WITHERED


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Mailer
Interviewpartner: Mike (voc./g.)

Homepage:
www.withered.net

FFM-Rock:
Hi Mike! Eure CD 'Memento Mori', ein großartiges Beispiel extremer, dunkler Musik ist gerade heraus gekommen. Erzähl uns bitte ein wenig über die CD und ihre Entstehung.

Mike:
Die Platte ist eine Anhäufung all unserer hauptsächlichen extremen Einflüsse, die uns unser ganzes Leben hindurch begleitet haben. Für mich war es die vollkommenste Herangehensweise, die ich je beim Schreiben für eine Band hatte. Man findet einen massiven Einfluss früher schwedischer Deathbands, Blackmetalmelodien, Crust/Grindparts und sogar moderne Metaleinflüsse mit Tendenz zur doomigen Seite des Lebens.

FFM-Rock:
Was ist dein Lieblingssong auf der CD und warum?

Mike:
Das ist schwierig. Ich mag sie wirklich alle. Sie sind alle aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben und wir haben verschiedene Empfindungen in jedes einzelne hinein gesteckt. Wenn ich den Hörern ein einziges empfehlen würde, wäre es wahrscheinlich Like Locusts. Es ist etwas lang für ein erstes Reinhören, aber ich denke, es enthält ein bisschen von all dem, was wir als Band erschaffen wollen.

FFM-Rock:
Welchen Stellenwert schreibt ihr euren Lyrics zu? Seht ihr sie lediglich als Notwendigkeit an, um einen Song zu komplettieren, wie viele Metalbands das machen oder seht ihr die Texte als etwas, das auch ohne die Musik existieren könnte?

Mike:
Ich denke, wir legen eine größere Gewichtung auf die Musik, aber die Texte sind nicht nur da, um die Musik zu komplettieren. Normalerweise beginnen wir das Songwriting von einem speziellen Gefühl aus, das wir umsetzen wollen. Wenn wir dann erstmal eine Vorstellung haben, wo es musikalisch lang geht, hat das einen starken Einfluss auf den behandelten Gegenstand des Textes. Es ist eine Schande, wenn man die Möglichkeit nicht nutzt, eine Message mit den Hörern zu teilen. Es könnte sogar etwas Gutes für irgendjemanden tun.

FFM-Rock:
Welche Themen behandelt ihr in euren Lyrics? Gibt es ein lyrisches Konzept auf 'Memento Mori'?

Mike:
Die meisten der Texte auf 'Memento Mori' handeln vom Tod und den Emotionen, die wir angesichts einer solchen Prüfung erleben. Wir beleuchten viele Aspekte des Todes. Nicht nur der physische Tod, sondern auch der Tod von Idealen oder sogar einer Ära. Sie haben mehr damit zu tun, enthüllt zu sein von allem, was uns teuer ist und isoliert zu sein in dem Erleben von etwas oder jemandem, der stirbt. Das ist der Grund, warum wir den Namen für das Album wählten. Es überträgt sich in 'Denk an den Tod'.

FFM-Rock:
Wer ist bei euch der Songwriter?

Mike:
Ich habe unbeabsichtigterweise den Großteil der Musik geschrieben, aber wir komponieren alle für die Band. Jeder von uns hat wenigstens ein Riff geschrieben. Die Texte schreiben zur Zeit nur Chris und ich. Ich denke, wir haben eine Menge Zündstoff dafür gehabt, deshalb war es für uns am einfachsten.

FFM-Rock:
Eure Musik ist ziemlich experimentell. Was ist die Reaktion der Leute auf euren Mix an Musikstilen? Und wie setzt sich euer Publikum zusammen?

Mike:
Bis jetzt sind die Reaktionen großartig gewesen. Wir bekommen sehr positives Feedback. Wir haben alle Arten von Fans gefunden, von Black-, über Deathmetal-, hin zu Crust Punk Fans. Es ist alles Metal, deshalb vermute ich, können eine Menge Menschen Interesse daran zeigen. Die meisten Metalfans hören sich alle Arten extremer Musik an. Uns kommt es gar nicht sehr experimentell vor. Wir spielen einfach nur das, was uns Spaß macht.

