MAD MAX

08 Mad Max

Mailer vom 10.08.18
Interviewpartner Axel Kruse (dr.)

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MAD MAX

FFM-Rock:
Moin Axel, zunächst mal meinen Glückwunsch zu 35 Bandgeschichte und nach „Thunder, Storm And Passion“ einem weiteren sehr starken Album Namens „Thirty 5“ oder kurz „35“. Du hast gefühlt dein halbes Musikerleben mit MAD MAX verbracht. Beschreibe doch mal kurze deine Gefühle, die nach so einer langen Zeit noch von der Entstehung bis zur Veröffentlichung einer neuen Platte so in dir hochkommen.

Axel:
Erstmal, hi Mike, schön das ich hier Rede und Antwort stehen darf. Ich bin ja auch schon seit Okt. 1984 bei Mad Max, (die Unterbrechungen zähle ich jetzt mal nicht) also für mich gefühlt das ganze Musikerleben… ;-) Vielen Dank für die „Blumen“ das neue Album wird überall wirklich toll aufgenommen. Ganz ehrlich, wir hatten bis jetzt noch kein einziges „schlechtes“ Review, und das bestärkt natürlich in dem was wir auch nach 35 Jahren oder mehr, immer noch sehr gerne machen: Ehrlichen Hardrock! Das Album ist ja schon eine ganze Zeit fertig und da verfolgt man natürlich den Verlauf bis zur VÖ. immer mit Interesse. Man selbst kann ja nie so wirklich beurteilen, „gefällt´s den Leuten jetzt, oder nicht“. Diesmal scheinen wir alles richtig gemacht zu haben. Heute, wo ich diese Zeilen schreibe, ist übrigens VÖ.!

FFM-Rock:
Bekanntlich war ich ja noch nie so der MAD MAX Fan. Aber mit „Thunder, Storm And Passion“ habt ihr meine Aufmerksamkeit um ein Vielfaches gesteigert und das lag nicht am Einstieg meines Freundes Hutch Bauer am Bass. Korrigiere mich, wenn ich falsch liegen sollte, aber auf „TSaP“ wurdet ihr wieder traditioneller und das war mit einem Blick auf Michael Voss’ Verbandelung mit MICHAEL SCHENKER auch irgendwie absehbar. Wie siehst/erklärst du die musikalische Rückbesinnung an frühere Tage und somit die Qualitätssteigerung aktuell bei MAD MAX?

Axel:
Erstmal schön, dass wir auch Dich noch bekehren konnten :-) TSaP war ja eigentl. ein reines Best-OF Album unserer 3 erfolgreichsten Platten. Wir haben nur alles komplett neu aufgenommen und den Songs somit einen etwas moderneren und einheitlichen Sound verpasst. Ich bin mir gar nicht so sicher, dass wir jetzt wieder traditioneller klingen, ich fand eigentl. immer das wir schon sehr den 80´er Touch hatten. Beim neuen Album waren wir aber schon von den Songs sehr überzeugt und haben deshalb auch die Auswahl getroffen die auf dem Album zu finden ist.

FFM-Rock:
Beschäftigt man sich näher mit eurem Album „35“ wird man schnell feststellen, dass es auf der einen Seite sehr vielfältig und vielschichtig geworden, hierbei jedoch straight forward und schnörkelos geblieben ist. Stampfende Melodic Rocker wie „Running To Paradise“, aber auch mal schöne Blues behaftete Stücke wie z. B. der Titeltrack sind zu hören. Liegt das daran, dass sich das Songwriting diesmal mit Michael Voss (voc., git. - Musik) und Jürgen Breforth (git. - Texte) auf nur zwei Personen beschränkte?

Axel:
Nein das glaube ich nicht, das war ja eigentl. immer schon so. Bei MM sind halt Vossi und Jürgen die Hauptsongwriter. Falls mir oder Hutch dann ein Song oder irgendwas anderes nicht zu 100% gefällt wird´s halt besprochen und dann geändert oder einfach gelassen.

