GLOOMBALL



Mailer vom 08.04.13
Interviewpartner: Björn Daigger (git.)

Homepage:
www.gloomball.com  

F-R:
Moin Björn, deine aktuelle Band GLOOMBALL existiert jetzt bereits im dritten Jahr und in ein par Tagen kommt euer Debüt „The Distance“ via Steamhammer/SPV auf den Markt. GLOOMBALL wird den meisten noch nicht viel sagen, was wir hier mal ändern wollen. Erzähl doch bitte mal etwas über GLOOMBALL und stelle gleich die Band mit vor.

Björn:
Hi Mike! In gewisser Weise gibt es GLOOMBALL noch länger, anfänglich war das aber ein reines Studioprojekt und ich war damals auch noch gar nicht am Start. Als Alen (Ljubic,voc.) und ich uns 2010 kennen gelernt haben, war die Geschichte auch bereits schon wieder ziemlich am Ende. Wir haben dann den Namen übernommen, neue Songs geschrieben, viel live gespielt, 2 Demos und schließlich das Album aufgenommen. In der Zeit hat sich auch das aktuelle Line-up mit Jossi (Lenk, git.), Basti (Moser, b.) und Danny Joe (dr.) herauskristallisiert. Uns war es von Anfang an wichtig, dass die Band organisch wächst. Deswegen sind wir auch 2010 nicht direkt für ein komplettes Album ins Studio marschiert, sondern haben erstmal versucht Erfahrungen zu sammeln und als Band zusammen zu wachsen. Grad in Zeiten sinkender Verkaufszahlen ist es natürlich wichtig, nicht nur auf CD zu überzeugen. Deswegen hat halt alles etwas länger gedauert.

F-R.:
Ich selbst hatte schon 2-mal die Gelegenheit mich von euren Live-Qualitäten überzeugen zu lassen und bin jetzt ehrlich geplättet von der Songqualität auf der CD. Wie kommt ein Björn Daigger dazu von der bisher True- und Melodic-metallischen Schiene seiner Ex-Bands wie MAJESTY, CIVILIZATION ONE oder BORN AGAIN in eine Art Modern Metal/Rock zu driften und dann solch stimmige Songs zu komponieren?

Björn:
Zuerst einmal ist wohl wichtig, dass ich die Songs ja nicht alleine schreibe. Alen und ich haben den Großteil der Songs zusammen geschrieben, Jossi hat auch eine Nummer beigesteuert, zusätzlich gab es mit unserem Produzenten Alexander Brusencev und meinem Bruder Sven noch die eine oder andere kompositorische Unterstützung. Wir haben uns beim schreiben jetzt aber auch nicht hingesetzt und gesagt, wir wollen „wie Band X oder Y“ klingen, sondern das hat sich einfach natürlich entwickelt. Im Prinzip hört man auf unserer Platte lauter Songs, wie wir sie woanders selber gerne hören würden. Dazu muss man natürlich sagen, dass ich neben dem traditionellen Metal-Kram schon immer viele andere Stile gehört habe und da nie so festgefahren war, wie man vielleicht denken mag. Ein guter Song ist eben ein guter Song, egal ob es nun Jazz, Pop, True Metal oder Hardcore ist.

F-R.:
Beschreibe doch bitte mal für Neugierige euren Musikstil und die musikalischen Einflüsse, die GLOOMBALL beschreiten.

Björn:
Ich persönlich würde GLOOMBALL ganz simpel als zeitgemäße Hardrockband beschreiben. Journalisten packen uns immer ganz gerne in die Alternative Metal-Ecke, womit ich persönlich auch kein Problem habe, auch wenn ich nicht immer so genau weiß, was ich mir darunter vorzustellen habe ;). Unsere Einflüße innerhalb der Band sind sehr breitgefächert. Von Stevie Wonder bis Opeth-Fans ist da alles zu finden und das meine ich jetzt völlig ironiefrei. Natürlich hört man unserer Platte an, dass vor allem der ganze im Moment angesagte Ami-Rock wie STONE SOUR und GODSMACK seine Spuren hinterlassen hat, aber letzten Endes ist bei uns jede gute Songidee willkommen, Hauptsache, es ROCKT!

F-R.:
Welche beiden Songs empfiehlst du als Anspieltipps für „The Distance“ und warum?   

Björn:
Naja, ich denke auf jeden Fall der Opener „Overcome“, der alle unsere Stärken gut bündelt und dann natürlich der Titeltrack „The Distance“, dann hat man auch noch was zum kuscheln ;)

F-R.:
Erzähl doch bitte mal etwas über die Auswahl des Songs als solchen, das Storyboard und den Dreh zum offiziellen Videoclip „The Distance“, welcher fast schon das ruhigste Stück auf eurem Debüt darstellt.

