BLOODBOUND
Mailer
Interviewpartner: Tomas Olsson (g.)
Homepage:
www.bloodbound.se
F-R:
Hi Tomas, euer Debüt-Album „Nosferatu“ wurde hier in Germany recht gut angenommen. War das in den anderen europäischen Ländern bzw. in Übersee auch so?
Tomas:
Ja, es wurde sehr gut in den meisten europäischen Ländern aufgenommen und das freut uns sehr. Wir wussten, dass wir ein großartiges Album am Start haben, haben aber nicht damit gerechnet, dass es so erfolgreich werden würde.
F-R.:
Der Run auf Bloodbound nach eurem Debüt schlug sich u. a. in zahlreichen Festival-Auftritten nieder. Denkst du, das hat nur mit eurer Musik zu tun oder haben eure Optik und Bühnenshow daran auch einen erheblichen Anteil?
Tomas:
Ich denke, dass die Musik das Wichtigste dabei ist, aber ich denke auch, dass die Bühnenshow und alles drum herum uns sehr geholfen haben. In der Tat fragten viele Festivals und Promoter sogar speziell nach unserer Bühnenshow.
F-R.:
Schließen wir das Jahr 2006 mit einer letzten Frage ab. Zum United Forces of Rock-Festival im Oktober letzten Jahres hattet ihr ein stark verändertes Line Up am Start. Am Bass und an der Rhythmusgitarre gab es auch eine Veränderung. Der Auftritt an sich glich damals einer öffentlichen Bandprobe. Der damalige Sänger Kristian Andrén (Wuthering Heights, Ted Morose) ist heute nicht mehr mit von der Partie. War das u. a. ein Grund für die Verpflichtung von Michael Bormann (Rain, Ex-Jaded Heart), den ich an diesem Tag dort gesehen habe?
Tomas:
Nein, zum damaligen Zeitpunkt wussten wir nicht, dass Michael bei der Show war. Er erzählte es uns später nur. Es war reiner Zufall. Wir hatten zum damaligen Zeitpunkt einige Probleme mit dem Line-Up, aber wir wollten die Show nicht ausfallen lassen und die Fans enttäuschen. Kristian Andren übernahm aushilfsweise das Mikro und mein Bruder Henrik Olsson und Johan Solberg nahmen zum ersten Mal den Platz am Bass und an der Gitarre in der Band ein. Ich erinnere mich, dass es Kristian wirklich schlecht ging und es war nicht der tollste Auftritt, aber wir hatten eine gute Zeit.
F-R.:
Es ist schon komisch dieses Musikgeschäft. In Deutschland sucht man schwedische Sänger und bei euch ist es andersrum. Wieso gerade ein deutscher Sänger und dazu noch Michael Bormann und nicht einfach ein Schwede? Schon die Vorstellung, Michael live mit Schminke zu sehen, lässt mich schmunzeln.
Tomas:
Wir mochten seine Stimme schon immer und nachdem wir dann damals genauer hinhörten, realisierten wir, dass er mit seiner kraftvollen Tonlage der Richtige für uns sein könnte. Wir wollten jemanden, der stimmlich näher an Jorn Lande / David Coverdale lag als an der traditionell typisch klaren Power Metal Stimme. Wir riefen ihn an und fragten, ob er den Job haben wollte. Nach einigen Wochen entschied er sich dafür, bei uns einzusteigen. Das Make-Up ist ein Teil des dunklen Kozepts von "Nosferatu" und steht exclusiv nur für das Album und dessen Story. Auf dem neuem Album werden wir nicht das selbe Make-Up benutzen, weil es sich falsch anfühlen würde. "Book of the Dead" ist ein komplett neues Ding.
F-R.:
Bei den beiden anderen neuen handelt es sich aber schon um Landsleute von dir? Stelle sie an dieser Stelle doch bitte gleich mal vor.
