrem gefehlt, doch einfach das Wissen zu haben, dass wir sogar solch eine Katastrophe meistern können, tat extrem gut. Laura hat uns so gut sie konnte vor der Bühne angefeuert und unterstützt. Insofern hat es dem Bandzusammenhalt sicherlichnicht geschadet und wir waren extrem dankbar, als Laura wieder mit uns auf der Bühne stand!

Saskia:
Die Ereignisse, an die ich denke, sind beide im September des letzten Jahres geschehen. Als wir nach Berlin-Spandau gefahren sind, um auf der Freilichtbühne an der Zitadelle zu spielen, war es draußen richtig warm und wir waren relativ früh vor Ort. Wir hatten also Zeit kurz anzuhalten und sind vor dem Konzert noch spontan in der Havel schwimmen gegangen. Unterwegs erlebt man manchmal echt tolle Dinge! Das für mich bisher schlimmste Ereignis waren definitiv die Auftritte auf dem Elfia Festival eine Woche später.Dort mussten wir viermal spielen - und nach der ersten Show war plötzlich Lauras Stimmeweg. Wir mussten also ein komplettes Set ohne unsere Lead-Sängerin improvisieren und das auch noch mit einem geliehenen Drummer, der unsere anderen Songs gar nicht kannte. Dass wir trotzdem noch auf die Bühne gegangen sind, alles gegeben und ein
recht passables Ergebnis rausbekommen haben, war dann wiederum ein tolles Gefühl. Dahaben wir eine richtige Feuerprobe bestanden und wissen, dass wir auch dann noch am Start sind, wenn es hart auf hart kommt!

Christiane:
Meine Zeit mit FAIRYTALE ist noch nicht so lang. In Erinnerung wird mir bestimmt mein erstes Konzert in Saarburg bleiben, einfach weil es das erste war. An etwas negatives kann ich mich nicht erinnern, aber da kommen sicher noch einige Anekdoten zusammen. Das bleibt nicht aus.

Marlon:
Oh, da gibt es schon ein wenig zu erzählen. Um mal etwas herauszugreifen: Yasmines brandneues Frizzbee, dass ich über den Zaun einer Autobahnraststätte geschmissen und mit heroischem Einsatz wieder zurück geholt habe (Mauernkraxeln und Balancieren zwischen Brennnesseln und Dornen inklusive), oder wie uns neulich auf unserem ersten Open Air dieses Jahr im Römerpark die Bühne abgesoffen ist. Ein weiteres Highlight ist das Baby unserer Harfenistin, welches uns zusammen mit ihrem Mann auf vielen Konzerten und fast jeder Bandprobe Gesellschaft leistet. Ein richtiges Bandbaby! :)

FFM-Rock:
Gibt es besondere No Go's oder Dinge, die verpönt sind, wenn ihr unterwegs auf Tour seid?

Laura:
Ein no go ist: No go’s zu verkünden! Aber wenn es keinen Tee oder kein Naschi mehr gibt,dann ist das schon doof.

Olli:
No Go ́s gibts eigentlich nicht bei uns, wir sind echt ein crazy Team. Wir respektieren und schätzen uns echt alle sehr.
Yasmine:
Mit dem Tourbus liegenbleiben! Das kommt gar nicht gut an. Ansonsten sind wir sehr unterschiedlich auf Tour, kommen aber gut überein. Es gibt stille Fahrtabschnitte und welche mit lauter Musik, die eifrig mitgesungen wird. Gemeinsam werden Brote geschmiert und Würfelspiele gespielt oder Laura und Olli erzählen von vergangenen Fahrten und Erlebnissen. Es ist also immer interessant, witzig und schön, mit FAIRYTALE auf Tour zu sein und ich freue mich sehr darauf, noch viele weitere Fahrten zu haben!

Saskia:
Wenn der Tee ausgeht ist das die reinste Katastrophe! Für jeden von uns!!!

Christiane:
Jetzt wüsste ich gerne, was die anderen sagen. Mich hat noch niemand auf ein No Go aufmerksam gemacht.

FFM-Rock:
Die letzten Worte nach über einem Dutzend Fragen gehören euch:

Laura:

Wenn ich was bei FAIRYTALE gelernt habe, dann: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ Egal welche Hürde sich uns in den Weg stellt, wir versuchen für alles gemeinsam eine Lösung zu finden. Es ist unglaublich schön, dass wir ganz unterschiedliche Menschen mit ganz individuellen Talenten und Begabungen sind, die sich auf jedes magische Abenteuer einlassen. Wir alle sind mit so viel Liebe, 100% Herz und voller Leidenschaft dabei, dass einfach nichts in unseren magischen Welten unmöglich erscheint.

Yasmine:
Vielen Dank für ein so aufmerksames, abwechslungsreiches und ausführliches Interview! Ich werde bestimmt viel Spaß daran haben, die Antworten der anderen zu lesen und vor allem dann auch das Endergebnis!Und ganz wichtig: Wir laden alle zu unserer WINTER-TALES- Herbst-Tour ein!Das wird eine magische Reise durch die Elfenlanden des hohen Nordens.
13.11.2022 Hamburg, Logo
18.11.2022 Braunschweig, KULT
19.11.2022 Düsseldorf, Bunker Paulsmühle
20.11.2022 Wermelskirchen, Haus Eifgen
23.11.2022 Nürtingen, Kreuzkirchen
24.11.2022 Köln, Urania-Theater
25.11.2022 Münster, Friedenskapelle
26.11.2022 Oer-Erkenschwick, Stadthalle
03.12.2022 Solingen, Cobra tbc
06.12.2022 Hannover, Faust
16.12.2022 Lübeck, Rider ́s Cafe
25.01.2023 Mönchengladbach, TiG
31.03.2023 Torgau, Kulturhaus

Vielen Dank für das gehaltvolle Interview und viel Erfolg für die Zukunft. Ich schließe dieses Interview mit freundschaftlichem Wort auf elbisch in Sindarin. - Atenio.

Michael Toscher von FFM-Rock                                                                                   Foto by Detlev Habicht

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