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SOULDRINKER – Aschaffenburg, Colos-Saal

 

Interview vom 27.03.13
Interviewpartner v. l. n. r.: Markus Pohl (git.), Chris Rodens (b.), Iris Boanta (voc.), Steffen Theurer (dr.)

Homepage:
www.souldrinker.org

F-R:
Moin, zunächst meinen Glückwunsch zur Debüt EP „Semper Fidelis“. Fette Songs, die teilweise etwas an PANTERA erinnern, aber auch ein wenig an eure Band WATCH ME BLEED. Von WMB sind bei SOULDRINKER mit an Bord: Alex Gindu (voc.), du Chris und Markus Pohl, der mit Steffen Theurer, auch bei SYMPHORCE tätig war. Also alle habt ihr schon mal irgendwann, irgendwie zusammen gearbeitet. Wie kam es letztendlich dann zur Gründung von SOULDRINKER?

Chris:
Eigentlich ist das eine verrückte Idee gewesen: Als wir die letzte WATCH ME BLEED-Platte aufgenommen haben, haben wir immer schon darüber geredet, dass dazu doch wunderbar melodischer Gesang passen würde. Das war eigentlich immer mehr so ein Witz, da wir festgelegt hatten, bei WMB würde es nie so was geben, das wollen wir nicht. Ich saß mit dem Sänger von SERENITY, der ein guter Freund von mir ist – wir wohnen auch in der gleichen Stadt –, im letzten Jahr irgendwann mal zusammen und er hat mir von dieser Tour hier erzählt, wo wir jetzt gerade drauf sind. Er erzählte auch, dass er noch keine Supportband habe. Ich hab dann so zum Spaß zu ihm gesagt: „Ich such mir ne Sängerin und du gibst mir die Tour.“ Und er hat dann gemeint: „Ja, passt.“ Und da ist aus dem Spaß eben Ernst geworden. Ich hab dann die beiden Jungs angerufen und hab gesagt: „Wir brauchen ne Sängerin, wir haben ne Tour nächstes Jahr.“ Und dann haben wir losgelegt und eine Sängerin gesucht – was natürlich nicht sofort ging. Aber wir hatten quasi erst eine Tour, und dann haben wir sozusagen eine Band dazu zusammengesucht, und den Bandnamen und alles. So ist das eigentlich entstanden.

F-R.:
Auf den Namen SOULDRINKER hört auch das WMB-Debüt. Die Namensgebung der neuen Band war hier nicht wirklich ein Zufall, oder?

Chris:
Überhaupt nicht. Das ist auf dem Mist von Markus und Steffen gewachsen. Als wir das Debüt von WATCH ME BLEED aufgenommen haben und den Namen „Souldrinker“ gefunden haben, kam auch der Spruch auf: Sollten wir je eine neue Band gründen, muss die SOULDRINKR heißen, weil uns das so gefallen hat. Und somit war das sofort erledigt, als wir beschlossen haben, ein neues Projekt anzuleiern und eine neue Band aufzustellen. Es stellt für uns eben auch die Verbindung zu WATCH ME BLEED dar.

F-R.:
Mit Iris Boanta (THE MYSTERY) habt ihr euch eine Rockperle als 2. Stimme neben Alex gesichert. Wie seid ihr auf Iris gekommen?

Steffen:
Im Prinzip ist es so, dass die Iris und ich uns schon ein paar Jahre kennen. Ich weiß gar nicht wie lange. Wir haben mal zusammen in der gleichen Coverband gespielt und kommen beide aus der Stuttgarter Ecke, und dann kennt man sich eben. Der Witz war aber, dass eigentlich der Ronnie über einen Kumpel aus Stuttgart auf die Idee kam, die Iris zu fragen und dann ich mir auch gedacht hab: „Mensch, die Iris, stimmt!“ Also, man hat’s vor der Haustür und kommt nicht auf die Idee. Aber dann hab ich sie natürlich gefragt, und dann ging es eigentlich ziemlich schnell, dass wir das versuchen wollten.

F-R.:
Das Promo-Karussell dreht sich bei euch zur Zeit ganz schön heftig. Erzähl doch bitte mal etwas zu eurem Video „Sixteen Men On Tain“, das ein Bestandteil davon ist.

Chris:
Es klingt vielleicht ein bisschen hart, aber wir haben die Band ja quasi am Reißbrett erstellt. Es war halt einfach so: Wir haben ne Tour, wir haben ne Band: Lasst uns doch ein Video drehen. Es ist also auch komplett von uns selber gemacht. Die hauptsächliche Arbeit haben Steffen und ich zusammen gemacht, das Video geplant, auch gedreht, geschnitten – alles von uns. Wir wollten, wenn wir an die Öffentlichkeit treten, auch gleich was haben, was man angucken kann, damit man einfach die Band sieht, dass man, wenn man einen Song hört, sieht, wie die Leute aussehen, wie das rüber kommt. Und so ist die Idee entstanden, als erstes quasi ein Video zu drehen und das rauszubringen, damit die Leute sofort wissen: Wer sind SOULDRINKER, wer ist das? Dass sie nicht nur hören, sondern auch optisch sehen können, wer die Band ist. Deswegen ist das Video auch eher so performancemäßig gehalten, damit man einfach sieht: Das sind wir, so stellen wir uns dar.

