THE ORDER


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Interviewpartner: Gianni Pontillo (voc.)
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FFM-Rock:
Vielen lieben Dank, Gianni, dass Du Dir die Zeit nimmst, uns für ein paar Fragen Rede und Antwort zu stehen.


Gianni:
Kein Problem. Für dich fast alles.

FFM-Rock:
Dankeschön :-)
Deine Kollegen sind ein seit Jahren eingeschworenes Team, da sie bereits in verschiedenen Bands (Gurd, Swamp Terrorists, Jerk ...) zusammen gespielt haben. Als THE ORDER im Jahr 2005 gegründet wurde, holte man Dich als vierten Mann ins Boot. Zum einen interessiert mich: Wie kam das zustande? Zum anderen möchte ich Dich bitten, Deine Mitstreiter - und auch Dich selbst - in kurzen, knackigen Worten zu beschreiben.


Gianni:
Ich wurde via Internet auf die Jungs aufmerksam. Ich fand die Jungs, damals noch bei Gurd, extrem cool. Mr. Spring war und ist die Coolness in Person auf der Bühne und natürlich ein begnadeter Gitarrist. Andrej kam mir vor wie ein Evil Man, seine Präsenz ist mit der einer Diva zu vergleichen und ab und zu spielt er auch noch Bass. Mr. Tschibu ist einfach Italiener, den muss man einfach lieben. Als ich dann mitbekam, dass sie ein Projekt am Start hatten und sie immer noch nach einem Sänger suchten, hörte ich mir die Songs an und hab ihnen ein unmoralisches Angebot gemacht. Tausend Franken im Monat plus Spesen ist doch fair oder nicht? :-)

FFM-Rock:
Euer Debüt-Album „Son Of Armageddon“ wurde im Juni 2006 veröffentlicht, nur ein gutes Jahr später habt Ihr bereits den Nachfolger am Start. Sprudeln die Ideen für neue Songs nur so aus Euch heraus? Wie läuft das Songwriting generell bei Euch ab? Hat da einer das Heft in der Hand oder entwickelt Ihr Eure Ideen gemeinsam?
 

Gianni:
Bei „Son of Armageddon“ hat Mr. Spring alles sozusagen im Alleingang gemacht, natürlich haben wir hin und wieder unsere Ideen miteinbezogen, aber die Songs standen schon zu 90 %. Hab dann noch die Gesangslinien und die Lyrics geschrieben und somit war das Ganze auch schon ziemlich schnell fertig für's Studio.

Bei „Metal Casino“ wurde eigentlich die Band mehr einbezogen, vor allem Tschibu hat sich mehr ins Songwriting begeben. Ist ja nicht so, dass Andrej und ich nichts gemacht haben, aber durch das, dass Spring und Tschibu öfters miteinander probten, nahmen die Songs schon ziemlich schnell an Formen an. Als Andrej und ich dann dazu gestoßen sind, wurden Anpassungen gemacht usw. Prinzipiell bin ich aber der Meinung, dass „Metal Casino“ mehr wie eine Band klingt als bei „Son of Armageddon“ und das ist ja positiv.

FFM-Rock:
Ihr kommt aus Basel – Zürich – Bern ... da trifft man sich ja sicherlich nicht jede Woche im Proberaum?! Wie macht Ihr das?


Gianni:
Also wir treffen uns drei-vier mal kurz vor einem Gig. Wenn mehrere Gigs hintereinander gebucht werden, müssen wir ja nicht proben, da wir ja eh Konzerte spielen - ist ja auch ne Probe, vielleicht einfach ne bessere.

FFM-Rock:
„Metal Casino“ – ich muss es noch mal sagen – ist eine super Scheibe geworden. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!
Ihr habt diesmal auf den klassischen Hard Rock gesetzt – wieso? Und ... wer hat’s erfunden??? – Ricola ... ich weiß ... nein: Den Titel! Wer von Euch ist ein alter Zocker???


