STEELPREACHER
Mailer vom 29.10.15
Interviewpartner: Jens „Preacher“ Hübinger (voc., git.)
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STEELPREACHER
FFM-Rock:
Moin Jens, die Veröffentlichung von „Devilution“ ist jetzt zwar schon ein paar Wochen her, aber trotzdem Grund genug deine Band STEELPREACHER mal der breiten etwas Masse näher zu bringen. Wie waren bis jetzt die Resonanzen zum neuen Album bei der Presse und den Fans bis jetzt?
Jens:
Hi Mike, bis jetzt waren die Reaktionen ziemlich - genaugenommen war bisher noch keine einzige schlechte dabei. Wir hoffen, dass das auch so bleibt, da wir ziemlich viel Herzblut (und natürlich auch eine nicht unerhebliche Menge Geld) in das Album gesteckt haben.
FFM-Rock:
STEELPREACHER – Ein Brüderpaar, 5 Alben und immerhin schon 14 Jahre Bandhistorie. Würdest du bitte diese Headline mit etwas Leben befüllen und so mal kurz die Geschichte von STEELPREACHER vorstellen.
Jens:
Ich stehe praktisch seit 1998 mit meinem Bruder (MU, Bass) auf der Bühne. Unsere damalige Band ("CLAYMORE") brach dann Ende 2001 aufgrund "musikalischer Differenzen", wie man so schön sagt, auseinander. Ich hatte Blut geleckt und mir war sofort klar, dass ich weitermachen wollte. Ich "gründete" praktisch am nächsten Tag STEELPREACHER, was zunächst wie eine Art Soloprojekt geplant war. Der MU gesellte sich dann relativ schnell dazu ("never change a winning team"). Über viele Ecken erfuhr ich, dass gerade eine andere Koblenzer Band ebenfalls auseinandergebrochen war in der der Hendrik Schlagzeug spielte. Wir kannten uns bereits flüchtig. Wir wussten, dass er unsere Mucke gut fand und wir mochten seine Art Schlagzeug zu spielen. Ein Anruf, eine Probe, eine Kiste Bier und schon wurde im Dezember 2001 aus STEELPREACHER eine richtige Band (auch wenn das bis heute immer noch in Frage gestellt wird ;-))
FFM-Rock:
Bevor wir jetzt näher auf „Deviluition“ eingehen, noch eine Frage zu deinem Künstlernamen Preacher (Anm.: engl. für Prediger). In welchem Zusammenhang steht der zu deiner Person?
Jens:
Wie gesagt, war STEELPREACHER zunächst - praktisch aus der Not heraus - als Soloprojekt geplant. Ich wollte endlich Musik machen wie sie MIR gefällt. Somit habe ich meinen Namen und den der Band untrennbar verbunden, damit ich bloß nicht vergesse, dass ich anderen nichts Recht zu machen brauche, sondern dass es nur MIR gefallen muss. Der Name hat keinerlei religiöse Grundlagen - ich bin bekennender Atheist.
FFM-Rock:
Musikalisch bewegt sich „Devilution“ im Bereich des rotzigen Heavy Rocks und des unverfälschten Heavy Metals. War das auf den Vorgängeralben auch schon so oder hat sich das Songwriting etwas verschoben?
Jens:
Unser erstes Album "Route 666" (2002) war sehr True-Metal lastig. Die rockigen Sachen kamen erst 2004 mit der "Start Raising Hell" hinzu. Später dann etwas mehr epische und düstere Sachen und schließlich auch Songs, die in die Hair-Metal Richtung gehen. Nicht zu vergessen "El Pollo Diablo" - der einzige Metal Song den ich kenne, in dem neben Mariachigitarren auch Kastagnetten zum Einsatz kommen. Ich würde also schon behaupten, dass wir uns schon in einem gewissen Spektrum weiterentwickeln, aber diese Grenzen sind halt eben sehr eng gesteckt, da wir alle drei eiserne Traditionalisten sind was die Mucke angeht.
FFM-Rock:
Thema Video. Ich hab da mal auf eurer Seite nachgeschaut und lustige, aber auch aussagekräftige Videos gefunden. Allen voran „Hell Bent For Beer“. Videos sind für mich derzeit das Medium, um eine Band darzustellen. Wie siehst du das für euch. Kommt zu „Devilution“ noch etwas in dieser Richtung?
Jens:
Videos sind sehr teuer und aufwändig. Wir würden gerne mal wieder eins machen, aber geplant ist da momentan nichts.
FFM-Rock:
Schlage einem jetzt neugierig gewordenen Musikfan Fan doch bitte mal 2 – 3 Songbeispiele vor, die er zum Antesten von „Devilution“ oder den älteren Alben unbedingt anhören sollte und erkläre dazu auch, warum du genau diese Stücke empfiehlst.
Jens:
2-3 Songs? Kannst du vergessen. Dafür sind unsere Lieder einfach zu unterschiedlich. Ich teile es mal nach musikalischen Vorlieben ein. Die Songs sollten allesamt bei Youtube zu finden sein.
Rockig:
“DOA”, “We Want Metal”, “Bitchcraft”
Power Metal:
“Devilution”, “Atlantean Dawn”
Traditionell:
“Seasons Of The Witch”, “Dreamweaver”
Episch:
“The Wild Hunt”, “Forces Of Hell”, “Wrath Of The Gods”
Poser Rock:
“Rock'n Roll Children”, “Let's Get Loaded”
FFM-Rock:
In Sachen Live-Shows spielt ihr in diesem Jahr fast ausschließlich Underground Festivals und keine Einzelshows. Für 2016 sieht das bis jetzt ähnlich aus (u. a. Headbangers Open Air). Ist das gewollt oder anderen Umständen geschuldet?
Jens:
Das liegt zum einen daran, dass die großen Festivals (wie auch die Labels) einfach keinerlei Interesse an uns haben - was für mich aber auch absolut OK ist, da du mich ohnehin nicht mehr auf die großen Festivals kriegst. Bis 1000 Leute reicht mir völlig aus. Da ist das Headbangers mir eigentlich fast schon zu groß.
FFM-Rock:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einer Show oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?
Jens:
Warum erzählen, wenn man es sich anschauen kann? :-) Die ganze Tour mit DRAGONSFIRE war eine einzige lustige Anekdote. So anstrengend das Ganze auch war - ich würde es niemals missen wollen. Schaut euch einfach mal selbst die fünf Tourberichte an, sowas kann man einfach nicht planen, das kommt aus purem Spaß an der Sache (und einer nicht unerheblichen Menge an Alkohol) ha ha...
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=9Tq56_c08rI
FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende angelangt. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.
Jens:
Leute, unterstützt die "kleinen Bands". Braucht ihr wirklich das 10. AC/DC oder 20. Motörhead Shirt? Supportet lieber die Bands die wirklich ihr Herzblut in die Sache stecken und sich für nen "Appel und en Ei" Jahr ein Jahr aus für euch den Arsch auf der Bühne aufreißen.
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock Foto by STEELPREACHER