F-R.:
Aktuell befindet ihr euch auf Tour mit SERENITY und VISIONS OF ATLANTIS, was mit nur einer EP im Gepäck ziemlich verwunderlich anmutet. Chris, du hast es vorher schon eingangs erklärt. Wie sind die Reaktionen auf eure Musik, da ihr in diesem melodische Package eher schon wie Exoten ausseht?   

Markus:
Für uns ist es tierisch interessant, weil wir als solches komplett eher die Rock’n Roller sind, schon vom Äußeren, vom Auftreten her. Aber wir hätten die Reaktionen so jetzt gar nicht erwartet, weil: Wir kommen auf die Bühne, der ein oder andere schaut schon mal. Es gibt auch einen Song, bei dem man sieht, wie dem ein oder anderen schon mal das Gesicht entgleist (Gelächter rundum), quasi unsere Ballade. Aber letztendlich ist es uns nie passiert, dass irgendjemand abhaut, sondern wir hatten immer die Hütte irgendwie ziemlich voll. Und es war auch immer so, dass wir Reaktionen hatten, die mehr als positiv sind. Auch was wir dann am Merchstand an Reaktionen bekommen und was dann auch an EPs weggeht, da kann ich nur sagen, das hätte nie einer von uns erwartet, niemand.

F-R.:
Mit welchen Songs füllt ihr eigentlich eure Setlist? Auf der EP sind drei Songs drauf und ihr habt 35 Minuten Spielzeit.

Markus:
Letztendlich besteht die Platte zu 90 % schon. Daher nehmen wir auch die Songs. Wir haben einen Cover-Song drin und der ist halt einfach zum Spaß dran haben.

Chris:
Uns kennt niemand. Da die Aufmerksamkeitsspanne der Leute dann meistens nicht so hoch ist, haben wir gedacht, wir schließen das Set mit irgendwas Bekannterem ab. Und halt auch aus Spaß für uns, fürs Publikum. Der Rest sind alles eigene Songs, also drei von der EP und dann noch zwei Nummern, die auf dem Album sein werden. Aber das Album ist, wie Markus gesagt hat, eigentlich schon fertig. Es fehlen nur noch ein paar Recordings.

F-R.:
Wie steht es nach der Tour in Sachen Debütalbum? Wir haben es jetzt kurz angesprochen. Könnt ihr da schon was rauslassen? Labeltechnisch? VÖ-Datum oder so was?

Chris:
VÖ-Datum oder Label gibt’s noch gar nicht. Wir haben jetzt erst mal eben auf die Schnelle die EP rausgebracht, um zur Tour was zu haben, was wir den Leuten präsentieren können, was man von uns kaufen kann. Damit gehen wir jetzt erstmal shoppen und gucken, wo wir ein Label herkriegen. Aufgenommen ist das Meiste schon vom Album, also die instrumentalen Tracks. Es fehlen nur noch die Vocals für ein paar Songs. Aber das wird jetzt alles erst nach der Tour im Sommer stattfinden, denn bisher war die Tour der Fix-Termin, auf den wir versucht haben, alles fertig zu kriegen. Danach geht’s weiter mit den Aufnahmen. Und mal sehen, vielleicht kommt es über ein Label raus. Wir wissen gar nicht, ob wir das heutzutage mit einem Label machen oder nicht. Das hat sich alles so geändert, dass es gar nicht mehr sicher ist, ob man das noch braucht. Wir lassen das mal auf uns zukommen.

F-R.:
An Markus jetzt noch eine Frage; muss sein, aus alter Verbundenheit: Eine kurze Antwort zum Sachstand aktueller Aufnahmen zum neuen MYSTIC PROPHECY Album. Was kannst du schon sagen?

Markus:
Der Gesang kommt nächste Woche drauf. Das ist eigentlich das, was ich sagen kann. Ich konzentriere mich jetzt die Tage nur auf SOULDRINKER, weil wir einfach auch gemerkt haben, das ist halt doch nicht nur zum Tourmachen. Wir sind jetzt zu einer Band zusammengewachsen; und ich denk mal, man wird es gleich sehen. Ich habe eine Zeit, da mach ich das Eine und jetzt mach ich nur SOULDRINKER. Und wenn ich daheim bin, dann sieht man wieder weiter. Dann schaffen wir wieder zweigleisig, das ist klar. Aber diese Woche gibt’s nur das Thema SOULDRINKER.

