PARAGON


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Mailer
Interviewpartner:  Martin Christian (g.)

Homepage:
www.paragon-metal.com

F-R:
Moin Martin, das Thema Personalwechsel reißt bei euch offensichtlich nicht ab. Jetzt ging aktuell mit Jan Bünning (b.) auch noch eine treibende Kraft von Bord. Was waren die Gründe für Jan’s Ausstieg und wer ist der Neue am Bass?

Martin:
Tja leider gab es viel Theater wegen der Produktion und dem Mix von „Forotten Prophecies“. Jan hat da etwas überreagiert und war der Meinung, dass der Sound gar nicht geht und das sein Name mit dieser CD nicht in Verbindung gebracht werden sollte!! Wir haben versucht ihm zu sagen, dass man mal warten sollte bis alles fertig ist, aber er war da nicht zu bewegen. Es hatte sich aber auch das eine oder andere aufgestaut, so dass man recht genervt war wegen einiger Sachen. Er ist quasi per E-Mail ausgestiegen. Na ja, wir mussten daraufhin fix einen neuen Mann suchen den wir in Dirk Seifert, einem alten Weggefährten, gefunden haben. Dirk hat mal mit mir bei Desert Storm gespielt und hat die Vorproduktion/Demos für die letzen 3 Alben mitgemacht, da er recht fit im Homerecording ist.

F-R.:
Weder auf der Promo-CD, noch im Promo-Schreiben oder sonst wo ist der Part des Bassers erwähnt. Hat Jan an „Forgotten Prophecies“ noch mitgewerkelt und wenn ja in welcher Form?

Martin:
Jan hat komplett den Bass eingespielt und auch Promo Fotos gemacht, nur er hat er eben darauf bestanden, dass er nicht auf der CD erwähnt wird …

F-R.:
„Forgotten Prophecies“ kommt mir nicht mehr ganz so aggressiv und hart vor wie sein Vorgänger „Revenge“, sondern vermischt sich mehr mit dessen Vorgängeralben „Steelbound“, „The Dark Legacy“ und wird damit gerade bei den Chören einen Tick melodischer. Reine Empfindungssache von mir oder siehst du das auch so?

Martin:
Hmm, eigentlich wollten wir etwas mehr „agrro“ rüberkommen und die Songs sind im Schnitt schneller als auf „Revenge“. Allerdings sind die Chöre doch noch recht melodisch ausgefallen, was mich aber nicht stört.

F-R.:
Neben eurer lobenswerten Stiltreue habt ihr wieder einmal einen Cover-Song im Programm des Studioalbums. Wieso fiel diesmal die Wahl auf Overkill’s „Deny the Cross“?

Martin:
Wir wollten nochmals demonstrieren das unsere Wurzeln auch im Thrash liegen und nicht nur im britischen Klassikmetal und Overkill waren ein großer Favorit Ende der 80er. „Deny“ haben wir genommen, weil der Sound vom Original etwas „shäby“ ist und wir wollten noch ne schnelle Nummer am Ende :-)

F-R.:
Nicht unerwähnt sollte der Produzentenwechsel bleiben. Jan hat in unsrem Interview zu „Revenge“ so etwas schon angedeutet und nun wurde es Wirklichkeit. Was waren letztendlich die Gründe für den Wechsel weg von Piet Sielck (Iron Savior) und wer versteht sich hinter Qiu Media?

Martin:
Der Produzentenwechsel hatte verschiedene Gründe. Erstmal mussten wir nach 4 Alben mal was anderes machen, zweitens wollten wir uns vom Melodic Metal Einfluss etwas entfernen und drittens wollten wir unseren Etat nicht wieder so überziehen. Da wir auf jeden Fall eine gute DVD machen wollten, boten sich Steve Quellmalz und Arne Wachtmann (Qui Media) an, weil sie bereits DVDs für Dark Age und Negator oder Kneipenterroristen gemacht haben. Wir hatten somit ein gutes Kombi-Angebot für DVD und CD.

