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HARDCORE SUPERSTAR - Frankfurt, Nachtleben


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Interviewpartner: Jocke Berg (voc.)
Interview von Stefan Hoidn und Dirk Menzel vom 02.12.07

Homepage:
www.hardcoresuperstar.com

Jocke versorgt uns mit Getränken…

FFM-Rock:
Erstmal möchte ich mich für mein holpriges Englisch entschuldigen.


Jocke:
Das ist nichts, wofür man sich entschuldigen müsste, schließlich sind wir alle keine Engländer ;-)

FFM-Rock:
Um uns kurz vorzustellen - wir sind Dirk & Stefan vom Onlinemagazin FFM-Rock.


Jocke:
Ahh, okay…

FFM-Rock:
Vielen Dank, dass Du uns etwas von Deiner Zeit zur Verfügung stellst…


Jocke:
Klar, selbstverständlich…

FFM-Rock:
Es ist eine Ehre für uns, denn Hardcore Superstar ist eine fantastische Band…


Jocke:
Oh, Danke vielmals…

FFM-Rock:
Würdest Du bitte zuerst mal die Band unseren Lesern vorstellen…


Jocke:
Also da gibt es mich, den Sänger Jocke, dann haben wir Martin, den Bassisten, dann ist da Adde, der Drummer und last but not least ist da noch Thomas Silver, unser Gitarrist. Wir gründeten die Band in Götheburg 1997. Also vor 10 Jahren und wir werden alt…. (*lol*)

FFM-Rock:
Ihr habt bereits einige Shows als Support für AC/DC und Motörhead hinter Euch. Außerdem wart Ihr auf dem Sweden-Rock-Festival vor Aerosmith. Ist das Eure musikalische Blutgruppe? Sind das so Eure Helden?


Jocke:
Also meine „Helden“ sind Bands wie Mötley Crüe, Aerosmith und natürlich AC/DC. Aber ebenso Anthrax, Slayer, Exodus. Bands aus der Bay Area Trash. Du hörst das dann auch. In der Band mag jeder diese alte Thrashmetal Szene. Death Angel nicht zu vergessen. Du kannst das auch in unserem neuen Album hören. Unsere Musik wird härter und härter, wobei meine Vocals fast gleich bleiben.

FFM-Rock:
Wenn ich behaupte, Eure Haupteinflüsse liegen in der Musik von Mötley Crüe bzw. in den mittleren 80ern, würdest Du mir zustimmen?


Jocke:
Yeah, absolut. Aber ich muss sagen, Hardcore Superstar heutzutage klingen nicht so wie andere, wegen der Mischung von Thrashmetal und Sleaze. So haben wir unseren eigenen Stil dann auch „Sleazethrashmetal“ genannt. Wir versuchen, diese Stilrichtungen zu kombinieren. Ich denke, wir sind in dieser Richtung so ziemlich alleine.

FFM-Rock:
Viele schwedische Bands konzentrieren sich auf Musik in der Art von Helloween oder Iron Maiden und Stratovarius und sind damit recht erfolgreich. Wie sieht’s mit Eurem Erfolg aus in Schweden?


Jocke:
Oh, in Schweden sind wir schon ganz groß. Ebenso wie in Japan und Italien. Wir touren auch viel hier in Deutschland, um uns einen Namen zu machen. Morgen spielen wir dann in einem größeren Club - mit so um die 600 Leute. Wobei schon 450 Tickets im Vorverkauf abgesetzt wurden. Wisst Ihr, Deutschland ist so ein großes Land mit über 80 Millionen Einwohnern. Aber um sich hier  bemerkbar zu machen, muss man sich sehr anstrengen. Das ist sehr hart. Um das Ziel zu erreichen, musst Du sehr viel touren. Wir wollen bekannter werden in Deutschland, denn Deutschland liegt ziemlich nahe an unserer Heimat. Du bist mit dem Auto in etwa 6 Stunden von Götheborg (unserer Heimtstadt) aus in Hamburg.

