FILM - SEBASTIAN BERGMAN - Spuren des Todes II
VÖ: 06.05.16
(Edel)
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EDEL
Klapptext:
Sebastian Bergman (Rolf Lassgård), der brillante, zuweilen politisch inkorrekte und ruppige Profiler, ist mit zwei packenden Fällen zurück.
Tod in der Silbermine
Während der Besichtigung einer alten Silbermine machen Investoren einen grausigen Fund: drei tote Mädchen, halb verwest, auf farbigen Sofakissen – eine friedlich, absurd anmutende Tee-Runde. Die Polizei in Ludvika vermutet einen kollektiven Selbstmord. Doch ein Besuch in der Mine reicht Sebastian aus um nachzuweisen, dass die Mädchen eindeutig einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Recherchen führen ins Umfeld eines Rockfestivals und zu einer Telefonhotline – bis Sebastian überraschend seinem Alter Ego begegnet...
Tod im Kloster
In einer Baugrube in Skane wird eine Leiche entdeckt. Auf dem Gelände rund um den Tatort befindet sich ein Kloster, das spezielle Resozialisierungs-Seminare für ehemalige Straftäter anbietet. Als es zur Konfrontation mit den Nonnen kommt, wird der Fall immer mysteriöser. Und dann gerät Sebastian in Lebensgefahr…
Zwei spannende, eigenständige Kriminalfälle nach Motiven der Erfolgsromane von Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt
Kritik:
Fast 3 Jahre ist es nun her, das die erste Staffel von Sebastian Bergman gesendet wurde. Nun steht Staffel 2 mit lediglich zwei weiteren neuen Fällen in Spielfilmlänge in den Startlöchern. Wieder basierend auf den Romanen der Co-Autoren Hjorth / Rosenfeld. Und genau wie in Staffel 1 startet auch hier der erste Fall "Tod in der Silbermine" unglaublich ruhig und schleppend. Auch ist der eigentliche Fall um die vergifteten Mädchen in der Mine gut 60 Minuten völlig nebensächlich. Alles dreht sich fast schon manisch um Sebastian Bergman´s Verlustängste, denn dessen Tochter versucht sich auf der FBI Akademie einzuschreiben. Ein Desaster für den Psychologen, der sein eigen Fleisch und Blut gerade eben über Umwege an sich zu binden versucht. Doch sein Eingreifen in die Aufnahmegespräche verschlechtert eher das zarte Verhältnis, statt es zu verbessern. So dominiert Bergman, getrieben von Narzismus und Egoismus, das Geschehen dieser Folge, deren Fall fast schon ein wenig plötzlich und gezwungen wieder Fahrt aufnimmt. Das ist auch gut so, denn lediglich die letzten 20 Minuten bieten eine sich recht dynamisch gesteigerte Spannung. Zu wenig an Inhalt, denn auch Bergmans Kollegenteam bleibt bis hierhin blass. Fast zu Statisten degradiert ist das Team eher Beiwerk statt ein charakterlich gestärktes Team mit persönlichen Background. Auch Folge "Tod im Kloster" bleibt sehr ruhig. Zwar bietet man hier von Beginn an in einen erschütternden Fall diverser Kindermorde und klassischen Ermittlerstoff. Doch fokussiert man auch hier die Handlung auf Berman und dessen Tochter, schiebt diverse Liebschaften des Psychologen in die Handlung und präsentiert lediglich 2 überschaubare Verdächtige. Die Ermittlungen verlaufen eher zufallsorientiert hintergründig und sehr rudimentär. Man arbeitet mit der Schablone der Autoren nur innerhalb der letzten 20 Minuten Spannung zu kredenzen. Zwar ist "Tod im Kloster" ein grundsolider TV Krimi standartisierter Machart doch besitzt auch dieser Fall zu wenig Polizeiarbeit und einen zu dominanten Hauptdarsteller. So adaptieren beide Folgen die Machart der alten Fälle. Depressiv und unterkühlt drückt man die Stimmung mit dem traurigen Bläser Requiem nach unten, das über den Fällen liegt und zeigt viele düstere Einstellungen. Allerdings verzichtet man glücklicherweise auf experimentelle Kamerawinkel und beibt stattdessen sachlich und nah am Geschehen. Einige Worte zum Abschluss zu Bild und Ton. Der 5.1 Sound nutzt kaum ein räumliches Spektrum, ist kraftlos und bleibt blass. Dies ist aber noch zu verschmerzen bei einem TV Krimi. Viel schwerer wiegt das schlechte Bild dieser DVD. Im Zeitalter der Digital- und HD-Technik sind gerade weiß/ grau oder schwarze Hintergründe eine echte Zumutung. Das Bild körnt hier extrem auf und wird rauschig. So lautet die Kritik in puncto Bild "eine grottige Zumutung"!
Fazit: Zu ruhig. Zu unspektakulär und leider über 2/3 der Spielzeit völlig spannungsarm. Zu sehr verrennt das Autorenteam sich in ihren Hauptdarsteller, der Außenstehenden kaum Raum oder Platz zum Atmen lässt. Auch ist das Bild selbst für eine DVD definitiv nicht akzeptabel. So zieht vor allem die Bildqualität die Bewertung deutlich nach unten. Am Ende bleiben 6,5 von 10 Punkte für einen soliden aber zu unspektakulären Doppelfall.
Filmdaten:
Spieldauer: 200 Minuten
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Schwedisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Anzahl Disks: 2
Bonus: Interview mit dem Autoren-Duo Michael Hjorth & Hans Rosenfeld