Tomas:
Henrik Olsson ist mein jüngerer Bruder, er ist Musiklehrer und besitzt eine Jazz-Vergangenheit. Wir wuchsen zusammen auf, hörten Metal und spielten zusammen Gitarre. So war es vollkommen natürlich für mich, ihn zu fragen, als wir einen Gitarristen suchten. Johan Solberg spielt Bass bei "The Storyteller" und war der Freund eines Freundes. Wir hörten nur Gutes von ihm und so kontaktierten wir ihn.
F-R.:
Musikalisch und textlich lebt ihr eure Vorlieben auf dem neuen Werk „Book Of The Dead“ weiterhin fröhlich aus. Handelt es sich hierbei wieder um ein Konzeptalbum, wie schon beim Debüt?
Tomas:
Nein "Book of the Dead" ist kein Konzept-Album, aber es besitzt dieselbe Stimmung wie "Nosferatu". Das neue Album ist facettenreicher als "Nosferatu". Also fanden wir es nicht richtig, daraus ein Konzept Album zu machen.
F-R.:
„Book Of The Dead“ besticht wieder durch catchy Melodien und ein meiner Meinung nach etwas härteres Gitarrenspiel. Hat sich beim Songwriting gegenüber dem Debüt viel geändert? Von wem stammen eigentlich die Lyrics? Das ist auch nicht unbedingt Michaels Ecke, oder neuerdings doch?
Tomas:
Ja, ich denke das Album ist ein bisschen heavier und aggressiver ausgefallen. Ich und Fredrik haben alle Texte für das Album geschrieben. Das Songwriting verlief sehr ähnlich wie bei "Nosferatu", aber wir wollten, dass das neue Album facettenreicher wird. Es ist alles dabei, sehr schnelle melodische Stücke, schwere Riffs, progressive Stücke und eine wirklich dunkle, langsame Ballade. Michaels kraftvolle Stimme verleiht dem Ganzen zusätzlich einen Heavy Anstrich. Aber ich denke, das sind lediglich Details und die Alben sind sich sehr ähnlich.
F-R.:
Tomas und Fredrik hatten „Nosferatu“ eine amtlich fette Produktion verpasst. „Book Of The Dead“ klingt ähnlich. Hatten die beiden hier wieder ihre Finger im Spiel?
Tomas:
Danke. Ja, ich und Fredrik haben auch "Book of the Dead" produziert. Wir haben eine Menge mit dem Sound herumprobiert und den Schwerpunkt darauf gelegt, zu versuchen, es wirklich "heavy" klingen zu lassen. Ich denke, es ist etwas Gutes herausgekommen.
F-R.:
Live-Shows hattet ihr jetzt mehr als genug. Kannst Du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Die Story mit Urban (Breed, Ex-Sänger) und seinem Erbrechen während einer TV Show, war beim letzten Interview ein guter Anfang...
Tomas:
Ja, ich erinnere mich an ein Festival in unserer Heimatstadt Bollnäs. Urban schleuderte wild den Mikro Ständer umher und das schnurlose Mirko flog mir quer über die Bühne rechts an den Kopf. Ich hab mich total erschrocken, aber dem Publikum schien es zu gefallen zu haben :-)
F-R.:
Zum Abschluss jetzt noch ein paar Worte an eure deutschen Fans, unsere Leser und alle jetzt neugierig Gewordenen?
Tomas:
Wenn ihr Metal mögt, solltet ihr uns definitiv auf www.bloodbound.se besuchen kommen. Ich hoffe, dass wir bald zurück nach Deutschland kommen und touren können. Beim letzten Mal hatten wir eine tolle Zeit, die deutschen Fans sind exzellent und die Metal Szene wirklich Klasse. Ich hoffe, wir sehen uns bald auf Tour. Danke für das Lesen des Interview und den Support von Bloodbound.
Danke für das Interview und alles Gute auch für eure Zukunft!
Mike von FFM-Rock
Foto von der Bloodbound Homepage übernommen