FFM-Rock:
Ich hatte bisher nie die Gelegenheit, Hardcore Superstar live zu sehen, was ich sehr traurig finde. Ihr seid bekannt für Eure hochklassige Performance auf der Bühne. Wie haltet Ihr Euch fit für diese Tourneen?


Jocke:
Also ich jogge sehr oft. Gestern bin ich 45 Minuten in Erfurt „gerannt“. Heute bin ich aber etwas zu müde. Ich versuche schon, jeden zweiten Tag zu joggen. Dann halt wieder einen Tag Pause und dann wieder joggen… Vor den Shows wärmen wir uns auch auf. Wir haben da so kleine Gitarrenverstärker und ein kleines Drumkit. Dann proben wir für etwa 30 Minuten, um in Form zu kommen. Halt einfach so, um uns auf die Show vorzubereiten. Um die Stimme und die Arme etwas zu beanspruchen, ist das ideal. Du kannst nicht einfach so auf die Bühne gehen, um 70-80 Minuten zu rocken, ohne dich warm zu machen. Ich kenne Leute, die machen das und das merkt man dann auch.

FFM-Rock:
Ihr spielt zur Zeit eine richtig große Tour in Europa. Sehr viele Gigs…


Jocke:
Ja, 19 Gigs bis zum 22. Dezember. Dann haben wir eine Weihnachtspause und Neujahr. Dann spielen wir in England mit 7 Shows. Danach geht’s nach Australien und Tokio mit zwei ausverkauften Shows in Nagoya und Osaka. Dann geht’s zurück nach Schweden und wir haben ein paar Tage frei. Dann fliegen wir nach Finnland für 5 Shows und wieder zurück nach Schweden für 10 Shows glaube ich. Und danach geht’s nach Argentinien und Brasilien. Ihr seht, es gibt jede Menge zu tun  ;-)
*Gelächter*

FFM-Rock:
Es ist recht schwierig, die älteren Alben von Hardcore Superstar hier in Deutschland zu bekommen. Kannst Du Dir das erklären?

Jocke:
Ich glaube ja. Wir waren damals beim Label „Music for Nations“. Daran könnte das liegen. Nun sind wir allerdings zurück bei unserem ganz alten Label, bevor wir zu „Music for Nations“ gingen. Dieses ehemals kleine Label, „Gain Production“, ist gewachsen und ist zu einer unabhängigen Plattenfirma in Schweden geworden. Wir sind nun das „Zugpferd“ bei diesem Label und das ist gut so. Das könnte also der Grund sein…

FFM-Rock:
Nun ja, „Music for Nations“ ist ja ein sehr bekanntes Label…


Jocke:
Aber sie existieren nicht mehr. Ich glaube, BMG hat sie geschluckt und aufgelöst.

FFM-Rock:
Ist es also schwieriger, bei einem großen Label berühmter zu werden?


Jocke:
Ja, Du musst schauen, dass Du Dir eine hohe Priorität erarbeitest. Das Label muss für Dich und mit Dir arbeiten. Sie dürfen niemals gegen Dich arbeiten, auch wenn sie größere und bekanntere Bands unter Vertrag haben. Weißt Du, wir sind eine gute Band und wir wollen nichts geschenkt haben. Wir wollen auch nicht bei einem Label sein, welches nicht mit uns zusammen arbeiten will. Wir wollen schon die erste Geige spielen. Und bei unserem Label ist das nun der Fall.

FFM-Rock:
Das hört sich gut an!


Jocke:
Ahh, Danke  ;-)

FFM-Rock:
Es war schon immer hart für diese Art von Musik, kommerziellen Erfolg zu haben. Ich denke einer der Hauptgründe ist die Tatsache, dass Leute die Musik illegal aus dem Internet laden. Wie siehst Du diese Problematik?


Jocke:
Nun ja, ich mag irgendwie beide Seiten der Medaille. Natürlich muss man Geld verdienen, indem man die Alben an den Fan bringt. Diese Downloads sind natürlich kommerziell gesehen nicht gut für uns. Auf der anderen Seite kannst Du Dir niemals so viel Promotion erkaufen, wie Du sie mit den Downloads „erreichen“ kannst. Sieh das mal so. Jedermann kann so die Musik von Hardcore Superstar hören, weltweit. Aus dieser Sichtweise ist das natürlich klasse.

