LAYMENT


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Mailer
Interviewpartner: Moritz Schuster (dr.)

Homepage:
www.layment.com

FFM-Rock:
Als allererstes einmal: Respekt! Ihr habt mit „Declaration“ ein echt saustarkes Album fabriziert, welches sich in meinem Kopf festgefressen hat. Was habt ihr eigentlich vor diesem Album getrieben?

Moritz:
Vielen Dank, so was hört man natürlich gern! Gerade die letzten zwei, drei Jahre haben wir natürlich sehr viel für Layment gemacht. Neue Songs geschrieben, alte Songs neu arrangiert, geprobt, live gespielt und so weiter. Meine Tätigkeit für die Band Unity brachte uns dann letzten Endes auch an Dirk Kramm und Yonah Records, der das Album sofort rausbringen wollte. Und so kam es dann nach gut zehn Jahren Layment, ungezählten Auftritten und Demos endlich zum ersten ernstzunehmenden Album.

FFM-Rock:
Wie ich gelesen habe, gibt es euch schon seit 1996, wenn auch nicht in dieser Besetzung. Damals hattet ihr noch den Namen VALORENÉN. Warum war ein Wechsel nötig? Hatte das mit der Auflösung der Band im Jahre 2001 zu tun?


Moritz:
Die Band hieß eigentlich nur für sehr kurze Zeit Valorenén, was eine Abwandlung von „die Verlorenen“ sein sollte. Die damaligen Bandköpfe Tobe und Djardes fanden das Kokettieren mit Gothic-Anleihen zu dem Zeitpunkt wohl passend. Aber noch vor dem ersten Auftritt war man sich im Klaren, dass Layment viel treffender wäre. Zwischen 2000 und 2001 gingen die Vorstellungen von Layment der einzelnen Musiker sehr stark auseinander und es wird etwas kompliziert...
Der alte Keyboarder Moritz (Füllgrabe) machte mit der damaligen Sängerin (!) Britta, dem alten Schlagzeuger Henning und dem zweiten Gitarristen Holger zunächst als Layment weiter.  Als aber Henning zu Last Man Standing und Holger zu Custard wechselte, machte er mit Britta mit der Progressive Metal Band Selftrap weiter. Djardes gründete schon kurz vor seinem Ausstieg mit Chrys und mir die Gothic Metal Band Crysalis, die sich leider Ende 2005 aufgelöst hat. Tobe überbrückte die Zeit in der Black Metal Band Slaves of Cruelty (jetzt Oneiros) und auch Julian spielte in diversen Projekten Bass.
2002 hielt Tobe die Zeit gekommen für eine Reunion. Zuerst geisterte die Idee nur durch die Szene und den Bekanntenkreis, Layment nahm dann aber doch relativ schnell wieder Gestalt an. Mit dabei waren dann natürlich Tobe an der Gitarre (als einziges Gründungsmitglied!), sein Bruder Julian am Bass (der 1999 zur Band dazu gestoßen war) und nun auch der dritte Schmidt Bruder Marosh am Mikro. Kris kam kurz nach der Reunion als Keyboarder hinzu und ich komplettierte das Line-Up 2003 als Schlagzeuger. Ein Jahr später stieß der Heidelberger Gitarrist Olli (Desert Rain und Porn Messiah) als zweiter Gitarrist hinzu, um live auch entsprechend Druck machen zu können. Kurz nach den Aufnahmen zum Album verließ er aufgrund der Entfernung Layment wieder (wir proben in Recklinghausen). Ende letzten Jahres kam deswegen Benny als jüngstes Bandmitglied hinzu...

FFM-Rock:
Wie seid ihr zur Musik, insbesondere zu den härteren Klängen gekommen? In dem Zusammenhang könntet ihr gleich mal eure Einflüsse und Vorbilder nennen.

Moritz:
Das ist natürlich individuell sehr verschieden. Bei den Schmidt Brüdern waren es unter anderem sicherlich Jethro Tull und Deep Purple, die sie seit der Wiege begleiten. Tobe heißt mit zweitem Namen nicht durch Zufall Ian! Bei mir war es zunächst Aerosmith, dann härtere Klänge wie Cradle of Filth und Dimmu Borgir. Vorbilder in dem Sinne haben wir zwar nicht, aber Bands, die wir sehr schätzen und die uns, bewusst oder unbewusst, natürlich auch beeinflussen. Das sind Bands wie Rage, die ursprünglich eine Etage über uns geprobt haben, Sentenced, Dark Tranquillity, Iced Earth, Children of Bodom und so weiter...

FFM-Rock:
Eins der interessantesten Stücke auf euerem Album ist der deutsch-türkische Song „Gun Doguyor“. Gibt es eine Geschichte dazu und welche Bedeutung hat der Titel?


Moritz:
Na klar hat so ein Song eine Geschichte! Anders als bei den meisten anderen Songs hatte Marosh hier zuerst den Text geschrieben – und zwar ursprünglich komplett auf deutsch. Allerdings war er irgendwie mit den Strophen nicht zufrieden. Zu dem Zeitpunkt hatte er gerade guten Kontakt zu einer türkischen Freundin. Tja, und dann bat er sie kurzer Hand, die Strophen doch mal auf türkisch zu übersetzen. Wir fanden die Idee ausgefallen und gut, und die z.T. recht orientalisch anmutenden Riffs entwickelten sich dann wie von der selbst! Der Titel ist ein metaphorischer Ausdruck für das Erwachen des Tages, den Sonnenaufgang.

