KLAUS KINSKI - Kinski Talks 1
VÖ: 29.10.10
(Deutsche Grammophon Literatur)
Homepage:
www.kinski.de
KLAUS KINSKI war einer der skurrilsten Darsteller aus deutschen Landen, in seinen Filmen in Edgar Wallace, Geheimcode Wildgänse, Kommando Leopard oder auch Jack The Ripper, sowie auch in komischen Momenten wie mit Terence Hill in seinen "Nobody" Filmen wußte KINSKI immer zu brillieren.
Aber auch in Sachen Talkshows im deutschen Fernsehen war KINSKI immer ein gern gesehener Gast, wobei man nie wußte, wie der Mann tickt, ob er nun einen Moderator fertig macht, ihn beleidigt oder sogar die weiblichen Talkmaster anmacht. So sehen wir in dieser "Kinski Talks" DVD, wie sich unser guter Klaus 1977 im WDR bei "Je Später Der Abend" die Ehre gibt und zusammen mit Manfred Krug im Studio sitzt. Qualmend, ja, damals durften die im Studio noch rauchen, führt Kinski fast ein Solo Gespräch, fährt dem Moderator immer und immer wieder ins Wort und macht sogar einen Gast im Publikum richtiggehend an. Das war damals wie heute schon ein Beispiel dafür, wie KINSKI die Nation gespaltet hat, die einen fanden es gut, dass er mal auf den Tisch kloppt, die anderen hätten ihn für solche Reaktionen liebend gerne auf den Mond geschossen. Die 32 Minuten aus dieser Show sind auf jeden Fall ein Genuß für KINSKI Fans, die ihn für seine Art und Weise vergöttert haben.
Danach kommt eine bisher verschollene, komplette Ausgabe von RTL aus dem Jahre 1975, die unter dem Banner "Wer Bin Ich ?" zwanzig Minuten ausgestrahlt wurde, im Original aber ganze 75 Minuten dauert. Da muss ich aber gleich sagen, dass hier der Sound in den ersten Sequenzen völlig für die Miau ist, denn die Dame, die da interviewt, hat nur ein Mikro und das hält sie auch noch so blöd, dass man weder von ihr noch von KINSKI alles richtig verstehen kann. In diesem Interview sind auch noch Kollegen von KINSKI dabei, die damals die Werbetrommel für "Kommando Leopard" gerührt haben, einem Film, in dem KINSKI mitspielt, aber über en Film selbst kein Wort verliert. Da kommt eher "Bist Du Dumm?" oder "Lass mich ausreden, wenn du was wissen willst" in Richtung Moderatorin, die es aber eher gelassen genommen hatte. Zudem ist bei KINSKI immer ein totaler Wandel zu sehen, erst kuckt er einen so richtig fies, fast schon bösartig an, macht seinen Gegenüber total runter, um im nächsten Moment einen Choke zu bringen, zu lächeln und genüßlich sein Bierchen schlürfend gute Laune zu haben. Nicht nur deshalb ist KINSKI für mich eine herausragende Persönlichkeit, sondern hat mich eben schon in jungen Jahren mit seiner launischen Art und seinen Filmen begeistert.
Es gibt aber zudem noch 41 Minuten Bonus oben drauf, denn R. Münchenhagen, der Moderator von 1977 und H. Leutenegger, der Filmkollege aus Kommando Leopard schildern, wie KLAUS KINSKI hinter den Kulissen war und da kommen recht interessante Dinge heraus, die man so von dem "Querulanten" KINSKI fast nicht für möglich gehalten hätte.
Alles in allem ein gelungenes Teil, das Lust auf den zweiten Part macht, der (hoffentlich) auch bald ansteht, um noch mehr über diesen außergewöhnlichen Mann zu erfahren und vergangene Perlen aus KINSKI’s Talkshow Rundumschlägen genießen zu können.