EDGE OF THORNS


Image

Interviewpartner:  Dirk Schmitt “Duke” (voc.)
Mailer

Homepage:
www.edgeofthorns.de

FFM-Rock:
Moin Dirk, jetzt liegt mir euer neues Album „Masquerading of The Wicked“ bereits seit gut einem Jahr als Demo vor und wird jetzt nach einem Label-Hick-Hack erst veröffentlicht. Erzähl doch bitte mal was über diese Hintergründe.

Duke:
Ich würde gern einiges darüber erzählen, aber leider kann bzw. darf ich nicht alles erzählen. Das Album war schon vor gut einem Jahr fertig gestellt, wir haben einem Label vertraut, das uns ein sehr gutes Angebot unterbreitete, unterschrieben den Vertrag und dann ging’s los mit leeren Versprechungen etc... Näher möchte ich darauf nicht eingehen. Auf jeden Fall kamen wir erst nach einem Jahr aus dem Vertrag wieder raus und nun wird „Masquerading Of The Wicked“ endlich auf die Menschheit losgelassen.

FFM-Rock:
Wie tief sitzt da der Frust bei einem selbst bzw. innerhalb der Band, wenn man nach guter Presse zum Vorgänger „Ravenland“ an eine Chance glaubt, sich im hart umkämpften Business zu etablieren und dann solch einen Rückschlag erleiden muss?

Duke:
Wieso Rückschlag? Der Markt ist übersättigt! Als kleine Band hat man nun mal keine Chance sich im Business zu etablieren, wenn man nicht durch ein großes Label gesponsert wird, viele Werbeanzeigen geschaltet werden und wenn viel Geld in die Band investiert wird. Das war uns schon vorher klar. Wir sind einfach nur froh, dass ein Label wie Twilight einer Band wie uns die Chance gab, ihre Musik zu vertreiben und es anderen, die auf solche Musik stehen, ermöglicht, diese zu kaufen. Wir hatten tierisch gute Reviews für die Ravenland-Scheibe, was wir nie gedacht hatten und nun hoffen wir, dass die Reviews für die neue Platte ebenso gut ausfallen. Die ersten Reviews waren jedoch auch hier schon meist positiv, wir haben schon verschiedene Tourangebote fürs nächste Jahr bekommen, mal schauen was sich noch so ergibt…

FFM-Rock:
Bei eurem bisherigen deutschen Vertriebspartner Twilight habt ihr bei deren Label Twilight Zone Records letztendlich eure Heimat gefunden. Wie kam es schlussendlich dazu?


Duke:
Wie schon gesagt, hatten wir Anfragen von etwas größeren Plattenfirmen, die aber über ein Jahr nie ihr Wort gehalten und uns stets hingehalten haben. Als wir endlich irgendwie aus dem Vertrag dieser dubiosen Firma rausgekommen sind, dachten wir einfach nur, dass die altbekannte Firma die einfachste und stressfreiste Lösung ist. Twilight machen eine gute Arbeit, man wird zwar immer bei ihnen einen Undergroundstatus haben, aber sie behandeln ihre Bands absolut fair und das ist das Wichtigste. Die Falschheit und die Versprechungen von einigen Labels kotzen mich einfach nur an. Mehr werde ich zu dem Thema auch nicht mehr sagen, hab mich monatelang darüber aufgeregt, aber jetzt ist ja auch wieder alles gut.

FFM-Rock:
Ich habe gesehen, dass ihr aktuell einen Besetzungswechsel am Bass zu vermelden habt. Spaßig, ein Namensvetter von mir. Warum ging Oliver Brück und wer ist Julian Langer?


Duke:
Das erste Interview mit dir hat so nen tiefen Eindruck bei uns hinterlassen, dass wir nachts einfach nicht mehr schlafen konnten und schon von Alpträumen verfolgt wurden. Da haben wir uns nach Jahren gedacht, wir brauchen unbedingt nen „Langer“- und seitdem klappts auch wieder mit der nächtlichen Ruhe. Nee, der Olli hat nen Job wo er in der ganzen Welt rumreist und er hat einfach keine Zeit mehr für die Band. Aber Julian ist ein Spitzenmann und wird ihn gebührend vertreten.

FFM-Rock:
Kommen wir mal zu eurem aktuellen Longplayer „The Masquerading Of The Wicked“. Wie schon beim Vorgänger arbeitet ihr mit vielen Breaks, vielen melodischen Parts und habt etwas an Fahrt innerhalb der Songs aufgenommen und konntet so die Arrangements insgesamt nochmals steigern. Welche Ursachen machst du für dich persönlich dafür aus?

Duke:
Wir hatten einfach Bock drauf. Wir machen immer das, worauf wir Lust haben und es hat sich in den Proben einfach so ergeben, dass wir mehr auf's Gaspedal getreten und viel mehr Übergänge und synchron gespielte Melodien eingebaut haben. Wir hatten einfach Lust, uns in Sachen Härte nochmals zu steigern.

FFM-Rock:
Beim Songwriting stelle ich ebenfalls eine enorme Weiterentwicklung fest. Stammt das Songmaterial, wie schon beim Vorgänger, hautsächlich aus deiner und der Feder von Dave Brixus (g.) oder war es diesmal mehr ein Bandprozess?