F-R.:
Jetzt eine lustige Frage, die eigentlich alle meine Interviewpartner gestellt bekommen: Mal eine lustige Anekdote von einer Show oder aus dem Proberaum, die noch nicht veröffentlicht wurde.

Iris:
Ähm, ich kann es gar nicht irgendwie auf einen bestimmten Tag festlegen, aber, ja ich glaube, ich hab ein paar Eier mehr bekommen durch die Tour (großes Gelächter). Ich glaube, ich sollte nicht bildlicher werden, aber … jouh.

Markus:
Es ist halt einfach Spaß bei uns, und wir sind wirklich so ne Band, die am dicke Sprüche klopfen ist. Es ist immer total lustig. Im Proberaum ist es dagegen echt so, da gibt’s nix mit groß lustig, weil Tour und Show und das erste Mal und spielen und üben. Da ist der Ernst bei der Sache natürlich das Wichtigste. Und jetzt wo wir auf Tour sind haben wir einen Haufen dummes Gelaber. Aber noch ist nix passiert, wo man sagen kann, ja der eine ist beim Pissen in den Fluss gefallen … obwohl es gestern fast soweit gewesen wäre (Gelächter). Aber es ist nicht passiert!

Chris:
Es ist definitiv so, dass wir natürlich auf der Tour die Band sind, die nichts verlieren kann, denn uns kennt niemand. Das heißt, jeder der im Publikum klatscht und sich freut, ist ein Gewinn für uns, während es natürlich gerade für den Headliner um mehr geht, denn er präsentiert sein neues Album. Das heißt, wir sind so ein bisschen die Axt im Wald. Wir nehmen uns auch jeden Abend vor, jetzt ganz seriös und ernst zu sein, und die Ersten im Bett, aber wir sind jeden Abend die Letzten (Gelächter).

Steffen:
Was übrigens dazu führt, wenn ich kurz eingrätschen darf, dass wir im Nightliner einen neuen Song geschrieben haben …

Chris:
… den wir heute Abend vorstellen werden. Es ist passiert, ja. Aber sonst eigentlich, wie Markus sagte, es ist noch nichts Gravierendes passiert. Aber wir sind halt immer die Letzten, die in die Koje rollen. Also nicht, dass wir das nicht Ernst nehmen, aber wir können nichts verlieren und das macht die Sache irgendwie für uns halt so spaßig.

F-R.:
So, dann zum Abschluss noch eure persönlichen Worte an unsere Leser und eure Fans, um die SOULDRINKER-Werbetrommel noch mal richtig kräftig zu rühren. Fangen wir mit der Dame an: Ladies First.

Iris:
Vielen vielen Dank. Das Einzige, was ich mir wünsche und ich bin sicher, ich spreche hier für alle, die anwesend sind und auch für denjenigen, der leider nicht anwesend sein kann, für den Alex: Bleibt dran, schaut auf unserer Homepage, auf Facebook, es wird noch viel von uns zu hören geben. Und wir freuen uns dann auf jeden Gig, egal wo.

Chris:
Genau so. Es ist jetzt schon überwältigend, was wir für Reaktionen kriegen. Vielen Dank! Und vielen Dank für das Interview, für das Interesse überhaupt. Und ja, einfach auf die Homepage schauen. Weitergehen wird’s auf jeden Fall, mehr Konzerte geben. Danke schön!

Steffen:
Im Prinzip haben die beiden schon das Meiste schon gesagt (Gelächter), jetzt wird’s langsam schwierig. Also, wie gesagt: Mit der Tour haben wir gemerkt, dass das Ding wirklich funktioniert, das wussten wir ja vorher nicht. Und jetzt haben wir alle richtig Bock drauf und wollen Gas geben und brauchen natürlich all die Leute, die es cool finden, die Fans, die wir vielleicht sogar schon auf der Tour gewonnen haben, und da müssen wir alle miteinander dranbleiben.

Markus:
Ich möchte ganz zum Schluss dieses Thema von Iris noch mal aufgreifen: Wir sind „A-Five-Piece“, und uns gibt’s in Zukunft auch nur noch zu fünft. Es hat sich alles entwickeln müssen und in der Zeit war dann schon der Nightliner gebucht; der hatte nun mal nur vier Plätze für uns. Aber es ist ganz klar, dass diejenigen, die uns wiedersehen werden, uns dann auch wieder wie zum ersten Mal sehen. Klar, da sind die Songs, aber ich meine, den Alex kann einfach niemand ersetzen, weder musikalisch noch von der Show her. Und das Sängerpärchen ist halt einfach ein ganz niedliches auf der Bühne (Gelächter). Das war’s dann schon.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft! Ich wünsche euch viel Spaß heute Abend!
Mike von FFM-Rock                                                    Foto by Mike Langer

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