FFM-Rock:
Dann ist das also eine gute Promotion für die Band?


Jocke:
Ja, ist es…

FFM-Rock:
Aber wenn Du von der Musik leben willst, müsst Ihr wohl noch einen Job haben, oder ständig ausverkaufte Shows spielen, richtig?


Jocke:
Wir spielen so viele Shows, dass wir davon leben können.

FFM-Rock:
Was? Echt? Ist nicht wahr...


Jocke:
Also ich arbeite trotzdem noch so nebenbei. Zu Hause habe ich ein großes Haus. Etwa wie eine Farm, verstehst Du? Wenn ich zu Hause bin, dann arbeite ich durchaus mal. Aber nur, wenn ich will. Ich kann mir auch Urlaub nehmen, wann ich will. Und das ist der Grund, warum ich noch arbeite. Denn man braucht immer Geld ;-)

FFM-Rock:
Ja genau, man hat niemals genug davon.


Jocke:
Richtig.

Kurzer Break, denn Chris erschien mit seiner Freundin und es wurde sich erstmal begrüßt….
Danach bot Jocke uns etwas von seinem „schwedischen Kautabak“ an. Wir lehnten dankend ab und sprachen kurz den Nichtraucherschutz in Deutschland an, worüber es geteilte Meinungen gab.


FFM-Rock:
Wo wir grad in der Richtung sind, was hältst Du von Drogen im Musikbusiness? Man hört da ja so einige Dinge. Sex, Drugs & Rock´n´Roll…

Jocke:
Also ich hab nie harte Drogen in meinem Leben genommen, nur Bier und Whisky. Solche Drogen halt. Ich hab mal Gras geraucht vor etwa 10 Jahren, aber ich habe es nie wieder getan. Denn Du kannst nicht Dein Leben wegen diesem Mist wegwerfen. Deswegen trainiere ich auch so viel, um in Form zu bleiben. Ich denke, die Mädels im Publikum sehen lieber einen gut trainierten Sänger als einen bierbäuchigen Schlaffi. Also natürlich trinke ich ab und zu ein Bier. Vielleicht auch mal fünf Bier am Tag. Jetzt mal eins, dann wieder eins in 2 Stunden. Davon wirst Du nicht zum Alki. Das geht schon in Ordnung und meine Mama denkt auch so *lol*  -- Gelächter ;-))

FFM-Rock:
Meine auch….  Sag mal, was arbeitest Du denn genau?


Jocke:
Ich bin Maler und Lackierer.

FFM-Rock:
Ist nicht wahr! Ich auch!


Jocke:
Cool, ich mache das schon seit 17 Jahren. Mein Chef ist da sehr locker. Er bot mir vor 9 Jahren an, dass ich arbeiten kann, wenn ich will, dass ich Urlaub nehmen kann, wann ich will. So haben wir also ein richtig gutes Verhältnis. Und er würde gerne mal mit auf Tour kommen, um Groupies zu f****n. Er ist 62…
**riesiges Gelächter**

FFM-Rock:
Okay, was willst Du Euren Fans noch persönlich sagen?


Jocke:
(Er beugte sich direkt über das Mikrofon) „Buy the fuckin´ record!!“  **lol**
 
Plötzlich erschien im Hintergrund eine attraktive Blondine…

Jocke:
(Immer noch direkt über dem Mikrofon) Also eben beobachte ich eine bildhübsche junge deutsche Frau mit einem Knackarsch…  Ähm, ich schweife vom Thema ab  *lol*
Was ich also wirklich sagen wollte: Vielen Dank an die deutschen Fans, kommt zu unseren Shows, kauft die Alben oder downloadet sie oder sonst was… (*Gelächter*) Erzählt euren Freunden von uns. Wir werden zurückkommen mit der kompletten Bühnenshow!

