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KAMINARI - Filderstadt, Radio Melodic


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Interview vom 06.06.04
Interviewpartner: Bernd Wick (Leadgitarre)

Homepage:
www.kaminari-music.de

F-R:
Kannst du unseren Lesern die Band kurz vorstellen?

K.:
Die Band Kaminari gibt es jetzt genau drei Jahre. Wir haben im Juni 2001 das erste Mal geprobt.  Wir sind fünf Mann, also eine klassische Besetzung. Roland am Gesang, ich an der Leadgitarre, Timo an der Rhythmusgitarre, Pascal am Schlagzeug und Jens am Bass. Wenn uns jemand fragt, wo wir genau herkommen, ist das immer ein bisschen schwierig zu erklären, da wir keine richtige Heimatstadt in diesem Sinn haben. Wir kommen aus ganz Baden-Württemberg. Wir proben regelmäßig einmal die Woche bzw. alle zwei Wochen  – was von den Auftritten abhängt – in der geografischen Mitte unserer Wohnorte, in Villingen-Schwenningen.

F-R.:
Wie würdest du euren Musikstil beschreiben und wer ist bei euch für das Songwriting verantwortlich?

K.:
Ich würde unseren Musikstil zwischen melodiösem Heavy Metal und klassischem Hardrock ansiedeln. Ich weiß jetzt nicht, ob es was bringt Bands aufzuzählen. Heavy Metal in der Art von New Wave of British Heavy Metal. Das, was früher mal Heavy Metal war, so wie Saxon und Iron Maiden.  Wenn man dann sieht, was es danach gab, Bands wie Metallica, die ganzen Trash- und Speed Metal Bands, ist das, was wir spielen schon relativ gemäßigt. Das also, was man also vor 20 Jahren als Heavy Metal bezeichnet hat. Ich würde schon sagen, wir liegen zwischen melodiösem Heavy Metal und klassischen Hardrock von Bands wie Iron Maiden und Whitesnake. Es geht zwar schon mal zur Sache, aber die Melodie ist ganz wichtig.

Die Texte stammen von mir und für das Songwriting der Musik bringen grundsätzlich alle alles mit, was sie für gut halten. Das hören wir uns dann zusammen an und arbeiten die Sachen im Bandprozess aus. Aber die meisten Songs schreibe ich.

F-R.:
Ihr habt derzeit eine komplette CD als Demo am Start. Wie ist der Sachstand bei der Labelsuche?

K.:
Wir haben Freitag letzter Woche (28. 05. 04) mit Chinchilla bei einem Festival in Calw gespielt. Da kam noch mal unser Mann von der Plattenfirma und hat sich uns pro forma live noch mal angeschaut.  Wir haben jetzt den Vertrag und die Scheibe kommt am 13. September bei Prevision-Records in Stuttgart raus. Der Vertrieb erfolgt über Twilight.

F-R.:
Kannst du etwas über die Produktion erzählen?

K.:
Aufgenommen haben wir das Ganze als Lokalpatrioten in Baden-Württemberg (lacht!) bei Achim Köhler in den House of Music Studios in Winterbach. Das ist sicherlich dem einen oder anderen ein Begriff, da Primal Fear, Sinner und Brainstorm dort einige ihrer Scheiben aufgenommen haben. Also lauter große Acts. Ich glaube, das war eine gute Wahl. Produziert haben wir in Co-Operation. Es wird also heißen „Produced by Kaminari und Achim Köhler“. Achim hat also nicht allein verantwortlich produziert, sondern im Zusammenspiel mit der Band. Er hat dann auch mit uns zusammen den Mix gemacht. Gemastert wurde die Produktion von Achim. Die Produktionszeit im Studio betrug gute drei Wochen mit Mix und allem.

F-R.:
Ihr habt in eurer noch relativ jungen Bandgeschichte schon mit namhaften Bands zusammengespielt. Wer stellt bei euch diese Kontakte her?

K.:
Jeder macht was er kann. Viele Dinge resultieren aus Zufällen oder alten Bekanntschaften, wie eben viele Dinge im Leben. Letztes Jahr waren wir z.B. mit Chinchilla auf Tour zur Veröffentlichung ihrer neuen CD. Dann haben wir noch mit Cyberya gespielt, die dem einen oder anderen bekannt sein dürften. Außerdem haben wir neulich mit Pump gespielt, die erst kürzlich mit Axel Rudi Pell auf Tournee waren. Mit Graaf, einer angesagten Band aus Berlin, haben wir im April in Berlin im JWD gespielt, wir waren nämlich um Ostern rum auf einer kleinen Tour in Ostdeutschland und Berlin.

F-R.:
In Kürze erscheint ein Sampler, auf dem ihr auch vertreten seid und der dann auch mit einer Promotion-Tour verbunden ist. Erzähl doch bitte mal was darüber.

K.: Der Sampler wurde jetzt im Juni rausgebracht. Ich habe gestern mein erstes Exemplar selbst erst bekommen.  Er heißt „All Freaks New Rock“. Da sind 17 Bands drauf und die CD geht an Plattenfirmen, DJs und Magazine in ganz Deutschland. Der Sampler erscheint bei der Brainstorm Music Marketing GmbH. Das ist eine Promo-Firma, die u. a. auch Ramstein und andere bekannte Bands macht. Dazu gibt es eine Tour zwischen Ende August und Ende Dezember, bei der diese 17 Bands in abwechselnder Kombination so um die 40 Konzerte in ganz Deutschland, Österreich und in der Schweiz spielen werden. Pro Show werden zwischen drei und sechs Bands aus diesem Pool zusammen auftreten.