FFM-Rock:
Gibt es Pläne, in Europa aufzutreten?

Mike:
Absolut! Wir kommen hoffentlich bald rüber, um das Album zu supporten. Wir lieben es, live zu spielen und wollen das machen, so oft es geht.

FFM-Rock:
Siehst du heutzutage eine Chance für Metal? Die europäische Presse spricht oft von einer Wiederauferstehung des Metals. Wie ist die Situation bei euch in den USA?

Mike:
Ich denke, das ist sehr ähnlich. Metal kommt rund herum zurück. Es gibt eine große Begeisterung für die heutigen neueren Acts und der Mix aus Metal und Hardcore hat geholfen, Metal wieder “cool“ sein zu lassen. Ich bin baff über den Support, den Metal heutzutage bekommt.

FFM-Rock:
Was waren die Idole deiner Jugend? Und wer, denkst du, hat Withereds Art Musik zu machen, beeinflusst?

Mike:
Das sind sehr viele. Ich hab eine Menge Iron Maiden gehört. Ich liebte Metallica zur '...and justice for all' Ära. Ich hörte viel Sepultura (ich ließ mir ein Tattoo mit dem S-Tribal auf mein Bein tätowieren, als ich 18 war). Außerdem mochte ich viel der frühen Megadeth und Pantera. Die Bands, von denen ich denke, dass sie Einfluss auf Withered haben, wären in kleinem Maß die frühen Metallica, jedoch viel eher Bands wie Grave, Entombed, Immortal, Neurosis. Und einer unserer größten Einflüsse wären Weakling.

FFM-Rock:
Was machst du, wenn du gerade keine Musik machst?

Mike:
Ich denke über das Musikmachen nach. Überhaupt muss ich einem Ganztagsjob nachgehen, um die Rechnungen zu bezahlen. Ich bin Webdesigner/-entwickler und ein Technical Support Supervisor (sehr metal, ich weiß). Außerdem verbringe ich viel Zeit damit, an meinen Autos rumzubasteln. Sie sind eine weitere Leidenschaft von mir.

FFM-Rock:
Was sind eure Zukunftspläne als Band?

Mike:
So oft wie möglich zu spielen. Wir sind alle schon lange dabei, deshalb freue ich mich auf viele erfolgreiche Jahre mit Withered. Wir schreiben bereits für unser zweites Album. Wir haben noch eine Menge Ideen, die es zu verbinden gilt.

FFM-Rock:
Kannst du dich an eine lustige oder kuriose Anekdote aus Withereds Bestehen erinnern?

Mike:
Oh yeah! Wir haben unsere ersten paar Shows gespielt und hatten kein einziges Wort an Text geschrieben. Texte zu schreiben war neu für mich, da ich nie ein Sänger oder Texter gewesen bin, deshalb ging das anfänglich sehr langsam. Wir schrien und growlten einfach Muster, die wir mochten. Auch, als wir Among sorrow aufnahmen, hatte lediglich der letzte Teil des Songs geschriebenen Text. Der Rest des Songs war nur gebrüllt und geschrien. Wir verfassten die Lyrics erst später und sangen sie niemals im Studio.

FFM-Rock:
Zum Schluss hast du noch etwas Platz, um ein Statement an eure Fans und die Leute, die zum ersten Mal von Withered lesen, los zu werden.

Mike:
Danke an alle, die sich eine Minute Zeit genommen haben, sich unsere Musik anzuhören. Eure Aufmerksamkeit auch nur für einen Moment zu haben, bedeutet uns eine Menge. Wenn ihr uns bisher noch nicht gehört habt und extremen Metal mögt, sind werden wir vielleicht bald Teil eurer Plattensammlung. Ich hoffe, euch alle bald auf Tour zu sehen.

Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Sebastian von FFM-Rock

© Foto von www.bravopunkworld.de übernommen

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