FFM-Rock:
Okay, vielen Dank an Dich für dieses Interview…


Jocke:
Ja gerne, Interviews sind eine willkommene Abwechslung im Touralltag. Ich spreche gerne über die Band.
 
Nun dachten wir, das Interview wäre vorüber….

Jocke:
Ach übrigens, ich mag diesen Club hier.

FFM-Rock:
Echt?


Jocke:
Klar, wir haben hier vor 7 Jahren mal gespielt und ich kann mich noch daran erinnern. Die Zeit rennt richtig schnell. Der Gig damals war richtig geil!

FFM-Rock:
Wir hoffen, Euch in der Zukunft öfters mal auf deutschen Bühnen zu sehen.


Jocke:
Klar. Ich denke, der Schlüssel wird sein, dass wir so viel wie möglich Festivals spielen sollten. Solche wie Bizarre, Summerbreeze, With Full Force. Was gibt’s noch?

FFM-Rock:
Bang Your Head, Wacken. Wobei diese beiden die wichtigsten in Deutschland sind.
Dann kam Stefan´s Aufklärungskampagne in Sachen Open-Air-Festival…

FFM-Rock:
Das „Bang Your Head“ dürfte für Euch die beste Bühne sein.

(Was sich mittlerweile bewahrheitet hat, denn die Zusage kam in den letzten Tagen)

Jocke:
Cool, wie sieht´s mit Wacken aus? Da könnten wir wohl nächstes Jahr spielen. Ist das groß?

FFM-Rock:
Wacken ist auch nicht verkehrt, da sind in der Regel so etwa 70.000 Leute.


Jocke:
Und wo liegt Wacken?

FFM-Rock:
Das ist im Norden.


Jocke:
Ich hab schon von unseren Freunden von In Flames einiges über Wacken gehört. Sie wurden gut bezahlt damals. Wir reden hier von Millionen… (Gelächter)

FFM-Rock:
In Flames sind ziemlich dick im Geschäft hier in Deutschland. Im Sommer haben sie im Vorprogramm von Iron Maiden auf Open Airs gespielt zusammen mit Mastadon, Papa Roach und Lauren Harris.


Jocke:
Wer hat direkt vor Iron Maiden gespielt? In Flames?

FFM-Rock:
Jo, sie haben direkt vor Maiden gezockt.


Jocke:
Geil! Ich bekomm ne Gänsehaut, wie Ihr seht. Das geht mir immer so, wenn ich gute Nachrichten über unsere Freunde von In Flames höre!

FFM-Rock:
Vor einiger Zeit haben sie als Support für Judas Priest gespielt. Ich denke, das war 2005…


Jocke:
Mister Rob Halford…Yeah!

FFM-Rock:
Ja, der Metal God ist großartig. Und er hat Charisma. Das ist ebenso wichtig wie eine gute Stimme.

Jocke:
Aber wo wir grad über Sänger reden… Da gibt’s noch Mister David Lee Roth. Ich sah die Van Halen-Reunion-Premiere in North-Carolina. Adde, ich und unser Tourmanager sind in die Staaten geflogen, um uns diese Show anzugucken. Und das ist so ein großer Unterschied, wenn Du die Show hier oder in den USA siehst…
Da ist eine Riesensause vor der Halle. Da wird gegrillt, da wird getanzt, da wird draußen ne richtige Party gemacht. Und dann in der Halle sind so 20.000 - 25.000 Leute.

FFM-Rock:
Wow… Und wie war Mister David Lee Roth?


Jocke:
Klasse! Es schien, als würde die Zeit stillstehen. Man fühlte sich wie in den 80ern.

FFM-Rock:
Wir haben Van Halen damals 1984 auf´m Monsters Of Rock gesehen.


So wurde wieder mal über die alten Zeiten gefachsimpelt…
Kurz danach war dann diese tolle Unterhaltung vorbei.


Vielen Dank nochmals an Joakim Berg und viel Erfolg!
Dirk & Stefan von FFM-Rock

                                                                                                                       Foto: Stefan Hoidn

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie.
Den Livebericht findet Ihr HIER

 

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