F-R.:
Ihr geht alle einer geregelten Arbeit nach. Wie lässt sich das vereinbaren?

K.:
Das ist wie immer bei solchen Dingen  – ich sage das jetzt mit Ehrfurcht, Respekt und einem zwinkernden Auge –  wenn man so ein ausuferndes und anspruchsvolles Hobby hat, muss man sehr viel reinstecken. Natürlich auch sehr viel Zeit. Das bedeutet, dass an unseren Wochenenden sehr oft Proben oder Konzerte sind. Wenn man dann was Größeres macht, müssen die Leute dann halt auch Teile ihres Jahresurlaubes mit einbringen. Ob bezahlter oder unbezahlter Urlaub entscheidet jeder für sich selbst. Wir werden im Sommer noch ein paar Konzerte in Tschechien und in Ostdeutschland spielen. Außerdem im Herbst 10 Dates auf einer zusammenhängenden Tour.

F-R.:
Wie sehen eure zukünftigen Bandziele aus?

K.:
Wir würden uns riesig freuen, wenn die Verkäufe in dem Rahmen, in dem wir uns bewegen und von dem man heutzutage überhaupt noch sprechen kann, so laufen würden, dass wir die nächste Scheibe ohne Bauchweh aufnehmen könnten. Das wäre schon mal ganz toll. Wir haben wieder viele neue Stücke am Start, die uns alle sehr begeistern. Die würden wir gerne mit dem gleichen Soundstandard aufnehmen. Entweder wieder mit dem Achim Köhler oder einem anderen bekannten, vergleichbaren und renommierten Produzenten, in einem vergleichbar qualitativ hochwertigen Studio.  Es wäre ein wirkliches Ziel, so viele CDs zu verkaufen, dass wir uns das noch mal gönnen können.  Darüber würden wir uns riesig freuen. Ansonsten hoffen wir, wenn’s gut läuft, dass wir vielleicht auch mal an ein paar größere Konzerte oder Festivals rankommen, wie z. B. das Summer Breeze im nächsten Jahr. Ich denke, dass, wenn es gut läuft, so was gar nicht so unrealistisch ist. Wenn alles so klappt, müssen wir weitersehen. Alles andere wäre auch Spinnerei.

F-R.:
Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

K.:
Also ’ne lustige Geschichte von der Tour. Es war in Chemnitz, wir sind an einem Dienstag angereist und haben mittwochs im Club „Subway to Peter“ gespielt. Aus einer Art Buchungsfehler kam dann die Band, die am Dienstagabend gespielt hat natürlich auch. Es hieß dann, wir sollen alle zusammen in einer Bandwohnung übernachten. Wir überlegten dann erst mal, ob wir das gut finden sollen. Als dann der Clubbesitzer, der Mario, sagte, dass es sich um eine finnische Frauenband handelt, waren auf einmal alle von uns super kooperativ. Alle haben sich gefreut und manche waren sogar bereit dazu, die Hälfte ihrer Matratze abzutreten. Dann hieß es aber kurze Zeit später, dass der Manager der Band die Mädels woanders unterbringen würde, da sie am nächsten Tag früh raus mussten. So hatten wir dann die Wohnung doch noch für uns.

F-R.:
Gibt es irgendwas, was du den Leuten da draußen noch mitteilen möchtest?

K.:
Generell die Musik betreffend würde ich Leuten, die wirklich auf gute Rockmusik, guten Hardrock oder guten Metal stehen, empfehlen, sich die Arbeit, die Mühe und der eine oder andere auch den Spaß zu machen, wenn man von solcher Art Musik begeistert ist, sich neue Bands anzuhören. Es gibt wirklich viele, die es verdient haben gehört zu werden. Man kann sicherlich geteilter Meinung darüber sein, wie man die dann finden mag. Tut euch selbst den Gefallen und hört euch neue Bands an, weil es auch wirklich viele gibt, die richtig gut sind. Wenn’s euch dann gefällt, kauft euch von denen mal eine CD, weil die sich mehr freuen als ’ne große Band. Ich weiß es selbst, dass unheimlich viel Arbeit und unglaublich viel Herzblut drin steckt, so was zu machen. Die Bands werden davon zwar nicht reich, wenn sie 500 oder 1000 CDs verkaufen, aber sie haben es verdient zumindest mal gehört zu werden. Nicht nur immer die 10 Veröffentlichungen der großen Bands kaufen, was denen nichts nehmen soll an der Qualität der Dinge, die die veröffentlichen. Es ist eine ganze Welt, die man da entdecken kann. Es gehört auch dazu, dass man mal für 5 € auf ein regionales Konzert geht, auch wenn man die Bands nicht kennt. Wenn’s ganz schlimm ist, kann man ja gehen, wenn man es gar nicht mehr aushält. Ich denke, dass man dort auch tolle Sachen entdecken kann.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock

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