FFM-Rock:
Auf der CD gibt es ja noch euer Video zu „Crossroads“, welches euch auf der Bühne zeigt. Kann man sich so eure Konzerte vorstellen? Des Weiteren kann man waghalsige Autofahrten beobachten. Wie habt ihr denn das gedreht, das war doch bestimmt nicht ganz ungefährlich?


Moritz:
Richtig, so in etwa kann man sich einen Layment Auftritt vorstellen! Wir halten nichts davon, auf der Bühne zu stehen und einfach unsere Songs möglichst präzise herunterzuspielen. Wir sind da, um mit den Fans ordentlich abzugehen! Viel Bewegung, Headbangen und Kontakt zum Publikum sind uns dabei absolut wichtig!
Und wieder richtig vermutet, die Karren sind wir schon selbst gefahren. Ganz ungefährlich war das auch sicher nicht. Wir haben zwar schon versucht verkehrsarme Momente abzuwarten. Unterm Strich sind wir aber mehrmals und mit überhöhter Geschwindigkeit die Bergstraße rauf und runter gefahren, harhar.

FFM-Rock:
Auch die Idee für euer Cover (ein Totenkopfsiegel in Wachs auf einem Schriftstück) ist nicht von schlechten Eltern. Wer ist dafür verantwortlich?

Moritz:
Die Idee kam von Tobe oder Kris, so sicher sind wir uns da nicht mehr. Umgesetzt hat sie aber letzten Endes die Digitalkünstlerin Chrys, die bis Ende 2005 noch mit mir bei Crysalis gespielt hat. Die Bandfotos stammen übrigens von Layment Gründungsmitglied Djardes...

FFM-Rock:
Wie stellt ihr euch eure musikalische Zukunft vor? Gibt es da schon konkrete Vorstellungen/Pläne?


Moritz:
Jetzt sind wir natürlich erstmal sehr gespannt, wie das Album von Fans und Presse aufgenommen wird! Faul sind wir dabei allerdings nicht. Wir wollen mit dem Album soviel live spielen, wie es möglich ist.

FFM-Rock:
Schlummern noch mehr solcher Songs, wie die auf „Declaration“, in euch? Darf man sich auf viele weitere Alben freuen?


Moritz:
Am liebsten würden wir schon morgen ins Studio, um ein Doppelalbum aufzunehmen, harhar. Nein, im Ernst: Wir haben bislang schon 14-15 Songs geschrieben, die wir zu Zeit fertig arrangieren. Davon werden wir Mitte des Jahres eine Vorproduktion machen und uns auf die ca. 12 besten Songs einigen (was schwierig genug wird...). Voraussichtlich im Herbt werden wir direkt wieder das Studio entern und 2008 wird es definitiv das Nachfolgealbum geben! Arbeitstitel: „Traces“...

FFM-Rock:
Gibt es einen lustigen Schwank aus eurer bisherigen Musikerkarriere, den ihr hier zum Besten geben mögt? Vielleicht von einem Konzert, schließlich seid ihr ja auch schon mit Szenegrößen  wie z.B. EISREGEN unterwegs gewesen, oder aus dem Proberaum.

Moritz:
Das Konzert mit Eisregen vor knapp 1000 Headbangern war sicherlich ein absolutes Highlight! Aber zum Thema Anekdoten fällt mir das diesjährige Winternachtstraum Festival ein. Eigentlich waren wir erst für 2008 angedacht und wollten dieses Jahr ganz entspannt dahin, um uns selbst ein paar geile Bands reinzuziehen und das ein oder andere Bier zu trinken. Tja, am morgen des ersten Festivaltages klingelte dann das Telefon: „Ey, könnt ihr kommen? Hier sind so ein paar Bands ausgefallen“. Na klar konnten wir! So standen wir um 0.40 Uhr auf der Bühne...

FFM-Rock:
Zu guter letzt habt ihr jetzt noch die Möglichkeit das eine oder andere an eure Fans loszuwerden.


Moritz:
Wir hoffen natürlich, dass sich unsere Mühen gelohnt haben, und dass ihr mindestens so viel Spaß mit dem Album haben werdet wie wir selbst! Aber noch viel mehr hoffen wir natürlich, euch vor der Bühne zu sehen.
Unsere nächsten Termine sind:
09.3. Duisburg – Parkhaus-Meiderich
17.3. Bochum – Matrix (CD Release Show)
13.4. Köln-Ehrenfeld – BüZe
14.4. Soest - Graffiti
18.4. Gummersbach – Valhalla
22.9. Siegburg - CVJM

FFM-Rock:
Tausend Dank für dieses Interview und noch viel mehr Dank für euer überragendes Album, welches meine CD Sammlung aufgewertet hat. Viel Erfolg für eure Zukunft.


Peter von FFM-Rock

                                                                                                                      Foto: Layment

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