MIRACLE MASTER



Mailer vom 18.05.14
Interviewpartner: Aki Reissmann (git.)

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MIRACLE MASTER

F-R:
Moin Aki, zunächst meinen Glückwunsch zu eurem starken Debütalbum „Tattooed Woman“. Bevor wir aber näher auf MIRACLE MASTER und das Album eingehen, zuerst bitte noch ein bisschen Aufklärung zur Vorgängerband PUMP, wo es während der Aufnahmen zum Split mit eurem Sänger Marcus Jürgens und dem Einstieg vom neuen Sänger Oliver Weers kam. Was war da los?

Aki:
Hi Mike, vielen Dank für das Lob, und das ist gerechtfertigt  ..Spässle..
Ja, es war schon ein langer Weg zu dem Album. Wir waren mit den Aufnahmen zu dem „neuen“ PUMP-Album eigentlich fertig, und da gab es leider Unstimmigkeiten in der Band, was zum Ausstieg von Marcus geführt hat. Im ersten Moment waren 4 Musiker natürlich etwas geschockt, aber nach einem gemütlichen Abend mit etwas naturtrüben Bier, waren wir uns einig, das Baby nicht sterben zu lassen. Und so kam der Aufruf übers Internet nach nem neuen Sänger, und es gab recht schnell auch recht viel Bewerbungen, welche die ganze Bandbreite an Qualität dabei hatten…ha ha ha ;).

F-R.:
Was war der Grund für die Umbenennung von PUMP in MIRACLE MASTER, und wie hat die Plattenfirma darauf reagiert?

Aki:
Anfänglich haben wir noch als PUMP angefangen mit Oliver zu arbeiten, aber im Laufe der Zeit und mit der Zahl der Songs, die aus Dänemark zurück kamen, merkten wir einfach, WOW…das ist auf einmal irgendwie anders, und da beschlossen wir, „Ok let’s do the final cut“. Ein Neustart mit neuem Sänger, neuem Namen und einfach die Vergangenheit hinten lassen. Ein Label gab’s zu dem Zeitpunkt noch nicht, darum waren wir da nicht unter Druck oder mussten etwas abklären.

F-R.:
Oliver Weers, ein für mich begnadeter Sänger mit hierzulande noch recht wenig Bekanntheitsgrad. Wie seid ihr auf ihn gekommen?

Aki:
Oh ja, da muss ich Dir zustimmen, was für eine Stimme, und er passt wie die Faust aufs Auge zur Musik und zur Band. Jesper Callens, der ein großer PUMP Fan und Betreiber der Webseite „Calles Rockcorner“ in Dänemark ist, hat den Kontakt zu Oliver, den er gut kennt, hergestellt. Dann kam ne Mail aus Kopenhagen von Oli, diverse Telefonate und via Internet wurden die Demos verschickt. Dann gab’s eine Session, und hier wurde recht schnell klar, wie gut die Chemie zwischen dem Rest der Band und Oli ist. Somit war die Band wieder komplett. Was ich noch erwähnen muss, da muss ich heut immer wieder lachen, Oliver schrieb…“Wo sitzt ihr denn in Deutschland?“ „…in Stuttgart“ „…ahh, 1000 km, das ist ja dann kein Problem“….sehr cool 

F-R.:
Stammen die Songs auf „Tattooed Woman“ alle aus der Zeit der PUMP Recordings? Ich frage deshalb, da ich einige Parallelen zu Olivers Solo-Alben und auch welche von deiner ehemaligen Band DOWNSPIRIT herausgehört habe?

Aki:
Yepp, die Songs waren alle fertig. Oliver hat dann angefangen, neue Lyrics und Melodien zu machen, und es wurde noch etwas an den Songs gebastelt, aber der Grundstock stand bereits fest. Wenn Parallelen zu Olivers Solo Sachen da sind, ist das Zufall. Von ihm hatte ich vorher nix gehört …grins… fataler Fehler muss ich heute eingestehen. Aber DOWNSPIRIT… echt? Nun ja, was soll ich sagen.. lach ;)

F-R.:
Hier schließt sich auch gleich die nächste Frage an. Wer von euch war maßgeblich am Songwriting für euer Debüt beteiligt? Ich frage deshalb, da ihr stilistisch doch sehr breit gefächert komponiert habt. Von melodischem Hard Rock, über groovenden Blues Rock/Metal bis hin zu modern düsteren Vibes à la ADRENALIN MOB ist alles zu finden, was ich gerade sehr gut finde.