Gianni:
Danke, Danke. Wir haben nicht bewusst diese Richtung eingeschlagen. Wir wollten einfach das machen, was uns gefällt und uns auch Spaß beschert, die Richtung hat sich von alleine ergeben. Ist natürlich klar, dass wenn du 3-4 Rock’n’Roll lastige Songs schreibst nicht dann noch 6 Metal Songs dazu bringst, macht irgendwie keinen Sinn, oder doch? Vielleicht wird die nächste Scheibe ja so. Ich bin sowieso immer einer, der gerne mal was anders macht und nicht wie andere Bands dauernd repetieren.
Wer von uns aber der Zocker ist, kann ich nicht sagen; ich weiß nur, dass wir lieber nicht zocken sollten, schließlich sind wir noch keine Millionäre.

FFM-Rock:
Kannst Du ein bisschen was über die Aufnahme und Produktion des Albums erzählen? Auch diesmal zeichnete Gurd-Gründer V. O. Pulver wieder für die Produktion verantwortlich. Spricht für eine gute Zusammenarbeit ... aber erzähl’ doch selbst ...


Gianni:
Ja, V.O. und Franky sind ein sehr eingespieltes Team, fast wie der 12. Mann bei einem Fußballspiel. Die wissen genau, was sie machen und Franky hat auch noch ein sehr gutes Gesangsgehör, eigentlich hat er die Scheibe eingesungen, ich habe ihm nur meine Stimmbänder geliehen......
Was uns aber grundsätzlich dazu bewegt hat, die Scheibe wieder bei den Jungs aufzunehmen, ist die Tatsache, dass sie ganz feine Kerle sind und das Preis-Leistungs-Verhältnis heutzutage einfach wichtig ist.

FFM-Rock:
„Metal Casino“ sahnt überall gute bis sehr gute Kritiken ab – wie seid Ihr selbst mit dem Ergebnis Eures zweiten Albums zufrieden?

Gianni:
Sehr zufrieden. Hör mir die Cd ab und zu mal an, das mache ich eigentlich selten, weil ich immer was höre, was ich gerne anders gemacht hätte, gesanglich sowie Mix technisch - muss aber sagen, dass bei dieser Cd einfach sehr vieles stimmt. Vibe, Groove und Melodies.

FFM-Rock:
Welcher Song ist Dein Favorit – und warum?


Gianni:
Es gibt eigentlich nicht DEN Favoriten aber „Down With The Rain“ ist einfach ne geile Nummer. Bridge’s Burning geht ab wie ne Sau - weiß halt nicht, woher dieser Ausdruck kommt, da Säue eher gemütlich rumliegen aber eben... und auf „Satisfaction“ bin ich schon ein wenig stolz, da ich zu dem Song Refrain und Bridge mitbrachte.

FFM-Rock:
Von der Musik alleine – so schade es ist – können die wenigsten Bands leben. Da Ihr sicherlich auch Eure Kohle nicht im Spielcasino erzockt, richtet sich meine Frage auf Euren Job – womit verdient Ihr Eure Brötchen?


Gianni:
Mit Arbeiten. Andrej schreibt Romane und ist Hausmann, Tschibu ist Architekt und Italiener, Mr. Spring ist ein Computer Genie, Hausmann und unser Chef. Ich mache den ganzen Tag Siesta, trinke Wein, besitze mehrere Lokalitäten und bin Vize Chef, ein typischer Süditaliener halt.

FFM-Rock:
Ist es schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen?  Wie hoch ist der Zeitaufwand für die Band ... und wie groß das Verständnis von Arbeitgeber und Familie?


Gianni:
GROSS. Ist wie eine Familie mit mehreren Kindern - alle mögen sie sich, sehen sich aber selten, wenn man sich aber trifft, dann ist mächtig was los, das kannst du mir glauben.

FFM-Rock:
Wie sehen Eure Wünsche und Ziele für die Zukunft aus?


Gianni:
Wir sind eher bescheidene Jungs, gebt uns Rock’n’Roll für's Leben, That’s all.

FFM-Rock:
Mit wem würdet Ihr gerne mal die Bühne teilen?


Gianni:
Mit Mika, Madonna und den Pet Shop Boys.
Nee, im Ernst - egal mit wem, Hauptsache groß und berühmt so wie DJ Bobo, äähhh, sorry kann's einfach nicht lassen.

