SHYLOCK


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Interviewpartner: Johannes Löhr (g.)
Mailer

Homepage:
www.shylockmusic.de

F-R:
Moin Hannes, jetzt, nachdem ein paar Wochen seit dem Release eures 4. Studioalbums „Devotion“ ins Land gezogen sind, sich der Stress dazu etwas gelegt haben dürfte, habe ich noch ein paar Fragen dazu an dich. Fangen wir mal mit dem doch eher langen Abstand zwischen dem Vorgänger „Welcome To Illusion“ und dem neuen Album an. Wieso drei Jahre Abstand zwischen den beiden Longplayern? Dies kann gerade heutzutage schnell dazu führen, dass man gerade in eurem Genre, dem melodischen Hardrock, schneller in Vergessenheit gerät. Wie siehst du das?

Hannes:
Drei Jahre sind schon eine relativ lange Zeit, das ist unbestritten und da gebe ich dir vollkommen Recht. Und es muss für Außenstehende so aussehen, dass wir uns gerne mal ein bisschen mehr Zeit lassen. So ist es natürlich nicht ;-) „Welcome To Illusion“ wurde 2004 veröffentlicht und Matthias (voc.) hat danach gleich angefangen neue Songs zu schreiben. 2005 war ein sehr wichtiges Jahr für uns. Wir sind beim Abschiedsspiel von Thomas „Icke“ Hässler im Kölner Rhein-Energie Stadion aufgetreten, das haben mal so schlappe 1.000.000 Leute im Fernsehen (DSF) gesehen und dann haben wir u. a. auf der Bayern3 Badetour gespielt, was uns unheimlich viel gebracht hat, weil wir auch im Radio gespielt wurden. Tja, und 2006 waren wir mit Bonfire in Deutschland und Spanien unterwegs. Danach haben wir uns dran gemacht, die CD aufzunehmen und wir haben diesmal alles selbst in die Hand genommen...sozusagen produced, recorded und mixed by Shylock ;-) Und so etwas braucht einfach Zeit. Ich glaube nicht, dass wir in Vergessenheit geraten sind, weil wir auch sehr viel live gespielt haben. Und ich bin davon überzeugt, dass Qualität wesentlich entscheidender ist, als jedes Jahr irgendeinen Mist zu veröffentlichen...

F-R.:
Im Sommer diesen Jahres habt ihr zudem eine Bühnenabstinenz bis 2008 angekündigt, was zudem nicht unbedingt dienlich sein dürfte, wenn ein neuer Release bevorsteht. Was sind hier die Gründe?

Hannes:
Der Grund ist schlicht und einfach meine Wenigkeit. Im März habe ich mein Studium zum Diplom Pflegewirt erfolgreich absolviert und ich habe danach einen neuen Job bei Nürnberg angetreten. Ich konnte die erste Zeit leider nicht mehr viel für Shylock machen und bei uns gilt immer die Devise: der Hauptjob geht vor. Von irgendetwas muss man leben. Mittlerweile hat sich alles relativiert und 2008 geht’s wieder auf die Bühne. So einfach ist das.

F-R.:
Nach dem Aus eures letzten Labels MTM hat deren Macher Sebastian Eder den Onlinevertrieb MusicBuyMail ins Leben gerufen und ihr habt „Devotion“ dort jetzt veröffentlicht. Für euch ein logischer Schritt unter seinen Fittichen zu bleiben oder mehr die mehr Variante, um überhaupt das Album zu veröffentlichen, da kein anderes Label Interesse zeigte bzw. ein akzeptables Angebot vorgelegt hatte?


Hannes:
Sebastian Eder war schon immer auf unserer Wellenlänge, deswegen wollten wir unsere Zusammenarbeit einfach weiterführen und mit Oliver von Artistworxx im Gepäck machen die zwei echt richtig gute Arbeit. Eine logische Konsequenz für uns...

F-R.:
Kommen wir mal zu „Devotion“. Aus dem Englischen übersetzt gibt es für dieses Wort einige Möglichkeiten her. Welche Bedeutung hat der Albumtitel für dich/euch?


Hannes:
Der Albumtitel hat für mich eine sehr große Bedeutung. Erstens stammt die Idee vorwiegend von mir, zudem kommt das Wort „Devotion“ im Opener „Eternal Life“ vor und der Albumtitel trifft für uns alle voll ins Schwarze. Für uns ist und war die Musik von Shylock schon immer eine Hingabe. Wir machen alles, was in unserer Macht steht, um jeden Tag und mit jedem Album ein Level höher zu kommen. Dadurch, dass wir die CD selbst produziert haben, war allein die Aufnahmesession eine Herausforderung bzw. Hingabe und es soll auch zeigen, dass mit uns immer zu rechnen ist.

F-R.:
Mit 13 Tracks und einer Playtime von knapp einer Stunde habt ihr „Devotion“ recht voll gepackt. War hierfür die lange Releasepause und die darin entstandenen Songs mit ausschlaggebend?

Hannes:
Nein. Die längere Releasepause hat damit rein gar nichts zu tun. Im Gegenteil, wir hätten noch mehr Songs drauf packen können. An Songmaterial mangelt es bei Shylock bestimmt nicht und hat es noch nie. Wir wollen den Fans etwas für ihr Geld bieten. Das Leben in unserem geliebten Land wird immer teurer und wir wollen uns bei unseren Fans bedanken und ihnen das bestmögliche Produkt bieten.
Von den Kritikern wird das immer bemängelt, aber die kaufen die CD ja auch nicht. Die Leute danken es uns und das ist für uns immer das Wichtigste.

