SHYLOCK

Mailer vom 11.01.13
Interviewpartner: Matthias „Schenky“ Schenk (voc.)

Homepage:
www.shylockmusic.de

F-R:
Moin Schenky, zunächst meinen Glückwunsch zu eurem neuen Album „Walking Tall“. Auf euren letzten beiden Alben „Devotion“ (2007) und „Rockbuster“ (2010) deutete sich bereits ein leichter Stilwechsel in eurer Musik an. SHYLOCK wurden rockiger, rauer und haben sich somit einen moderneren Touch eingehaucht, der weg vom reinen Melodic Rock ging. Auf dem neuen Release wird dies jetzt weiter fortgesetzt und perfektioniert. Gehören die „Happy Melodic“ Töne aus früheren Zeiten endgültig der Vergangenheit an?

Schenky:
Hi Mike! Das kann man nie sagen, ich denke alles ist erlaubt, solange es gut ist und auf einem gewissen Level betrieben bzw. geschrieben wird. Auf diesem Album finde zumindest ich, dass wir uns mehr in der Gegenwart als in der Vergangenheit befinden, was aber in ca. 3 Jahren sein wird kann man jetzt noch nicht erahnen geschweige denn wissen.

F-R.:
Hauptsongwriter bist du und mit dem Einstieg von Johannes Amrhein (g.,) zu „Rockbuster“ war dieser hier mitverantwortlich. Hat sich dahingehend auf Walking Tall“ etwas hinsichtlich der Rollenverteilung geändert?

Schenky:
Hierzu muss ich erstmal eine kleine Korrektur vornehmen: Der Johannes Amrhein hieß früher mal Löhr, das ist noch der gleiche Johannes wie am Anfang. Diesbezüglich ist also alles beim Alten geblieben: Ich erfinde die Songs und Hannes arrangiert sie – nur halt jetzt unter anderem Namen. Da sieht man mal, was eine Frau alles bewirken kann ;o)

(Anm. Mike: Fettnäpfe aller Länder vereinigt euch für mich. Aber so bin ich in Sachen Hannes, wenn auch spät, wieder auf dem Laufenden)

F-R.:
Was mich an SHYLOCK fasziniert ist der hohe Wiedererkennungswert trotz der jetzt rockigeren Auslegung. Man findet überall die Harmonien, Melodiebögen und eingängigen Refrains wieder, die euch ausmachen, auch wenn das neuere Material ab und an etwas nach den aktuellen SHAKRA klingt. Wie bekommt ihr das auf Dauer hin ohne euch selbst zu kopieren?

Schenky:
Das liegt wahrscheinlich daran, dass immer ich die Songs anbringe und beim Songwriting im Laufe der Zeit meinen eigenen Stil entwickelt habe. Bei der Songauswahl ist der Johannes, mit dem ich jetzt schon 20 Jahre zusammen Musik mache, ein ganz wichtiger Pol, da er auch ein Gespür dafür hat was ein guter Shylock-Song sein könnte. Du musst wissen, dass ich für ein Album ca. 30-40 Songideen aufnehme, da hat man dann die Qual der Wahl.

F-R.:
Textlich habt ihr in der Vergangenheit oft private und sozialkritische Themen in eure Texte einfließen lassen. Verhält sich das auf „Walking Tall“ ähnlich?

Schenky:
Im Großen und Ganzen schon. „Taken it too far“ zum Beispiel ist ein sehr politkritisches Lied („...some people said YES WE CAN, but nothing really happened...“ um nur mal eine Zeile zu nennen). Ansonsten geht es in typischer Shylock-Manier um alles was Spaß macht bzw. inspiriert.

F-R.:
Beschreibe doch bitte mal einem bislang noch unwissenden Rockfan, warum er sich SHYLOCK unbedingt mal anhören sollte und führe hier ein oder zwei Vorzeigesongs auf, die ihn anfixen könnten.