FFM-Rock:
Ein paar Gigs (bislang leider nur in der Schweiz) sind auf Eurer Homepage bereits angekündigt. Gibt es konkrete Tourpläne zum neuen Album und können wir – dank des deutschen Labels Dockyard 1 – damit rechnen, Euch auch bald bei uns live zu erleben?


Gianni:
Nein. Keine Ahnung. Sorry. Wäre schön, aber eben, I have nooooo idea when, where.

FFM-Rock:
Gianni Pontillo – „Ausnahmesänger“, „Sänger mit der Mörderröhre“, „The Throat“, „Frontmann mit dem Mörder-Organ“ – solche und andere Aussagen liest man immer wieder über Dich – zu Recht! Sicherlich hat Dich der liebe Gott mit einem sehr wertvollen Talent bedacht, aber was hast Du selbst noch dazu getan? Hast Du eine klassische Gesangsausbildung und wie hältst Du Dich und Deine Stimme fit?


Gianni:
Gar nix habe ich getan, ich weiß nicht, was Ihr so habt - ist doch nur ne Stimme. Paris Hilton ist doch viel talentierter, in mehreren Sachen. Ich? - Ich bin nur ein Rock Sänger, vielleicht ein guter Sänger, aber was ändert das - muss mich trotzdem immer auskotzen im Studio, ist ja auch nicht geil, oder?:-)

FFM-Rock:
Natürlich möchte ich auch die Gelegenheit ergreifen und Dich fragen, ob es bei Pure Inc. Neues zu berichten gibt? Wie läuft es nach Gentis Ausstieg mit dem neuen Tieftöner?


Gianni:
Neuer Bassist ist da - Hoffi - macht seine Arbeit glänzend. Neue Songs sind auch da; wir sind dran, diese aufzunehmen. Abwarten und Tee oder vielleicht ein Bierchen trinken.

FFM-Rock:
Nachdem Pure Inc. inzwischen leider nicht mehr bei AFM unter Vertrag ist ... hat sich Dockyard 1 gegebenenfalls mal Gedanken gemacht, wie es wäre, beide Bands ihres Ausnahmesängers unter einem Dach zu haben bzw. wurden solche Gedanken an Euch herangetragen ... oder umgekehrt?!?!


Gianni:
Gedanken Ja, aber eben zuerst muss die Cd fertig sein, dann schauen wir weiter. Bin sehr guter Dinge.

FFM-Rock:
Würdest Du eines Tages aus irgendwelchen Gründen vor die Entscheidung gestellt werden: The Order oder Pure Inc. – wofür würdest Du Dich entscheiden?


Gianni:
Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, da so viele Faktoren eine Rolle spielen, ob sich eine Band auflöst oder nicht. Böse, sehr böse Frage.

FFM-Rock:
Frauen sind bekannterweise sehr neugierig – und ich bin da sicherlich keine Ausnahme! Gibt es irgendeine lustige, peinliche oder wie auch immer geartete Anekdote aus dem Proberaum oder von einem Gig, die noch nicht veröffentlicht wurde und die ich Dir an dieser Stelle entlocken kann?

Gianni:
Ja klar, kurz bevor wir auf die Bühne gehen, hören wir uns alle zusammen Hansi Hinterseer an - ist nicht peinlich, macht aggressiv und das ist gut so.

FFM-Rock:
Zum Schluss sind nun Deine Worte an Eure Fans und unsere Leser gefragt. Gibt es irgendwas, was Du auf dem Herzen hast und unbedingt loswerden willst?


Gianni:
Lieber Leser, falls Du das liest, ist es schon zu spät. Make Love not war und glaub immer schön an Gott, der uns erschaffen hat. Vergiss bitte nicht: Rock’n’Roll ist die Hölle und bekanntlich ist das Leben eine Hölle....n Hitze

Macht’s gut euer
Gianni Pontillo

FFM-Rock:
So, nun bist Du erlöst ... ich danke Dir für das Interview und wünsche Euch einen megaerfolgreichen VÖ Eurer Scheibe, grüß’ mir auch die „Incies“ und wir freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!!!


Sylvi von FFM-Rock

Gianni:
Auf jeden Fall werden wir uns sehen
Liebe Grüsse
Gianni

VÖ "METAL CASINO" - MORGEN, 24.08.2007 !!!
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