Duke:
Die Lieder stammen weiterhin zum Großteil von Dave und mir. Feinheiten wie verschiedene synchrone Gitarren- und Keyboardläufe und diverse Übergänge haben wir dann teils zusammen in den Proben ausgearbeitet. Dave und ich versuchen immer wieder, unsere doch ein wenig unterschiedlichen Geschmäcker in den Songs zu vereinen und das, denk ich, prägt auch den etwas eigeneren Stil unserer Musik.

FFM-Rock:
Als Gastmusiker habt ihr Piet Sielk (voc. g., Iron Savior, Savage Circus), Andreas Babuschkin (voc., Paragon) und Bernd Aufermann (g., Ex-Running Wild) verpflichten können. Bei welchen Songs sind sie zu hören und wie kam es zu den Kontakten?


Duke:
Bernd ist bei „Beyond Horizons“ zu hören, wo Dave und er sich am Ende des Songs ein Gitarrenduell liefern. Buschi singt bei „ Shroude“ mit. Piet singt bei „Hungry Eyes“ mit und hat bei dem Intro „Can You Hear Them“ das Keyboard und die Effekte druntergelegt. Es sind alles Musiker die wir sehr schätzen. Ich hab sie einfach angerufen und nachgefragt, ob sie nicht Lust hätten, bei dem Album nen kleinen Part zu übernehmen, und sie haben alle sofort zugesagt, was mich wirklich sehr gefreut hat.

FFM-Rock:
Bitte mal deine persönlichen Statements zu folgenden Songs:

„Masquerading Of The Wicked“:

In einem Review wurde der Song als “gemeiner Brecher vor dem Herrn” beschrieben. Ich hab dem nichts mehr hinzuzufügen. Es folgt eine Riffattacke auf die andere, im Chorus und in den Strophen haben wir viel mit harten Shouts gearbeitet, der Song hat nen leicht progressiven, aber melodischen Mittelpart und endet mit nem schweren Doomriff. Für mich ist da alles drin, was ein geiler Metal-Song braucht. Übrigens mein persönliches Lieblingslied der Platte.

„Hungry Eyes“:

Der Song, wo Piet die erste Hälfte des Chorus singt. Für mich auch ein Hammer. Er singt einfach nur geil und kann feinste Chöre singen, wie man hört. Ansonsten ist der Song auch ein Uptempo-Song der textlich gegen sämtliche Menschen hetzt, die am Krieg ihr Vergnügen gefunden haben. Mit einem langen Gitarrensolo vom Dave im Mittelteil und nem Chorus, der euch hoffentlich so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht.

„Vagrant“:

Auch wieder en recht schnelles Lied mit rockigen Strophenteilen. Im Chorus werd ich von ner netten Dame namens Maggie Sesto begleitet. Textlich beschreibt der Song ein älteres Paar, dessen Liebe auch über die langen Jahre immer jung und erfrischend geblieben ist, wie an dem Tag, an dem sie sich zum ersten Mal sahen und dass diese Liebe selbst nicht von Gevatter Tod zerstört werden kann.

FFM-Rock:
Erzähl doch mal ein wenig was zur Entstehung eures ersten Videos, das zum Track "Vagrant" aufgenommen wurde. Wo kann sich dies der interessierte Fan anschauen?


Duke:
Das Video haben wir in einem Flugzeugbunker auf der Bitburger Airbase aufgenommen. Das Drehbuch stammt von Simone Knappe, der ich auf diesem Wege nochmals Danke sagen möchte. Sie hat Spitzenarbeit geleistet. Das Video wurde in einer Nacht abgedreht und der Schnitt hat ca. 1 Woche gedauert. Das Video könnt Ihr euch in minderer Qualität auf unserer HP anschauen oder bei myspace, myvideo etc. Einfach mal danach googeln und Ihr findet es bestimmt. Wir werden es in guter Qualität mit auf die nächste CD drauf machen.

FFM-Rock:
Bei der Produktion stelle ich auch einen deutlichen Schritt nach vorne fest. Man hört schon irgendwie den amtlichen Sound aus dem Sielk'schen Powerhouse Studio an. Inwieweit hatte Piet beim Mix der Produktion seinen Stempel noch aufdrücken können?

Duke:
Wir haben Piet freie Hand gelassen. Wir hatten ihm vorher schon einige Vorschläge unterbreitet und im Nachhinein auch einige seiner Mixe noch mal verändert, aber er hat selbständig bestimmte Effekte zu den Songs hinzugefügt, die Songs so gemixt, wie er es für gut hielt und wir sind mit seiner Arbeit mehr als zufrieden.

FFM-Rock:
Dein Schlusswort an eure Fans, neugierig gewordene und unsere Leser ist jetzt gefragt.

Duke:
Kauft fleißig die neue Platte und hört euch das Teil bei voller Lautstärke an. Besucht unsere HP www.edgeofthorns.de und schreibt uns, was Ihr von der CD haltet. Wir freuen uns über jegliche Kritik, sowohl positiv als auch negativ. Ihr tragt dazu bei, in welche Richtung die neue Scheibe geht. Wir sehen uns beim Gig in eurer Nähe.

Danke für das Interview und weiterhin alles Gute für die Zukunft.
Mike von FFM-Rock


                                                                                                               © Foto by Edge Of Thorns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.