F-R.:
Auf der Limited Edition von „Forgotten Prophecies“ befindet sich die eben angesprochene DVD, die u. a. Mitschnitte vom Metal Bash-Festival und der „Road Kill Tour“ (beides) von 2005 beinhalten. Findet der Fan hier professionelle oder wie bei „Revenge“ eher Bootleg-Aufnahmen vor?

Martin:
Die DVD ist von guter Qualität und mit mehreren Kameras aufgezeichnet. 24 Spur Ton, einer geilen Lichtschow und noch einem lustigen Bonus Clip von Outtakes. Der Fan ist sich also unklar ob er eine DVD mit Bonus CD kauft oder CD mit Bonus DVD J

F-R.:
Wenn man sich auf eurer Homepage die Live-Dates anschaut findet man derzeit nicht viele Shows, die ihr spielen werdet. Haltet ihr hier noch was zurück, z. B. anstehende Tourdaten, oder seid ihr auch Opfer der aktuellen Veranstalterpolitik mit „Pay to Play“ o. ä.?

Martin:
Tja, wir würden gerne öfter spielen, nur leider sind die größeren Festivals noch nicht darauf gestoßen, das man auch nationalen Nachschub brauchen kann. Dazu werden wir in Deutschland gerne unterschätzt. Support-Touren sind für uns schwierig. Entweder es wird zu teuer und zeitaufwendig oder es sind Underground-Pakete, die sich nicht lohnen, weil die Besucher ausbleiben. Wir haben keinen Bock auf weitere Ausgaben, um vor 50-80 Leuten am Abend zu stehen! Da machen wir lieber die Beiden Open Airs und fangen mit der nächsten CD an, da wir ja aktuell zu lange gebraucht haben!

F-R.:
Wie man aus dem Hause eures Labels Remedy Records erfahren konnte, hat Jörn Rüter vor sich von einigen Bands zu trennen. Ihr habt jetzt euren Vertrag dort erfüllt, sprich das letzte Album abgeliefert. Wird es euch mit der Trennung auch treffen und wenn ja, wohin wird euer Weg führen?

Martin:
Er wird wohl einige Verträge nicht verlängern, aber laufenden Deals weiterführen. Wir sind frei uns ein neues Label zu suchen und haben schon ein paar Angebote auf dem Tisch. Was wir genau machen ist noch nicht klar, da man noch einiges an Kleingedrucktem sichten muss.

F-R.:
Neben Paragon spielst du noch in der Onkelz Cover-Band „Kneipenterroristen“ die Klampfe. Welche von beiden Bands ist derzeit eigentlich angesagter?

Martin:
National natürlich die Coverband, da ein breites Publikum angesprochen wird. Aber Paragon ist ja auch im Ausland ein Begriff. Die Kneipenterroristen leben ja auch vom enormen Publikum der Onkelz (ca. 200000 Fans! ). Manchmal war es schon ein Schock zu sehen, dass man mehr Leute hat als größere Metalbands und das für ein Coverkonzert.

F-R.:
Bei uns gibt es immer eine Pleiten, Pech und Pannen Frage. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Du darfst hier die Kneipenterroristen gerne mit einbeziehen.

Martin: 
Oh, da könnte man ein Buch schreiben. Obwohl im Probraum und auf der Bünhe nix lustiges passiert, eher danach.  Das meiste ist nicht jugendfrei und kann den Tätern zu Last fallen. Man findet Leute schlafend im Graben oder auf dem Klo mit Hose runter… ähh und so weiter.. Auf den langen Busfahrten sammeln wir Fotos von Bandkollegen, die eingeschlafen sind. Die werden Gnu-Fotos genannt, weil einer mal sagte: „Guck den mal an, er sieht aus wie ein verrecktes Gnu!“. Seit dem wird jeder der irgendwo einpennt, dabei den Mund auf hat oder Sonnenbrille trägt, fotografiert.

F-R.:
Da sind wir auch schon am Ende. Dein Schlusswort an eure Fans und unsere Leser ist jetzt gefragt.

Martin:
Checkt mal die CD + DVD (Anm.: „Forgotten Prophecies“) an und wir hoffen euch mal wieder live die Ohren freizupusten!


Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock
  

                                                 

                                                                                                                       Foto by Mike Langer

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