F-R.:
Musikalisch habt ihr zum Vorgänger „Welcome To Illusion“ einen musikalisch ähnlichen Weg eingeschlagen, jedoch klingt „Devotion“ durch die Gitarren und gerade das Schlagzeug teilweise etwas rauer und rockiger. Könnte ein Grund hierfür die Anpassung der aktuellen Tracks an doch härter performte Livervarianten älterer Songs im Vergleich zu den Albumversionen sein, oder worin siehst du selbst die Unterschiede zum Vorgängeralbum?

Hannes:
Das liegt einfach an den Songs. Wenn die Songs den Sound brauchen, dann bekommen sie ihn auch. Außerdem entwickelt sich eine Band weiter und ich bin so froh, dass Matthias auch immer wieder neue Elemente findet und auch die Richtung von Shylock dadurch maßgeblich beeinflusst. Kein Mensch braucht nen Abklatsch von Pyronized oder der Welcome...ich zumindest nicht.

F-R.:
Produktionstechnisch habt ihr dieses Mal fast alles selbst in die Hände genommen. Ein reiner Kostenfaktor oder ist das von Matthias Schenk jetzt quasi ein zweites Standbein als Producer?


Hannes:
In erster Linie ein reiner Kostenfaktor. In die letzten beiden Alben haben wir tausende Euros von unserem Geld rein gepulvert und irgendwann ist Schluss. Das macht keinen Spaß mehr und wir können uns nichts vorwerfen...wir haben das absolut Beste draus gemacht. Auf der einen Seite muss man den Spaßfaktor an der Musik sehen, auf der anderen Seite ist Shylock wie ein Unternehmen zu betrachten. Wenn keine finanziellen Mittel da sind, dann muss man halt umdenken. Nur, damit ein oder zwei Kritiker schreiben, dass der Sound so mega geil ist, investiere ich bestimmt keine 10.000,- € oder mehr. Und nur damit sich andere Leute das Album brennen, auch nicht. Wo soll das bitte noch hingehen? Wenn sie uns die Kohle spendieren...sagen wir bestimmt nicht nein ;.-) Unsere Kontonummer kriegt ihr auf Anfrage per Email. Matthias will seine Brötchen bestimmt nicht als Producer verdienen. Er macht nur Shylock und man sollte auch nie außer Acht lassen, dass wir bei den letzten CDs immer entschieden haben, was wir für einen Sound wollen...also haben wir das auch schon vorher gemacht.

F-R.:
Teilweise klingen deine Lyrics sehr persönlich. Inwieweit greifen die Texte deine/eure Privatsphäre Erlebnisse/Empfindungen auf?

Hannes:
Logisch, in den Lyrics ist sehr viel Persönliches drin. Das hast Du gut erkannt. Aber von mir ist da eigentlich nicht so mega viel zu lesen, wie es anscheinend rüberkommt. Dadurch, dass Matthias alle Songs schreibt, wird sehr viel von seinen Erlebnissen und Empfindungen verarbeitet. Er macht ja auch auf den Demos sozusagen schon mal Vorschläge für Lyrics, damit ich auch weiß, wo’s ungefähr langgehen soll. Ich mache dann hauptsächlich den Feinschliff ;-)

F-R.:
Deine Statements zu folgenden Songs:
„Eternal Life“:
Ein absolutes Live-Brett und idealer Opener. Spiegelt unsere Einstellung zur Musik wieder…mit jeder CD machen wir uns ein kleines Stückchen unsterblich ;-).
„The Rain“:
Hammer Drummleistung von Achim und sehr aktueller Text über die Umweltzerstörung.
„Farewell“:
Mit Abstand unser bekanntestes Lied. Zig mal im Radio gespielt und im Fernsehen gelaufen. Absolut hit-tauglich und für unseren „Icke“ Hässler geschrieben...mehr muss ich dazu wohl nicht mehr sagen.

F-R.:
Eine immer wiederkehrende Frage bei meinen Interviews. Kannst du mal eine neue lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?


Hannes:
Ich denke mal, dass Achim den Vogel abgeschossen hat. Beim Abschiedsspiel von „Icke“ sollten wir alle erst nach dem Auflaufen der Fußballstars auf den Platz gehen. Tja, Achim war gerade noch mit seinem Drumset beschäftigt, da sind sie schon alle reingelaufen: Berti Vogts, Toni Schumacher, Jürgen Kohler, Lothar Matthäus, usw., tja und Achim mittendrin als nur dabei ;-) Und voll in der Kamera!

F-R.:
So, da sind wir auch schon beim Schlusssatz. Deine Worte an eure Fans und unsere Leser sind jetzt gefragt.


Hannes:
Wir danken Euch alle für die Unterstützung und Eure Treue. Natürlich auch beim ganzen Team von FFM Rock, bei Sylvi und ganz besonders bei dir für das Interview. Auf Euch ist absolut Verlass und ihr alle tragt dazu bei, dass unsere Musik lebt. Wir werden 2008 wieder die Bühnen entern und wir sind momentan dabei, neue Songs zu schreiben. Die nächste CD wird keine drei Jahre dauern...dafür gebe ich mein Wort ;-)

Schaut mal unter:
www.shylockmusic.de
www.myspace.com/shylockmusicde vorbei.
Wir freuen uns auf Euren Besuch! Thanx!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock
                                                                          

                                                                                                                               Foto by Stefan Hoidn

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