FFM-Rock:
Die Single „Beat Of The Heart“ kokettiert nicht nur mit euren früheren Hit „Night Of Passion“, es gibt dazu auch ein sehr anschauliches Video, dessen Storyboard mir sehr gut gefallen hat. Kannst du mal etwas zu den Hintergründen, Fakten und zu deinem Empfinden beim Dreh zum Besten geben?

Axel:
Hehe… das Video, ja das ist 'ne spannende Geschichte. Wir hatten ja immer schon die Idee und den Wunsch mal ein Video zu machen, dass aussieht wie ein kleiner Film, also so wie die 80´er Videos auch immer waren. Leider war es früher für uns zu teuer und heute liegt das Geld auch nicht wirklich auf der Strasse. Da kam dann unser Freund Hubert Teichmann ins Spiel, er unterstützt ja schon lange u.a. Bands wie Bonfire oder andere kulturelle Aktivitäten. So kamen wir ins Gespräch und am Ende des Tages hat er uns angeboten das Video zu finanzieren, wofür wir natürlich unendlich dankbar sind. So kam es dann, dass wir unseren Kumpel „Vince“ (Vinzenz Kiefer, u.a. Bourne Identity, Baader Meinhof Komplex, Alarm für Cobra 11) gefragt haben ob er sich vorstellen könnte, falls er gerade Zeit hat, die Hauptrolle zu spielen. Er wollte immer schon sowas mal machen, und da ihm die Mucke auch gut gefällt, hatten wir Glück das er tatsächlich an einem der kältesten Wochenenden dieses Jahres Zeit hatte den Dreh´ zu verwirklichen. Zudem hatte ein anderer Freund der Band, Olli Betke eine tolle Drehbuch Idee. Und so kam eins zum anderen. Wir sind dann als Band erst später 2 Tage in Berlin zum Dreh gewesen, und als wir dann das fertige Video (großer Dank hier auch an Phillipp Arnold, der den Schnitt und die Kameraführung hatte) einige Zeit später sahen, waren wir total begeistert. Aber, das „Beat of the Heart“ wie „Night of Passion“ klingt, finde ich gar nicht, hahaha…

FFM-Rock:
Einen Song oder sagen wir mal genauer das Intro „The Hutch“ muss ich noch ansprechen. Nichts gegen Bassisten, die sind durch die Witze über sie eh schon genug gestraft, aber es ist im Allgemeinen nicht eher unüblich, dass der Bassist in Form eines Intros zu Songwriter Credits kommt? Würdest du hier bitte mal aufbröseln, was da dahinter steckt.

Axel:
Nichts! Nee, Spaß beiseite, Hutch spielt ja auch Gitarre und schreibt eigene Songs. Da hat er halt eines Tages gesagt, „Jungs ich hab´ hier noch ´nen kurzes Instrumental, wollen wir das irgendwie einbauen“. Und so wurde relativ schnell entschieden, dass dies das Intro wird. (Man muss den Bassisten auch mal was gönnen…) ;-)

FFM-Rock:
Schlage einem jetzt neugierig gewordenen Musikfan Fan doch bitte mal -2- Songbeispiele vor, die er sich zum Antesten von MAD MAX’s „35“ unbedingt anhören sollte und erkläre dazu auch, warum du genau diese Songauswahl empfiehlst.

Axel:
Klar: Beat of the Heart, DER klassische Radiosong, eingängig…einfach gut!
D.A.M.N. kann ich auch empfehlen, ein schöner Groover in AC/DC, Krokus Manier aber mit Melodie… Ist immer schwer aus den eigenen Songs 2 zu picken… der Rest ist auch toll…haha…

FFM-Rock:
An dieser Stelle würde ich gerne mal so eine Art Klarstellung in Sachen Songinhalte aus dir herauskitzeln. Bei vielen Hardrock Hörern herrscht noch immer die Meinung vor, dass MAD MAX eine White Rock/Metal Band wären. Auf die Alben "Night Of White Rock" (2005) und "White Sands" (2007) traf das ja auch zu, aber wie sieht es dahingehend heute aus?