Björn:
Es war ziemlich schnell klar, dass der Titelsong unsere erste Single wird. Klar, „The Distance“ ist ein etwas ruhigerer Track, aber gerade bei einem Newcomer ist es denke ich wichtig, dass der Song direkt ins Ohr geht. Viele Leute hören ja mit dieser Nummer wahrscheinlich das allererste Mal überhaupt einen Song von uns, da wäre eine ultraprogressive Nummer wohl eher kontraproduktiv. Ok, so was haben wir letzten Endes ja auch gar nicht am Start, haha, aber ich denke, du verstehst auf was ich hinauswill. Den Videoclip haben wir zusammen mit Marc Stern in Baden-Baden im Theater gedreht und ich denke, dass Ergebnis spricht für sich. Wir sind zumindest alle sehr zufrieden!

F-R.:
Mit „No Easy Way Out“, aus dem Film Rocky IV habt ihr einen Coversong gewählt, der für eure Musik eher untypisch ist, aber sehr gut von euch interpretiert wurde. Wie kam es zu dieser Songauswahl?

Björn:
Alen kam mit der Idee an und als alter AOR-Fan war ich natürlich sofort begeistert. Fans der Filme sind wir natürlich sowieso! Ich fand es schon immer cool, wenn Bands einer Coverversion ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. DISTURBED's „Land Of Confusion“ ist da natürlich ganz vorne mit dabei oder „Sympathy For The Devil“ von GUNS N' ROSES fand ich auch immer großartig!

F-R.:
Bei SPV/Steamhammer seid ihr an ein wiedererstarktes Label zu einem Deal gekommen. Wie lief das ab?

Björn:
Wir haben „The Distance“ ja in Eigenregie produziert und dann ganz klassisch Promo-CD's verschickt. SPV haben direkt ihr Interesse bekundet. Es gab zwar noch 5-6 weitere Interessenten, aber SPV haben uns das beste Angebot gemacht und uns vor allem das Gefühl vermittelt, richtig Bock auf unsere Mucke zu haben. Bis jetzt sind wir mit der Zusammenarbeit auch super zufrieden!

F-R.:
Ein Björn Daigger hat in den letzten Jahr immer mal an und in Bandprojekten gearbeitet. Gibt es da aktuell etwas erwähnenswertes, was hier mal bekannt gegeben werden sollte?

Björn:
Ja, dass ich ausschließlich bei GLOOMBALL spiele! Ich weiß, ich war da früher immer recht umtriebig, aber schon nach meinem Ausstieg bei MAJESTY 2008 war mir klar, dass es mal Zeit wird, was eigenes auf die Beine zu stellen. Gut, zwischendurch gab es noch die BORN AGAIN-Geschichte und ich hab ja dann aushilfsweise noch mal ein paar Shows mit MAJESTY gezockt, aber im Moment konzentriere ich mich nur auf GLOOMBALL, vor allem weil es im Moment auch so gut anzulaufen scheint. Der Musikmarkt ist sowieso schon so überschwemmt, dass ich denke, dass die Welt nicht unbedingt auf zig Nebenprojekte von mir wartet ;)

F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Björn:
So richtig lustig ist das im Nachhinein eigentlich gar nicht, aber auf meiner persönlichen „Heroes“-Liste steht unser ehemaliger Bassist ganz weit oben! Es war bei irgendeinem unserer ersten Gigs, wo unser damaliger Mann am Bass den ganzen Abend im Backstage-Bereich auf der Couch lag und über Grippe klagte. Wie das in Bands so üblich ist hat ihm das natürlich keiner geglaubt, wir dachten alle, der hätte nur am Vorabend zuviel gesoffen. Der Gig lief dann zum Glück einwandfrei über die Bühne, am darauffolgenden Tag stellte sich allerdings heraus, dass der gute Mann die Windpocken hatte – vor der Leistung habe ich immer noch einen Heidenrespekt ;-)

F-R.:
So, dann zum Abschluss noch deine persönlichen Worte an unsere Leser und eure Fans.

Björn:
Danke für das Interview und den Support! Hört alle mal in unser Album rein und vielleicht sieht man sich ja auf einem Gig! Unsere Albumreleaseparty findet am 17.05. in Mannheim statt, neben uns sind noch THE NEW BLACK und TWENTYDARKSEVEN am Start – wäre cool, wenn sich der eine oder andere dahin verirrt!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                    Foto by Gloomball

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