Aki:
Also den Hauptteil der Songs (musikalisch) habe ich gemacht. Selly hat einen kompletten Song beigesteuert und diverse Parts noch mitkomponiert. Gesang und Lyrics stammen komplett von Oliver. Die Bandbreite kommt wohl auch daher, dass ich quer Beet Musik höre. An manchen Tagen läuft GOTTHARD, dann mal wieder SKID ROW, dann kommt es zu FIVE FINGER DEATH PUNCH oder MACHINE HEAD und ganz groß immer noch DISTURBED. Das beeinflusst dann schon auch das Songwriting.

F-R.:
Nenne jetzt doch bitte mal drei Songs von „Tattooed Woman“, die du als Anspieltipp für einen interessierten Hörer siehst und erkläre auch gleich warum genau diese Stücke für dich als Referenz dienen.

Aki:
Ahhhhhhhhhhh das ist echt schwer… Jeder Song ist ein Knaller für sich, würde ich mal sagen.
Ich liebe „Come Alive“, weil er nur so vor Energie strotzt und in sich auch abwechslungsreich ist.
„Tattooed Woman“, das Titelstück ganz klar, einfach gradaus und Abfahrt, ein Refrain, der einfach im Ohr bleibt.
„Forgive Yourself“ eine good old 80ties Nummer, mit einem Mördergesang und Refrain, bei dem ich beim ersten Mal Hören Gänsehaut bekommen habe…echt wahr.
Ok, noch einen….“Highway to Heaven“ ….Mitgröhlfaktor hoch 10 ;) Groovie bluesy und ein Stadion Refrain.. was will man mehr ;)

F-R.:
Erzähl doch bitte mal etwas über das Storyboard zum offiziellen Videoclip „Tattooed Woman“ und den Aufnahmen dazu.

Aki:
Das ist ganz Michas (Anm.: Vetter, b.) Ding, er hat das Video sozusagen produziert und geschnitten …ein Höllenjob ;). Er kam mit der Idee an und wir haben das komplett im Proberaum gedreht. Storyboard.. ha ha ha. Schwarzer Tunnel …Spaß… Bier... 5 kranke Mucker und die Schatzis noch dazu und fertig. Ergebnis…siehe Youtube ;)

F-R.:
Wie schwer oder auch einfach siehst du es für euch, auf dem Live Sektor, gerade jetzt nach der Umbenennung, Fuß zu fassen, zumal der Markt derzeit geradezu übersättigt ist von Konzerten, Touren und Festivals?

Aki:
Da sagst du etwas Wahres. Der Markt ist wirklich übersättigt, ist aber auch abhängig vom Style. Ich sag mal, momentan ist es einfacher, wenn du etwas derbere Musik machst. Da ist die Anzahl der Festivals viel größer wie im Melodic Bereich. Und natürlich soll man immer am besten umsonst spielen, wir Musiker verdienen ja eh genug. …tsssss…

F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einer Show oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Aki:
Oh, das ist jetzt im Moment gar net so einfach, da es ja noch nicht so viele Shows der Band gab, aber eins kann ich sagen, was mittlerweile ein interner Gag ist. Himbeereis zum Frühstück …. Rock’n Roll im Fahrstuhl… Ich lass die Zeilen jetzt völlig unkommentiert. Ha ha ha ;)

F-R.:
So, dann zum Abschluss noch deine persönlichen Worte an unsere Leser und eure Fans.

Aki:
Ich möchte mich bei allen Fans und Freunden bedanken, die das hier möglich gemacht haben. Das Album ist einfach Hammer geworden. Danke für die Unterstützung! An die, die das Album noch nicht kennen, hört es euch an, kauft es euch, habt Spaß. Sommer, Fenster runter und ab auf den Highway to Heaven (aber nicht wörtlich nehmen). Und illegales Downloaden tötet das Musikbusiness. Denkt daran. Wenn keiner mehr Musik macht, könnt ihr selber anfangen, Gitarre, Schlagzeug etc zu spielen. In diesem Sinne Cheers und Danke Mike für das Interview.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                    Foto by MIRACLE MASTER