Schenky:
Man sollte sich unsere Musik unbedingt anhören, wenn man mal die Welt vergessen möchte oder einfach mal wieder aufgebaut werden muss. Der Partysong „Rock DNA“ verursacht alles, außer Depressionen, deswegen würde ich ihn bei akutem Stress empfehlen, um mal abschalten zu können. Natürlich kommt diese Nummer auch auf jeder Rockfete gut an. Wenn man sich mal schlapp fühlt und etwas Power braucht – natürlich erst recht wenn einen die Welt ankotzt – dann hilft nur eins: Nämlich „Walking Tall“! Wenn du beim Hören dieser Nummer keine Kraft und Energie verspürst, bist du definitiv kein Rockfan :)

F-R.:
Erstmals in der Geschichte von SHYLOCK ziert ein Bandfoto das Albumcover. Was sind die Gründe hierfür?

Schenky:
Ehrlich gesagt hatten wir bei den letzten zwei Covers nicht immer positive Resonanzen. Deswegen wollten wir dieses Mal ein neutrales Artwork, um weniger Angriffsfläche zu bieten, damit sich manche Kritiker mehr auf die Musik konzentrieren können. Schließlich sind wir als Band in unserem Status auf gute Kritiken angewiesen.

F-R.:
Seit 2009 haben SHYLOCK keine Show mehr gespielt. Darf oder kann man SHYLOCK mittlerweile als eine reine Studioband bezeichnen oder wird es doch mal wieder Konzerte geben?

Schenky:
Dass Shylock eine reine Studioband wird, möchte ich gerne vermeiden. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber Ziel muss es sein wieder auf die Bühne zurück zu kommen, denn schließlich gibt es doch für einen Musiker nichts geileres als ein Konzert mit seinen Fans.

F-R.:
Mit Hannes hast du seit Mitte des letzten Jahres mit COSMIC BLACK eine weitere Band am Start. Was hat es damit auf sich und wie steht diese Band im Einklang mit SHYLOCK?

Schenky:
COSMIC BLACK ist ein Projekt von Hannes und mir. Wir haben versucht, eine Musik zu kreieren, die es so noch nicht gibt. Und zwar haben wir melodiösen Rock mit sehr modernen Sounds kombiniert. Das klingt absolut up-to-date, nur leider haben wir bis jetzt noch kein Label gefunden, das es vertreiben möchte. Wir kriegen zu diesem Projekt immer nur gesagt, dass es für diese Art von Musik keinen Markt gibt. Eigentlich schade, denn wir findens geil!

F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt und du kennst sie auch bereits. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Schenky:
Um unseren alten Freund und Weggefährten Thorsten Herrmann zu erwähnen, der leider schon von uns gehen musste, habe ich hier folgende Story zu einem Song: Er verstand bei „That kills me...“ (Pyronized) im Refrain immer „And you´re guilty...“ Als ich ihm sagte, dass die Nummer eigentlich „That kills me“ heißt, sagte er nur „Echt?“ Daraufhin hab ich ihm ein Lied geschrieben, das „Guilty“ heißt und wirklich den Weg auf unser „Welcome To Illusion“-Album gefunden hat. Dieses Lied habe ich bzw. wir Thorsten Herrmann zu verdanken. Mach´s gut, wo immer du auch bist!

F-R.:
So, dann zum Abschluss noch deine persönlichen Worte an unsere Leser und eure Fans.

Schenky:
Ich hoffe, dass euch allen unser neues Album „Walking Tall“ gefällt. Wir haben uns sehr ins Zeug gelegt und sind echt stolz darauf euch ein knackiges Rock-Album präsentieren zu dürfen. Dir Mike möchte ich vielen Dank für dieses Interview sagen und hoffe, dass wir uns auch in der Zukunft noch über die ein oder andere Shylock-Scheibe unterhalten können!
Es grüßt euch alle euer
Matthias Schenk (Schenky)


Danke für die Blumen und das Interview. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                                          Foto by Shylock

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.