Axel:
Hmmm… Das war halt ´ne Phase, über die möchte ich aber eigentl. gar nicht mehr reden. Es gibt dieses Kapitel und das war´s auch… Jetzt ist es eigentl. wie es früher auch war. Es gibt die typischen Liebesgeschichten, aber auch sozialkritisches oder Songtexte die sich mit der Historie der Band befassen. Eigentlich wird alles mit eingebunden. Hier sind ja Jürgen und sein amerikanischer Kumpel sehr involviert.

FFM-Rock:
Schaut man auf die Tour-/Konzertvita von MAD MAX liest sich das über die Jahre wie ein who is who der Rock & Metal-Geschichte. Welche Band, mit der ihr zusammen aufgetreten seid, war dein Highlight und mit welcher Band würdest du gerne mal auf Tour gehen bzw. ein Konzert spielen?

Axel:
Tja, das Highlight war natürlich die Tour mit DEEP PURPLE/ALICE COOPER. Das war natürlich der Knaller jeden Abend vor 10-12.000 Leuten zu spielen. Dann die „Future World Tour“ mit PRETTY MAIDS war auch der Hammer. Da waren wir ja alle noch relativ jung. Interessant war auch die YNGWIE MALMSTEEN Tour damals, da war noch Jeff Scott Soto sein Sänger, und die beiden verstanden sich aber nicht so wirklich gut. Da hat an einem Abend Jeff, weil er keinen Bock hatte mit Yngwie im Hotel zu sein, für uns den Lichtmann gemacht. ;-) Es gäbe aber noch viele zu nennen: STRAYPER, URIAH HEEP, AXEL RUDI PELL etc.

FFM-Rock:
Diese Frage bekommen all meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einer Show oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Du darfst hier übrigens auch gerne deine Zeit bei JADED HEART mit einbeziehen.

Axel:
LOL, war klar…hmmm… ok, auf der POODLES Tour 2007 haben die Jungs mich mitten in Italien auf ´ner Autobahnraststätte „vergessen“. Wir hatten gerade in der Nähe von Bologna gespielt (MAD MAX übrigens auch…) und waren auf dem Weg nach Mailand, da kam die obligatorische Pinkelpause, alle waren aus dem Bus nur hat dann wohl keinen interessiert ob der Drummer auch zurück kommt. Also sah´ ich nur noch die Rücklichter vom Bus. Glücklicherweise stand ein Auto zum Tanken noch dort (war 2 Uhr Nachts) und die Insassen waren zufälligerweise auch beim Konzert gewesen. Der Fahrer sagte dann zu mir „Axel your bus just left“, should we give u a ride to get them…! So stieg ich zu und wir erreichten den Bus zum Glück nach ca. 10 Min. Seitdem habe ich 3 gute Freunde in Italien mit denen ich immer noch regelmäßig Kontakt habe. Eine der 3 ist mittlerweile die Frau von David Reece ;-) Meinen Bandkollegen hab´ ich dann erstmal ´nen „Einlauf“ verpasst…hehehe…

FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.

Axel:
Erstmal vielen Dank an Dich für das nette Interview. Und an alle anderen, ich hoffe das euch das Album gefällt und das ihr die Band ein wenig unterstützt. Kommt einfach mal vorbei wenn wir spielen, wir würden uns freuen. Keep rockin´everybody, keep the music alive!

Danke für die aufschlussrichen Antworten und für die nächste Fragerunde versuche ich für mich die Geschichte von MAD MAX vorher noch tiefer zu durchleuchten. Erstaunlich, was in den letzten 30 Jahren bei euch so passiert ist. Alles Gute zur „35“ und für mehr!

Mike von FFM-Rock                                                                                                             Foto by Axel Kruse

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