SHATTERED REALM


Image

Mailer vom 15.01.06
Interviewpartner: Joe Hardcore (voc.)

Homepage:
www.shatteredrealmnj.com

FFM-Rock:
Hi Joe! Eure aktuelle Veröffentlichung “From the dead end blocks where life means nothing“ geht direkt in die Fresse. Erzähl uns doch ein bisschen was über den Entwicklungsprozess der Scheibe und die Aufnahmen.

Joe:
Ich kam in der zweiten Hälfte des Jahres 2004 in die Band. Wir machten die Eulogy Tour und als wir wieder zu Hause waren, beschlossen wir, an der neuen Platte zu arbeiten. Die Zeit war auf unserer Seite, um mit dem besten Shattered Realm Material überhaupt aufwarten zu können. Nichts war wirklich gehetzt. Wir fühlten uns sehr wohl im Studio zusammen mit unsern Jungs Len und Jay, die uns bei unserem Sound halfen und ihr Bestes für uns gaben. Es war eine großartige und lohnende Erfahrung.

FFM-Rock:
Was sind die Hauptthemen, die Shattered Realm in ihren Texten behandeln? Würdet ihr euch selbst als sehr politische Personen bezeichnen?

Joe:
Nein, wir sind keineswegs eine politische Band und haben auch nie eine politische Haltung zu einer Sache eingenommen. Die Themen, die wir auf der neuen Platte anschneiden, basieren alle auf realen, erlebten Situationen, seien es der Kummer und Verlust wahrer Freunde ('GBNF'), die neuen Bands, die den Hardcore mit ihrer Besserwissereinstellung beerben wollen ('New disgrace') oder das, was Hardcore für uns bedeutet ('All that matters'). Zudem gibt es noch einen Rachesong ('Her justice') und ein Lied über eine ehemalige Liebschaft ('Devil in disguise'). Wir versuchen, Gegenstände zu behandeln, die uns entweder im Hardcore oder im wahren Leben betreffen.

FFM-Rock:
Was ist dein Lieblingssong auf der CD?

Joe:
Schwierige Frage...'No one else' packt mich immer noch sehr. Ich erinner mich daran, als sie damit auf einer EP raus kamen und die ganze Zeit dazu abrockten. Es ist einer meiner All-Time-Favourites. Es aufzupolieren und auf dieses Album zu packen, war ein Vergnügen.

FFM-Rock:
Wer komponiert bei euch die Musik und wer schreibt die Texte?

Joe:
Joe None schreibt den Großteil der Musik, Chris fügt die Tempi hinzu. Joe None hilft mir zudem noch mit lyrischen Mustern und Dingen, die er einbinden will. Davon ausgehend schreibe ich die Texte dann weiter. Joe None agiert sozusagen als Komponist, wenn es um Shattered Realm geht.

FFM-Rock:
Deckt sich eure Art Musik zu machen mit eurer Lebensweise? Immerhin ist die Hardcoreszene ja bekannt für ihre deutliche Einstellung und Selbstbestimmung.

Joe:
In Bands zu singen, ist eine Freisetzung, ein Luxus, den viele nicht genießen. Für mich ist es der einzige Weg, manchmal das Gefühl zu bekommen, dass ich alle meine Aggressionen rausgelassen hab. Es gibt nichts Erfüllenderes als eine abgefahrene Show und das Gefühl danach. Das ist meine einzige Motivation, damit weiter zu machen.

FFM-Rock:
Was treiben Shattered Realm, wenn sie keine Musik machen?

Joe:
Wenn wir nicht auf Tour sind, arbeite ich gewöhnlicherweise mit meinem Onkel als Schreiner. Zum Vergnügen gehe ich auf Hardcoreshows, entweder in meiner eigenen Stadt oder sonstwo. Wir (FSU Philly) sind die Security bei den Shows in der 'First Unitarian Church'. Wir haben viel Spaß bei diesen Veranstaltungen. Ich mag es, so oft es geht, Roadtrips zu machen. Außerdem schalte ich einfach gerne mal ab, ob nun in meinem Haus und bei meiner Familie (Mutter, Schwester, Sohn und Tochter) oder mit den Jungs ist, wenn wir mal wieder zwei Fuß große Käsesteaks futtern oder ausgehen zur Wing Night. Es passiert immer irgendwo etwas Lohnendes. Ich liebe das.

FFM-Rock:
Wer waren die Idole deiner Jugend? Und wer, denkst du, hat deine eigene musikalische Laufbahn beeinflusst?

Joe:
Im Gegensatz zu meinen Altersgenossen mochte ich schon immer heftige Musik, von Metallica über Slayer und Anthrax, hin zu Deathmetal. Dann waren es Sheer Terror, Agnostic Front zur “One era“ Zeit und später Sick Of It All und Killing Time. Meine Mutter hat mich erstmals beeinflusst, als sie mich als Kind mit auf Konzerte nahm und dann, indem sie mich emotional unterstützt hat und mir andersweitig behilflich war, so dass ich beginnen konnte, die Welt zu betouren. Hätte ich sie in meinem Leben nicht gehabt, glaube ich nicht, dass ich in so jungen Jahren die Freiheit und Unterstützung gehabt hätte, solche Dinge zu tun.

FFM-Rock:
Gibt es eine Band, mit der zusammen du gerne einmal auftreten würdest?

Joe:
Manowar (aber wir sind nicht würdig), Killing Time, Children Of Bodom. Ich liebe es, zusammen mit meinen Freunden aufzutreten. Die besten Shows gibt es, wenn das Billing voll ist mit unseren Jungs.

FFM-Rock:
Was kotzt dich am meisten an, wenn du dir die derzeitige weltweite Situation anschaust?

Joe:
Die Welt ist ein kalter Ort und überall, wo du hinschaust, wirst du schmerzlich daran erinnert, warum du jeden Moment genießen solltest.

FFM-Rock:
Glaubst du, Musik kann ein wirksamer Schlüssel zur Seele der Menschen sein, um sie aufzuwecken, ihnen in den Arsch zu treten und ihre Augen gegenüber der heutigen Situation zu öffnen?

Joe:
Wenn du versuchen willst, zu sagen, dass Hardcore eine Möglichkeit ist, die Leute in einer politischen Weise daran zu beteiligen, das, was falsch läuft, zu berichtigen, würde ich dir nicht zustimmen. Du willst Veränderung, dann versuch nicht, die Welt zu verbessern, sondern kehr erstmal vor deiner eigenen Haustür. Um etwas zu verbessern, tu Dinge, die dein Umfeld in Ordnung bringen. Mit diesem Konzept im Kopf ist das Leben beschissen. Hardcore, die Shows und die Bruderschaft sind eine Flucht davor, tagein, tagaus arbeiten zu müssen, nur um die Rechnungen zum Leben bezahlen. Etwas im Hardcore zu tun, verbessert dein geistiges Wohlbefinden, stattet dich mit einem positiven Ventil für deine angestauten Aggressionen aus und gibt dir eine Familie, einen Platz, den du dein Zuhause nennen kannst. Wenn andere Bands ihre 25 Minuten damit verschwenden wollen, eine Armee aufzustellen, sei mein Gast. Das Leben ist zu kurz und die meisten Kids im Hardcoremilieu sind drei Jahre lang hier. Etwas auf einem globalen Level zu tun, bedeutet, sich beständig zu erneuern. Ich würde lieber weiter dabei helfen, gute Shows hier in Philadelphia zu bekommen und diese Kommerzialisierung aus dem Hardcore raus zuhalten.

FFM-Rock:
Was sind eure Zukunftspläne? Gibt es eine Europatour?

Joe:
Ja, wir kommen im Februar mit Knuckledust und 50 Caliber.

FFM-Rock:
Kannst du dich an eine lustige Anekdote aus eurer Bandgeschichte erinnern?

Joe:
Nichts, das wir als Band machen, ist ernst. Wenn du vier Minuten mit uns verbringen würdest, wären das wohl drei Minuten mit dem affigsten Kack und eine Minute, die nur aus Gelächter besteht.

FFM-Rock:
Nun sind wir schon am Ende des Interviews angelangt. An dieser Stelle hast Du noch die Möglichkeit für ein kurzes persönliches Statement.

Joe:
Danke für das Interview und seid gefasst auf uns, wenn wir im Februar auf Tour kommen!


Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Sebastian von FFM-Rock

Foto übernommen von www.alveranrecords.com

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.